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Erzgebirgischer Volksfreund : 07.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192105077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-05
- Tag 1921-05-07
-
Monat
1921-05
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 07.05.1921
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— 74. Jahrg Sonnabend, den 7. Mai 1921 Nr. 105 denen bisher noch nicht Druüg« getan ist, und «ovo» in 8 1 Die amNtche« Anzeigen befinden sich im DeibiaN Dar Destz't bei Post nnd E'senba'm. Personen- nnd Tep/ick"^^^ 1N0 Nossswirlschaft bestreitet heute kein einziger einstchtiger Unternehmer Dükrve'kehr UN MMarden Mk.!„..im - - t ri» a. - _ » L , » e >1 de» da» hat Irr hat flch zum Reich,prLsidenten begebe«, um ihm Sutschlub de» Kabinett» mitzuteilen. Der Reiihspröfident hat Kabinett gebeteu, die VtfchSsk weUerzu führen. Da, Kabinett Rücktritt des Reichskabinetts. verli«, S. Mai. Mit Rücksicht auf dl« durch dl« Antwortnot« der Bereinigten Staate« geschaffen« politisch« Lag« hat da, Kabi nett «instimmig stl»«« Rücktritt dtschloss««. D«r R«ich,kanz- -alle, 8. Mai. Di« ,Lallesche Zeitung" war durch den Vbrrvrö- stdenten Lürfna für zehn Tage verboten worden. Da« nach d-m Der- ' " '' Reichen Verlage neu erscheinende, Aal- Berst», 8. Mai. Der Reichstag hat die Immunität Erzberger» al« Mg'ordnet'r aufgehoben. Berlin, 8. Mai. Der „Vorwärt»" meldet, baß in Wattenscheid (Rhld.) d!e Organisation der st. S. P. D. geschloffen zur Mehrheit»- fozlaldemokraii« über« treten ist. »»>»»«<»«»« t.ovM» , ««en»>.4omt., a» m «-in»« »i« »i« sm,».«i «».. I» «Mi«m«nu n» suue^o nm. N»MO,«.a»«», vn»z,, n, I»m. MI 1» Nm»! »«ck n, vm dq»ö« »MMiehm* »«, II oo. »M««a «ar, «oo Die Gegnrechnung. Berlin, 8. Mai. Im Reichslaa wurde auf eine Anfrage der deutsch- nationalen Fraktion wegen Veröffentlichung des Merkes über fe'nb- llche Kn'egsorenel r-gierunassciiig u. a. erwidert: Zur Mittelung an die Feinde find die zweifellosen Neckkoerletzunoen in einer L st? zu- sammengestellt worden. Ter erste Teil der Liste liegt gedruckt vor, der zweite Teil ist in Arbeit. Ausserdem wird eine weitere Deröffent- lichung vorbereitet, in welcher die schwersten Föll« vere'nigt werden. Sobald diese Arbeit beendigt ist. hoffentlich in den nächsten Tagen, soll sie d n Reg'erungen der Mächte, denen d'e Schuldigen angehören, m'tgrteilt werden. Auch w'rd beabsichtigt, sie im Inland und im Ausland zu verbreiten. Die Uebersetzung in d e Hauptsprachen ist In Aussicht genommen. Bei der Bed-ntung des Unte-n-hmens wind es nicht an der Geldfrage scheitern dürfen. Sowe't es sich um D rl-tznn- gen der Genfer Konvention handelt, wird da« Material noch beson ders zusammengcstellt werden, nm vom deutschen Noten Kreuz der neutral'» Uuters«chnnock"N'm'ssion norgelegt zu werden, bis auf Beschluß der letzten Roten Kreuz-Konferenz demnächst zusammentreten wird. ÄÄttedltltt * enthaltend die amNtche« Bekanntmachungen der r» Amtshauptmannschaflen Schwarzenberg und Zwickau, sowie der Staats- u. Städtischen Behörden in Aue, Grünhaln, Hartenstein, Johann georgenstadt, Löbnih, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildensets. Verlag von L. M. Gärtner, Aue, Erzgeb. Fmlspmch - Aaschlüss«: Au« 8l, Lvhnih (Ami Au«) 440. Schneeberg 18, Schwarzenberg