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Mast ktober, ranSport Jahre d, find uostra. dten. Nachmittaas irche Pra- > für Orgel so", Motette aa; .Singet teile von Q I8M Lr Neujahr er Stt. 14. fe ein Woh- Slin-t Thier» S,r. 1g, - Verein. ssö. festem l- uvd Zwei- riolet- »fei» 6 5» 5LÜ 50» 5 25 VN, »u- »berlr fsj, cling lern lS00 niedrnfir., fio) älhsislhe DorhtttuG MDannementS- 61. Sahrgang. Donnerstag, dm 19. Mloöer 1899 werden bis Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: diel «palt. Zelle lüPf. Unter Eingesandt: 30 Pf. Expeb. » Redaktion Lre-Deu-Aeuftavt kl. Methner Gasse 4. Lt« Zeitung erscheint Dtenftag. Donnerstag und Sannabcn» Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neusta für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Nedakteur und Verleger Herrmann Müller in Dresden. M-w-ljLhrl. M. 1^0. Zu beziehen durch Re tatferlichen Post, «statten und durch unsere Bown. Bet freier Lieferung tu» Hau» erhebt die Post noch ein« Ge bühr von LS Ps. Inseraten- Annahmestelle«»: Jnvaltdendank, Haasenstein L P^ker, Rudolf Mosse, G. L. Daube « To. m Dresden, Leiv-ig, Frankfurt a/M., G. »ohl, Sessel^dorf, Hugo Müchler, Sötzschenbroda u. s. w. svectell auf Seite der Polen, namentlich der 'p . „ Standpunkte mannigfachen Be- d^B-,»-chiu>,g-.. di? DiUuiftdn könnte eine Gefahr für den Weiter* b-U?d-, M°I»E bUd-n. b-nchiisi find, d-Er fehlt vorläufig noch ?de Andeutung, da stimmungen des erwähnten ^^fts noch der lichkeit vorenthalten blieben. Unsere frühere ^mkr ung vaß an der Redaktion deS WUnSki schm En wurfeS auch die Herren Dz»eduSzyckr und Kozlowski mttthätig iü dabin richtig zu stellen, daß diese Herren U ersten w^ denen Herr v. BtlinSki seine Arbeit »ur KennMib brachte und die er für sein Projekt zu gewinnen suchte. ES kam wiederholt zu einem privaten Auttausche von Meinungen, dessen Lrgebniß für keinen der betreffenden Herren bindend war. Jetzt machte Lerr v BtlinSki auch den Herren Jaworski und I drzejowicz von seinem Projekte Mitthetlung." Das find wenig günstige Aussichten für d» - künftige MiMerka^ BilinSki'S - Die deutsche Volks part et tritt sehr oppositionell und entschlossen in den ReichSrath ein, wie der am Sonntag abgehaltene deutsche VolkStag in Salzburg bewies. Der Reichs- rath-abgeordnete l)r. Sylvester kennzeichnete die politische Lage und begrüßte eS mit Genuglhuung, daß endlich mit dem deutschfeindlichen Systeme in der «erwaltmig Oesterreichs gebrochen sei. Die bloße Aufhebung der Sprachenverordnungen sei jedoch kein Anlaß für die Deutschen, ihre «ampfeSstellung auszugeben. Die Deutschen werden dem neuen Ministerium gegenüber eine abwartende Haltung einnehmen. Der VolkStag beschloß eine Resolution, worin die Erhaltung deS RetchSvolkSschulgesetzeS verlangt und die deutschen Ab geordneten ausgeforvert werden, an den Grundsätzen des Gesetzes festzuhalten. In einer weiteren Resolution wird der katholischen Volk-Partei, vor allem jedoch dem Präsidenten Fuchs, wegen ihrer deutschfeindlichen Haltung da- schärfste Mißtrauen ausgesprochen und werden die deutschen Parteien aufgefordert, un beschadet ihre- politischen Standpunkte-, sich zu gemein samer Abwehr gegen die Klerikalen zu vereinigen. Die Verhandlungen endeten unter stürmischen Heilrustn und unter Nbstngung der .Wacht am Rhein". — Die deutschfreundliche Wendung der Politik in Oesterreich