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Dresdner Journal : 10.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187912100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18791210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18791210
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-12
- Tag 1879-12-10
-
Monat
1879-12
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 10.12.1879
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W286 Mittwoch, den 10. December. 187S > b.u.G. > b.u«. a.«. u«, u«. » aB. S. l.G. G. b.u G. b.u G. u.G. B. i. G. )«, >G G. >4» , G -B G. ^G. Ä. O. » ti. G. G. G b.u.« b.u G. - M.; andl,ch« i Malz aal pr weiß zenmehl >g 43 mmelm. 32 M M-, 2i»,oo .00 M.; pr. loo pr. 100 io ooo Sttui- — »4» Apru- 244,bO ^,b0 »Zum eigend. Decvr.- «r oo - u-i, D«c.- bk,3i ' »vco 141,bv , stst 8 u. äkri, Alfred nlscher »pz'g- tze in elften. Hrn. pkil. Wald- Leip- !k mit Hr. t Frl. aliher lp»>S- ser in : au» l Frl. wi'g- Minis Saal mann rmma Frau geb. lftasta mnty. achter Leip- Paul nna). uliu» tosine V»Ik- ^kon»»»»»t»I>rel»r Im zm»»u <l»at»eU«u LajvU«: stLkrliek: . . iss ötarll ^sLkrtiok: 4 Kark »0?L. Lioreluv tsulunKra: 10 ?k üa,»»rd»td ds»deut»cd«u keicde» tritt kost- und Stempelruücklux Kiuru. lnreratenprelre r kür den kaum einer ^vrpalteneu kotitrsile 20 kt. Unter „Oins«andt" «Ns Lells HO kt. knicket»«» r Tllzliok mit /turnakms der 8onn- und keisrtu^e ^bend« für den sollenden Tass. DreMtt Mmml. Verantwortlicher Redacteur: Im Auftrage Rudolf Günther in Dresden. loacratenannnkme »n*vürt»» l^iprtx: /träntetetter, Lommianmnkr de» l)r«»duer stourn-il»; Lamdarss-L«rllu Vi»a l^ip»tss L»»»I-Lr»,l»a ^r^nkln t ». N: Laasenetein L koAter, L«rU» Vi,»-U->mdarss- krass-L»ipeiss kraalitart ». N. NSaod«a: kmt. Lirlta: §. /torniet, /«ivuiidendant, Srem«a: L' Lcktutt« ; Lreilau: LtanAen'« Lüreau; Odimail» />. k«pt; kraaktart ». L.: L daeAe^seke u. d <7. //errma«»- «eke liuckkandlnn^; varUt»: Le ^/ut/er L»aa»r«r: 6 §ckr^>7e,kart, L»rliL-kr»aktarr ». N.- »tattssart: Daube L 00.,- Lamdarss^ D /NeadAen, ^td. Lt einer Nvraosssvder! Nvuiptl. krpeditiou de» llreadoer Journal«, Üreeden, Lvinper»irru«e ko. 20. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Dienttag, 9. December, Nachmittag». (Tel. d. DreSdn. Journ.) Zn der heutigen Sitzung de» Abgeordnetenhauses stand auf der Tagesord nung die zweite Lesung des Gesetze-, betreffend drn Erwerb mehrerer Privatbahnen für den Staat. Der Minister der öffentlichen Arbeiten, May bach, erklärt im Namen der StaatSregierung die Be reitwilligkeit derselben, m dieser oder in der nächsten Session Gesetzentwürse über die von der Commission verlangten Garantien vorzulegen. Die Regierung sei überzeugt, hierdurch den Boden zu gewinnen, woraus sie im vertrauensvollen Zusammenwirken mit den Kammern sorgen kann, daß das finanzielle Gleichgewicht, welches durch Ausdehnung des StaatSeisenbahnbesitzeS gefährdet wer den könnte, gesichert bleibt und der wirthschaftliche Zweck der Vorlage in vollstem Maße erreicht werde. Die Regierung hoffe ferner, alsdann mit dem Hause sich über die Erweiterung deS StaatSeisenbahnnetzes zu einigen, um verschiedenen LandeStheilen die lang entbehrten Eisenbahnlinien zuzuführen. Wien, DienStag, 9. December. (Tel.d. DreSdn. Journ.) Dir Wehrgesetzcommisfion deS Herren hauses hat gestern den vom Abgeordnetenhause