IS. Drahtanschrift: Voldsfreund Aueerzgebirg«. Berlin, 8. Mal. In der Frag« der Kabinettsbildung stnd noch kein« wesentlichen Schritt« erfolgt. Alle Namensnennung.» beruhen auf Kombinationen. Für den Posten de» Außenminister» sollen Frhr. v. Ler»«er, der sich durch seine geschickte Geschäftsführung al» oeut- sches Mitglied der Pariser FriedenekonWiffion einen guten Namen ge- macht hat, der frühere Staatssekretär Hintz« und Stresemann, sowie der gentrumsmann Mayer-Kaufbeuren, unser jetziger Botschafter in Paris, Aussichten haben. , Die beiden letzten werden auch für den Reichsknnzlerposten genannt. Pariser Blätter wollen sogar wissen, daß der deutsche Botschafter in London, Stahmer, Lord Curzon d'e Mitte lung gemacht habe, er sei für den Posten de» Außenministers »userfehsn. Im Grunde stnd alle dies« Vermutungen gleich unrichtig. Mas aber wäre Deutschland geworden ohne dl» führenden Männer au» Industr-- und Handel? E'n Ackerbau und Handwerk treibendrr Staat, der Millionen seiner Volksgenossen, «eil er st« nicht Hütt» b»- schält'aen nnd ernähren können, über den großen Teich hätte schicke« müssen. Deß MiMen-n Arbeiter n'cht al» Kulturträarr i« fremd» Länder zu » ben brauchten. baykn ste Männern wir Krupp, Borst«, Lkw-ns. Tvssen, Stlnne» usw. stnd wenn n'cht »"ch fest ar»ß« Sch», rrn De'-t'ch-r den beimatstch-n Staub von den Füßen schütteln sollen, müssen Mtzunor. wie d'e Genannten fick« au«mirken können (natürlich „»»«r der Arbeit-rverbästn'sse). Di« Masse kann e» nicht. Di« Raff« hat m «4 »I« geloaut. Und w«ua drut« di« A» ck.«m12MalzurBts«tz«ngd«»R«hrtal«»,u schr.l- te« und all« and«ren mll tärlsch«« Maßnahm«« z« Wasser und zu Laud« zu «rgrrlsen bei Nichterfüllung d«r obg» Bedingungen durch die b utsche Regierung. Die'« Beseßnng wird solange dauern, bi» Deutsch- land die iu 8 e aufgezählten Bedingunge» erfüllt hab«« wirb. nachsickt'ger. Mit d-m „Frelheit"-Betrleb ist «« nicht ander«. Mir haben »rlebt. daß das Zer. aloronn der Unabbäng-aen im voriom Jahre, al« se'ne Ze tunosa-'sträger streikten, de» Streikbruch als Gegenwehr or ganisieren mußte. In Derl'n, Wien, Moskau, Mailand usw. stnd SoziaNsierung»- verluche unternommen worden. Die Folgen waren: Milltardenver» aeudung, Schädiguna ober Lahmlegung von Betrieben und ganzen Iss- bustriezweioen und Tausende von Arb-'kslosen und hunoernden Faml» lien. Aber d'e Barte'demagog'e ist so engstirnig, daß ste den Ar beitern nübt frank und frei zu sagen wagt: Die Beherrschung de» Hande's und der Industrie bot sich zu einer Kunst, einer Wissenschaft entwick'lt, die nur wenige beherrschen. Mir, eure Führer, die bisher diesen Dingen fern standen, können b'ese Arbeit nicht leisten, nnd au« euren Re hen kann er auch keiner. E» ist darum notwendig, daß wir eine Lösung finden, d'e unseren Industriekapitänen di« Lust am Schaffen n'cht raubt, und bei der auch der Arbeiter zu seinem Rechte kommen kann, d-nn das Recht d»r Arbeiter ans Ante l am Segen der Volkswirtschaft bestreitet heut« kein einziger einsichtiger Unternehmer Berlin, 8. Mai. Im Hauptausschuß des Reichstages wurden die Nachtragsotots 1020 des Reichspostminisierium» und des Reichs» r- kehrsministerlum» bewill'gt. Der Gtat der Ne'chspvst w'-s e'n Defi zit van 3N Milliarden Mk. auf. Dazu kommt noch der Sonderhaus halt für Dan rn, der e'nen Reichszuschuß zur Deckung seines F hlbe- träges von 318 Millionen Mk. erhalten mußte, nnd der Souderhaus- halt für Württemberg mit 81 Millionen Mk. Reichszuschuß. Die Gin- nahmen der Pe'ckseiknbab'.n au« Rcrsonen- nnd Gep"ck"erkchr 1828 betrugen 4)4 Milliarden Mk., au« C" . 