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««d> Arr-et-rr MebM ms MMga-. TAegramm-Adnss« 6Femsprechstell» ^ea-.dlatt". Riesa. Nr. 20- M Re König!. Amtshauptmarmschast Großenhain, das 5königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 239. Dienstag, 13. Oktober 1998, abends. 91. Jahrg. Da« Mela« Tageblatt «schetttt jede« Ta, abend« mit «»«nähme der Sonn« und Festtage. VirrtrljtthrNcher Bezug-Preis bet Abholung in d« Expedition in Riela 1 Mart b0 Pfg-, durch unlere Träg« stet in» Ha»« 1 Mart SS Psg, bet Abholung am Schalt« d« lästert. Postanstalten 1 Mark SS Psg., dmch den Briestrilger stet in» Hau« 2 Mart 7 Pfg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. «nzeigr».«miah>ue für die Nummer de» Ausgabetage« bi« vormittag v Uhr ohne Gewahr. Rotationsdruck und Lerlag von Langer t Winterlich tu Riesa. — GefchastSstelle: Goethestraße VS. — Für die Reaktion verantwortlich! Edwin PlaSnick in Riesa. Zur öffentlichen Aurschreibung gelangen hiermit die im BetriebSgebäude de« Schlachthofe» vorzunehmenden A«»wttstz«r»ette». AngebotSformulare, die im Stadthauamte gegen Lrstattung der Selbstkosten ent« Kommen werden können, sind ausgefüllt bi» Sonnabend, de« 17. Ottober 1S08, vormittags 10 Uhr daselbst wieder einzureichen. Die Bewerber können persönlich oder durch legitimierte, volljährige Vertreter der Eröffnung der Angebote beiwohnen. Die Auswahl uuter den Bewerbern, die Teilung der Arbeitsleistung an mehren Unternehmer und die Ablehnung aller Angebote bleibt Vorbehalten. . Rief«, am 18. Oktober 1908. Der Rat der Stadt Ries». Oertliches und Sächsisches. »i-Ia, IS. VII°«<r lSOS. —* Der Zirkus P. Wilke, der auf drei Tage auf dem Schützenplatze sein Heim ausgeschlagen hat, gab gestern abend feine erste Vorstellung, zu der sich der Schauraum zwar nicht übermäßig stark, ab<r doch immer hin sehr gut gefüllt hatte. Da« Unternehmen war ander wärts sehr gut beurteilt und man kann sagen, daß «» in seinen Inseraten und Affichen nicht zu viel von sich be hauptet hatten Ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Programm spielte sich mit schneller Aufeinanderfolge vor den Augur des Publikums ab und jede der 15 Nummern bot Interessantes, seieS aus dem Gebiete der Pferde dressur, der höheren Reitkunst, der Sports usw. In einer in diesem Blatte erschienenen Bornotiz ist bereits auSführ- licher auf die Vorführungen eingegangen worden, deshalb erübrigt sich das heute. ES sei nur gesagt, daß das dort Gesagte auch für hier tu vollem Maße zutraf, nämlich, daß die Vorstellungen durchaus sehenswert sind und be sonders die Pferdedreffuren zum teil dasjenige Übertreffen, waS man sonst in einem ProvinzzirkuS zu sehen gewöhnt ist. Hochinteressant ist die TodeSfahrt der beiden Kunst- radfahrer Gebrüder Großmann in dem steilen Lattenkorbe. Gut sind auch die TlownS und ihre Witze lösten viele Lachsalven aus. Der Zirkus selbst macht einen freund lichen Eindruck; elektrische Bogenlampen verbreiteten TageS- helle in dem geräumigen Zellbau. Alles in allem können di« noch folgenden Vorstellungen — heut« abend, sowie morgen nachmittag und abend — zum Besuch« empfohlen werden. — Im „Dresdner Journal" bringt der Stadtrat zu Riesa die hier fteigewordene Stadtwschtmetster- stelle wie folgt zur Ausschreibung: Die Stadtwacht- meisterstelle in Riesa ist möglichst bald zu