ab- gtlehnten H 2 deS WehrgesetzeS, betreffend die 10- jährige Dauer de» Gesetzes, einstimmig wiederher- gestellt. Der LandeSvertbeidigungsminister Baron Horst gab ein eingehendes Expose über die Wehrfrage auf Grund der bereits im Abgeordnetenhause mitge- theilten Daten, ersuchte um Annahme der Vorlage unter Wiederherstellung de» 8 2 und fügte die Erklä rung bei, daß die Regierung bereit sei, die Initiative zu Ersparungen im HeereSauswand zu ergreifen, sobald nur irgendwie die Möglichkeit geboten sei. — Alle Eommissionsmitglieder hoben die mißliche finanzielle Situation deS StaateS hervor, anerkannten aber als patriotische Pflicht, die Vorlage für volle lO Jahre zu bewilligen. Die Commission beschloß dann einstimmig, den 8 2 wieder herzustellen und den ursprüng lichen Gesetzentwurf anzunehmen, zugleich aber im Be richt die Hoffnung auSzusprechen, das Abgeordneten haus werde in Würdigung der bestehenden Verhältnisse dem Votum deS Herrenhauses hinsichtlich des 8 2 bei- trrten. Dagegen acceptirte die Commission auch die vom Abgeordnetenhause beschlossene Resolution bezüg lich Wünschenswerther Ersparungen in der Heeresver waltung. Zum Referenten wurde Baron Hye gewählt, welcher den Bericht am Mittwoch der Commission vor legen wird. Pari», Montag, 8. December, AbendS. (W. T. B > Im Senat legte heute JuleS Simon den Bericht »»er Commission zur Borberathung deS Kerry'schen Unterrichtsgesetzes vor. In dem Be richte wird der Art. 7 des Gesetzentwurfs, welcher alle vom Staate nicht autorisirten Congregationen von der Ertheilung deS öffentlichen Unterrichts auSschließt, verworfen. Der Senat begann die Berathung deS AuSgabebudgetS und stellte bei der Berathung deS CultuüetatS die in der Re gierungsvorlage für die Besoldung der Bischöfe angesctzten Summen wieder her, welche die Depu- tirteokammer seiner Zeit herabgesetzt hatte. Madrid, Montag, 8. December, Nachmittags. <W. T B ) Der Präsident der Deputirtrnkammcr, de Posada Herrera, ist vom König mit der Bildung eine- neuen CabinetS beauftragt worden und hat mit Sagasta, Serrano, Alonso Martinez Camacho confrrirt, schlirßlich auch dem früheren Minister präsidenten CanovaS del Castillo einen Besuch Feuilleton. Retngirt von Otto Banck. Zur Glasindustrie. Wenn uns an und für sich schon alle industriellen Fortschritte und neuen Erfindungen erfreulich und von Interesse sein müssen, so gilt dies doppelt von denen innerhalb der sächsischen Fabrikation Dahin gehört der Versuch mit „gläsernen Brücken", über die eine Notiz jetzt durch die gesammte deutsche Presse geht. Um so mehr ist eine Richtigstellung der Thatsachen erwünscht, da das Wort „Brücke", dessen auch wir un» nach dem Text der „Deutschen VerkehrSzeltung" be dienten, auf einen von jenem Blatt gemachten Ueber- setzungSfehler beruht und eigentlich „Schwelle" heißen sollte. Da nun der Erfinder jener GlaSpräparation für England, Friedrich Siemens, der Besitzer der Dresdner Glasfabrik ist, wir also sehr eng an den englischen Versuchen betheiligt sind, so veröffentlichen wir hier um so lieber die gefällige Zuschrift de« ge nannten Fabrikanten. Er sagt in dieser sachlichen Aus einandersetzung; ES sind >m Laufe de» September ». e. bereit- verschiedene Notizen in der „Time-", „Daily New-", „Engineering" rc. erschienen, welche sich aus HartglaS- schwellen für Tramway-, nach meinem neuen