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s um! Anzeiiseöltttt Unter!laktung8 !ü^und Verlag der Buchdruckerei Hermann Rühle (Inh. R. Hauptvogel) in Groß-Okrilla. Verantwortlich für die Redaktion R. Hauptvogel in Groß-Gkrilla. Kummer jfq Mittwoch, den 25. September V(2 Amtsblatt des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Ottendorf-Moritzdorf. wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". S Bezugspreis: Vierteljährlich 1,20 Mark frei ins Haus. Geschäftsstelle abgeholt viertel- Ehrlich ( Mk. Einzelne Nummer so pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. Anzeigenpreis: Für die kleinspallige Korpus-Zeile oder deren Raun, so pfg. — Im Reklameteil für die klcinspaltige Petit-Zcile 25 pfg. Anzeigenannahme bis zr Uhr mittags. Beilagegebühr nach Vereinbarung. L Amtlicher Teil. Bolzversteigerung guf Stastsforstrevier Okrilla. Freitag, den 27. September M2 j von vvrmittaKS 10 vkr ab im 6lrl8tkoktz rmm „Koläenen kivK", Uoriträork kief. Brennscheite, 92'/, rm kies. Brennknüppel, 2'/, rm ktef. Zacken und 27^/, rm Aeste gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt gemachten Bedingungen "Mietend versteigert werden. . König!, solmevlerverwalmng Okrilla. Das Neueste vom Tage. ,.^rzog Franz Josef in Bayern ist gestern m München gestorben. der ersten Strafkammer des Land- ^chtr Berlin I begann gestern die Verhand- «egen die sozialdemokratischen Abgeord- Borchardt und Leinert wegen der Vor- Kniffe in der Sitzung des preußischen ^ordnetenhauses vom 9. Mai, die zur ge- 'Hsamen Entfernung der beiden Abgeord- geführt hatten. Die Verhandlung wurde beglich auf heute vertagt. Vertliches und Sächsisches. Vttendorf-Dkrilla, 2^. Se xtbr. zyzr. Wir freuen uns viel zu wenig unserer , d«r, wenn sie noch klein sind, und hallen tu w ntg ihre kindlichen Züge in uns fest. möchten wir sie alle hoben. Und haben ^lie endlich groß, so sind sie doch längst m-hr unser — sicher längst nicht mehr so ''''r wie damals, al» sie noch klein waren. 'Miesen aus uns, aufgewachsen in uns, uns ihren nährenden Boden, ihren Horizont, W lt betrachtend. Schütze deine Kinder Mch Ader lasse sie nicht endlos im Treib- wuchern. Auch zart» Pflänzchen müssen >. 'm» zu an die frischt Lust. Es können Vorkommen, wo Eltern für ihre Kinder >»n und doch nur schnödesten Undank, »nd- ' Vorwürfe ernten. Und andernfalls gibt ^äll«, wo Eltern, die sich um ihre Kinder kümmerten, von diesen später über alles Dienst verehrt werden. Im allgemeinen dtribi es wahr, daß es aus den Gärtner , °wmt, ob er gute oder schlechte Pflanzen sieht. Beiörbere in deinen h-ranwachsen- ? Kindern nicht noch das Bestreben, sich von Eltern adzulösen. Dies tust du dann, du sie zu frühzeitig als „Heranwachsende L>ule mit selbständigen und selbstverftänd- Rechten" betrachtest. Du weißt ja als ^«r gar nicht, was du tust, wenn du den imri, Sohn", der noch ein Junge ist, mit Mrrn beschenkst und an den Biertisch führst I M du dir Schnelligkeit, mit der dein Sohn ? emrm andern Wege als deinem Wege da- '^ili, etwa noch beschleunigen? Kolonialdeamte und Alkohol. Vor kurzem . «in mit Genehmigung des Staatssekretär ^"«gegebenes Buch erschienen: „Die Lausbahn ? deutsches Kolonialbeamten" von Tesch. 