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r 3 3 Z" : u> Z.H 3- -2 n ^3 kDZ^ ^K» i-L s N^ .8^ <3>Z r-- 1K »Z,^-- 3 Z » 77. Jahrgang Kreitag »eu 2» September 1018 ^r SM Flöha, den 17. September 1918. Dle Königliche Amtshanptmannschaft. für den I. Brotkartenbezirk am Freitag, den 20. da. Mts., Ministerium der Innern. hat es ein Ende. tausenhe von ZcbeinMeOe ein die aussah, und das Baltenland (Estland, Livland, Kurland), di- dem deutschen Kaiser die Personal-Union angetragen habe». Litauens Zukunft ist noch nicht entschieden. In Polen , ist die Königswahl noch hinausgeschoben, d« verschiedene > Spezialpunkte der Erledigung harren, aber die Polen wer den es doch nicht vergessen, bah die Zweikaisermächte es wäre», welche die Selbständigkeit des Landes proklamierten. Dle Entente hat alle diese Gebiete Lls Kanonenfutter ge- > braucht, die Mittelmächte haben ihnen Würde gegeben. Wenn die Engländer für die Komik ihrer eigenen Politik Verständnis hätte», dann wurden sie sich hüten, lnit der Behauptung zu kommen, das; die Interessen des Ostens nur bei der Entente, das Hecht in London, gut aufgehoben seien. Der britische Fuchs möchte gar zu gern 'in den öst lichen Günsestall cinbreche», darin soll ihn keiner hindern. Daraus wird indessen nichts, und wenn es der Meister Reinicke von der Themse trotzdem versuchen will, so wird er auf Fallen und Eisen stützen, die ihn das Wiederkömmen 'vergessen lassen. Deutsche Kulturarbeit mit Pflug und Spaten war im'Westen seit Jahrzehnten tätig; der Engländer hat dort nur Wechsel für grotze Worte protestiert. Aber damit Zuwiderhandlungen werden, soweit nicht allgemeine Strafbestimmungen Platz greifen, mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Eltern haften für ihre Die Ortspolizeibehörden und übrigen Aufsichtsorgane erhalten Anweisung, über die^Be- folgung vorstehender Anordnungen streng zu wachen und Zuwiderhandlungen anzuzeigen. Bntternebcukarten- und Landeskartoffrlkarten-Ansgabe. In der »eäckliuvkvn <4 — gelangen die Butternebenkarten mit den Abschnitten 77 bi» 88 und die Landerkartoffelkarten für 1918/19 gegen Vorlegung de» Armweise» zur Ausgabe, und zwar: Um aen Ollen . England ist ganz besonders hellhörig geworden, seitdem der deutsche Vizekanzler von Payer zum Ausgang der vorige» Woche rn Stuttgart in seiner Rede über unsere Kriegsziele betont hat, dle'Verträge über die Verhältnisse im Osten, die l» Brest-Litowsk unterzeichnet worden sind und neulich einen Ausbau durch die Zusatzbestimmungen erhalten haben, seien unantastbar. Die Briten kämpfen bekanntlich nur für Pölkerbefreiung und nationale Selbständigkeit, sowie für höhere Kultur, aber datz sich dis Völker des Ostens freundschaftlich mit Deutschland geeinigt und nach London zu sehr energisch abgewinkt haben, geht dem Engländer total gegen den Strich. Wenn die Völker frei und selbständig sein wollen, so sollen sie das nur im englischen Interesse sein, besonders im Osten, de» Groß- britannien yon je als seine Spezialdomäne betrachtete. Früher Die für einen baldige» Frieden aussichtslose Antwort der Ententestaaten auf die österreichische Anregung wegen Be rufung einer unverbindlichen Friedenskonferenz steht wohl fest. Wenn der offizielle Bescheid, wie zu erwarten ist, mit einige» Höflichketten umkleidet werden wird, so geschieht das s"ohl mit Rücksicht auf die schon stark «»gewachsene Frie- ! densströmmig im Feindesland, um diese nicht zu brüskiere». ' ^A""l wird besonders der vielgewandte Lloyd George Rück- i s! , nehmen, da in England parlamentarische Neuwahlen im Herbst bevorstchen, für die er keine Stimme entbehren will. Aber.wenn sich also auch die offizielle Form etwas ändern wird, so darf man doch Licht sagen, datz der Ton die Musik macht. Die Knegswcise bleibt die alte. Und die