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» «thaUmd di« «Ech«, dm «mkhauptmmm» »S dm -LUgSvttttt * Bqiriwverbands Schwärzend,rg, d« Wilgmmnil« z» Erüichain. Lößnitz. Rmstödlei md Schamberg, d« Finanzämter in Au« und Schwarz««brrg. E» wmden au^rdem vervff«n!IIchl: Bekann!machw<gen o«r Amtsaerichi« In Au«, Schneeberg, Schwarzenberg, Johanngeorgenstadt, des Oberbürgermeister« zu Aue und des Ersten Bürgermeisters zu Schwarzenberg. Verlag Ek. M. Särkner, Aue, Sachfe«. SauplgssehSilssteN«: Au«, Fernruf Sammel-Nr. 2541. Drahlanschriflr Dolbsfreund Auesachsen. Geschäflsfiellenr Lößnitz (Amt Aue) 2940, Schneeberg 310 und Schwarzenberg 3124. v« m «» m awt KU, «eemtzMU 2<dlns»i>^n ImlPnMß, j WSL!AL»L"" Nr. 1S0. Dienstag, den 12. Juli 1938. Jahrg. 91. Gammel- ««d AbschubplStze. London, 12. Juli. Der britische Pla« für die Zurückziehung Go sieht es in Spanien ans! El« französische, General öffnet seine« Landsleute« die Angen Rücktransport von 2000 Freiwilliger» täglich. Was das britische Weißbach versieht. der Freiwillige« au» Spanien, der bekanntlich vor kurzem vom Nichteinmischungsausschuß angenommen wurcke, wurde gestern abend in Form eines Weißbuche« veröffentlicht. Die Frei- willigen sollen in der Nähe der Häfen Palamos, Cartagena, Malaga und Cadiz in Stärke von insgesamt 2000 Mann auf beiden Seite» für den Tag znsammengezogen werden. Falls die Zahl der Freiwilligen auf beiden Seiten gleich ist, sollen täglich auf jeder Seite gleichviel Freiwillige zurückgezogen wer- den. Falls sich auf einer Seite mehr Freiwillige als auf der anderen befinden, wird die Zurückziehung in dem Verhältnis der aus jeder Seite gezählten Gesamtzahl erfolgen. (Wenn also -. D. eine Seite doppelt soviel Freiwillige hat wie die andere, werden von dieser Seite auch doppelt soviel Freiwillige zurück- gezogen wie auf der anderen.) Das erste Tageskontingent soll am 46. Tage nach derxendgültigen Annahme des Freiwilligea- planes in die Nähe der angegebenen Rücktransporthäfen abbe- fördert werden. Die erste Verschiffung soll am 81. Tage nach der Annahme des Planes erfolgen. Der Abtransport in die Heimatländer erfolgt ebenfalls in Höhe von 2000 Mann täglich. Die Gesamtausräumung soll am 135. Tage abgeschlossen sein, so daß die Ausräumungsausschüsse 149 Tage nach Annahme des Planes Bericht erstatten können, daß alle Freiwilligen ausge- räumt sind. Gs wird damit gerechnet, daß die Zählung der Freiwilligen 15 Tage nach der endgültigen Annahme des britischen Planes beginnen kann. In dem Plan ist weiter die Finanzierung der Freiwilligenzurückziehung im einzelnen fest- gelegt. Die den beiden spanischen Parteien zuzuerkennenden Kriegführendenrechte sollen nach dem Plan der international anerkannten Regeln entsprechen. Als Konterbandeliste wird die im Nichteinmischungsausschuß vorgesehene beibehalten wer- den. Schiffen, die sich an das Nichteinmischungsversahren halten, soll ungehinderte Durchfahrt gewährt werden, es sei denn, daß ein planmäßiger Versuch gemacht wird, die Blockade zu durchbrechen. „Times" geben einen Rückblick auf die Gesamtlinie der englischen Politik und schreiben, man vergesse ost, daß die Nichteinmischung eine ganz neue Art von Politik darstelle. Handele es sich doch bei ihr um eine bedeutsame und wohl- tuende Aenderung von der Praxis der Dorkriegsjahre, in denen es üblich gewesen sei, in unbegrenztem Umfange Waffen an Kriegführende zu liefern. Auf die Tätigkeit des Nichtein mischungsausschusses eingehend, meint das Blatt, daß der Aus- schuß die Waffenlieferungen an die Kämpfenden begrenzt und den Krieg auf Spanien selbst beschränkt habe. Abschließend wenden