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Sorinabend/Sdnnlag» 29./SV. Mai 19L7 Sieg des VerständigMgsgedanlens schilstl«lt»ug! vr—d««-S, PoNirstr. 1», 8«««»s roNl».rlO1» S<Ichi!,t,stell«, vriuk «1» v«la-: «er»«»«» vluhdiu»«r«l ». ««la, LH. «. ». Winkl, Polkkstrast, 1». S««»s «01», «»sticht«: Nr. llSS, vanl: Stadltanl vr««d«» N«. «7« Im goll« o»n höher« Tewal«, verto», «inlrelen»« v«lrl«h«- PSiungen hat »er vejleh« »d« Werbunglrelbrnd« klm «nlprgchi. sall, dl« 3«»un, >n dgchlöntteni Umfang«. o«r- fplllet »de, nicht «fcheint. Stfallnngi-rtlftLr««»«» «ifchelnt I mal wöchentlich. Monatlicher v«tug,pr«I» durch lröger elnlchl Ni Pf» ij». 10 Ps». Irögerlohn l.7l>; durch dl» Post l-70 elnlchliehlich PostOderweilungogebsthr, tujllgllch >0 Plg Postvestellgeld lli»j«l>Nr. 10 Pf».. Sonnabend. ». 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Zur Begründung der Freundschaft, die die deutsch-französische Gesellschaft und das Eomitö France-Allemagne erstrebten, müsse man bestrebt sein, den Riß jeden Misstrauens zwischen beiden Nationen zu besei tigen. Die Anfnahmebereitschaft, die die Erklärungen des Füh rers Adolf Hitler überall und insbesondere in den Reihen der Frontkämpfer gefunden hätte, zeige, das; es keine unüberwind baren Hindernisse für dieses Ziel gebe. Der Redner erinnerte an die zahlreichen Kundgebungen für die Verständigung dies seits und jenseits der Grenzen. Es sei notwendig, die Ein mischung gewisser Länder auszuräumen, die im Verfolg selb stischer Ziele bestrebt seien, Mißverständnisse zwischen dem deutschen und dem französischen Volk zu schassen und zu ver tiefen. Groh sei die Zahl der Franzosen, die unerschütterlich an den Erfolg der Bemühungen um die Verständigung glaubten. Er freue sich, gerade als Vertreter der Stadt Versailles, dieses an schmerzlichen und ruhmvollen Erinnerungen reichen Ortes vor deutschen Zuhörern seinen Glauben an die end gültige Aussöhnung der beiden Länder Aus druck verleihen zu können. Keine Macht der Welt könne den Sieg des Verständigungsgedankens mehr auf halten. Rcichskriegsopferführer Oberlindober erklärte, dah er nur wenige Männer kennengelernt habe, die für das deutsche Volk ein so tiefes Verständnis besähen wie sein Vorredner. Der Rcichskriegsopferführer erinnerte an die vielen Gräber dies seits und jenseits der Grenzen. Sie mahnten, Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen. Der innere Frieden, den Deutschland gefunden und den cs allen seinen Nachbarvölkern wünsche, sei die beste Voraussetzung für eine wahre menschliche Verstän digung. Anter der Flagge der »Mlesnmischung" Moskau finanziert Munitionstransporte Sowjetspanische Schiffahrtsgesellschaft in Frankreich gegründet Paris, 29. Mai. Die Zeitung „Marseille Matln" berichtet über die Grün dung einer im Dienst der spanischen Bolschewisten stehenden Schiffahrtsgesellschaft „France Navigation" mit dem Sitz in Paris und einem Kapital von einer MiNion Franken. Diese Gesellschaft habe in wenigen Tagen sechs französische Schiff« aufgckauft, deren Wert IZmal höher als das Kapital der Gesell schaft zu veranschlagen sei. Die gekauften Schiffe seien von einem der Hauptdrahtzieher der kommunistischen Geiverkschaft übernommen worden. Die Kaufaufträge stammten