Verfahren heraestellt, beziehen. Dieselben wurden aus meiner hiesigen Dre-dner Gla-sabrik angefertigt und im August ». e. zum Zwecke eine» praktischen Versuche- auf einem Stück North-Metropoljtan-Tramway-Lme, High-Street, Stratford in London gelegt und der Be- abgestattek. Die Bildung eine- CabinetS mit Hilfe der Constitutionellen scheint großen Schwie rigkeiten zu unterliegen. Dublin, DienStag, 9. December. (Tel. d. DreSdn. Journ) Der alS Haupttheilnehmer an der von dem Parlamentsmitglied Parnell inS Werk gesetzten Kenieragitation verhaftete ThomaS Brennan ist nunmehr vor die Asfiffen verwiesen, vorläufig aber gegen Caution freigelaffen worden. (Thomas Brennan, Secretär der irischen National- Land-Liga, ist 28 Jahre alt und Commis der North- City Milling - Company.) St. Petersburg, DienStag, 9. December. ^Tel. d DreSdn. Journ.) Auf dem gestrigen anläß lich des St. GeorgSfesteS im kaiserlichen Winter- palaiS stattgehabten Diner brachte der Zar den ersten Toast auf den ältesten Ritter deS heiligen Georg, seinen unwandelbaren Freund, den Kaiser Wilhelm aus, indem er demselben noch langjäh rige Gesundheit wünschte. Der Toast wurde sehr begeistert aufgenommcn, wobei daS MusikcorpS die deutsche Volk-Hymne intonirte. Ein weiterer Toast des Zarcn galt den Inhabern deS Georgs- ordens aller Klassen, wobei der Kaiser die jungen Truppen für ihre in dem vergangenen Kriege bewiesene Tapferkeit lobte und schließlich drn Wunsch aussprach, Rußland solle sich auf fried lichem Wege entwickeln, glücklich und ruhmvoll sein. Moskau, Montag, 8. December, AbendS. (Corr.-Bur.) ES liegt ein gegründeter Verdacht vor, daß einer der Hauptbetheiligten an dem jüngsten Minrnattentat ein entsprungener Depor- tirtrr sei. Die Untersuchung wird sehr energisch fortgesetzt. (Vgl. den ausführlichen Bericht unter „Tagesgerichte".) s Sofia, DienStag, 9. December. (Tel. d. DreSdn. Journ) In dem neugebildeten Ministe rium fungirt der Bischof von Tirnova als Con- seilSpräsident und Minister des Unterricht-; NatchovicS ist Minister deS Auswärtigen und in terimistisch der Finanzen, Grrcow Zustizminister und interimistisch Minister deS Innern und Pa- renzow Krieg-Minister. New-Aork, Montag, 8. December, Nachmit tag-. (W. T. B.) Zm Senate wurde heute von Vorher- ein Antrag eingebracht, der sich gegen eine zu Gunsten der unbeschränkten Silberau-- prägung stattfindende Verminderung de» Umlaufs von Papiergeld auSspricht. Nachrichten au- Aspin wall (Panama) vom 29. vor. Mts. melden von heftigen Stürmen, die am 20. und 2s. v. M. an der Küste gewüthet haben Die norwegische Bark „Albatroß" und mehrere andere Schiffe scheiterten. Der ChagreS- fluß trat auS seinen Ufern, das Land war weit hin überschwemmt, die Eisenbahnverbindung mit Panama war unterbrochen. Dresden, 9. December. Es ist auffallend, wie ungünstig alle Pariser Blätter trotz deSVertrauensvotums, welches dem franzö sischen Ministerium von der Deputirtenkam- nier ertheilt worden ist, die letzten parlamentarischen Vorgänge beurlheilen, und mit wie geringer Zuver sicht sie von der Zukunft des CabinetS sprechen. Vor Allem muß man im Auge behalten, daß die Radikalen nur einer wahren Nothwendigkeit folgten, indem sie durch Enthaltung von der Abstimmung zur Conser- vlrung deS jetzigen Ministeriums beitrugen. Der „TempS" constatirt mit großer Genugthuung, daß die Sitzung vom vorigen