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MOmOMMTUdN 8l5?^?^L"^'^^^^^enstein-Ernstiha1 mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf. Bernsdorf. s Dieses Matt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Betannlmachungen veS Eitlen Bürgermeister» behör», Arisdorf. Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf. Reichenbach, Callenberg, Grumbach. Tirschheim I licherieiis bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht es die Bekanntmachungen des Amtsgerichts und deS Finanzamt» Kuhschnappel. Wustenbrand, Mittelbach, Ursprung und Erlbach. Hobenstein-Ernstthal iowie der Beüörden der uinlieaenden Ortschaften Ni-. 63 Sonnabend, 15./ -onnlag, 16. Mr; 1841 91. Iadm. Neue wuchtige Schläge der deutschen tustwosse Mehrere Aunöen Angriffe mif da; 5chMmiMlrum SIa;zow — Zalilreillie Sraßbrände — Versorguaz;eiarlcht«ngen »an lioerpool «ni> bull bombardiert — Vos deutsche Zlieierborp; bombardierte flugisug- «ad floNenfliitzi! linkte in der Marmarica Neueste Rachrlchteu Am Falle höherer Gewalt — Störung de» Betriebe« der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtunne« — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. - Er füllungsort und Gerichtsstand' Lobensteio,Ernstthal Erscheint jeden Wochentag nachmittag» — Fernruf: Sammel« kr. 2341 — Postscheckkonto Leipzig 23464. — Bankkontent stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigstelle Hohen« lei»-Ernstthal. Commerz- und Privat-Bank Zweigstelle Hobenstein-ErnsttLal. lSLerl-BildarLiv-Autollerl Treu zur Fahne horiihäutigen Fingern. In Ostafrika wurde ein feindlicher Angriff im Pen bombardiert. eindrucksvolles Kriegerbild, das dieses auf einem Berliner Earnisonfriedhof stehende Heldendenk krönt und die Treue zur Fuhne in einer besonders schönen und würdigen Form versinnbildlicht Dieser Soldat, der Vater, hungerte tagelang, schnitt sich ost genug mit dem Seitengewehr das Fleisch aus den Hinterkeulen gefallener Pferde und verschlang es halb gekocht, atemlos auf flüchtiger, von Ermüdung halb erschlagener Nast, während des Marsches ins Gefecht oder in einer Kampfpause im Trichterfeld. Dieser Soldat, de: Vater, hielt aus auf verlorenem Posten, von drei Seiten umgangen, einer gegen fünfzehn, drei Flugzeug« gegen fünfzig, zwei Batterien gegen zweihundertzwanzig, hungrig, verlaust, jahrelang, ununterbrochen in Kämpfen, ohne wirkliche Ruhe, fast ohne Urlaub und wicht« sich schließlich weder von der Regierung noch von der Heimat unterstützt. Und da rang sich dieser Soldat, der am Ende de, Weltkrieges aussah wie ein Klumpen Lehm, stöh nend, schwitzend, verklebt und entzündet von Gas- nebeln und Qualm des Sprengstoffs in das Licht einer neu heranbrechenden Zeit, wie eine Neugeburt sich aus Nebel und Schlamin der Urwelt verwundert in das Licht erhebt. Aber es lag kein Lächeln der Freude auf den Zügen dieses Soldaten, sondern auf seinem harten, mit Eisen getriebenen, aus Erde und Stein geform ten Gesicht lag das furchtbare Lächeln einer über wundenen Qual, um seine gepreßten Mundwinkel spannte sich der Zug tödlicher Gefaßtheit. Hier ent stand im Keim aus dem Erlebnis, aus dem Gefühl, aus der Not ein unbeirrbarer, man möchte beinah sagen, sturer Wille, unter keinen Umständen je mals mehr nachzugeben, was auch kommen möge. Wer dies ertragen hatte — die Väter —, konnte alles auf sich nehmen. Diese Väter erfaßten das Schicksal, ohne sich ihm zu unterwerfen wie einem Verhängnis, sie erkannten es an, sie sagten „Ja" zu ihm, sie nahmen es auf sich in einer künftigen Be reitschaft, die auf den Angriff den Gegenangriff hämmert, ans die Flucht die Verfolgung setzt und jauch in Ser schlimmsten Gefahr noch die Aufforde rung sicht, ihr mit allen Kräften und mit aller Ent schlossenheit zu begegnen, gewillt, den Fuß um einen Schritt zurllckzusetzen, nur um ihn zwei wieder vor anzusetzen. Hinter ihnen, den Vätern, standen, als sie in die verdorbene Heimat zurückmarschierten, zwei Millio nen Gefallene. Diese zwei Millionen Gefallenen standen über den von Draht, Leichen und Erdstaub zerfilzten Niemandsländern, zwischen den Stellun gen, diesen grauenvollen Wüsten aus Tod und Ver nichtung, in denen die schrecklichen Bäume der Gra« nateinschläge standen, das zermürbende Übermaß des I Materials, ohne die Spur von