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Amtsblatt Loralbta», für Lvrt,or»ft der 30 r VirkendaiK. Blankesstri«, Braunsdorf, BurkhaMMuüdt. Groitzsch, Grumbach, GruK^ brr Mohor», Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Höhndorf, )l/ÄMfback Wesseis'dorf Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach. Lotzeit, Mohorn, MUtitz-Rvitzsche», Munzig, Neukirchen, Neutanneberg. Niederwartha, OberhermSdorf. ' ' ^BobrSdorf Röbrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, SschSdorf, Gchmiedewaldt, Sora, Steinbach bei KeffelSdorf, Steinbach bei Mohorn. r b-rü^ Doyrsoori, moor-- Seeligstadt, SpechlShausen, Taubenheim, Unkersdorf, WriSLrspp, Wildoerg. "«s «'M d« ri entqcg'' Dienstag, Sen 23. Januar 1W6 «S. Jahrg krau -rfer und ihrer das tzltch »v- iber dem tten lickte ein Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Druck und Verlag von Friedrich L- Thomas, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Friedrich, für den Inseratenteil: Curt Thomas, beide in Wilsdruff. nnl" t lern in hronik ündigen s rvoll er DriMi an den' schwatz^' erz mit' er ihn bedarf der 30 !' Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dimstags, Donnerstags und Sonnabends. eona. nkleu hl?" Inder mden same. ^chtetk rächt- rercin t fast metu »ihm warf rasch M-S Z-?o« Die Hochzeit des Prinzen Eitel Friedrich, geani^ Die Vermählung des Prinzen Eitel Friedrich :wesen.' t der Herzogin Sophie Charlotte von Oldenburg cd nach endgiltig getroffenen Bestimmungen am 27 c immer bruar bs. I, dem Tage der silbernen Hochzeit des u Haufe ijserpagrx^ stattfinden. Politische Rundschau. Wilsdruff, 22. Januar 1906 Deutsches Reich. e zehn./ so z" rle» Hufs) bsiendt/ alais ms bis 700/ für je 1 r Insel sind" für die Fürstin von Liegnitz, die zweite Gemahlin Friedrich Wilhelms HI-, gebetet haben. Sie war schon im Jahre 1873 gestorben. Ein sozialdemokratischer — Kriegerverein. Man schreist aus der Pfalz: Das Unmögliche ist möglich geworden! Der Kriegerverein in Niederauersbach hat einen Sozialdemokraten zum Vorstand gewählt. Bei der kürzlich al-gehaltenen Neuwahl wurde der bisherige Vorstand zum Ehrenmitglied ernannt und ein Mitglied, das bei der letzten Landtagswahl als sozialdemokratischer Wahlmann fungierte, von den im Kriegerverein in der Ma jorität vorhandenen „Genossen" zum Vorsitzenden gewählt. Ein sozialdemokratischer Kriegerverein — eigentlich ein contraäictio in achscto. Was werde vor allem der badische Mtlitärvereinsvorstand dazu sagen, der vor einiger Zeit erklärte, ein Militär- und Kriegerverein dürfe keinen Sozialdemokraten bei sich dulden! Die Genossenpresse wälzt sich geradezu vor Freude über das Ereignis in Niederauersbach und schlickt ihre Aussührungen mit folgen- den Sätzen: „Anstatt, wie es sonst üblich war, mit Hoch- und Hurrarufen die Versammlung zu schließen, endete sie diesmal gleich nach der Wahl mit den Worten: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit!' Ein netter Kriegerverein in der Tat!! Eit» eigenartiges Stimmungsbild von Meg liest man in der „Franks. Zig.". Es heißt da: Während es im Innern Frankreichs und Deutschlands nicht allzu sehr von „Krieg und Kriegsgeschrei" spuckt, herrscht hier an dec Grenze auf beiden Seiten eine fieberhafte Unruhe. Wir