7 E» ist also eine Sinnahmeste'g rung zu konstatieren, die einers-it» ans der Zunahme de» Verkehrs berußt, andererseits auf die am 1. Dezem- ber 1920 in Kraft g»tretene Neuordnung zurückzufüßren 'st. Der Relchsu'schnß zur D.ckung der Mehrausgaben im außerordentl'ch-m Haushalt de» Reichrverlehrsministeriums belief sich auf rund 2 Mil- liarden Mk. Der Kampf um Oberschlesien. Berl'«, 8. Mai. Die heutigen Nachrichten au» Oberschiesten lau- ten außerordentlich bedrohlich. Di« Kr ise Gleiwitz, Droßstehlitz, Kat- towitz, Beuthen, Pleß und Nybnik sind vollständig in den Händen der Polen. Die Gruben und Hüttenwerke sind fast vollständig eingeschlos- sen. Di« Polen haben von jense't» der Grenze groß« Verstärkungen bekommen, auch Munition»- und Sanitötskolonnen sind eingiroffen. In den Kreisen Nybnik und Pleß stnd Behörden überhaupt nicht mehr tätig, weder italien sche noch deutsch«. Die Franzosen begünstigen nach wie vor die Polen. Berlin, 8. Mai. Ein Warschauer Funkspruch besagt, daß Korfanty und ein gewisser Doliwa sich an die Spitze der polnischen Aufstanüs- bewegung in Oberschlesien gestellt haben. Breslau, 8. Mai. Korfanty hat sich gestern abend zum Z v'l- und Militärgouverneur in Oberschlesten ansgerufen. Er fordert in einem Aufruf die oberschlestsche Bevölkerung zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung (!) auf und stellt strenge Strafen für Raub, Mord und Diebstahl in Aussicht. Der von Korfanty ernannte Oberkomman dant der Aufständischen, Doliwa, erklärt in scinem ersten Tagesbefehl, daß da, Ergebnis der Velksabst mmung von der Welt n cht anerkannt werde, und daß daher die polnischen Rechte mit de« Wafs o l» der Ha«d gewahrt werden müßten. Warschau, 8. Mai. Nach einer Meldung der Bosnischen Tekgra- phen-Ngentur haben die Führer der polnischen Aufstandsbewegung in Oberschlest n an den Obersten Nat zu Händen Lloyd Georges ein De'e- gramm abgesandt, in dem ste mit der Zerstörung der industrielle» Un ternehmungen drohen, fall» ihr«» Wünschen nicht entsprochen werden sollte. Oppeln, 8. Ma'. Gerüchtweise verlautet, daß hinter den Insur genten reguläre polnsche Truppen gegen den Kreis Lubl vitz im An^ marsch sind. In Hindenburg veranstalteten die Pole» gestern vormit tag ein wahres Kesseltreiben g"gen deutsch« Personen, die dem Der- band der Heimattreuen Obcrschlesier angehören. In Beuthen wurde der englische Oberst Cockerill von den Polen verhaftet und mit Er schießung bedroht. Erst nach längerer Zeit ließ man den Engländer wieder frei. Non militärischer englischer Seite werden allein die polnischen Streikräfte an der Chaussee Kattowitz—Droß-Strehlitz auf 208 080 Mann geschätzt. Oppel», ö. Mai. Im Laufe des Tages sind zahlreiche Meldungen eingelaufsn, aus denen hervorgeht, daß die Aufständischen eine stärke Unterstützung durch Bewaffn te erhalten haben, die über die polnische Grenze gekommen sind. Auch stnd zahlreiche Munit onstransporte so- wie erhebliche Waffenmcngen aller Art, ebenso Sanitötsmaierial und Feldküchen über d'e Grenze gebracht worden. Aus