Geist, das wahrhaft scheußliche Schema der Methode, mit der der Gegner iich durchsetzte, wie ein Flcischklumpen gegenüber einem bis in das letzte durchtrainierten Körper. Ja, dieser Soldat kam aus der chaotischen Land schaft des Weltkrieges, aber in diesem Chaos lag, damit wir uns eines Wortes von Nietzsche erinnern, die Geburt eines Sternes. Diese gestirnhafte Land lschaft der Ausrottung war das Saatfeld der deut lichen Wiedergeburt. Mochten auch Jahre der De mütigung, der Inflation, der Feindbesetzung, des Elends, des Verrates, der Überfremdung, der Selbst verhöhnung dazwischen liegen, — niemals war di« Erhebung mehr auszuhalten. Die Väter traten von neuem an: im passiven Widerstand an der Ruhr gegen Frankreich, in den Freikorps gegen Polen und im Baltikum, und bald mischten sich in ihre geschlossenen Kolonnen die älte sten Sohne. Die Tradition meldete sich. Es kün digte sich zwischen den Schlachten, hinter den ver« italienischer Wehrmachtsbericht Rom, 14. März Das Hauptquartier der Wehrmacht Lin Sie traten an. Immerhin unter der Führung eines Mannes, der selber noch zu den Vätern rechnet, der selber den Weltkrieg durchgekämpft hatte. Das hin reißende Beispiel des Vorbildes, in dem ge wiß die stärkste Macht der lebendigen Geschichte be- steht, die immer das Leben eines Volkes, einer Nation ist, wurde hier sichtbar. Das fühlten wir, die wir den Großen Krieg er lebt hatten, deutlich, vom Soldatischen her ganz un mißverständlich, als die allgemein« Wehrpflicht wie« E»de des Krieges hungrig, dreckig, in morschen Uni formen steckend, total übermüdet, unzulänglich be waffnet, nicht nur sparsam, sondern geizig in der Munition, in jeder möglichen Art von Ernährung, immer aussichtsloser hinsichtlich des Sieges, immer mißtrauischer in bezug auf die politische Führung, immer mehr allein gelassen, auch von den Bundes genossen, am Ende ganz auf sich selbst gestellt unter einem fürchterlichen Schauer von Granaten, Gift gas, Tanks, Flugzeugen, Massen der feindlichen Truppen mitten im feindlichen Land, fern einer Deutscher Wehrmachtsbericht Berlin, 14. März Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die deutsche Luftwaffe versetzte auch in der letzten Nacht dem Feind erneut wuchtige Schläge. Starke Kampssliegeroerbände griffen mit beson- drrem Erfolg das Schifssbauzentrum Glasgow an. De Angriffe richteten sich bei Vollmond und k arer Sicht mehrere Stunden lang gegen Hasen- und Werfteinrichtungen, Rohstossspeicher und Le- bensmittellager. Es entstanden zahlreiche Groß- beände, die sich im Lause der Nächt zu einem Flam- v enmeer vereinigten. Gleichzeitig bombardierten «eitere starke Kampssliegeroerbände in Liverpool u nd Hull Betriebe der Nahrungsmittelindustrie, Ver sorgungseinrichtungen aller Art und Rohstosslager. In Liverpool wiesen noch alte Brände, die vom Angriff der vorigen Nacht herrührten, den Kamps- slaazeugen den Weg. Weitere erfolgreiche Angriffe richteten sich gegen Ai swichtige Ziele in Süd- und Mittelengland. Zwei Aufklärungsflugzeuge griffen bei Tage ein großes Tankschiff im Bristol-Kanal an und beschädig ten es durch Volltresser schwer. Im Verlaufe des Tages kam es an der britischen Südküste wiederholt zu Lustkämpfen, bei denen der! Feind sechs Jagdflugzeuge vom Muster Spitsire vcr-I lor. Hierbei zeichnete sich besonders ein einzeln flie ge ndes Aufklärungsflugzeug aus, das einen Spit- fiee-Zäger aus einem Verband von fünf feindlichen Jagdflugzeugen hcrausschoß, die übrigen Angreiser z> m Abdrehen zwang und selbst den Heimathafen woblbehalten erreichte. Der Feind griff in der letzten Nacht mehrere Orte In Nordwestbeutschland, vor allem Hamburg an. Die Schäden an Industrie- und Hafenanlagen sind nicht bedeutend. Dagegen wurden in Wohnvierteln wie der mehrere Gebäude, n. a. zwei Krankenhäuser, d irch Sprengbomben zerstört oder schwer beschädigt. Unter der Zivilbevölkerung entstanden Verluste an Toten und Verletzten, besonders in den Krankenhäu sern. Nachtjäger, Flakartillerie und Marineartille-1 rie schossen neun der angreisenden britischen Flug zeuge ab. In den Morgenstunden des 13. März haben feind- fcn samt all ihren Mitteln an Soldaten, Waffen, Uche Torpedoflugzeuge versucht, im Hasen von Va- Lebensmitteln, Fabriken, Munition, Bekleidung, lona vor Anker liegende italienische