Donnerstag allen Mißver ständnissen zwischen der Regierung und der Mehrheit ein Ende gemacht habe, und daß die maßgebenden Nutzung übergeben. Der Pserdebahnverkehr in obiger Straße ist sehr lebhaft, außerdem haben beinahe täg lich Straßenlocomotiven, mit mehreren Lastwagen bis 300 Centner Ladung hinter sich, das mit GlaSschwellen gelegte Gleis rechtwinklig überfahren, ohne daß den Schwellen irgend ein Schaden zugefügt worden wäre. DaS mit GlaSschwellen gelegte Gleis hat b>S heute in jeder Beziehung, namentlich rücksichtlich seiner Festig keit und Elastwität den zu stellenden Anforderungen entsprochen und die gehegten Erwartungen vollkommen ersüllt. Die HartglaSschweüen sind Langschwellcn (Long-Sleeper»), auf denen die eigentliche Eisen- resp. Stahlschiene reitet, indem sie dcn Kops der Schwelle umspannt. Die GlaSschwellen sind 925 mm lang, 150 mm hoch und 90 mm breit. Der Stoß der Schwellen ist wiederum auf HartglaS- platten gelagert, von 30 mm Dicke, 270 mm Länge und 135 mm Breite. (Die Befestigung der Schienen auf den GlaSschwellen erfolgt durch die Schwelle um spannende Schraubzwingen.) Die zunächst mit nach meinem neuen Verfahren hergestelltrn Glasplatten vor- aenommenen Festigkeit-Versuche ergaben derartig gün stige Resultate, daß dieselben zur Herstellung der Pferde- bahnschwellen ermuthigten. Die Versuche wurden von den Herren Kircaldy und Henderson in London auS- gesührt und zwar mit quadratischen HartglaSplatten von 240 mm Seitenlänge und 30 mm Dicke, au» Glas, wie ich da-selbe zur Herstellung von Flaschen benutze. Die Platten wurden aus eine 250 mm hohe KieS- unterlage gebracht, ein Stück Eisenbahnschiene darüber gelegt und zwischen Eisen und Glar «ine 3 mm dicke Holzschicht eingeschalten. Aus den Kops der Schiene steh man rin Gewicht von 450 irg (S Centner) frei Gruppen beider Kammern unter einander und mit dec Regierung vollständig einig seien über Das, was noch zu thun bleibt. — Dagegen bemerkt die „Rvpubli- que frantzaise", die auch dies Mal wieder ihrer zweideutigen Haltung treu bleibt, wörtlich: „Das Ca- binet ist aus dieser Sitzung he»vorgegangen mit neuen Verpflichtungen, aber ohne neue Kraft und ohne Ver mehrung seiner parlamentarischen Autorität." — Näher kommt wohl der „National" der Wahrheit, indem er bemerkt, die Sitzung habe, wenn nicht einen ganz beruhigenden, doch einen beschwichtigenden Eindruck hinterlassen. — Der „Globe" sagt: „Wenn die extremen Republikaner in einigen Wochen nicht die selben Motive haben, die Stimmen der Rechten von sich zu weisen, wird sich der diesmalige halbe Sieg oder der halbe Mißerfolg in eine Niederlage um kehren. Ausgehend von einer Situation, von welcher man durchaus nicht in jeder Beziehung befriedigt war, hat man die Eventualität, eine viel schlechtere zu schaffen, gescheut und von einer Veränderung des Ministeriums Abstand genommen. DaS ist der Schlüssel und die Moral der Interpellation. Was man jetzt erreicht hat, das ist nicht eine relativ gemäßigtere Politik der Regierung, sondern das Vertrauen der Kammer und des Landes in ihre Tüchtigkeit und in die Fähigkeit, dieses Vertrauen zu erhalten und in der Praxis zu bewahrheiten. Eine eigentliche Niederlage hat sich er geben für die Politik der äußersten Linken, die seit einigen Monaten so viel Geräusch von sich machte, die daS Land für sich zu haben prätendirte und die