'UN fiaben sich folgende bedeutsame Angaben. ' normaler Ackoholbedarf für einen Beamten gerechnet (und d-mgemäß als Gehalt p«> R in Togo: für einen höheren Beamten ,">ich 2000 Mark; für einen mittleren Be. ISOO Mork; für einen Unterbeamten M Mark. In Kamerun: 1500, 1500 unh 'M Mark. In Lüdweslasrika für höhere Be- ' Ae: Neiränk bei Tisch täglich 4 Mork, andere 4 Mak, zuiawm n jährlich 3000 fü. Mi t!e e B m»> 2L00 Mark; für iMdeamle 1500 Mark. Diese Zahlen sprechen ? iich! Ist es töricht, wenn eine Abstinenz- -MM angesichts dieser Niesensummen, die j^b'i de - Mnltipltziernna ergeben, lkn E- steS I.' üord«ru' g erhebt, man solle > tue Kolo- nur adftlntnte Beamte schicken uno dafür die Hälfte des „Trinkgeldes" streichen? Der Staat würde mit abstinenten Beamten sicher nicht schlechter fahren und die Steuerzahler bei weitem besser! — Vor einiger Zeit meldeten wir, daß das BekleidungSamt des 12. Armeekorps bei Tuch- bestellungen nicht nur den Nettopreis, sondern auch die Angabe de» Herstellungspreise» der Fabrikanten verlangte. Die betreffenden Firmen waren begreiflicherweise nicht wenig erstaunt, sie wandten sich an die zuständigen Handels kammern, und diese an das KriegSministerium, S« waren namentlich Chemnitzer und andere sächsische Fabrikanten daran beteiligt. Vom Kriegsministerium ist nun den Interessenten der Bescheid geworden, daß eS sich bei dem betreffen, den Amt nicht etwa um eine sogenannte Topf- guckerei und auch nicht um eine beabsichtigte Herabdrückung Nc Preise, sondern nur um die gewünschte Möglichkeit gehandelt habe, zwischen Unterbietung und Ueberbietung auf Grund der Angaben seitens der Fabrikanten einen onge. M'ssenen Normalpreis selbst zu finden. In dem betreffenden Schreiben des Krtegsmtnisteriums heißt es u. a.t „Das Kriegsministerium hat ein besonderes In enste daran, über die verschieden artigen Fabrikationsmetboden und Betriebslormen seiner Lieferanten und der von ihnen hierfür veranschlagten Kosten fortlaufend unterrichtet zu sein; auu die gesetzgebenden Körperschaften des Reiches fordern bet Bewilligung der für die Armee notwendigen Unlerhaltungemittel einen Nachweis über den Geschäftsgang innerhalb der einzelnen Industriezweige. Als Unterlagen dazu werden u. a. auch die Kalkulationen verwendet. Sie dienen also lediglich zu einer allgemeinen Orientierung des KriegSminist-riumS und wer den von ihm und seinen Organen ebenso geheim gehalten wie die über die geschäftlichen Verhält nisse und Fabrikationseinrichtungen von den hierzu berufnen Organen erteilten vertraulichen Auskünfte. Dem KriegSministerium liegt nichts ferner, als einer unreellen Preist» ückeret Vor schub leisten zu wollen. Der reelle Fabrikant soll und muß für seine Lieferungen Preise erzielen, die ihm den Fortbestand und die Weiterentwick lung seines Unternehmens gewährleisten. An der Ermittlung dec Fabrikationsgeheimnisse als solcher hat das Kriegsministerium, das Tuche und dergleichen nicht herstellt, nicht dos geringste Interest«. Dresden. Ein Unfall trug sich om Sonn tag im Ratesteinbruch nahe der Bienertmühle zu. Dort hantierten mehrere Knaben an einer Lori herum, wobei «in in der Kaitzer Straße wohnhafter Knabe von einer uwstürzenden Lori am Bein schwer verletzt wurde. Er wurde im Unfallwagen nach dem Krankenhaus Fiiidrich. stabt gebracht. — Gin Einbruchsversuch wurde in der Nacht zum Montag in einem Gasthof zu Vorstadt Cotia unternommen. G'gen Mitternacht wurde der betreffende Wirt durch verdächtiges Geräusch aufgeweckt. Als er nachso.schte. gewahrte er drei unbekannte Männer, die in das Grundstück ein- gedrungen waren. Er feuerte mehrere Alarm- schüss ab woraus die Dieb? die Flucht ergriffen. — Im Grundstück Neue Gast- 36 wurden Sonntag nachmittag ein junger Mann und ein 22jähriges Mädchens infolge Einatmens von Gas in bewußtlos-m Zustande ausgefunden. Die Behandlung von Sauerstoff seitens der Feuerwehr war von Erfolg gekrönt. Die wieder ins Leben Zurückgeruf.nen wurden ins Kranken haus gebracht. Ob Selbstmord oder Unglücks- foll vorliegt, konnte noch nicht ermittelt