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General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 06.06.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189906060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18990606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18990606
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
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Jahr
1899
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Monat
1899-06
- Tag 1899-06-06
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Monat
1899-06
-
Jahr
1899
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Nr. 128. - 18SS. — Diese verbreitetste unparteiische Leitung erscheint Wochentag- Abends (mit Datum des nächsten Lager) und lostet mit den fünf Wöchentlichen B eillättern: «leine Botschaft, Sächsischer Erzähler, Gerichts-Zeitung, Sächsisches Allerlei, Jllnstrlrtes Unter- haltnngsvlatt, Gei den Postanstaltc» und Ve! den Ausgabestelle» monatlich 40 Pfennige» Postliste: 1. Nachtrag Nr-2877. kelkiramm - «drcssc: wmeealanzelger. gerntpeechlleNe Nr. IM. General- Dienstag, den 6. Juni. Anzeiger für Chemnitz und Umgegend. Anzeigenpreis: ^spalten» TorpnSzeile(ca.S Silbrnfassend^ oder deren Rain» 20Pfg (Preis verzeichnisse ä Zeile LS Pfg.) Bevorzugte Stelle (Sgespalteno Petit-Zeile eirea 11 Silben fassend) 40 Pfg. — Anzeige» könne» nur bis Bormittag lv Uh» angenommen iverden, da Dmck und Berbreitnng der grobe» Auslage längere Zeit erfordern. (Sächsischer LanveS-Anzeiger). - Gegründet l»V» al» „Anzeiger" t«. «erlag und RotationSmaschinen-Dr«« von Alexander Wiede in «hemnrtz, Theaterstraß» Nr. S. Gchchäftliche Anzeiger-Inserat« finden für billigste» Preis» zugleich Verbreitung durch die täglich erscheinende Chemnitz«» Eiseilbahil-Zettung. Amtliche Anzeigen. Handelsregister-Eintragnngen. Auf dem die Firma „A. Metzner" in Chemnitz betreffenden oliuni 1347 wurde verlautbart, daß Herr Kaufmann Julius Oskar Tetztier und . Molkereiprodukte»- »nd Delikatessen-Geschäftes daselbst, eingetragen, die Firma „Chemnitzer Stanz« und Ziehwerk Berthold L Co." in Chemnitz hat ihren Sitz nach Burgstädt verlegt und ist deshalb ans Foliu», 4088 des Handelsregisters für die Stadt Chemnitz gelöscht worden und ans Folium 686 wurde die Firma „Alsred Esther" in Siegmar und als deren Inhaber Herr Maschinenfabrikant Carl Hermann Alsred Efcher daselbst eingelragen. Die neuen deutschen Kolonien. Wie unsere Leser von uns unierrichtet worden, sind nunmehr, die östlich von den Philippinen gelegene» Stidsee-Jnseln in Deutsch lands Besitz ttbergegangen. Die Verhandlungen über diesen Besitz-! Wechsel waren bereits seit langer Zeit im Gange und der nunmehrige Abschluß des Kaufvertrages befriedigt Deutschland und Spanien in gleicher Weise. Tie Erwerbung der Carolineninseln rust die Erinnerung wach, daß dieselbe» vor ca. 14 Jahren beinahe zu einem Kriege zwischen Spanien und Deutschland geführt hätten. Es ist in, gegenwärtigen Augenblick von großem Interesse, die Geschichte jenes diplomatischen Streitfalles in große» Zügen in das Gedachlniß -urückznrufc >,. Am 6. August 1885 theilie der deutsche Gesandte in Madrid, Graf Solms, dem spanischen Minister des Aus wärtigen vertraulich mit, daß der Kaiser beschlossen habe, die Peleiv- ui!o Carolinen-Fuseln