aus Rotter dam. Es sei aber noch nicht klar, ob diese Gesellschaft von den Sowjets allein finanziert werde oder ob es sich um eine gemein same Kasse in Rotterdam handele, die zu gleichen Teilen von Moskau, der marxistischen Gewerkschaft EGT und den spani schen Bolschewisten gefüllt werde. Die „Action Francaise" weih zu berichten, dah die er wähnte Gesellschaft „France Navigation" die Schiffe uingetaust habe und dah noch weitere Aufkäufe in den nächsten Tagen abgeschlossen würden. Die Gesellschaft werde bald Uber mehr als 2ö Schiffe verfügen. Das Blatt teilt mit. dah der Dampfer ..Edinburgh", der sich zur Zeit in Ronen befinde, vor der Aus reise nach Sowjetspanien stehe. Er habe vorher in Le Havre noch 299 Kisten Munition, die bereits in den Hallen einer Gesellschaft lagerten, deren Name auf Wunsch genannt werden könne, an Nord zu nehmen. Das Blatt verlangt dringende Maßnahmen der franzö sischen Regierung gegen die kalte Beschlagnahme französischer Häfen durch Moskau und seine Agenten in Valencia. Die Akti ¬ vität dieser Flotte, die unter französischer Flagge fahre und damit auch unter dem offiziellen Schutz der französischen Ma rine stehe, könne schwerwiegende Zwischenfälle Hervorrusen. Schießereien in Vllbao - Der BolschewistenanfUhrer will fliehen. Paris, 29. Mai. Idas „Echo de Paris" berichtet von blutigen Unruhen, die sich in Bilbao bei Bekanntwerden der Niederlage von Orduna ereigneten. Beim Eintreffen der überfüllten Verwundetenzüge am Nordbahnhof von Bilbao stießen ungezählte Frauen Em- pörungsschrele ckns und beschwerten sich über die bolsclwwisti- schen Oberbonzen. Es muhte gegen die geguälten Menschen massen schliehlich sogar mit Gewalt vorgcgangen werden, um sie zu zerstreuen. Später kam es bei der Lebensmittelverteilung zu Schießereien. Weiter berichtet ,.Echo de Paris", dah der Bolscl»ewisten- anführer von Bilbao ivegen des unaufhörlichen Vordringens der nationalen Streitkräfte schon in den nächsten Tagen nach San- tänder flüchten iverde. Air pyreneeS'Llnie Vayonne-Vilbao elngefteM Parts, 29. Mat. 'Nach Meldung einer Agentur aus Bayonne soll die getarnte bolschewistische Luftverkehrslinie Bayonne- Bilbao, die von der Gesellschaft ,.Air Pyrönöes" eingerichtet wurde, eingestellt worden sein. Schacht aus dem Rückflug von Paris Paris, 29. Mai. Reichswirtschaftsminister Dr. Schacht ist am Sonngbendvormlttag mit seiner Begleitung üuf dem Pariser Flughafen Le Bourgct noch Köln gestartet. Dr. Schacht wurde vom französisch» Handelsminister Bastid, vom Wirt schaftsminister Spinasse, von dem französischen Botschafter in Berlin, Frrtncois-Poncet, dem deutschen Botschafter in Paris, Graf Wclczek und Mitgliedern der deutschen Botschaft, von den Führern der deutschen und französischen Handelsabordnung so wie von Reichskommissar Ministerialdirektor Dr. Ruppel oer verabschiedet. Vesuch Admlral Kobayashis tu Vertin beendet Berlin, 29. Mai. Heute morgen 8.39 Uhr «rfolgte nach beendetem Besuch in der Reichshauptstadt der Abflug des Manischen Adnrirals Kobayashi und des Kommandanten der ..Ashigara", Takeda, nach Wilhelmshaven. Zur Verabschiedung lluf dem Flugplatz Staaken waren Im Auftrcme des Oberbefehls habers der Kriegsmarine Konteradmiral Marschall und Kor vettenkapitän