werden. — Gestern morgen gegen */,9 Uhr geriet bei der Firma Lasch u. Ko., Emilirnstraße, »in Dreher mit der linken Hand in die Stanzmaschine, wobei ihm drei Finger abgeschnitten wurden. — Ueberfallen und mit einem Mester verletzt wurde in der Nacht zum 21. Septemb-r in s-iner in der Vorstadt Kaditz gelegenen Woh nung ein 24jähriger W rlschastsbesitz-rssohn. Das Kriminaldetach-ment Trachau ermittelte in dem Täter einen Kanonier der hiesigen Garni son Dieser ist zwar der Tat geständig, schweigt sich aber über das Motiv zur Tat au«. E« scheint, daß der Ueberlall einem im gleichen Hause wohnenden Mädchen, mit dem der Ka nonier früher bekannt gewesen war, gegolten hat Infolge baulicher Veränderungen im Hause be- wohnte das Mädchen jetzt ein andere« Zimmer. — Neue ViehsüiterungSbestimmungen streben zahlreiche Fleischerinnungen in Sachsen an, da durch die Tierärzte bei der Beschau in verschi«- denen Fällen von Noischlachtungen Mogenüber- süllung festgestellt worden ist. DaS Königliche Sächsische Ministerium de« Innern hat infolge dieser Petition für den 22. Oktober eine Sitz ung angesetzt, an der außer Vertretern der Innungen Schlachthofdirektoren, Landwirte und Viehhändler teilnehmen soll-n. Als Vertreter der Dresdner Fleischerinnung ist Obermeister Witzschel zu der Sitzung delegiert worden. Pulnttz. Gestern nachmittag scheute das Pferd des Herrn August Schäfer-Niedersteino und ging durch. Hierbei kam der Besitzer auf der Kamenzer Straße zu Sturz und blieb be wußtlos liegen, so daß er nach dem hiesigen Krankenhaus gebracht werden mußte, woselbst er nach kurzer Zeit das Bewußtsein wieder erlangte. Nossen. In Dittmannsd orf brannte b as Leuteritzfche Bauerngut, Wohnhau», Scheunen und Seitengebäude nieder. Ortrand. Der am 21. d. M- hier statt gefundene Viehmarkt war durch prächtiges Welter begünstigt. Der Auftrieb von Horn vieh war ziemlich stark. Ferkelschwetne waren eine große Anzahl auf dem Markt, weniger Läuferschweine. Der Geschäftsgang war bei allen Vieharten kein flotter zu nennen, indem die Käufer fehlten. Oer Preis für eine Kuh betrug 250—550 Mk., das Paar Schnitt ochsen 600—1340 Mk., Läuferschweine das Stück 40 - 60 Mk., Ferkelschweine das Paar 25-50 Mk. Fette Schweine waren nicht auf dem Markt, ebenso war kein einziges Pferd aufgetrieben. Freiberg. Zu dem Flieger-Unglück wird des näheren gemeldet: Die beiden Flieger Ober leutnant Berger und Oberleutnant Junghanns wollten nach Dresden fliegen, wo ihre Ankunft bereit« für 11 Uhr angemeldet war. In Dresden wohnen die Mutter und die Schw-ster von Oberleutnant Berg«'. Die Flieger waren in Cbemnitz um 9 Uhr 45 Min. vormittag« aufpestiegen, um auf dem Albatrosdoppeldecker L 6 nach Dresden zu fliegen. Das Wetter war ideal schön. Die Offiziere schlugen den Weg über Freiberg ein. d-m sie sich In einer Löhe von 400 Meter fliegend bald nach 10 Uhr näherten. Der Doppeldkckec passierte in großer Höhe Oederan. Etwa 10 Kilometer van Freiberg entfernt ereignete sich der Unfall. Nach Schilderungen von Augenzeugen hörten di« auf dem F-lde arbeitenden Landleut- da» Surren eines Motors, ohne jedoch das Flug zeug selbst zu sehen. Plötzlich hörte das Surr-N auf und aus den Wolken stürzte der sich Über schlag.