unier deutschen Schutz zu stellen, und daß deutsche Kriegsschiffe den Befehl erhalten hätten, die deutsche Flagge anf di-.sen Insel» zu hissen. Nachlei» diese Mittheilung am II. August in einer offizielle» Note wiederholt worden war, legte die spanische N giernng am !9. August Protest ein gegen die beab sichtigte Besetzung der Insel» durch Deutschland, ohne jedoch die Rechtstitel für die behauptete spanische Svuveränetät darzrrlegen. Am 25. August hißte das Kanonenboot „Iltis", Kommandant Kapitän- lkniuant Hofmeister, auf der Insel Uap vie deutsche Flagge. Vor dieser (»sei lagen bereits seit dem 21. August zwei spanische Kriegs' schiffe, welche den Auftrag hatten, das Land i» Besitz zu nehmen, aber bis zum 25. noch nichts gethan hatten. Fürst Bismarck begann nun aber angesichts der i» Spanien zu Tage tretenden Erregung der Volksleidenschaften einzulenken, um die Bedeutung der Streit frage nicht anf die Spitze zu treibe». I» einer Note vom 31. August erklärte er sich zur Annahme des Schiedsgerichtes einer bofrcundclen Macht bereit, indem er betonte, daß die Frag'', weiche der beiden Mächte Hohcitsrechle anf den Carolineainseln anSzuitbcil bisher be rechtigt sei, nicht vo» der Bedeutung sei, däß die kaiserliche Negierung behufs Lösung derselben versucht fit» könnte, von dcn versöhnlichen und inSlesondere für Spanien frenndschaitlichc» Traditionen ihrer Politik abzuweichcii. Diese Note wurde in Madrid am 4. September überreicht. Au d.insclbc» Tage kam cs in der spanische» Hauptstadt anf die Nachricht von der di »Ische» Flaggcnhissniig z» Exzesse» gegen das deutsche Gesandtschas sgcbäudc. Die Menge warf die Fenster des HauscS ein, riß das Map, en herab und verbrannte es. Der dcntsche Gesandte befand sich während dieser Vorgänge bei dem König Alfons in La Granja. Die Regierung in Berlin begann angesichts dieser Haltung der Spanier Borde citm.gen für dcn Fall eines kriegerischen Konfliktes z» treffen. Ter für Kamerun bestimmte Dampfer „Nachtigal" wurde in Falmouth telegraphisch znrückgehalten, weil er ans seiner Weiterreise einen spanische» Hafen hätte anlauscn müssen. Das NvrLsec-Ucbnngsgeschwadcr wurde nicht, wie sonst üblich, aufgelöst, sonder» als Schnlgcschwader forinirt und erhielt den Befehl, im nördlichen Theil des Atlantischen Ozeans zu kreuzen. Ferner erging an alle im Auslände befindlichen Kriegsschiffe der Befehl zur größten Vorsicht, um nicht durch eine plötzliche spanische Krieg Verklärung unvorbereitet überrascht zu werden. Soweit möglich, sollten diese Schiffe sich in Geschwader sammeln, vorläufig keine Häfen in de» spanischen Kolonien, in Westiiidie» und in der Sttdsee an- lanfe» und die Fahrt durch den Kanal von Suez und somit später durch die Meerenge von Gibraltar und um ganz Spanien herum so lange vermeiden, bis sich alle V.rhältnisse wieder vollständig geklart hätte». Tic Wogen der Erregung aber legten sich bald. Die spanische Negierung drückte ihr Bedauern über die Vorgänge in Madrid ans und entschuldigte sich mit der Unverläszlichkeit der betreffenden Pvlizci- beamlen, die mit den» Schutz des deutschen Gcsaiidtschaftshotels be traut waren. Fürst Bismarck schlug die Vermittelung der Streit frage cn.ch den Papst vor, Spanien nahm de» Vorschlag an und am 17. Dczcinbex kam ein Schi'cdsvertrag zwischen