v. d. Forst erschienen. Sngl.preffesttmmen zur Reise Lord Plymouths Wirtschastsbesprechungen? London, 29. Mai. Zu der Reise von Lord Plymouth in tue baltischen Hauptstädte schreibt der „Daily Telegraph", prak tische Ergebnisse würden von dem Besuch Plymouths nicht er wartet. Er sei ein Höslichkeits- und Jreundschaftsbesuch, nicht aber cm diplomatischer. Trotzdem werde er Früchte tragen, und zwar auf wirtschaftlichem Gebiet. Auch die „Times", die von einem Nachbarnbesuch spricht, weist auf die Wirtschaft hin. In England bedauere man, dah die baltischen Staaten weit mehr an England verkauften, als sie dort einkauften. Der Besuch von Vertretern der britisclfen Han delskammern im letzten Jahre habe aber gezeigt, dah gesunde Handelsbeziehungen entstehen könnten. Der 1. Offizier des LA Lindenburg' vernommen Newqork, 29. Mai. Nach Abschluß der Beweisaufnahme in Lakehurst vernahm der Uniersuchungsausschuh am Freitag die in den New Yorker Krankenhäusern liegenden Verletzten. Nach Aussage des ersten Offiziers Sammt, der sich in der Kontrollgondel befand, wollte die Schiffsleitung zuerst Wasserballast ablasscn, um die Gleichgewichtslage des „Hinden burg", dessen Vorderschiff sich aufgcrichtet hatte, wieder hcr- zustellen. Hierauf wurde jedoch verzichtet, weil es bei größerer Belastung schneller möglich war, den Boden zu erreichen. (Nach Airsicht Kommander Rosendahls hat dieser geistcsgeqemvärtige Entschluß viele Menschenleben gerettet.) Sammt lehnte die Theorie Dr. Eckeners, eine gebrocl)ene Strebe könne die Gas zellen durchschlagen und das Unglück verursacht haben, cck, und erklärt«, die Drähte hätten schon viel stärkere Spannungen als bei dieser Landung ausgehalten. Er bezweifelt« ferner, dah die Ursache in entivichenen Wasserstoffgascn liege. Fünf Minuten vor dem Unglück sei zum letzten Mal Gas abgelassen worden. Sammt leknte schließlich noch di« Blitzthcorie ab, vermochte aber mich keine mutmaßlichen Gründe siir die Katastropl-e ab zugeben. Botschafter Dieckhoff besucht« am Freitag in New- york sämtlich« Verletzt«». Antwort und Warnung Als Antwort auf die Rede des Kardinals Mun» de le in war die Rede angekündigt, die Reichsminister Dr. Goebbels am Freitag abend in der Deutschland halle gehalten hat. Der Kardinal von Ehikago hatte Dr. Goebbels als den „unehrlichen Propagandaminister von Deutschland" bezeichnet, der die bekannten Sittlich keitsprozesse nur aufgezogen habe, um der katholischen Kirche zu schaden. Die Antwort des Ministers an den Kardinal war von großer Schärfe in der Sache, aber ohne jeden persönlichen Angriff. Im Gegen teil: Dr. Goebbels gab selbst der Ueberzeugung Ausdruck, daß der amerikanische Kardinal ein Opfer falscher Infor mation geworden ist. Reben diesem Ausscheiden der rein persönlichen Polemik sichert die großzügige Art, wie der Minister da» sachliche Problem angefaßt hat, die stärkste Aufmerksam keit jedes sachlichen Beobachters. Der Minister hat sich nicht etwa daraus beschränkt, den peinlichen Stoff jener Prozesse auszuwerten. Er stellte diese Dinge hinein in den großen Rahme» einer Ge s a m t b e t ra ch t u n g der politischen Lage: er wies diesen Dingen den rechten Ort und die Bedeutung zu, die sie für das politische Denken des deutschen