« e Doppeldecker herab. In mehreren hundert Met-rn Höhe überschlug sich der Apparat abermals, dabei fiel del ein« Offizier vornüber heraus Der zw-.te Offizier wurde später unter dem völlig zerstörten Flugzeuge tot heivorg-- zög-m Als Ursache de« Unglücks wird ent weder ein Mowrdefeü oder ein Verjagen des Höh-nstemrs oder rin plötzliches Unwohlsein des Oberleutnants Berger angenommen. Der Wnd war durchaus nlch! bö g. Das Flugzeug wurde bei der Abfahrt völlig intakt gesunden. Der Anprall auf den Ba^n muß fürchterlich ge- wesen sein, denn an d.r L teile, wo der eine Offizier lag, war ein Loch in den Erdboden geschlagen. Di« Leich« seine» Kameraden, des Oberleutnant« Junghanns, log ebenfalls völlig zerstümmelt unter dem Flugz-uge. Die Benz'n. kessel waren zerdrückt und lagen abseits, di« Propeller waren zerschmettert, die starken Tra - flächen waren zerbrochen. Die Personalien de« Verunglückten, den man unter d«r Maschine sand, wurden au« einer Postkarte ermittelt, die dieser bet sich führte, und aus d«r ihm ein Freund noch gute Landung wünschte. Die Uhr des jäh au« dem Leben Gerissenen war auf 10 Ubr 2V Min. st-hengebli-ben, genau um dies« Zeit war die Katastrophe erfolgt. Einige Stunden nach der Katastrophe trafen drei Offiziere au« Chemnitz mittel« Automobil« in Niederschöna ein. Annaberg Um s-In seinen „Feind" un möglich zu machen, bckte hier «in Knabe den anderen in die Wohnung und st-ckte ihn in eine Kiste, die er dann vernagelte. Diese« eigen artige Gefängnis versah er mit einem größeren Loch, damit der G-fang-ne Luft erhielt und er ihm Speifen verabreichen konnte. Da der Knabe v-rmißt wurde und trotz allem Suchen nicht zu finden war, führte man, nicht« Gute« ahnend, den Uebeltäter zur Polizeiwache, wo er seine Tat aber leugnete. Endlich aber sand man doch da« Versteck und konnte den Jungen au« seiner zehntägigen Gefangenschaft befreien. Die Angelegenheit wird noch ein Nachspiel hab-n. Zwickau. Eine Einbcecherbande suchte in der Nacht zum Sonnabend fünf größere, an d-n Straßen vom Bahnhof zur inneren Stadt ge legene Geschäft« heim. Die Diebe, di« offenbar mittels Sperrhak-ns sich Eingang in die Läden verschaff -n, erbrachen dort die Kaffen und be raubten sie ihres Inhalts, durcksuch'.en auch sonst all« B-bäl niff« nach G-ld. Im ganzen erber« t-ten sie etwa 300 Mk. Man vermutet, daß e» sich um gewerbsmäßige Einbrecher von aus wärts handelt. — Wie g-m>ldet, wird hier eine Gesell schaft m. b H> zum B trüb de« Automobil- omnibusverkehrs mit den Nachbarorten errichtet werden. Das Gesellschoftskapital ist b-retl« voll eingezahlt. Das Ministerium d-S Innern hat die dem hiesigen Peik.biSausschuß erteilt« Konzession zum Betrieb des Unternehmens von zwei auf drei Jahre verlängert und sich auch bereit erklärt, falls der Staat selber vür Ablauf der drei Jahre den Automobildelrikb übernehmen sollte, d«r Gesellschaft dann dir Wagen abzu- nehmen. Der Autoverkehr Zwickau-Plaultz und Zwickau-Neinsdors-Oberhohendolfdülftenunmehr bereit« in allernächster Zrit wi-der ungehindert vor sich gehen. Die neue Ges-llschast wird auch die Ausdehnung der Konzession auf di« Linien Zwickau-Weißenborn-Stadlwald und Zwickau-LichtenstUn-Callnberg-Deldnitzi. E.nach- suchen. Plauen. Die hier abgehalt-ym drei Pro- testversammlungen gegen do« Fünsklaff-n-Kom- munolwahlrecht waren von etwa 5000 Personen besucht. In allen drei Versammlungen wurden scharfgehaltene Resolutionen g-gen die Wahlvor, läge angenommen. S« wurde beschlossen, den Kamps geg«n den Entwurf bi» aus« äußerste sorlzusetzen. Nach den Versammlungen zogen di» Teilnehmer in klein»« Trupp» nach dem Rathaus. Zu Ruhestörung»» od.r Zusammen stößen mit der Polizei kam r« aber nirgends. Die Menge zerstreute sich sehr balo. Wie ver- laut't, war auch da» Militär bereit gehalten, UM bei eventuellen Ruhestörungen eineuschrciten. Oberwiesenthal. Wie aus Oberwiesen thal berichtet wird, sind in der Nacht zum Freitag nach 12 Uhr vier schnell hinterein ander erfolgte Erdstöße — Richtung unbe- kannt — bemerkt worden. Der Himmel war dabei klar. Früh trat Schneefall ein.