Deutschland und Cpanicn zu Stande, nach welchem die Carolinen unter Spaniens Oberhoheit kamen und Tenlschland die Berechtigung erhielt, auf einer dieser Inseln eine Schiffsstation und eine Kohlcnniederlage für die kaiserliche Marine zu errichlen. Deutschland verzichtete schon im folgenden Jahre anf dieses Recht und damit war die Carolincnfrage erledigt, bis sie beim spanisch-amerikanischem Kriege wieder anstauchle und zur Einleitung von Verhandlungen führte, die mit dcr Abtretung der Insel» an Deutschland endeten. Die jetzt erworbenen Marianen mit 1140 Quadratkilvmeicr, die Palan - Insel» und die Carolinen mit 1450 Quadratkilometer, die schon deutsche Marshall- mit 415 und die englische Gilbert-Gruppe mit 430 Quadratkilometer gehören geographisch zu dem Gestimmt, gebiet Mikronesien. Das Gcsammtareal aller dieser Eilande entspricht mit 3435 Quadralkilometereiocnl Gebiete, geringer als Sachsen-Weimar. Gemeinsam sind diesen Inseln die Kleinheit des Areals, die Nissnalnr, das Auftreten von Landstücke» auf den Riffen und die Laguucn- bildung in ihrer Mitte. Zu den wenigen höheren Eilande» vul kanischen Ursprungs gehören einige der Palau-Grnppe (besonders Babeltoab) die Carolinen Uap, Nuk, Ponapä und Kusaie, und unter de» Marianen Guam, Rota und Seypan. Eine üppige Vegetation von Kokospalme» und Ficüs-Arten »inkränzt den Strand und die Lagunen, in deren Nähe der Wald, besonders auf den vulkanischen Inseln, deren zersetzter Boden sehr fruchtbar ist, de» Charakter des Urwaldes aniiimmt; dagegen bietet d.r Korallenkalk viel spärlichere» Humus. Brodsruchtbäume, PandanuS, Bananen und Sagopalmen sind die wichtigsten Nahrungspflanze». Die Thierwelt dieser Inseln ist im Gegensatz zur Flora meist arm, namentlich an Landsäuge- thicren und Landvögeln. Die Bewohner bilde» eine Mischung von Polynesiern und Papnas, und zwar walte», je weiter wir nach Osten ko»»»»», desto mehr die ersten vor, vo» deren Typus die Mikronesier weniger abweichen als von dem dcr Papuas. Im Süden dcr Marianen erstreckt sich der Kern Mikronesiens, die lange Reihe der Palau-Jiiseln und Carolinen, von 135—163°östl. Länge und zwischen 10 und 1° »vrdl. Breite von Westen »ach Osten. Diese Eilande wurden bereits i»> Anfang des 16. Jahrhunderts vo» den Spaniern entdeckt, zuerst wahrscheinlich Lamoliork von Diego de Noch« 1525 oder 1526, dann die Palan vo» Villalobvs 1543; im 18. Jahrhundert wurde sodan» der der Uluthi-Gruppe von Francisco Lazcauo 1686 gegebene Name Carolinen auf de» ganze» Archipel übertragen. Genauere Ausnahme» besitzen wir aber erst seit 1824 durch Duperry und 1828 durch Graf Lütke und von Kittlitz; die wissenschaftliche Erforschung endlich ist erst in de» sechziger Jahren von K. Semper für die Palan-Jnsel» und vo» Knbary für diese und die eigentlicheil Carolinen in's Werk gesetzt worden, und eine hydrographische Aufnahme führte Kapitän Knorr 1876 aus. Man unterscheidet gewöhnlich zwischen einer westlichen kleineren, von Norden »ach Süden gestreckten, und der westölich ge richteten Hanptgruppe; jene nennt man die Westcarolinen oder Palau-Jnseln, diese die eigentlichen Carolinen. Die Erwerbung der neuen Kolonien gedingt als Konsequenz entsprechende Vermehrung unserer Macht zur See und die neuen Forderungen für den neuen Erwerb und die Verstärkung der