Menschen haben dürfen, aber auch haben müssen. Im Mittelpunkt unseres Denkens und Strebens stehen die großen Schicksalsfragen der Nation, stehl der Kampf um die endgültige Sicher heit der deutschen Freiheit. Im felsenfesten Vertrauen auf den Führer setzt die Nation in diesem säkularen Ringen ihre Kräfte ein. Der neue Bierjahresplan soll Deutsch land den tausendjährigen Traum unseres Volkes, den Traum von einer wahren nationalen Souveränität, erfüllen. Um dieses hohe Ziel zu erreichen, bedarf cs der völligen Einmütigkeit der Nation. Gegen jeden, der diese Einmütigkeit gefährdet, muß sich die Staats führung wenden. Auch die Konfessionen dürfen diese Ein mütigkeit nicht gefährden. Der Dreißigjährige Krieg, der Deutschland nicht nur ungeheure Opfer an Blut und Gut, sondern auch den Anspruch auf die Weltherrschaft gekostet hat, ist Warnung genug vor den furchtbaren politischen Folgen von Glaubenskämpfen. Mit Nachdruck betonte der Minister, daß seine Rede keine Fanfare sein solle. ,,Wir wollen mit den Kirchen Frieden halten. Aber die Kirchen müssen auch mit uns Frieden halten!" In Deutschland könne jeder nach seiner Fasson selig werden. Der Staat mische sich nicht in die Angelegenheiten der Kirchen, und die Kirchen sollten sich nicht in die Angelegenheiten des Staates mischen. In der Schule solle keineswegs der Religionsunterricht beseitigt werden. Wohl aber sollten die Kinder im Gesamtunterricht so erzogen werden, daß sie sich im späteren Leben nicht in erster Linie als Prote stanten oder als Katholiken, sondern zuerst und zu meist als Deutsche fühlten. „Bei den Sittlichkeitsprozesscn freilich", so fuhr der Minister mit tiefem Ernst fort, „handelt es sich keines wegs um einen Eingriff des Staates in das kirchliche Leben." Es handelt sich einfach darum, daß die Gesetze des Staates, die für alle gelten, auch gegen solche Rechtsbrecher angewendet werden, die dem geistlichenStand angehören. Der Minister wies nach, daß das einer For derung entspricht, die bei Gelegenheit der Eulenburg- Affäre vor dem Kriege gerade von kirchlicher Seite er hoben worden ist. Auch die Partei hat 1934 60 ihrer Angehörigen, die solche Laster zu züchten versuchten, kurzerlzand erschossen. Die kirchlichen Aufsichtsbehörden aber hätten jetzt gegenüber den Verbrechern im Priester gewände völlig versagt. „Es handelt sich hier nicht um Vergehen von pervers veranlagten Menschen untereinander, sondern nm die planmäßige sittliche Vernichtung Tausender von Kindern und Kranken." Mit diesem lapidaren Satz brandmarkte der Minister die ganze Furchtbarkeit jener Verbrechen, mit denen sich deutsche Gerichte in den letzten Monaten zu befassen hatten. Die furchtbare sittliche Verwilderung, die diese Prozesse offenbart haben, wird vom ganzen Volke aufs tiefste beklagt: nicht zuletzt von allen den Mitgliedern des Klerus, die ein Leben der Selbstlosigkeit und Aufopferung führen und nun ihre Lebensarbeit und das Ansehen ihres Standes durch Verbrecher aus den eigenen Reihen gefährdet sehen. Der Minister erklärte wörtlich: „Ich spreche im Namen von Tausenden anstän digen Geistlichen, die, wie unzählige Briefe an mich beweisen, schmerzbewegten Herzens den tiefen Fall und Verfall der Kirche sehen und gebe der Hoffnung Aus-