haben aufgeregte Wochen hinter uns. Ueberall witterte mau Gefahren. Militär und Militärleden sind uns doch wahrhaftig nichts Neues. Kein Hahn kräht sonst danach. Heuer erregte das Kleinste, das über das Gewohnte hinausging, eine Panik. Eine Kompagnie, die ohne Seitengewehr ausrückte, gab Veran lassung zu dem Gerücht, sämtliche Truppen hätten die Waffe zum Schärfen eingeliefert. Der Donner der schweren Geschütze bei den regulären Hebungen der Festungsarüllerte rief den Geist des „Kriegsgottes" Grafen Häseler plötzlich so lebhaft in unsere Mitte, baß viele ernsthafte Männer Stein und Bein schworen, sie hätten den Grafen mit eigenen Augen zum Schießplatz fahren sehen. Zwei armselige Deserteure wurden als Vorhut einer Jnvasions- armee angesehen. Die Reisenden mieden das Land. Die Geschäftsleute kauften nicht. Die Bevölkerung verprovian tierte sich. Der Run auf Banken und Sparkassen begann. Ja ein paar Tagen waren die Barbestände des Metzer Instituts so stark angegriffen, daß es sich ge- zwangen sah, von seinem Rechte, eine Kündigungsfrist zu verlangen, Gebrauch zu machen. Mit einer sonst hier unbebekannten Neugier blieben die Menschen vor den Telegrammanschlägen der Zeitungen stehen, wurden wenigstens auch die in Depeschenform gekleideten, endlich erschienenen, beruhigenden Nachrichten der Landeszeitungen gelesen. Glauben schenkt man ihnen gerne, denn jeder wünscht, daß sie wahr seien Den Lothringern sind die Schrecken des Krieges noch zu frisch in der Erinnerung; er haßt den männermördenoen Krieg aus tiefster Seele; daher seine Aufregung. Der Lothringer will jetzt im Deutschen Reich seine Ruhe haben und den Frieden genießen. lieber eilten scheußlichen Ueberfall ausländischer Arbeiter durch einheimische werden der „Franks. Zig." aus Dörnoorf am Rhön gebirge geradezu entsetzliche Einzelheiten berichtet. Etwa 50 Bahnarbeiter, die aus der Herzogewina, aus Montenegro und Bosnien stammm, feierten am Sonn« tag, den 7. Januar, ihr auf diesen Tag (sie sind griechisch- katholisch) fallendes Weihnachtsfest in einer Gastwirtschaft, wo sie zwar reichlich Bier genossen, trotzdem aber nach den Aussagen des Wirtes ziemlich nüchtern waren und sich anständig betrugen. Die fremden Arbeiter waren, da sie billiger arbeiteten, den Dorndörfern verhaßt. Auf Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitag- biS spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertionspreis 15 Psg. pro viergespaltene Korpuszelle. nicht .. selben 7 Hjtz) 10 schnabel' " Verabredung beschloß ein Trupp Arbeiter, die „Pollacken" zum Dorfe hinauszuprügeln. Als die fremden Arbeiter gegen 7Vz Uhr abends aus dem Lokal traten, fielen die zahlreichen Einheimischen mit Schaufeln, Spaten und Knüppeln über die Fremden her. Unbarmherzig wurde auf sie eingehauen, und bald wälzten sich mehrere schwer verwundet auf der Erde. Die Deutschen geberdeten stch wie eine wilde Horde, und ein Brauersknecht schlug mit seinem scharfen Spaten wie ein Wahnsinniger auf die Köpfe der am Boden Liegenden ein. Mit schwerer Mühe gelang es den fremden Arbeitern, ihre Schwer- verwundeten in die Mitte zu nehmen und in der Richtung nach dem Bahnhofe zu flüchten. Einige liefen in die an- liegenden Häuser; sie wurden aber bis unter daS Dach verfolgt