trat am Dienstag offenkundig in die Erscheinung, indem die amtliche .Wiener Zeitung" die angekündigte Auf hebung der Sprachenverordnungen veröffent lichte. Sie erfolgt durch zwei für Böhmen und Mähren gesondert erlassene Verordnungen der Ministerien deS Innern, der Justiz, der Finanzen, des Handel» und deS Ackerbaues, betreffend den Gebrauch der Landes sprachen bei den Behörden. Durch § 1 werden die Politische Weltschau. Deutsche- -Reich. Der-Proeeß der Harmlosen" giebt dem mitunter in seinen Anschauungen anfechtbaren .Deutschen Adelsblatt" Veranlassung zu folgender, im Allgemeinen recht vernünftigen Ausführung: .Wir halten das aewohnheit-mäßige Glücksspiel sür den .Anfang vom Ende" in sittlicher und wirthschaftlicher Beziehung und die Gewissenlosigkeit, mit der jugendlicher Leichtsinn ost Ehre und Existenz der ganzen Familie auf eine Karte setzt, nicht nur für frivol, sondern für direkt ver brecherisch. Die deutsche AdelSgenossenschast hat sich wiederholt und eingehend, besonder- über da- „unbaare Spielen" geäußert und ihren Mitgliedern zur Pflicht gemacht, in ihren Kreisen geaen diese Verhängnißvollste aller Leidenschaften, die gleichzeitig eine der vielen Ursachen de» Niedergänge» auch unsere» deutschen Adel- darstellt, energisch zu Felde zu ziehen. Seine Gelegenheit sollte versäumt werden, an diese selbst- Verständliche Pflicht zu erinnern, welche die Satzungen unserer Genossenschaft jedem Mitglieds auferlegen. Au- solchen und ähnlichen, da- sociale Ansehen und den bürgerlichen Bestand de- Adels auf das schwerste schädigenden Vorkommnissen erhellt mit zwingender Folgeüchtigkeit der Werth einer AdelSreformbewegung und da- dringende Bedürfniß, dem ersten der historischen BolkSstände in eines ethischen BerufSgenoffenschast er- ziehertsche Richtung für feine Jugend und jenes Stander pflichtgefühl zu geben, ohne da» der Adel ein Torso ist und bleibt." Zur Samoa-Frage schreibt die .Nordd. Alla. Ztg." als Entgegnung auf eine von uns bisher als unglaubwürdig angesehene und deshalb nicht erwähnte Nachricht: .In einzelnen Blättern wird eine Ver ständigung zwischen Deutschland und England in der Samoa-Frage auf der vast- in sichere Aussicht gestellt, daß England die Hauptinsel Upolu erhalten und Deutschland anderweitig entschädigt werden soll. Wir halten diese Behauptung sür irreführend, find vielmehr mit gutem Grunde überzeugt, daß die maaßgebenden deutschen Stellen ihren Standpunkt in der Samoa- Frage nickt geändert haben." — Neuerdings hat übrigens die .Time-" den Vorschlag gemacht, Deutsch land solle die Inseln erhalten, eS solle aber England im stillen Ocean entschädigen. Der europäische Gesandte und Minister von TranS. Vaal, vr. LeydS, begab sich, wie au» Brüssel berichtet wird, am Dienstag Abend behufs nothwendiaer Kon ferenzen für mehrere Tage nach Berlin. In seiner Begleitung befindet sich der erste Sekretär seiner Ge sandtschaft Jonkheer van Hoeven. Zur Vorlage über den Schutz der Arbeits willigen soll sich der nationalliberale Abgeordnete Bassermann kürzlich wieder in abfälliger Weise ge- äußert haben, wie folgende Nachricht aus Mannheim vom 16. d. M. mitzutheilen weiß: Bei einer in Bockenheim stattgehabten Wahlversammlung sprach der RetchStagSabgeordnete Bassermann über die sogenannte Zuchtbau-vorlage. Er erklärte, die Vorgänge und Agitationen de- verflossenen Sommer» bildeten