sich die „Times" an die beioen kriegführenden Parteien. Es sei jetzt ihre Sache, den Vorschlägen, die im Interesse Spaniens gemacht worden seien, zur Durchführung zu ver- helfen. Barrelona schießt bereit« quer. London, 12. Juli. Zu gleicher Zeit mit der Veröffentlichung des Freiwilligenplanes hat der sowjetspanische Ausschuß in Barcelona der britischen Regierung in Form einer Note eine Reihe von Dokumenten überreicht, in denen u. a. glatt be- hauptet wird, es bestehe ein Plan, um italienische Truppen in Francos Fremdenlegion unter angenommenen spanischen Namen zunickzubehalten (?). Die Note wurde der Regierung zur Informierung und eventuellen Weiterleitung an den Nichteinmischungsausschuß" überreicht. Die Sowjethäuptlinge müssen allerdings wohl oder übel zugeben, daß ihre Behaup- tungen nicht Hand und Fuß haben, denn in der Note heißt es, es sei möglich, jede Einzelheit der Dokumente auf ihre Richtig keit zu prüfen, und daß sie keine Verantwortung für die genaue Richtigkeit jedes einzelnen Punktes übernehmen könnten. * Besprechungen Ciano—Lord Perth. Rom, 12. Juli. Der englisch« Botschafter Lord Perth ist gestern abend von Außenminister Graf Ciano zu einer neuen Unterredung empfangen worden. 3n politischen Kreisen glaubt man zu wissen, daß Lord Perth neue Anweisungen über da, Jnkrastsetzen des englisch-italienischen Abkommen» erhalten habe. „Daily Telegraph" meint, es bestehe in Italien der Wunsch, noch etwas zu warten, um zu sehen, wie die Durchführung des britischen Planes zur Zurückziehung der Freiwilligen laufen werde. Sei diese Entwicklung ausstchtsvoll, so sei die italie nische Oeffentlichkeit bereit, den weiteren Fortschritt abzu warten. Die Umstände würden sich aber voraussichtlich ändern, falls die Durchführung des Planes längere Zeit aufgehalten werde. Man würde dann erklären, daß ein weiterer Aufschub den Wert des Abkommens zweifelhaft machen könnte. Das sei zumindest die Auffassung eines großen Teiles der politischen Welt Italiens. — „Daily Mail" glaubt an einen Kompromiß- Vorschlag tn der Freiwilligenfrage. Paris, 11. Juli. General Walch, ehemaliges Mitglied des Obersten Kriegsrates, schreibt im „Temps" über eine längere Studienreise im nationale» Spanien: Das nationale Heer schrecke vor keinem Opfer zurück und liefere täglich schlagende Beweise seiner Vaterlandsliebe. Ohne auf die alten Ueber- lieferungen zu verzichten, wünsche es das Land zu erneuern und auf der Grundlage sozialer Gerechtigkeit unter Abschaf fung jeden Klassenhasses aufzubauen. Hinsichtlich der Effek- tivbestände und des Materials dürfe man nicht vergessen, daß die spanischen Nationalisten den Bürgerkrieg mit nichts begonnen hätten. Man sei deshalb auch im Zweifel darüber, ob man das Vertrauen, sich mit leeren Händen in ein Aben- teuer zu stürzen, mehr bewundern solle oder das Genie, das sie bewiesen hätten, um sich die unerläßlichen Hilfsquellen zu verschaffen. Erst «ach und nach sei es möglich gewesen, die Freiwilligen auszurüsten und zwar zum größten Teil mit dem Material, das dem Feind abgenommen wurde. Die Er oberung Nordwestspaniens habe darüber hinaus die Lage wesentlich verbessert, so daß der Kriegsmarineminister Admi ral Cervera ihm persönlich habe erklären können, daß die Unterstützung, dis das nationale Spanien durch die Metall industrie von Biscaya, Asturien und Galicien erhalten habe, es ihm erlaube, sich vollkommen einzudecken, sich unabhängig vom Auslandsmarkt zu machen und fast ausschließlich von den eigenen Erzeugnissen zu leben. Das nationalspanische Heer verfüge heute über etwa 40 000 Lastkraftwagen, die es ihm erlaubt hätten, vier