Kriegs flotte werden wahrscheinlich im Reichstag zu heftigen Debatten führen. Aber eine der Bedeutung des Reiches und seiner überseeischen Be ziehungen angemessene Kriegsflotte war schon lange dringendstes Br- dürfniß, und voll gerecht geworden sind dke letzten Bewilligungen diesem Bedürfnis; nicht. Wir erinnern nur an den Sawoa-Konflikt mit England und den Vereinigte» Staaten, bei den; wir ungeachtet aller an den Tag gelegten Würde und Festigkeit doch recht vorsichtig Allein als Mitglieder der englischen Königssamilie, als Enkel der Königin Victoria. Dazu kommt jetzt iudeß noch der unangenehme Eindruck, als ob innerhalb der englischen Königssamilie die Erb folge in dem deutschen Kleinstaats ungefähr so, wie die Kmidschast eines Barbierladens behandelt würde, welche ei» Erwerber einem andern abtritt. Der coburg-golhaische Gcsammtlandtag hat den zu nächst gebotenen Schritt gethan, die Erziehung des künftigen Thron folgers im Lande zu fordern» mag dieser Connaught oder Albany heißen. Es wird aber, wenn sich bestätigt, daß der Herzog vou Connaught weder für sich, noch für seinen Sohn die Nachfolge an- zunehmen beabsichtigt, im Landtag Aufklärung darüber verlangt werden müssen, welche Zweideutigkeit der Erklärung dieses englischen Prinzen zu Grunde lag, daß er sich seiner Pflicht gegen das Land nicht entziehen werde. Dem Anschein nach hat er damit nur sagen wolle», daß er, falls der jetzige Herzog sterbe, bevor der Herzog vou Albany großjährig sei, als vormundschaftlicher Regent zu fungireu bereit sei — während er selbst die Anwartschaft aus die Stellung als Oberbefehlshaber der englischen Armee vorzieht und auch sein Sohn keine Neigung hat, Herzog von Coburg-Gotha z» werden. Da» mögen Beide halten wie sie wollen. Aber jedenfalls hat diese- Ländchen Anspruch auf rückhaltlose Offenheit seitens der fürstliche» Familie, mit der es durch ein Erbrecht verbunden ist» von dem man in diesem Falle wohl sagen darf: „Vernunft wird Unsinn", und auf rnckhaltl.se Offenheit seitens des Verantwortlichen Ministers vou Strenge, der wen» wir nicht irre», ans der Fortschrittspartei her- vorgegangen ist, aber keinen erheblichen Unterschied zwischen einer Minister- und einer Hofchargen-Stellnng zu kennen scheint." — Das vom deutsche» KreuzergcschwadergestellteSeesoldate n- Detachement in Peking wurde am 11. November 1898 durch ein solches des 111. ScebataillonS in Kiautschau abgelöst. Ueber de» Marsch des Detachements nach Peking u. d die Thätigkeit desselben hat jetzt der Detachementssührer Oberleutnant Jäger einen längeren Bericht an seine Vorgesetzten Behörden erstattet, dem wir Folgende» entnehmen: „Beim Eintritt in Peking waren die Straßen von einer dichten Volk-menge besetzt, welche sich jedoch sehr ruhig und in keiner Weise seindselig benahm, während merkwürdiger Weise einige Tage vorher der rnssische Admiral Dubasosf,. der eine Militärkapelle' mit brachte, ans seiner ganzen Reise mit Schwierigkeiten zu. kämpfen g«. habt haben soll. Beim Eintrejsen in der Gesandtschaft wurde da» Detachement durch den Gesandten Baron von Heyling begrüßt. Die Maiiiischaften sind i» zwei Stube» zu je 15 Mann untergebracht, die drei Unteroffiziere haben eine besondere Stube. Tie Verpflegung und behutsam austretei, mußten, um nicht das kleinere Hebel gegen/,-st