zahlreichen Orlen wird gemeldet, daß die Aufständischen Zwanosa'-shebungen vorgenom men baden. Auch sind überall Gespanne und Futtermittel requiriert worden. «>»«I,«w4Im<ah»e ttr »0 0» Tchtv,«»»«' »t, » Utz« t» »« »a-edr «i u, d« käizoo« mi «UHilLnidme» r,m m SN» mrd »UN «ch nicht hu di, «Ichiindvi d« «Ich FdN>- ipnch^ «k«e«b«nm «nzv,m. Fiu Adchgnb, »nonln^I «»a^Mdl« Schriftsttich« iidmiim« d«, SchUftlUU», dvn« v-ra»tw»Urmn. - Unindr^nnom dm ch^chiM»- d^N,dm d^NIndn »v« AnIMch«. Bv g-dln«m«P>, Md »dndur, a^im Adbaii, al, »ich! onvndaN. ya«pt,<lch»s«»tz<0«» di «u», LddnUl. S^müm» »d SchwaiMd«,. Statt da« auszusprechen, wirb der Arbe'trr immer wieder gegen den „Kopitali-" -"«' aufaepeltscht. es wird ihm aber nicht getagt, daß d'e'er Kapitalismu» doch Deuttchlanß vor dem Kr'sa« in die «rtt« Reih- der Handels- itnd Industrievölker empororhoben bat und setzt, nach dem fl"somm nbruch, au» dem Nicht» wiederum etwa« schassen soll iwd auch wird, «enn man ihm nicht b«i jeder Gelegrnh«it in d«« Arm fällt. 7^"- r— > -- WUMerAWM Ist die Arbetterschasl relf? von Smll Ange» (früherer langjähriger Redakteur, Berichterstatter und Mitarbelk» des „Vorwärts" und der übrigen sozialistischen Presse.) Di« Sozialdemokratie hat es sich bi» zum Kriege mit ihre« 8»- kunftsplim immer sehr le cht gemacht G:striiten wurde nur darüber, ob die Eozialdemokrat'e in den Staat hlneinwachsr, also, ob ber Soz alismu» w « der Dieb in der Nacht komme, so daß wir ^ne» Abends im kapitalistischen Staat schlaf n gehen und im sozialistischen Staat aufwachen würden, oder ob der letzte Akt der llebernahm« durch ein gewaltsames Vorgehen des Proletariat» zu erfolgen hätte. Aber daß die Sozialdemokratie „die Sache schmeißen" würde, daran zwei felte auf d m radikalen Flügel der Partei nie»,and. Recht» dagegen gab es eine ganze Anzahl Skeptiker, vornehmlich unter den Gewerb» schafisbeamten, und alle d'e Führer, die mit dem Wirtschaftsleben in inn'gster Fühlung lebten, waren in diesen Fragen äußerst ketzerisch veranlagt. Sie zweif lten sehr stark daran, baß z. D. ber Norodeub» sche Lloyd und ähnl chr Betr eb» ganz einfach wie eine aufgezogen« Uhr weiterlanfen würden, und wi« begründet ihre Zweifel waren, zeigt die Neuzeit. Die letzten Jahre nach dem Zusammenbruch Deutsch lands haben der Soziadcmokratie Lberre chlich Gelegenheit geboten, zu zeigen, ob sie Imstande Ist, die kapitalistische fführnng im Wirt schaftsleben zu übernehmen. Da» Ergeb»!» ist so dürftig, daß man Mitleid haben könnte mit der Arbeiterbewegung, di« doch immerhin in Aufbau und Organisation auf ihrem Gebiete anerken nenswerte Leistungen vollbracht hat. Man brauchte nun deshalb kei nen Stein auf ste zu werfen, denn es fehlten ihr bi» zum Zusam menbruch all« Voraussetzungen, ibre Theorie in die Prari» umzusetzen. Seit dem 8. November hat die Soziademokrat'e all-r R chtungen aber so viele Gelegenheiten gehabt, zu zeigen, daß ste wirtschastsfilhrend und aufbauend zu wirken 'mstande sei, daß al« Entschuldigungen tmd Ausreden den völligen Donlerott d?» sozialistischen System» nicht ver decken können. Aber auch das wär« ke'n Grimd, sir zu verhöhnen, und Irren ist menschlich. Die Sozialdemokratie hat sich eben geirrt?das ist.Mch schon anderen passiert. Was die Sachs schl'mm macht, ist der unsag bar ge'stige Hochmut, In