Volltext Seite (XML)
zur Belehrung und Unter ha l t u n g. Dresden, den 25. April 1810 lieber Moren und das griechische I n s e l m e e r. er Pel 0 p 0 nes ^), die Wiege der my thischen Halbgötter, der Schauplatz großer Thaten, das Vaterland herrlicher Manner, erweckt dem Reisenden nur traurige Erim nernngen. Von so vielem Ruhm und Glanz, von so vielm Vorzügen ist dem Lande nichts geblieben, als was Menschen der Natur nicht rauben konnten. Seine Schatze, seine Denkmäler hat es verloren, aber behalten die Schönheit seines Klima's, die Fruchtbar keit seines Bodens, des wahren Nelchthums unerschöpfliche Quellen. Aus einem gewissen Gesichte punkte betrachtet, kann man Morea, in seinem jetzigen Zustande, mit dem verglei chen, was es in Griechenlands heroischem Zeitalter war: die Bewohner sind eben so roh, eben so unwissend, die Natur ist zurück- getrelen in alle ihre Rechte, und der Boden, durch lange Ruhe, durch Mangel an Kultur, durch die Zerstreuung der Bewohner, fast eben so jungfräulich geworden, als er einst war. Die Ursachen der Fruchtbarkeit, deren dieses Land fähig ist, will lch entwickeln, indem ich zu erklären suche, warum die mei sten griechischen Inseln so unfruchtbar sind. Die Werke der alten Schriftsteller über das griechische Jnselmeer stellen em bezau berndes Bild vor die Seele. Man sicht diese glücklichen Inseln im Schmucke einer üppigen Vegetation, mit Gebüschen undGar- ) Morea, ehemals der PeloponeS, ist eine große Halbinsel im Süden von Griechenland/ mit welchem cv die Laneenge zwilchen den Meerbusen von Lepanco und Engn verbmdet. Sie wu-d von drei verschiedenen Volkern bewohnt, von Türken, Griechen und Albanesen. Die rucken, Herrn deS Landes, wohnen in den großen Städten, die Griechen widmen sich dem Hansel oder dein ^.andbau, die Albanesen dem Hirtenleben- Der Bascba oder Muzellim, der dav -and regiert, wohnt m Tripolizza, und hat BevS unter steh, die in mehreren festen Vlal>en gebieten, südlichen Theile deS Landes wohnen die Mainotcn, gewtsterm^ßen unabhängig lebend; Flüchtlinge auS verschiedenen Gegenden Griechenlands, die dem Bascha nur geringen Tnbut bezahlen und ibn ost bekriegen.