sthx reichlich und gut. Z„m Wachidieust werde,, täglich 1 Ge^ ein größeres iimzutauscheu. Politische Rundschau. Chemnitz, 5. Juni 189c,. Deutsches Reich. — Zn dem Stapellauf des auf der Werst des „Vulkan" für die Marine im Bau befindlichen Kreuzers, der am 24. d. M. Mittags stattfindet, wird nach der „Ostsee-Ztg." der König von Sachse» mit der Königin in Stettin einireffen. Die Taufe des Kreuzers, der de» Namen „König Aibert" erhält, wird der Kö ig vollziehen. — Die Entschädigungssumme, welche Deutschland sür die Ab tretung der Carolinen, Palan Inseln und Marianen an Spanie zahlt, beläuft sich auf 25 Millionen Pesetas gleich 16 Millionen Mark. Spanien hat sich das Recht Vorbehalte», ans jeder der drei Insel- Gruppen ein Kohlen-Dcpot zu errichte». Spanien bewilligt für die deutsche Einfuhr de» Konventioncil-Tarif, falls Deutschland für die spanische Einfuhr die Meistbegünstigung gewährt. — Die Besorgiliß einiger Blätter, daß die Erwerbung der Carolinen-Jnsel» zur Ver wickelung mit andere» Mächten führen könnte, ist »»begründet. ^Wie es heißt, hätte» gleichzeitig mit de» in Madrid geführten Verhand lungen Sondirnugen in London und Washington statlgefunde», die zu dem Ergebnis; führten, das; weder von dcr einen noch von der anderen Seite ein Widerspruch zu erwarten sei. Der amerikanische Botschafter in Paris habe sich bereits dahin vcrnchinen lasse», daß es den Vereinigten Staaten nur angenehm sein könne, einen Knltnrstaat wie Teutschland als Nachbar» seiner Besitzungen anf dcn Philppincn zu erhattc». Spanien würde die kleine Insel gruppe nur mit einen, Aufwands von Opfern haben erhallen können, dcr zu dem Werth in keinem Verhällniß stände. Für ikns sind sic wcrthvvll in Rücksicht anf unsere Besitzungen auf Neiiguin.o. I», Verein mit den Marshallinscln werde durch die neuen Erwerbungen ein« Verbindung hergestellt, die einmal »ach Kiantsha» und sodann nach Samoa hin wirlhschastliche und maritime Stützpunkte gebe. — Di- „Nat.-Ztg." schreibt: „Tie cobn rg - g otha i sehe Erbfolgefrage nimmt eine recht bedenkliche Wendung. Trotz der Ablcngnung vo» Gotha ans erfahren wir in zuverlässiger Weise, daß weder der Herzog von Connaught, der Bruder de? jetzt als Herzog vo» Cobnrg-Gotha fnngircnden Herzogs von Edinbmg, »och der Sohn des Ersteren, der Prinz Arthur von Connaught, die Erb folge i» dem kleinen deutschen Lande ontrete» wollen, daß diese viel mehr auf den am 19. Juli 1881 geborenen Herzog von Albany üb.rgchen soll, den Sohn deS jüngsten Sohnes der Königin Victoria, dcr ebenfalls dcn Titel eines Herzogs vo» Albany führte und an, 23. März 1864 gestorben ist. . Der jetzige Herzog vo» Albany wurde erst vier Monate nach dem Tode de- Vatcrs geboren; seine Mutter ist eine Prinzessin von Waldeck. Nun dürfte es zwar an sich ziemlich gleichgiltig sein, ob der Prinz von Co»>.a»ght oder dcr He.zog von Albany knuflig i» Coburg - Gotha regiert; der Eine ist genau so viel oder so wenig deutsch, wie der Andere. Beide sind Enkel des Prinz-Gemahls Albert, der ei» cobnrgischer Prinz war, nnd Beide sind Söhne deutscher Mütter, dcr Prinz von Connaught einer Preußischen, der Herzog von Albany, wie erwähnt, einer watdeelschcn Prinzessin: Beide aber fühle» sich ohne Zweifel vor freister und 6 Man» und 2 Mann Nachtposten gebraucht. Zur Be wegung der