im letzten Augenblicke nicht nur von dem Votum der Kammer, sondern auch von dem ihrer eigenen Anhänger im Stich gelassen wurde." Tagesgcschichte. * Berlin, 8. December. Bei Ihren Durchlauchten dem Prinzen und der Prinzessin Friedrich von Hohenzollern fand am Sonnabend Nachmittag eine kleine Familientafel Statt, an welcher der Kronprinz, sowie der Prinz Wilhelm und der Erbprinz und die Erbpriuzessin von Sachsen - Meiningen Theil nahmen. — Das Staatsministerium trat heute Nachmittag zu einer Sitzung zusammen. — Die Vorlagen, welche der Minister dcs Innern dem Abgeordnetenhause vorgestern gemacht hat, sind so umsangreich, daß eS immerhin einiger Zeit bedürfen wird, um die Abge- ordniten damit vertraut zu machen. Der Minister des Innern hat mittheilen lassen, daß er den größten Werth auf die schleunige Erledigung lege; gleichwohl hält man eS bei der jetzigen Arbeitslage für sehr unwahr scheinlich, daß die erste Lesung der Vorlagen noch vor den Fer en wird stattfinden können. Die Ergänzungen, welche der Entwurf über die Zuständigkeit der Ver waltungsbehörden und Verwaltungsgerichte zu den bis herigen Bestimmungen enthält, betreffen die Mitwir kung der Beschlußbehörden und das Verwaltungsstreit verfahren der Siadtgemeinden; ferner das ganze Gebiet der ländlichen Communalaussicht für den Umfang der Monarchie; Erweiterung der Bestimmungen über die Armenangelegenheiten, der Sparkassenangelegeuheiteii'; streitige Angelegenheiten der Synagogengemeinden; fer ner, namentlich für die neu erworbenen LandeStheile, Ergänzungen über Wasserpolizei, über Teich- und Ver- sicherungsangelegenhclten; endlich sind neu ausgenom men Bestimmungen über die Weaepolizei bez. das Wege- bauwejen, sowie Vorschriften über Dismembrationen und Ansiedelungssachen. Die Motive sprechen aus, daß der Hauptzweck der Vorlage in der Anstrebung einer größern Eliisachheit, Folgerichtigkeit und Durch sichtigkeit in der Abgrenzung der Zuständigkeit der ver schiedenen Behörden, beziehungsweise Instanzen zu suchen sei. Dem Gesetzentwürfe über die Organisation der allgemeinen Landesverwaltung entnimmt die „Nat.-Ztg": fallen und zwar von 1 m augesangen von halbem zu halbem Meter. Die Hartglasplatte hielt den freien Fall des Gewichtes von 6 m Höhe aus, ohne zu zer brechen, während bei letzterer Fallhöhe die aufgelegte Schiene aus Elfen zersprang. Eine quadratische Guß- eisenplatte von 240 mm Seitenlänge, »erbrach unter gleichen Verhältnissen schon bei einer Fallhöhe von nur 3 m, bei einer Dicke von 13 mm. Mittheilungen über die Methode der Herstellung derartiger Glaskörper zu geben, ist mir vor der Hand noch nicht möglich, der ausländischen Patente wegen. Ich bemerke nur, daß dcr HerstellungSproceß dieser HartglaSgegcnstände auf vollkommen anderen Principien beruht als mein Preßhartverfahren und als der de la Bastle'sche HärtungSproceß, d-r mit so schweren und irregulär geformten Glaskörpern gar nicht auSgeführt werden kann. WaS den praktischen Werth der Verwendung von Hartglas für obige oder ähnliche Zwecke anlangt, so erscheint dieselbe für den Augenblick kühn, allein die Resultate, die mit den bi» jetzt immerhin noch unvoll kommenen Hilfsmitteln erzielt wurden, berechtigen zu den besten Hoffnungen. Vor dem Royal-Jron- und Steel-Institute sprach in der diesjährigen Septembersitzung m Liverpool der für Elsrnbahnunterbau dort sehr