dem die Ssz'ademokratle auch heute noch be fangen ist. Und doch Halle die Wirkung ein-:» inhrelangen Anschau ungsunterrichts so nachhaltig nnd überzeugend auf die führenden Män ner wirken müllen, »m von e'uem trüger'schen Wabn abzugrhen. Nicht» von alledem. Nach wie vor kräht e» von den Kirchtürmen der soziali stischen und kommunistischen Parteien: Das Proletariat ist reif! Her mit der Sozialist runol Wir brauchen keine Unternehmer mehr! E» h'lft n'cht, daß sich In den eigenen Nclhen Stimmen erheben^ die vor allen Experimente warnen. Teils aus geistiger Verblen dung. teils aus parteivolitischen Gründen schreien selbst dl« Rechto- forlalisten nach Sozialisierung. Dr. August Müller, der wirklich et was von solchen Dinoen versteht, hat e'nmal darauf hingewiesen, daß alle von der Arbeiterschaft gegründeten Betriebe zusammenkrachten, sofern sie nickt nach streng kaufmännisckvn und kapitalistischen Grund sätzen geleitet wurden. Was Müller schreibt, kann feder, der di« Ar beiterbewegung verfolgt hat, bestätigen. Und wurde Richard Fische« den „Vorv'ärts"-Betrieb nach „sozialist schen* Prinziol-n leiten, so gäbe es schon länost keinen „Vorwärts' mehr. Auf dem Bremer Parteitag war Fifcker angegriffen worden, w il er einen alten M»- schincnmeister entlassen halte. Er verteidigte sich und sagt« unter an derem: „Auch b-i >ms muß ebenso wie in anderen Detr'eken, feder, de, e'ne Funkt'on übern'mmt, seiner Ausgabe » wachsen sein. Kann er den Bosten, den er übernommen, n'cht ausfüllen, dann muß er eben geksiitzdlgt werd»»". Und der Parteitag stimmte Fischer zu. Bedauer lich, daß diese Grundsätze nur dann galten, wenn die Parteilasse Lcha- d n erleidet, handelt es sich um öfsentliche Acmter, wo Staat oder Ge meinde dir Kosten tragen, ist di« Sozialdemokratie weitherziger und Das Diktat der Entente. Pari», 8. Mai. Di« Reparattonskommifflon hat Dienstag «m 18 Uhr abends der Kriegslastenkomwisslou l« Pari» drei vok«m««te überreicht: 1. Ein Protokoll, da» bk neue« Bestimmung«« zur Durchführung der Reparationrfragru enthält m» die Garantie» feststellt, dk di« Alliierte» vo« Deutschland fordern. L Ett» Erklärung d«< Artikel, 234 d«, verfalle» Vertrag» und dir Feststellung, daß Deutschland für dk fort laufende Zahlung der von ihm ausgegebeue« Boud» aufzukomme» h-b«. Dieser Artikel 234 de» Versailler vertrage» lautet: „DK Wiedergutmachungskommiffion wird vom 1. Mai 1821 von Zeit zu Zeit di« Hilf, mittel und . die Leistungsfähigkeit Deutschland» prüfen. Sie wird den Vertreten» Dvirtschland» angemessene Gelegen heit geben, gehört zu werden, und ist danach ermächtigt, Vie Fristen auszuoehnen und die gemäß Artikel 233 vor- zusehendrn Tilgungsarten zu ändern. Doch kann sie ohne besondere Ermächtigung der verschivdenen in der Kom mission verktenen Regierungen auf keinen Betrag verzichten." 3. Ein Programm über dk Modalitäten und Frisk« der «»« Deutschland zu leistende» Zahlungen. Andeverkits hat Llyod Georg» als Präsident dvs Obersten Rate» dem deutschen Botschafter in London, Dr. Stahmer, eine Not« übermittelt, di« zwar nicht den Namen, aber de» Charakter «ine» Ultimatums hat. Diese van allen Mitgliedern des Obersten Ratze» unterzeichnetze Note hat folgenden Wortlaut: DK Derbandsregkrungen stelle« fest, daß troh der wiederholte« KugestSndnisk, welche von den Berbünd.ten seit der Unterzeichnung de» Vertrag«, von Versailles gemacht worden sind, ungeacht t der Warnungen und Zwangsmaßnahmen, die in Spa und Paris beschlossen wurde«, wk auch der in London angelündigten und seither in Kraft getretene« Maßnahme« die deutsche Regierung mit der Erfüllung der Verpflichtungen im Rück st and ist, wlch« ihr nach den Bestimmungen de» Versailler Vertrage» obliegen, u«d zwar i« sol- geudeu Punkten: 1. Entwaffnung. 