Mannschaften werden wöchentttch ein bis zwei größere Märsche in die Umgebung Pekings gemacht, wofür ich als Endziel jeweils interessante Punkte wähle. Unter dcr Leistung eines Sptel- »lanns findet täglich Gesangsstunde statt niid die Leute habe» schon wiederholt in der Gesandtschaft Gesangsoorträge vvrsiihren dürfen. Der Verkehr mit anderen Nationen ist sowohl zwischen den Offiziere» wie auch zwischen dcn Mcoinschnftcn der beste. Di« Offiziere, die sich täglich bei verschiedene» Gelegenheiten, besonders Abends ii» Ktnb treffen, haben eine Vereinigung gegründet, die sich »ivnatlich zw.imal zu eine», Diner versammelt. Die Maniischasten treffen sich sowohl bei ihren Beurlaubungen in der Stadt wie auch bei gegenseitigen Besuchen i» de» einzelnen Gcsaiidtjchafte», woselbst sic sich dann gegenseitig bewirlhe». Zu wiederholten Malen habe ich schon gemciiischastlichc militärische Spaziergänge mit Oester- reicher» und Italienern gemacht, wobei abwechslungsweise gesungen und am Schluffe entweder »lililärischc Vorführungen oder Wettspiele gemacht worden sind." Ausland« Oesterreich-Ungarn. Dcr sächsische Kricgsmiiiistcr Edler v. d. Planitz wohnte am Sonnabend dcr Trnppcii- besichtigung bei. Kaiser Franz Joseph begrüßte bei seiner Ankunft ziinWst de» sächsischen Kriegsminisler und sodan» die Erzherzöge und oie übrige» Offiz» re. Frankreich. Ans Paris wird gemeldet: Der Kassationö- hos hat das ttrti-eil vom Jahre 1»l)4 aufgehoben und verfügt, das; die Sache Drehfns vor daS Kriegsgericht i» NenneS verwiesen werde. Die Berhandlnttg wird in voller Leffentlichkeit stattfinden. —Wie das „Echo de Paris" mittheilt, stellle der Kassationshos zwei neue Thalsache» zur Be gründung dcr Revision fest: 1) daß das Vorderst»» nicht von Drcyfns herrühre »»d 2) daß las Schriftstück „Olts OnnaiUs clo I)." auf Dreyfus keine Anwendung finde» könne. — „Petit Bleu" erfährt, daß Henry, als er sich als Urheber der Fälschung bekannte, gleich zeitig erklärt habe, er habe beständig unter der Einwirkung du Paty de Cla»>'s gehandelt. Cavaignac habe die Anklage Henry s geheim gehalten. Zurlindcn soll »ach dem „Echo de Paris" einen höheren Offizier mit d r Untersuchung in der Angelegenheit du Paty de Ctani's beauftragt habe»; dieser ist am Sonnabend vernommen worden. Es verlautet ferner, daß die Berhaslnug zweier Zivilpersonen als Mitschuldige du Paty de lllam's bevvrstehc. — Das Blatt „Fronde" theilt mit, daß der Kriegsminisler Krantz nnd der erste Präsident des Kassationshoses Mazcan am Frcilag eine» Brief Estcrhazy's erhielte», in wel hem dieser eingesteht, daß er der Urheber des Bordcreaus sei und cs mit Wissen eines Generals angefertigl hibe. Esterhazy verlange ferner in diesem Briese sicheres Geleit, ui» i» Paris weitere Aufklärungen geben zn könne». — General Mcrcicr erklärte einem Mitarbeiter der „Libre Parole", daß er trotz der von den radikalen Blattern verbreitete» Gerüchte der Zukunft ruhig eiitgcgcnsche. Sollte, was er für unmöglich halte» eine Untersuchiiiig gegen ihn eingeleitet werden, so müßte man auch den Ministerpräsidenten Dupny verfolge», der bezüglich de- Drcysus» ProzcsscS Alles gewußt und gebilligt habe. — Die Deputaten Lasics, Firinin »nd Faure haben an de» Ministerpräsidenten Dupny ge«
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