besetzen. An- fangSgehalt jährlich 1700 M., wovon mit 150 M. die im Rathause zu gewährende Dtenstmietwohnung zu be zahlen ist. Der JahreSgehalt steigt von 3 zu 3 Jahren um 150 M. bis 2300 M. An nicht penstonSfähigen Nebeneinnahmeu bezieht der Etadtwachtmetster ein jähr liche» BekleidungSgeld von 125 M., einen jährlichen WohnungSgeldzuschuß von 160 M.; ea. 150 M. pro Jahr sür die Marktmeistergeschäfte; überdies wird ihm voraus- sichtlich noch freie Feuerung gewährt werden. Bewerber, die verheiratet und im Polizetwesen durchaus erfahren sind, wollen Gesuche bi» 24. Oktober unter Beifügung von Zeugnisabschriften etnreichen. —* Der hiesige Gesangverein „Amphion" hält morgen — Mittwoch — abend sein erstes diesjährige» Wintervergnügen im „Wettiner Hof" ab. Die Musik wird von der Kapelle de» Pionierbataillon» Nr. 22 ausgeführt. Der Verein wird an diesem Abend einig« neue Thöre fingen, «. a. «in Thorlied mit Orchester, welche» auch beim Deutschen Sängerfeste in BreSlau gesungen worden ist. —" Ganz in der Stille hat sich tn Riesa eine neue Industrie etngeführt; zwar hat sie «st noch wenig Hubrettung und geht kaum üb« ein« angenehme nützliche Linderbeschäftigung hinau», ab« «in Anfang ist gemacht und allem Anschein nach «langt st« weitere Verbreitung. Da» Spttzenklöppeln nämlich wird jetzt hier von einer Anzahl Mädchen betrieben und wenn «ft di« ver hältnismäßig leichte Erlernbarkeit des Klöppelns in weitere Kreise gedrungen sein wird, dann darf Man wohl darauf rechnen, daß imm« mehr Eltern ihren Töchtern die Klöppelkunst, dies« vornehm« weiblich« Kunstfertigkeit, er lernen lassen. Denjenigen, die diese Kunst bereit» «lernt haben, wie alle», die sich ihr zuzuwenden gedenken, wird mit einem Hinweis auf ein Buch gedient sein, da» da» Spttzenklöppeln ausführlich behandelt und in dem di« klöppelkunst nach einem bedeutend vereinfachten System gelehrt wird. Da» Werk, da» durch alle Buchhandlungen t» beziehen ist, Ist im Verlage von Franz Lipperheide, Aerlin W. 3b, «schienen und heißt „Da» Spitzen- klöppeln", nachgelassene» Werk von Frau Frieda Lipperheide. E» bringt 247 Abbildungen. Der Preis de» vollständigen Werke« (6 Lieferungen L 75 Pfg.) ist 4.50 M., in elegantem Leinenband 6 M. Statt der komplizierten, weitläufigen Beschreibungen, die allen bisher erschienenen Lehrbüchern dieser Kunst gemeinsam sind, finden wir hier äußerst übersichtliche Tabellen, die fast mechanische» Arbeiten gestatten, sodaß Ungeübte spielend mit der Technik vertraut werden. — Der Collmgau - Verband Gabels- berger'scher Stenographenvereine hielt am Sonntag im Hotel zum goldenen Löwen in Oschatz seine Herbstoersammlung ab, die mit einer reichbeschickten Stenographie - Ausstellung verbunden war. Gegen 2 Uhr begann da» Preisschreiben, an dem sich ein großer Teil der Mitglieder beteiligte. In der 1. Abteilung wurde mit einer Schnelligkeit von 140—160 Silben geschrieben. Der Diktierstoff betraf da» Thema: „Reichtum und Sparsam keit", in der 2. Abteilung wurde bei 100—120 Silben Schnelligkeit über da« Thema: „Bon der Mühsal und dem Genuß de« Schaffen»" geschrieben, während in der 3» Ab teilung bei 60—80 Silben Schnelligkeit über da« Thema: „Wann macht man ein Geschäft?" geschrieben wurde. Die Zeitdauer jede» Schreibens betrug fünf Minuten. Nun mehr trat eine kurze Pause ein, worauf man zur Erledig ung der