ciiglischen und amerikanischen Blätter decken mit aller Rauhbeinigkeit Ist diese Gesinnung der Feinde für den Frieden leider nicht günstig, so ist 'sie doch wichtig für die Beurteilung der Zukunftsinteressen aller* Völker. Nehmen wir die Tatsachen, wie sie sind. Der Krieg geht ins fünft« Jahr, er hat Hundert tausende Menschen gekostet und Ausgaben verursacht, für welche die zur Deckung aufgenommenen Schulden bis zu schwindelnder Höhe steigen. Wenn der Friede kommt, mM-n diese Schulden mit in denselben hinüber genommen und dre Zinsen bezahlt werden. Außerdem find aber die Heere neu auszurüsten, neue Schiffe zu bauen und die Eisenbahnen wieder in einen wirklich leistungsfähigen Stand zu setzen. Dafür werden neue Milliarden verausgabt werden müssen. Neben diesen Forderungen des Reiches und der Einzelstaaten stehen die Bedürfnisse der Städte und des Nährstandes, von Handel, Industrie, Gewerbe, Hanowerk ussd Landwirt- schäft. Alles das kostet abermals Milliarden. Um diese gesamte Reichs-, Staaten- und Volksbelastung nur zu ver zinsen, vom Abzahlen gar nicht zu reden, sind Jahrzehnt- emsigster Friedensarbeit erforderlich, Jahrzehnte eines Schien und gewissenhaften Zustandes der Ruhe. Aber statt des Bro tes dieser Friedensdausr soll uns nur ein Scheinfrieden er wachsen, sollen alle diese Milliarden-Aufwendungen nach zehn, zwanzig Jahren, wenn es so lange währt, abermals in Frage gestellt werden? Das ist nicht zu denken, geschweige oenn auszuhalten; damit wäre, wenn auch nur ei» Bruchteil davon wahr würde, die Verelendung der betroffenen Nationen be- siegelt. Wir können auch nicht sagen, datz die Absichten"Englands für solche Zukunftsziele nur Hirngespinste seien, denn die britische Geschichte ist voll von Kriegskapiteln gegen die Konkurrenz zur See. In sich immer wieder erneuernden Dauerkriegen hat Albion die Seemacht von Spanien, Frank reich, Holland und Portugal zertrümmert, von kleineren Bei spielen, in welchen es seine Faust fremden Völkern direkt auf den Nacken le^te, gar nicht zu reden.. Der Krieg Englands gegen den Korsen ist eine Feststellung, wie lange und bis, zu welchem Ende es diejenigen Gegner, die es als gefährlich betrachtet, bekämpft. Damals kam ocr britischen Politik d-r Hatz zu Hilfe, de» Napoleons Herrschsucht in den ganzen Welt erweckt hatte. Deutschland hat heute keine Herrschsucht be tätigt, es konnte also auch keinen Hatz erwecken, 'oer von England erst künstlich geschürt ist. Aber das ist nebensächlich, wir bleibe» für den Briten der gefährliche Konkurrent, des halb müssen unserem strebsamen Geist die Schwingen durch schnitten werden. So lange also soll Krieg, oder höchstens Scheinfriede, sein, bis dieses Ziel erreicht ist. Wir wissen danach, woran wir sind. Wir müssen im Kriege durchhalten, bis den Engländern eine bessere Einsicht gekommen oder ihnen die Macht zu einer solchen Politik ge nommen ist. Es ist nicht gerade erfreulich, im fünften Kriegs- jahr mit solche» Zukunftsnotwendigk-iten rechnen zu müssen, . aber der Feind sorgt selbst dafür, datz wir uns keinen Selbst täuschungen hingeben, also dürfen wir sie auch nicht aufkommen lassen. Damit entfällt auch die grösste Zukunftsbesorgnis, des Schreckens ohne Ende. Denn das Ende mit Schrecken, welches die Entente uns. bereiten will, wird sich an ihr selbst erfüllen, wenn die Einsicht ausbleibt. Deutschland will nicht England verderben, es hat durch Ablehnung fremder .Ver nichtungspläne das Gegenteil bewiesen. Die Zukunft voller Drangsal, die dem Britenrcich aus seiner unveränderten Politik erwachsen wird, verdankt es dann nur sich selbst, und es wird auch dann erfahren, wie sein Freund Amerika sich bewährt. Das ist der Thronprätendent für Seeherrschaft und Welt handel. Var ckeullck-lcbmirerilcbe viircdlMsblrommen , Bem, 18. 