Dampfer anzu- Beherrschung der Meere, Überfluß an allem, an greifen. Von heftigem Abwehrfeuer der Marineflak Fleisch, Milch, Brot, Schokolade, Butter, Geschützen, empfangen, konnten nur zwei Torpodoflugzeuge zum Flugzeugen, Fesselballons, kurz an allem, was das Angriff kommen, wurden aber beide abgeschossen. Die I Herz begehrte. Besatzungen wurden gefangengenommen. Ein ein-s Dagegen die Väter von damals: schon lange vor ziger Dampfer wurde beschädigt. Abteilungen des deutschen Fliegerkorps haben in der Nacht zum 13. Flugzeug- und Flottenstützpunkte In der Marmarica angegrissen. Am Boden stehende Flugzeuge, Kraftwagen und Stellungen verschiedener Art wurden zerstört. Feindliche Flugzeug« haben «inen Bombenangriss bei Nacht auf Tripolis durch- gefiihrt: Leichter Schaden. Unsere Lustwassenverbände haben Flugzeug- und Flottenstützpunkte aus der Insel Kreta bombardiert. In der Nacht zum 13. haben britische Flugzeuge Brand- und Sprengbomben auf einige Dörfer und auf «in Kloster der Insel Rhodos abgeworfen. Es wurden zwei Eingeborene getötet und zwei ver wundet, einiger Schaden an Wohnhäusern. Das Schlimmste von allem: keine Führung, die hängten Wctterhimmeln immer deutlicher der Auf- ihncn angesichts der zerschmetternden Überlegenheit bruch der Nation an, der Antritt des Volkes, die zu des gegnerischen Materials eine Jd«e, einen Glau- allem bereite Gefolgschaft gegenüber dem höchsten Ge ben gegeben bat. die imstande gewesen wäre, den setz, nach welchem man angetreten ist: dem frei« Soldaten auch durch das Schlimmste, was ihnen ge- willigen Gehorsam. schehen konnte, durch die Niederlage der Heimat hin- Woher sie auch kamen, ob aus Deutsch-Ostasrika, durchzuhelfen. Dieser Soldat war im Stich gelas- von den U-Booten, von den Flugzeugen, den Tor sen. Dieser Soldat — die Väter von heute — lag pedobooten, aus Tsingtau oder sonstwoher, — sie damals in Trichtergeländen voll Dreck und Schlamm traten alle an, und einer von ihnen galt für tau- oder zwischen wüsten Haufen von Draht und Erde, send, die zu Hause blieben oder sich verdrückten. Mit Sandsäcken und Balken, in den Schutthalden frem- zehn zum letzten entschloßenen Männern läßt sich der Dörfer und Städte, in toten Wäldern, zerfolter- mehr ausrichten als mit fünfhundert, die Fragen ten Schluchten, zwischen Gefallenen, die anfingen, stellen. wieder Erde zu werden. Kein Trompetengeschmct- Der Lauf der Zeit brachte es notwendig mit sich, ter, keine flatternde Fahne, kaum ein Dank half ihm. daß in diese lebendige Erbschaft des Vorbildes der Er wühlte in Schlamin und Kot, vergrub sich in Väter immer zahlreicher die Söhne eintraten, und Kreide und Kies. Ihm klebten die Fäuste von oft genug waren es die Söhne gefallener Väter, di« Schweiß und Schmutz und Blut, er wischt« sich mit bei Verdun oder Baranowitschi, im nördlichen Eis bein Handrücken die Erdspritzer der einschlagendcn mcer, vor Ppern oder in unbekannten Meerestiesen Granaten von der Stirn und packte sein Brot mit lagen. Und dam, waren sie dran, die Jungen, die Söhne. gibt bekannt: mal An der griechischen Front Infanterie- und Artille- — rietätigkeit von örtlicher Bedeutung im Abschnitt der I 41. Armee. Zahlreiche Luftoerbände haben in aufeinander-1 folgenden Wellen feindliche Verteidigungsstellungen und Truppen angegriffen. Es wurde außerdem rin wichtiger griechischer Flottenstützpunkt bombardiert. Welch ein Weg zweier Generationen, der Väter Fünf feindlich« Flugzeuge wurden von einem unserer und der Söhne, von 1914 bis 1941! Iagdverbände abgeschossen. Drei unserer Flugzeuge Tragisches Schicksal der Väter, in vier Jahren sind nicht zurllckgekehrt. des Großen Krieges gegen die ganze Welt zu kämp- Väter und SWe Gedanken zum Heldengedenktag von Franz Schaulvecker gleichgültigen oder verräterischen Heimat. Trotzdem die Väter jener entsetzlichen Tage: un beirrbar aushaltcnd im grauenvollsten Trommel feuer, tagelang, wochenlang, kaum je aus Urlaub, selten abgelöst, in schlechtesten Unterkünsten, von Läu- ... .... , ... „ fen bekrochen — aber schweigend, erbittert, ohne Abschnitt von Keren abgcwiesen. Im oberen Su- Dank und Lohn ausharrend bis zum trostlosen dan haben unsere Flugzeuge Kraftwagen uud Teup- Ende, das sie schon lange kommen sahen wie ein Un gewitter von unermeßlichen Ausmaßen.