vollkommen motorisierte Divisionen auf zustellen. Inzwischen habe man große Ausbesserungswerke gebaut, insbesondere in Sevilla, die nebenbei täglich 10 Last kraftwagen bauten. Im Gegensatz zu den nationalen Truppen verfügten die Roten über einen schlechten Generalstab und über sehr mittel- mäßige Offiziere. Die Offiziere des alten Heeres dienten zum großen Teil in den Reihen der bolschewistischen Truppen nur unter Zwang, um das eigene Leben und das ihrer Familie zu retten. General Walch kommt dann auf die angebliche Unter stützung der nationalspanischen Truppen zu sprechen und er- klärt, daß die fremden Truppen ohne irgend einen Nachteil für General Franco sofort zurückgezogen werden könnten. Im übrigen hielten sie sich schon jetzt zum größten Teil hinter der Front auf. Schließlich weist Walch die in der demokra tischen Presse erhobenen Beschuldigungen zurück, wonach die nationale» Luststreitkräfte absichtlich und entgegen jedem menschlichen Gefühl offene Städte bombardierten. Der französische General ist der Auffassung, daß alle kleinen oder größeren Ortschaften, die in oder hinter der Kampfzone lie gen, und in denen Truppen oder Kriegsmaterial zusammen gezogen seien, als strategische Punkte angesehen werden müß ten. Der Gegner habe ein militärisches Interesse daran, diese Punkte zu vernichten, und das einzige wirksame Mittel, die Zivilbevölkerung zu schützen, sei, die Ortschaften zu verlassen. Zum Schluß erklärt General Walch, die von den franzö sischen Marxisten immer wieder aufgestellte Behauptung über die Anlegung deutscher Militärflugplätze in Asturien sei eine Lüge. Es sei keine Spur von solchen Anlagen zu finden. * Die Roten weiche» weiter -urüS. Salamanca, 11. Juli. Die nationalen Truppen besetzten nach einem Durchbruch durch die doppelte feindliche Verteidi gungslinie die Höhen von Puntal an der Lastellonfront. 437 Gefangene fielen ihnen in die Hande. Die Kolonne General Valinos setzte ihren Vormarsch an den Abhängen de» Espa- dangebirge» fort, wo sich in diesen Tagen die Hauptkämpfe ab spielen, da di« Roten diese» Gebirge al« Hauptverteidigung«- steüung vor Sagunt betrachten. Obgleich die Roten starke Befestigungen angelegt haben, müssen sie sich vor der Ueber- legenheit der nationalen technischen Waffen zurllckziehen. General Valino seinerseits übt die Taktik, unter Vermeidung eine» direkten Angriffes die einzelnen roten Stellungen zu umgehen und einzukreisen. Die nationale Luftwaffe bombar dierte eine Kriegsmaterialfabrik in San Andres bei Barce lona sowie Fabriken in Barcelona selbst, ferner den Bahnhof und Fabriken in Sagunt. Auch verschiedene Fabriken und Bahnhöfe der Provinz Valencia wurden mit Bomben belegt. Wie au» Barcelona gemeldet wird, wurde in der kata lanischen Stadt Reu», die über 30 000 Einwohner zählt, ei« Kriegssreuude i« England «nd Frankreich. In Frankreich und in England gibt e» Kriegspart«kn. Sie sind auch in den Parlamentsmehrheiten, ja selbst in den Kabinetten vertreten. In Frankreich stützen sie sich auf die Volksfront, die eine Verbrüderung zwischen Kommunisten und Logen ist. Der Schriftsteller Charle» Maurra» nennt LLon Blum ihren hervorragendsten Führer. In dem gegen wärtigen Kabinett mit Daladier als Ministerpräsidenten und Bonnet als Außenminister ist sie vertreten durch den Iustiz- minister Reynaud und den Kolonialminister Mandel, der eigentlich Rotschild heißt. Mandel ist der Mann, der die far bige Armee Frankreichs um 80000 Mann erhöht hat. Er hat die Entsendung eines französischen Geschwaders.nach Indo china und die Besetzung der Paracel-Inseln südöstlich von Hainan veranlaßt. Gemeinsam mit seinem