2. Zahlung de» 12 MIlllarden Golbmark, die gemäß Ar tikel 235 de» Friedensvertrage» am 1. Mai 1921 fällig waren, und d ren Begleichung von der Reparat onskommifflon bereU» für den ge- «auntsu Zeitpunkt verlangt worden ist. S. Aburteilung der Kriegsverbrecher unter den De- dinp! »gen, wk ste erneut durch d'e Verbands»!, ien vom 13. Februar «Md 17. Mai 1828 festgelegt wurde». 4. Einig« ander« wichtig« Fragen, in erster Link d'ejenigen, roclche die Artikel 261—207, 268, 273, »21, 322 und 327 de» Friedensver trag«, (Zoll-, Schiffahrt^ und Berkehrsbestimmungeu. D. Red.) be rühr««. SI« beschNeß«« d-hald: ». heut« b«r«it, alle vorberesteud«« Maßnahmen zner- greifev, welch« zur Brsctzung d«, Ruhrtale, durch die verbündeten Truppen am Rhein nötig sind, und zwar unter deu iu 8 ck vorgefehe- «en Bedingungen; b. gemäß Artikel 233 de, Frled nrvertrag«» dk R parationskom- Mission auhufordern, der deutschen Rgekrnng unverzüglich Zeiten «ndBedlngungen für die Begleichung der deutschen Schuld i« ihrer Sefamthelt mitznk'len und ihre dkrbe'üg» lich« Entschlkßn«g der deutsch«« R«gkrung bl, spät«p«o« 6. Mal dr- kannt zn geb«»; erwähnte Dauer untersagt. Der Verlag erhob an zuständiger Stell, Beschwerde, und daraufhin stnd beide Verbot« durch den Reichsrota ausschuß als formell und fachlich «»begründet ausgehoben worden, d« ste Strafmaßnahmen darstellen und al» solche unzulässig stnd. Genf, 8. Mai. Dem „Temp," zufolge haben dk französischen Gewerkschaften da» Ersuchen der deutschen Gewerkschaften, sich an der Unterzeichnung eines Proteste» gegen dk Besetzung de» 3iuyr«ot«r» zu beteiligen, abgelehut. v. bi« deutsche Regierung aufzufordern, innerhalb einer Frist »ons«ch,Tag«n nach Empfang der obigen Entschließung klipp und «ar zu erklären, daß sk entschlossen ist: 1. oh«« Vorbehalt oder Bedingung«« lhr« BtrpsllchlLNg«« ,« «»füll««, lo »i« sl« vo« dir Rrparation »kommlfslo« frstge- l«gt w«rdr«, 2. oh« Vorbrhalt od«r Brdlngung«« h nsichtllch ihr«, Verpflichtungen die von der Reparatlonslommkss'on vorpe'chr'ebtnen Sichttlklk« anzunehm«« «nd durchzufübrrn, 3. ohn« Bor- -alt «nd vnverzügllch dk Maßinchm«« zw«ck» Abrüst««g z« Waffer, zu -and« «nd zur Lust, w«lch« drr d ussckr« Regier»na durch dl« Ver- dandrmöchk dnrch Schrrlben vom 2». Januar 1821 «ifqrg«ben wur^rn, dnrchgnfülttrn, sou>« t dk Durckkübrung dVrr Maßnahmen b«r!t, flll- «a oeword n Ist, vnd unverzüollch dk wtitemn Maß«»*»««« zu Snd«: führen, die zu bestimmten Fristen verwirklicht f-i« mvss«n, 4. ohne! bot der Höllischen Zeitung" im gleichen Verlage neu erscheinend« ,Hal- vw-h Has, „h ynverzüqssck di« Bdnr'essnnq d«r Kr!ea«verb r«»!lesck>« Tnoeblatt" wurde gleickfan» verboten unä dem Verlag die Her- jowk dk Ersüü«»g h« übrig«» L«U« d«» V«r-au»gaü« j«der »uüsdiich «ickuiutuü« poUtijch«, geitjchrift sür dk
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