9. Mit dem deutsch-schweizerischen Abkommen über die Durchfuhr durch Deutschland hat in erster Linie die Ausfuhr von Schweizer Waren nach den Niederlande», Dänemark, Schweden und Norwegen ihre Regelung ge funden. Neben Einzelabkommen, betreffend die Durchfuhr von. Baumwollwaren, Seidenwarcn und Uhren, ist im allgemeinen der Grundsatz aufgestellt, datz die Durchfuhr mindestens im Nahmen der Friedensausfuhr von 1911—1913 gestattet wird, und datz in der Ausdehnung der Durchfuhr über diesen Be trag hinaus Deutschland der Schweiz möglichstes Entgegen kommen züsichert. Insbesondere soll das für schweizerische Geschäftszweige gelten, die für di- Normalbeschäftigung ihrer bisherigen Arbeiter auf diese Durchfuhr angewiesen sind. Ferner gilt das Abkommen von der Durchfuhr für Waren aus den Niederlanden und Skandinavien, wobei analog« Grundsätze zur Anwendung kommeir sollen. Für die Durch fuhr nach und von Rumänien und den Gebieten des ehe maligen russischen Reiches bleibt die Entscheidung von Fall zu Fall Vorbehalten. Der Tert des Abkommens unterliegt der Eenehnngung d^r beiden beteiligten Regierungen. Im gan zen haben die Verhandlungen das bemerkenswerte Ergebnis gezeitigt, datz.dje intensive Mitwirkung der Wirtschaftskr-ise nicht zu einer 'Zuspitzung der Gegensätze, sondern zu einem' Ausgleich der den wirtschaftlichen Interessen des einzelnen voranzustellenden allgemeinen beiderseitigen politischen In teressen, geführt hat. BervVt -es Umhertreibens und ves Rauchens der Jugend. i E» wird hindurch folgendes in Erinnerung gebracht: Jugendlichen Personen beiderlei Geschlechte» unter 18 Jahren ist verboten, sich nach s Ahr abend» auf den Straßen zwecklos umherzutrsiben oder die Oeffentlichkeit durch müßige« Umherstehen und unangemessenes Gebären zu belästigen. Auch der Aufenthalt in Schankstatten nach diesem Zeitpunkt ohne Begleitung angehöriger Erwachsener ist ihnen untersagt. . Binder unter 14 Jahren dürfen sich, soweit sie sich nicht in Begleitung Erwachsener befinden, nach 8 Uhr abends nicht mehr auf öffentlichen Strotzen und Platzen aufhalten. Sugendllchen Personen unter 18 Jahren ist das Tabalrauchen auf öffentlichen Straßen, Plätzen rmd Wegen, sowie in den Anlagen und Wirtschaften verboten. 21. „ 23. „ , ,, „ 2. „ „ Sonnabend, » » 3. „ ,, Montag, „ » »4. » , Dienstag. „ 24. , je von 8 bis 12 Uhr vormittags und von 3 bk» 5 Uhr nachmittag» Ergänzung und Berichtigung der BekVrVndttg üver die Kartoffelversorguns im Wirtschafts jahr 1S18/1S (vgl. Nr. 210 der „Sächsischen Staatszeitung" vom 9. September 1918). Hierzu darf für jeden Zentner bis zum 31. Dezember 1918 die reichsgesetzliche Schnelligkens- prämie von Kg Pfg. und die reichsgeletzliche Ansuhrprämie von 5 Pfg. für jeden angefangenen Kilometer, jedoch unter Abrechnung des ersten Kilometer», gezahlt werden. . Zu 7. Statt 8.5 Zentner mutz es 5 Zentner heißen. Dre»den. irm 17. September 1918. pol tische Rechte gebracht hat. Und wie kann es sich über Rußlands ablehnende Haltung wundern, wen» die Atten täter mit englischem Geld- bezahlt werden und englische Truppen in russisches Gebiet von Norden her einrücken? Rußland gebrauchte den Frieden auf das dringendste und sollte trotzdem für die Entente weitere Kriegsopfer bringen. Das war «ine Zumutung, die über alle Menschenkräfte hinaus ging und einfach in der russischen Annäherung an Deutschland ihr- Früchte getragen hat. Was die Londoner Negierung nicht einsehen will, das sicht sie nicht, und wenn ra^ihr in tausendfacher Vergrößerung vorgeführt würde. Deutschland hat sich seinen östlichen Verbündeten, der Türkei und Bulgarien gegenüber, als ein treuer und uneig-n- schen Prinzen Friedrich Karl von Hessen zu seinem Könige Mittelmächte zustande kommen könnte, einen Scheinfrieden. - " Sie behaupten