Freund Reynaud tritt er unentwegt für Rotspanien ein. In dem Prozeß um das in Paris niedergelegte Gold von Spanien trat der Staatsanwalt eifrig für die Rotspanier ein, denn der Justiz- Minister Reynaud hatte ihm den Befehl dazu gegeben. Der selbe Reynaud arbeitet mit dem tschechischen Gesandten Osusky aufs engste zusammen, um die Bemühungen Bonnets für eine Beschleunigung des deutsch-tschechischen Ausgleiches zu sabotieren. Selbstverständlich tun Reynaud-Mandel auch ihr Bestes, um eine Zuerkennung der „Rechte kriegführenden Parteien" an Franco zu verhindern. Ebenso hat diese Gruppe die französisch-italienischen Ausgleichsverhandlungen in dis Sackgasse geführt, wobei wiederum Mandel der Wortführer war, was Mussolini zu der bekannten kurz angebundenen Rede in Genua veranlaßte. In England wird dieselbe Rich tung noch schärfer als in Frankreich von deir „pazifistischen" Elementen vertreten, die im Namen des Völkerbundes das Gemüt des berühmten „Mannes auf der Straße" zu erhitzen versuchen. Eine» sehr, klaren Ausdruck hat diese. Kriegshetze in einer Kundgebung gefunden, die von dem Erzbischof von Work und weiteren zehn Bischöfen der englischen Staatskirche unterzeichnet ist. Darin wird der englischen Regierung rund- weg vorgeworfen, anläßlich der Konflikte in der Mandschurei, Abessinien, Spanien und China mehrere Gelegenheiten zum heiligen Krieg versäumt zu haben, und das Gesetz aufgestellt, daß die Grundsätze des internationalen Rechtes und der inter nationalen' Moral „eine klarere moralische Rechtfertigung" zur Kriegführung verleihe als „ein Krieg nach alten Grund sätzen territorialer und wirtschaftlicher Selbstverteidigung". Die englische Staatskirche sitzt nicht sehr tief im religiösen Bewußtsein Englands und läuft daher der Popularität nach, nachdem sie durch Jahrhunderte Katholiken und protestantische Dissenters (Sekten außerhalb der Staatskirche wie Quäker, Methodisten usw.) durch Ausschluß von Staatsämtern klein zu kriegen und sich selbst auf eine religiöse Monopolstellung zu stützen versucht hatte. Im besonderen ist der Erzbischof von Dork jener priesterliche Herr, der schon vor reichlich zwei Jahren bei einem Besuch in den Vereinigten Staaten,in einer Preffeunterredung die Auffassung vertrat, daß der „Völker- bund" erst dann wirklich und wahrhaft im Bewußtsein der Völker begründet sein werde, wenn seine Grundsätze durch einen neuen Krieg zur allgemeinen Geltung gebracht würden. Damals war die öffentliche Meinung auch Englands noch nicht so abgebrüht wie heute: Diese Worte erregten solches Aussehen, daß sie der Erzbischof später ableugnete. Heute macht der Mann noch schlimmere Vorschläge und läßt sich da bei von weiteren zehn anglikanischen Bischöfen beistehen. „Kiuderbataillon" aufgestellt. Die Elf- bis Vierzehnjährigen sollen zwangsweise zu Erntearbeiten herangezogen werden, da männliche Arbeitskräfte fast überhaupt nicht mehr zur Verfügung stehen. Sie sind entweder an die Front getrieben oder schmachten in den Gefängnissen der Tscheka. Der rote Häuptling von Valencia erließ erneut einen Befehl an die Bevölkerung, in dem er angstvoll auf den „Ernst der Stunde" hinweist und uzm Eintritt in di« Schanzbataillone aufruft. Versailles, Wurzel und Anlaß alle» vöfe«. Stockholm, 11. Juli. „Stockholm» Tidningen" veröffent licht eine Unterredung mit dem belgischen Regierungschef GPäak, in der zum Ausdruck kommt, daß der Vertrag von Versailles di« Wurzel und der Anlaß alle» Bösen in dev gegenwärtigen europäischen Politik sei. Obgleich er, Spaak, die Grundsätze Genfs für beachtlich halte, erscheine «» ihm besser, sich von Genf fernzuhalten. .