BerbandSangelegenheiten schritt. Nach herzlicher Begrüßung durch den Vorsitzenden, Herrn Thürtgen, und die Vorsitzende de« Damenstenographenvereins, Frl. May, wurden die Berichte über die FrühjahrSverfammlung in Dahlen und über die am 20. September stattgehabte Per- tretersttzung verlesen. ES folgten dann die Berichte über da» Ergebnis der Kaffenprüfung und über da» PreiSwett- schretben tn Dahlen. Sodann hielt Herr Dr. phil. K. Bode vom Kgl. Stenographischen Landesamt einen Vortrag über „Die Stenographie al» Vermittlerin der Schätze deutscher Dichtung und die Wiedergabe der Klassiker tn Stenographie". Hierauf erfolgte die PreiSoerteilung. Die von den Mit- gliedern de» Damen - Stenographenvereins veranstaltete Abendunterhaltung verlief in jedem Teile auf» beste. Die nächste Frühjahrsgauversammlung soll in Wermsdorf abgehalten werden. —* Die Kaiserliche Postagentur in Starbach führt fortan die Bezeichnung Starbqch (AmtSH. Meißen). — Die im Königreich Sachsen veranstaltete Ratio- nalspende für den Grafen Zeppelin hat nach ein« Bekanntgabe der Oberbürgermeisters Beutler-DreSden die Gesamtsumme von 380772 Mark 9 Pfg. ergeben. — Die Abschußzeit für weibliches Rehwild be ginnt nach dem sächsischen Jagdgesetz am 15. Oktober und dauert bi» zum 16. Dezember. Schonung erfahren nun nur noch die Schmalricken und Rehkälber, sowie die nur im Januar schiebbaren Spießerböcke und die Ziemer, die erst vom 16. November an geschaffen werden dürfen. — Mit der allgemeinen industriellen Entwicklung und der Ausdehnung handelspolitischer Beziehungen sind die Anforderungen zur Bewältigung de» Güteraustausches durch die wichtigsten Transportanstalten, Eisenbahn und Schiffahrt, im Laufe der Jahr« auf technischem und kom merziellem Gebiete immer größer geworden. Durch Aus gestaltung der Wasserstraßen, gesteigerte Leistungsfähigkeit de» Schiffsbau«» haben sich in der Binnenschiffahrt auf der Elbe Wandlungen vollzogen, di« in Anbetracht ihrer hohen Bedeutung für die allgemeine Volkswirtschaft, In- dustri« und HandelSwelt ein« kurze Betrachtung verdienen. Bi» -um Jahre 1903 wurde d« Güter- und Schleppver- kehr auf der Elbe durch fünf untereinander unabhängige Gesellschaften auSgrführt, die sich später unter Führung der Vereinigten SlbeschiffahrtS-Gesell- schäften A.-G. auf vertraglicher Grundlage zusammen schloffen. Diese» nicht nur auf der Elbe, sondern über- Haupt das größt« und bedeutendste Binnenschiffahrt-unter- nehmen beschäftigt heute gegen 7000 Personen und unter hält an 80 verschiedenen Orten eigene Geschäftsstellen und Vertretnngen. Ihr« BerfügungSberrchtigung unterstehen gegenwärtig, so Ist im „DreSdn. Anz." zy kftn, 1200 Frachtschiffe (Schleppkähne) zumeist mit Zolloerschlußein- richtung mit Einzeltragkraft bis zu 1200 t, zu deren Be wegung 106 Rad- und Kettenschleppdampfer mit einer Maschinenkraft bi» zu 1200 Pferdestärken und Schlepp leistung bis zu 120 000 Zentnern dienen. Die gesamte Güterbewegung betrug im laufenden Jahre bi» Ende August 4 439 687 t oder 8879 Süterzüge zu je 50 Waggon». Der Schleppdienst der Gesellschaften «streckt sich über das Elbgeblet ab Hamburg, Harburg, Altona aufwärts bis Melnik und von da auf, der kanalisierten Moldau bis Prag, sowie auf der Saal« zwischen Barby und Halle, ferner auf der Oder zwischen Stettin und Kosel. Dem Frachtgutverkehr von und nach