frischweg, derselbe bedeute nur ein«» Waffen ¬ stillstand, der bald von einem neuen Kriege werde abgolöst , werden. Darum soll es ein Friede nach dem Herzen der ^.Entente werden oder gar keiner. So denken ja erfreulicherweise lange nicht alle Angehörigen der gegnerischen Völker, aber die welche so denken, haben heute die Macht in Händen, und mit dieser Tatsache allein muß gerechnet werden. unsicherer Besitzstand geworden ist, daran trägt lediglich britische Wellkriegspolitik schuld, die den Indiern Z-Hn- '' : Menschenleben gekostet, ihnen aber keinerlei war Rußland Englands stärkster Nebenbuhler im Orient, und zum beginn der achtziger Jahre des vorigen' Jahr hunderts, als die Moskowiter nach Herat, bis zur Grenze von Afghanistan vordrangen, lag ein englisch-russischer.Krieg schon nahe. Danials wich Gladstone in London in letzter Stunde zurück, aber der Zwiespalt zwischen England und Rußland bestand bis in dieses Jahrhundert-hinein. Das englisch-japanische Bündnis von 1902 war doch direkt gegen das Zarenreich gerichtet. Erst König Eduard blieb es dann vorbehalten, den englisch-russischen Zwiespalt beizulcgen, wö bet zunächst Persien „ausgeschlachtet" wurde und später Deutschland die eigentlichen Kosten dieser neuen Freundschaft tragen sollte. Rußlands. Nebenbuhlerschaft im Oster war dem Briten unbequem und gefährlich. Deutschlands Einfluß in, Orient erscheint ihm als eine Etappe auf dem Wege zum Verlust Indiens für die britische Krone, denn Indien fst es doch, um das sich alles dreht. Und dieser deutsche Einfluß wird iu London um so 'ernster «ingeschätzt, als auch Rußland zu den beeinflußten Staaten gehören soll, und Japan nicht mehr nötig hat, den britischen Geldempfänger zu spielen, da es im Weltkriege ganz kolossale Summen verdient hat. Daß di- Engländer so denken, ist ganz zweifellos, aber was sie plagt, das sind in Wahrheit nicht die deutschen uferlosen Pläne, son dern das eigene böse Gewissen. Daß Indien für England nützkger Freund erwiesen, der England für die orientalischen ' Staaten niemals gewesen ist. Und es steht zu erwarten, daß auch dle Republik an dem Wege festgehalten wird, den sie mit den Zusatzverträgen zum Frieden von Brest-Litowsk emgeschlagen hat. Er sichert ihr «inen kaufkräftigen und zahlungsfähigen Nachbar, der sich in die inneren 'russischen Verhältnisse nicht einmischt, die uns nichts angehe», deren l Regelung aber für die Bolschewik die größte und keine leichte s Aufgabe bildei. Mit der deutschen Freundschaft kann sich Rußland wieder auf sich selbst besinnen, während es von der Entente .nur als Vorspann für deren selbstsüchtige Jnter-s^n benützt werden würde. Dafür liegen zu viele Beweise vor. Und die neuen Randstaaten, die ihre Existenz dem deutschen Siege verdanke», hüben stch klar und offen nach der deutschen Set« «Ert. Das find die Ukraine, deren Hetman ! dre letzten Karten au^. Cie nennen im voraus den Frieden, den deutschen Kaiser aufgesucht hat, Finnland, das den beut- der auf der vorliegenden Grundlage der Erklärungen der Für Kinder im 5. und 6. Lebensjahr ist ein Mersnachwei» vorzuiegen. * An Haushaltungen, die Kartoffeln tm Ganzen nicht beziehen, werden Landeskartoffel karten nicht verabfolgt. Die sind zur Abwickelung eines glatten Geschäftsganges und zur Ver ¬ meidung großen Andranges undscking» «in-ukslis». Stattrot Frankenberg, am 18. September 1918. In Kartoffelpreis KIM W Wt M11 Pfg. sir bis PW. Stabtrat Frankenberg, den 19. September 1918. Anzeiger Bezirks- W Amtsblatt für die Könial.Ämts»Mtmannschast Flöha, das König!. Amtsgericht Md den Stadttat zn Frankenberg .. „ „ «rankenbera i. Sa. — Druck und »erlag vou E. G. Roßberg iu Fraukeubera i. s«- »erantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg seu. ln Franreuverg - Frankenberger Tageblatt