und wie Hunde von ihren Verfolgern Nieder gehauen. Einer der Wehrlosen, der auf einem Haus boden in die Hände der Unmenschen fiel, warf sich auf die Knie und flehte: „Gut, Vadder! Nichts tun! Will hier arbeitenchab zuhause arme Mutter! „Umsonst!" Der Spaten sauste auf seinen Kopf und zerhackte ihn, daß das Blut in Strömen floß. Ein anderer, der beim Ausbruch dieser Greuel bereits im Bette lag, wurde heraus gezerrt, in der gleichen unmenschlichen Weise behandelt und, nur mit Unterhose und Hemd begleitet, in die Nacht Hinausgetrieben. Neben Spaten, Knüppeln und Schaufeln bildeten Gummtschläuche (sog. Bierschläuche), mit denen die Schloffergesellen bewaffnet waren, eine furchtbare Waffe. Am Spätabend glich der Bahnhof und dessen Umgebung einem Schlachtfeld. Passagiere, welche den au- kommenden Zügen entstiegen, stießen gegen die am Wege liegenden Körper der Schwerverwundeten, und auf ihre Veranlassung hin, wurden einige in schützende Räume gebracht. Eines der Opfer dagegen blieb die Nacht hin- durch am alten Friedhof in seinem Blute liegen. Die OctSpolizei war machtlos. Die Abenteuer eines deutschen Deserteurs in China. Einen seltenen Fall behandelte, wie dem „Berl.Tagebl." geschrieben wrd, das Kriegsgericht der 33 Division in Metz. Die Anklage warf dem Musketier Siwa von der zweiten Kompagnie des 130. Infanterieregiments vor, nach seiner Desertion von der Truppe in der Nacht zum 2. April 1905 zu Ai-Tse in dec chinesischen Provinz Mnan den chinesischen Polizeisoldaten Lienchun-ttng vorsätzlich, aber nicht mit Ueberlegung getötet zu haben. Der An- geklagte gibt zur Sache an, daß er vom 130. Regiment wegen schlechter Behandlung desertiert sei. Er habe sich gegen ^4 Uhr morgens aus der Kaserne im Drillichauzug entfernt und sei nach Frankreich geflohen. Dort trat er in die Fremdenlegion ein und wurde nach Algier expediert. Nach zwei Jahren wurde er nach Tonkin, der asiatischen französischen Besitzung, versetzt. Da ihm das Leben in der französischen Fremdenlegion jedoch verleidet war, deser tierte er am 1. Dezember 1904 mit vierundvierzig anderen Legionären über die Grenze nach der chinesischen Provinz Mnan. Hier sand er Arbeit bei der LociSts ckss cksmins cks ksr äs Hinan und wurde Aufseher. Sein Aufenthalts ort war Ta-lung-l'au. Als er am 1. April1905 einen Ka meraden besuchte, kam zu ihm der Oberaufseher Labadie. Dieser erzählte ihm, daß ein Italiener mit seiner Frau angekommen sei. Das Gepäck brächte aber erst eine Kara wane nach. Zwei chinesische Polizeisoldaten habe er bereits fortgeschickt, um die Karawane aufzusuchen, aber keiner komme wieder. Dieses Gffpräch fand zwischen 10 und 11 Uhr abends statt. Labadie ersuchte Siwa, der sich dort unter dem falschen Namen Staniczewski aufhielt, mit zugehen und das Gepäck zu suchen. Siwa war dazu bereit, Labadie gab dem chinesischen Polizeisolvaten Lien- chrm-ting den Befehl, Siwa mit einer Laterne zu begleiten. Da aber der chinesische Polizeisoldat scheinbar wenig Lust zeigte, die Exkursion weiter mitzumachen, so nahm ihm Siwa die Laterne ab, um weiterzugehen. Beim Kilometer stein 260 habe Siwa den Polizisten, weil er sich über die Renitenz des Polizeisoldaten geärgert habe, und weil dieser Tharandt, Wassen, Siebenteln und die Amgegenden Ein gewissenhafter Geistlicher brr fernab von den großen >cr Litn?"