geschätzte Ingenieur Mr. C Wood au- MiddleSborough über die Verwen dung von Hartglas zu obigen und ähnlichen Zwecken, gestützt auf die angrstellten theoretischen und praktischen Beobachtungen. Sein Urtheil lautete sehr günstig. Die Eisen- und Stahlsabrikanten sind jedenfalls sehr interessirt für ein neue- Material, welche- vermöge seiner Eigen schaften den erst neuerdmg- für den Eisenbahnunter- Die BerwaltungScinthcilung deS St-iatSgebltter in Pr»- vinzen, Reqierungsbejirke und Iktife bleibt mit der Maßgabe bestehen, daß die Stadt Berlin aus der Provinz Brandenburg auescheidet und einen Verwaltungsbezirk für sich bildet Di» Provinz Hannover wird in » Regierungsbezirke getheilt. Die Geschäfte der allgemeinen LandeSverwaltung werden unter Ober leitung der Minister in den Provinzen von den Oberpräsidenten, in den Regierungsbezirken von den Regierungspräsidenten und dcn Regierunden, in den Kreisen von den Landiäthen grsührt. Tie Oberpräsidenten, die Regierungspräsidenten und die Land- räthe handeln innerhalb ihre» Geschäftskreise» selbsiftändig unte persönlicher Verantwortlichkeit; zu diesem Zwecke stehen dem Oberpräsidenten der Provinzialrath, dem Regierungspräsident»» der Bezirksrath dem Landralhe der Krei-auSschub zur Etile, in dcn Städten der StadtauSschuß. Die VerwaltungSgerichte sind berufen zur Entscheidung von Streitigkeiten über Ansprüche »nd Verbindlichkeiten auS dem öffentlichen Rechte, in dem im Geietze bezeichneten Fällen: sie entscheiden entgiltig mit Aus schluß deS ordentlichen Rechtsweg» An die Spitze der Bezirks- rcgierung am Sitze des Oberpräsidenten, tritt unter Wegfall des NrgierungSvicepräsidentkN ein Regierungspräsident; der Obcrpräsident ist fortan nicht mehr Präsident der Regierung. Tie RcgierungSabtheilung deS Innern wird aufgehoben, deren Gcichäsle von dem Regierungspräsidenten mit den der Regierung zustehenden Befugnissen verwaltet. Bei den Regierungen in Danzig, Erfurt, Münster, Minden, ArnSberg, Loblenz, ktln, Aachen und Trier tritt an die Stelle der Abtheilung deS In nern für die bisher von derselben bearbeiteten Kirchen- und Schulsachen eine Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen; die landwirthschastlichen Abtheilungen der Regierungen zu Königs berg und Marienwerder, sowie die bei den Regierungen der Provinzen Ost- und Westpreußen und zu Schleswig bestehenden Spruchcollrgien für die landwirthfchaftlichen Angelegenheiten werden aufgehoben. Die Zuständigkeiten dieser Behörden, so wie die der Abtheilungen der Innern der Regierungen zu Gumbinnen, Danzig und Schleswig al» AuSeinanderjetzung»- bchördcn gehen aus Generalcommijsionen über, Im Uebrigeu bleibt die bisherige Verfassung der Regierungen mit der Maßgabe bestehen. Laß der Regierungspräsident befugt ist, Beschlüsse der Rcgierung oder aber einer Abtheilung der selben, mit welchen er nicht einverstanden ist, außer Krost zu setzen, und sofern er den Aufenthalt in der Sache für nachtheilig erachtet, aus seine Verantwortung an- zuordnen, daß nach seiner Ansicht verfahren werde Anderen falls ist höhere Entscheidung einzuholen Die Beneralcommission für die Provinzen Pommern und Posen zu Stargard wird ausgehoben; an die Stelle derselben tritt für Pommern die für für die Provinz Brandenburg bestehende Generalcommijsion. Für die Provinzen Ost und Westpreußen und Posen wird ein« gemeinsame ü cneralcommission gebildet Die Generalcommissio» sür die Provinz Hannover sungirt zugleich für Schleswig Holstein. In der Provinz Hannover treten an die Stelle der Landdrosteien und der Finanzbireciion 3 Regierungspräsidenten und Regie rungen, welche gleich dem Oberpräsidenten die Verwaltung mit den Besugnisscn und nach den Vorschriften führen, welche dafür in den übrigen Provinzen gelten. — Die Nachricht der „Agence HavaS", wonach die Verhandlungen mit Rom fuSpendirt seien, wird der „N.