sür j ihn keine Veranlassung, seinen ablehnenden Standpunkt zu modificiren. Die von der Großindustrie und ihrer Presse au-gegangene Agitation für den Schutz der Arbeitswilligen sei eitel Heuchelei; nicht um den Schutz der Arbeitswilligen handele eS sich, sondern um den Schutz der höchsteiaenen Interessen und um die Pflege der eigenen Machtbedürfntsse. — ES muß abgewartet werden, ob die Aeußerungen deS Abg. Bassermann in diesem Telegramm zutreffend wtedergegeben find. Oefterrei cd»Ungarn. Die von czechischer Seite vorgeschlagene Zusammenfassung der Deutschen und Ezechen zweck- gemeinsamer Führung der Re- gierungSgeschäste scheint dem neuen Ministerpräsidenten Grasen Clary ebenfall- al- Ideal vorzuschweben. Wenigstens erklärte er in einer vom .N. W. T." ver öffentlichten Unterredung Folgende-: .Da- Idealste wäre e-, wenn c» dahin käme, daß die Regierung«- geschüste von den Deutschen und Czechen gemeinsam geführt würden. Er halte diese Konstellation keine«- weg- für ausgeschlossen. Da-, waS nach dem Pfinast- Programm der Deutschen deren Wünsche von denen ver Eichen trennt, sei eigentlich nur eine papierdünne Wand, deren Durchbrechung bei beiderseitigem guten Willen keine unüberwindlichen Schwierigkeiten machen könnte. Wenn in da- neue Kabinett zudem noch ein Vertreter der Polen hinetngenommen würde, dann wären die drei großen Nationalitäten, au- denen Oesterreich hauptsächlich zusammengesetzt ist, in diesem Kabinett vertreten und kein Hinderniß zu einem fried lichen Zusammengehen der Nationen Oesterreich- mehr vorhanden. Daß ja im Interesse deS wtrthschaftltchen Leben- Oesterreichs eine solche endliche Verständigung dringend wünschenSwerth wäre, brauche doch nicht erst besonder- betont zu werden." — Der schon erwähnte Reichssprachengesetzentwurf, den der polnische ehemalige Finanzminister v. Bilinrki ausgearbeitet und den verschiedenen Parteien der Rechten zur Beurtheilung unterbreitet hatte, ist allerdings noch nicht bekannt, scheint aber gerade bei der Rechten selbst auf ziemlichen Widerstand zu stoßen; schreibt doch die altczechische .Politik": .Welches Schicksal diesem Projekte beschieden sein wird, kann im gegenwärtigen Augenblicke nicht vorausgesagt werden. Thatsache ist eS jedoch, daß Dich au- und denke an da- Lade alle« Irdischer»! Keuilletoa. alten Erziehungsanstalt verliehen hatte. Wenn Jemand dort starb, wurde er miiten im Herzen deS Walde- be graben. Man fällte dann immer einen Baum und Aber wo der Wald sich lichtete, da erblickte man Felder und eine freundlich lächelnde Landschaft. Günther saß lange unter dem knorrigen Eichen, bäum und dachte daran, wie süß e- doch sein müsse, so tief und sanft zu schlafen, während Lerchen jauchzten und Falter umherflatterten. Er konnte sich diese Schön heit nur in Gedanken vorstellen, denn jetzt raste ja der Sturm mit immer «rneuerter Wuth, brach Zweige und streute die Blätter der ersten, erschauernden FrühjahrS- blumen über die Gräber und Leichensteine. Es war ein trauriger Anblick und plötzlich merkte Plankenstein, daß ihn fror, daß er bi- in- Innerste I erkältet war. Ec stand auf. Seine Glieder waren erstarrt, er versuchte ein alte- Jagdliedchrn zu pfeifen, aber die Zähne schlugen ihm wie im Krampfe aufein ander, er griff unwillkürlich nach etwa-, womit er sich erwärmen könne, hatte ja aber nicht», nicht einmal ein P aid bei sich. Also