^" ""ch vor einiger Zeit in er Liturgie immer das sogenannte Chinaaebet aeaen 'en „Fnedensbruch im fernen Heidenlande" Als ^man hn aus den Anachronismus aufmerksam machte wandte f iu seinem niedersächsischen Eigensinn den Geb'etsvaffus i-siach auf Südwestafrika an. Später wird er ibn M auf Ostafrika übertragen und braucht in seine Agende >cht wieder neue Formeln einzuschieben. Das ist freilich vch mcht so schlimm, als die Form des allen bis 1899 MM Kirchengebet^ in welchem die hannoverschen 'Glichen mit den Worten „anverwandt und zugetan In de« hrlich gf ' r die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Siadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tbarandt. katholisches Konversattottslexikon über die 777^ Los von Rom-Bewegung. Dich ui"' Um dem Einfluß der auch in katholischen Kreisen viel- ch verbreiteten und beliebten Konversationslexika von e r zu Eckhaus und Meyer entgegenzuarbeiten, wird von dem ^guAmnten ultramonlanen Verlage von Herder in Frei- rg i. B. ein Konversationslexikon herausgegeben, welches I Lauf deSfeits bis zum fünften Bande gelangt ist, und das nach n trifftSeite seiner buchhändlerischen Ausstattung alle An- rinnen, Nennung verdient. Aber die von dem Verlage angepriesene "^"^Ädjektivitäl" geht bei entscheidenden Fragen kläglich in Brüche. Ein Beispiel von vielen ist der Artikel „Los ° 'N Rom-Bewegung in Oesterreich", aus welchem emand das wichtigste ohne jede Randbemerkung einfach mitteilen: .verrate«', „Los von Rom-Bewegung in Oesterreich, der plan, e, ohne 'Sßjge Versuch, Katholiken zum Abfall von ihrer Kirche womöglich zum Anschluß an den Protestantismus zu megen, reicht bis 1897 zurück. Den Vorwand gab i xotie. ! zufällige politische Verbindung der aus den alpen- hmen, indischen Abgeordneten bestehenden „Kath. Volksparlet" :esg,eichest den slawischen Parteien. Obwohldiebeschuldigten 'ch olitiker kein Organ der Kirche sind und die ortschrittlichen" (liberalen) Deutschen selber ^"gereZeit in solcherKoalition gestanden hatte n, s-i-»^5,gte in der politisch und national erregten Zeit der Ra- ,-k und B-Eism»s in Gesinnung und Sprache. Sofort wurde tnieMr^ 'w Deutschland her planmäßig ein heftiger Kampf mit lugschriften antikatholijchen, teilweise auch nndynastischen Inhalts eröffnet, bei welchem der chanzelische Bund die Hände im Spiel hatte, ^gleich wurden unter gröblichem Mißbrauch der -bgeordnetenimmunität von der alldeulschen Partei le skandalösesten Flugschriften durch parla- Ulüansche Interpellation für die Verbreitung im Volk Rasch folgte die Einwanderung vieler evan- n ^i^are in die Jndustrieorte, vornehmlich Böhmens, um der seelsorglichen Not abzuhelfen. — i Tätigkeitsfeld sind die aus Dörfern und ^verhältnismäßig rasch cmporgeblühten wieder vornehmlich Böhmens, wo die o^i^ ,Iii?/?. Estantischen Sachsen, der gesteigerte r?ader und eine übermächtige kirchen- nndilche Presse aller Schattierungen von vocn- > rem Erfolg versprachen. Ja letzter Zett wird die Be rgung durch die organisierte Sozialdemokratie Umkntllch Wiens und Nied-rösterreichs unterstützt. Die m °! lve der erfolgten Ucbertritte sind in ihrem Natur^ gieren Teil sicher nicht religiöser WtMM für MMM der g"