-Z " als unbegründet bezeichnet. — Wie man der „Wes.-Ztg." telegiaphirt, ist eine Erneuerung der Anfrage des Reichskanzlers wegen deS Zollan schlusses Hamburgs und Bremens bisher Nicht erfolgt; dagegen sollen demnächst die commissarischeu Verhandlungen über die Erhöhung dcr Zuschläge zu den Aversen, welche im Frühjahre mit Rücksicht auf die Revision des Zolltarifs abgebrochen wurden, wieder ausgenommen werden. Straßburg i. E., 8. December. (Tel.) Die heute als PublicationSorqan der Landesverwaltung an Stelle der „Straßburger Zeitung" erschienene „El saß Lothringische Zeitung" schreibt an der Spitze de« nichtamtlichen Theiles: Nachdem mächtige Ereignisse die Geschicke Elsaß-Lothringens mit denen deS deutschen Reiches unauflöslich verbunden haben, kann die För derung der LandeSinteressen nur von der Basi» au- ersolgen, daß die Wiedervereinigung deS Lande- mit dem übrigen Deutschland nicht nur als eine vollendete, sondern auch als eine unumstößliche Thatsache betrachtet wird. Diesem leitenden Gedanken wird die Haltung der „Elsaß Lothringischen Zeitung" entsprechen. * Karl-ruhr, 6. December. In der vorgestrigen Sitzung der Zweiten Kammer wurde von den Abgg. Släf, v. "Feder, Fiestr rc. eine Interpellation an die großherzogl. StaatSregierung eingebracht, welche Stellung bau als Ersatz für Holz adoptirten Eisen, mit Erfolg Concurrenz machen könnte. Mr. Wood, der selbst ein eigenes System für eisernen Unterbau (Schmiedeeisen) sich für England patentiren ließ, schloß seinen Vortrag mit den Worten: „Wir müssen unS daran gewöhnen, alle neuen Erscheinungen mit vorurtheilSfreiem Auge anzusehen, da wir wissen, daß die Bemühungen eine- Einzelnen, eine gute Sache zu verurtheilen, gewöhnlich auf sein eigenes Haupt zurücksallen. Die Welt hat Raum genug für uns Alle." Beziehentlich de« Preises derartiger Hartgla-artikel steht eS außer Zweifel, daß derselbe mit dem de- EisenS resp Holze- bei fabrikmäßig eingerichtetem Betriebe, unter Verwendung meiner conftnuirlichen GlaSschmelzwannen, wird Schritt halten können. Literatur. „Das italienische Volk im Spiegel seiner Volkslieder" Bon l)r. Otto Badke. (BreSlau und Leipzig, Verlag von Schott länder.) Brr den bisherigen Werken oder Fragmenten über die italienische Literatur ist noch in keiner Weise er schöpfend über da- Wesen und die Geschichte de- ita lienischen Volksliedes gesprochen worden. Der Ver fasser bringt einen bedeutsamen Beitrag zu-Abhandlung dc- interessanten Thema-. Er gelangte dahm durch sehr intime Beschäftigungen .nft der Sprache und dem Gegenstände selbst, nicht auf dem beliebtem Wege der Silmmung-empfängltchkeit für die valk-thümluhe Lyrik überhaupt Wie wenig in diesem danken-werthen Buche von einer Ueberschatzung der italienischen Poesie di« Rede ist, bezeugt am besten die Beantwortung der Cardinal-
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