nur rasch weiter! Die schnelle Bewegung wird dem Frost schon entgegenarbeiten. Aber die müden Füße schritten so langsam, wie von Bleigewichten beschwert, vorwärts, die erschöpfte Brust rang nach Luft. Hei! Wie da- ächzte, tobte und toste, bin H?er heulender Dämonen lo-gelaffen. Osten thürmten sich neue Wolkenwände auf und d" sie mit furchtbarer Elle näher. Da plötzlich ein Rauschen, wie MeereSbrandungl Der Himmel schien seine Schleuse» geöffnet zu haben. Wassermassen stuften herab und wurden von dem hin- und bergerlffenen Gezweig wieder abgeschüttelt. »Enstern ^at unter die schirmenden Aeste einer Buche. Aber da- niederströmende Wasser durchnäßte betttte den Heimgegangenen da zur Ruhe. E- war ein stille-, lauschige- Plätzchen. Neben uralten, ver witterten Grabsteinen nm unleserlicher, moosbewachsener oder epheuumwucherter Inschrift erhoben sich kleine, mit frischen Blumen und Tannengrün geschmückte Hügel, unter denen Kinder schlummerten. Die Nach tigallen schluchzten und jubelten, farbige Schwämme glühten unter den Schlinggewächsen und eine kolossale Eiche, um deren Stamm sich die halbmorsche Holz, bank zog, schien dem Vorübergehenden zu sagen: Ruhe > M» Grafengefchlecht. Roman von B. Eorony. (Nachdruck verboten.) (19. Fortsetzung.) Hoch oben standen seltsam geformte Steingruppen und uralte Bäume, in deren Gezweig ein ganze- Volk zwitschernder Waldvögel nistete. Er sah empor und dann übe» kam ihn die Lust, hinauf zu klettern. Er that eS. Sand und kleine Kieselsteine rutschten unter feinen Füßen weg, ost mußte er in da- dornige Ge- strüpp greifen, um sich festzuhalten. Mit wildem Heulen brauste ihm der Sturm entgegen und schien den Vorwärtsdrängenden aufhalten zu wollen. Aber gerade dieser Widerstand der Elemente reizte ihn. Er trotzte der Gewalt de- Orkan», al» hätte eS gegolten, mit einem boshaften Feinde Brust an Brust zu kämpfen. Keuchend drang d.r Athem au» seiner Kehle und zuweilen konnte er sich di» Gefühle- nicht er wehren, von einer Riesrnfauft gewürgt zu werden. Aber jeder Schritt vorwärts erschien ihm wie eine Er rungenschaft, wie eine Bestätigung noch nicht erstorbener Kraft. Deshalb trotzte er der Anstrengung, forderte sie heraus, lachte ihrer und langte endlich, im Schweiß gebadet, auf der Plattform an. Unter ihm breitete sich da- stete, w-ite Land au», -r sah die Thürme deS Schiesst» glänzen, erblickte in ewiger Entfernung Warwitz, welche- dereinst zurück ¬ zukaufen, der kühnste feiner Träume war und zwischen Tannen und Eichen begraben lag da- kleine phan tastische Gebäude da, in welchem Sonja seiner harrte. Aechzend bogen sich die Baumriesen, eisigen Sprüh, regen sandten die schwarzen Wolken herab, feucht und kalt legten sich die Kleider um deS einsamen Manne- Glieder. Er hotte, erhitzt von dem Kampfe und der schweren Mühe, den Hut abgenommen und der Luft zug strich nun durch sein feuchte- Haar und kühlte ihm die brennende Stirne. Wie wohl da- that! — Wie diese» Brausen, Tosen uud Wüthen im Einklänge mit se.ner GemüthSstimmung stand. — Ah — daS hieß doch endlich wieder einen frischen, uneingeengten Athem-ug thun! Eist nach langer Pause setzte Plankenstein seinen Weg fort, aber nicht den, der in gerader Linie nach dem Lustschlößchen führte. Nein, hier, hoch oben auf dem Rücken deS Berge», gab eS eine Begräbmßstätte. Sie gehörte zu den Vorrechten, die der Kaiser einer