allen Plätzen der Elbe, de» Elbe-Traoe-KanalS, der märkischen Wasserstraßen und der kanalisierten Moldau wird besondere Aufmerksamkeit zugewendet. Für den Transport eiliger Sendungen sind 19 ausschließlich dem Eildienst gewidmete Eilfrachtdampfer mit eigenem Ueberladegeschirr mit Dampfbetrieb vorhanden. Eine besondere Neuerung als Behelf vorteilhafter Beför- derüngSgelegenhett auf dem Wasserwege bietet der Spezial bierverkehr mittels 12 Eilschiffen, welche mit maschinellen Kühlvorrichtungen neuester Konstruktion versehen sind. Die Fahrten finden von Laube/Riesa nach Hamburg wöchentlich zweimal statt. Zur Bewältigung der Warenbewegung zwischen Fluß- und Seeschiffen in den Häfen Hamburg, Harburg, Altona und Lübeck sind 40 Bugsierdampser und 240 Schuten (Leichterschiffe) tn Verwendung. Zur Be schleunigung de« Güterumschlages für Revisionen und der- gleichen dienen außerdem 75 Hilfsfahrzeuge, als Barkassen, Lager-, Kran- und Windenschiffe. Für den Lagerbetrieb und für die bequeme An- und Abfuhr von EchiffSgütern sind eine große Anzahl mit allen Einrichtungen der Neu zeit versehene Schuppen und Lagerhäuser, in Hamburg und Letschen je 4, in Aussig 2, ferner in Magdeburg, Riesa, . Bodenbach und Graz je 1, vorhanden. Mit dem 15. Ok tober nimmt die Gesellschaft außerdem einen neuen in Hamburg im Moldauhafeu erbauten Güterschuppen in Be trieb, der mit allen den gesteigerten Anforderungen de» BinnenverkehreS entsprechenden Neuerungen versehen ist. Die Ladefläche umfaßt 12000 qm. Die 440 m betragende Rampenlänge gestattet die gleichzeitige Entlöschung von 6 Fahrzeugen, wozu 18 meist elektrisch betriebene Kräne vorhanden sind. Der Schuppen ist teilweise auf Pfählen in die Wasserfläche hineingebaut. Schuten können zwischen den Grundpfeilern hindurch unter den Schuppenboden tn angelegte Schutengaffen fahren, von wo sie bei jeder Witterung be- und entladen werden können. Im ersten Stockwerk eingebaute Räume sind zur Lagerung bestimmt. —88 In der letzten Sitzung deS Ausschüsse» deS landwirtschaftlichen KreiSoereinS zu Dresden wurde von mehreren Seiten auf die Erfolge hingewiesen, welche bei der Bekämpfung der Krähenplage durch AuS- legen von PhoSphorlatwerge erzielt worden find. Man nimmt kleine Fische, wie Barsche, Elritzen oder dergleichen, tötet sie, schneidet den Leib aus, bringt eine große Messer spitze voll PhoSphorlatwerge hinein und legt diese Brocken an solchen Stellen au», an welchen man Krähen beobachtet hat. Dieser Verfahren wird jedoch bei ausgedehnter Am- Wendung etwa« teuer, deshalb kann man auch PhoSphor latwerge unter RindSblut mengen und diese» vergiftete RindSblut auf kleine Haufen von Stalldünger oder der gleichen auSgießen, dann wird e» von den Krähen auch sehr gern angenommen und die Vergiftung derselben ebenso sicher herbeigeführt. — Funde müssen sofort angezeigt wer den! Bekanntlich besteht für denjenigen, der «ine ver lorene Sache im Werte von mehr al» drei Mark findet, die Verpflichtung, den Fund unverzüglich bet der Polizei anzuzeigen. Nun unterlassen e« die Finder verloren« Gegenstände häufig, dies« Anzeige unverzüglich bet der Polizei zu erstatten und verzögern sie oft viele Tage »der Wochen. Dadurch erschweren st« einmal dem v-rlustträger die Wiedererlangung seine» Eigentum«, denn der Verlierer pflegt nach dem verlorenen Gegenstand meist schon in dm