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MOmATagM« Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Das «Wilsdruffer Tageblatt" erscheint an allen Werklagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. frei Haus, bei Postbestellung 1,80 RM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern Iv Rpfg. Alle Postanstatten und Post boten, unsere Austräger u. ... .. .. Geschäftsstelle, nehmen zu jederzeit Bestellungen ent- Wochenblatt sUr WllSdrUsf U. UMflegeNd gegen. Im Falle höherer Gewalt,Kriegod.sonstiger — , .. — Betriebsstörungen besteht Kein,Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. 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Z«m Reichsopfer- und Werbetag der Hitler-Jugend für das deutsche Jugendherbergswerk. Weit über 2000 Jugendherbergen dienten im ver gangenen Jahre 6 Millionen Jungen und Mädels auf ihren Fahrten durch alle Gaue unseres Vaterlandes als Heimstätten. Diese Zahl ist noch niemals in der Geschichte des deutschen Jugendherbergswerkes, das im vergangenen Jahre auf eine 25jährige erfolgreiche Ent wicklung zurücksehen konnte, erreicht worden. Dabei hält die ständige große Aufwärtsentwicklung noch an, so daß auch in diesem und in den nächsten Jahren eine weitere Zunahme der übernachtungszahlen zu er warten ist. Wie stark das Jugendwandern in Deutschland durch das immer mehr ausgebaute Reichsherbergsnetz gefördert wird, ist aus der Entwicklung der Über- nachtungs,zählen klar und eindrucksvoll zu ersehen. Jahr Jugendherbergen Übernachtungen 1911 17 3 000 1919 400 60 000 1922 1400 1100 000 1430 2106 4 200 000 4934 22.^0 6 000 000 Der ReichsverbandfürDeutscheJugend- herbergen, der Träger des deutschen Jugendherbergs werres, hat zur Zeit etwa 142 000 körperschaftliche und Einzelmitglieder. Nur durch unermüdliche Werbung und durch den Einsatz vieler Volksgenossen, die die wander freudige Jugend freudig unterstützen, ist es in den ver gangenen Jahren gelungen, immer mehr Freunde und Förderer für das deutsche Jugendherbergswerk zu ge winnen. Wenn auch die Anzahl der bisherigen Mitglieder für ein 65-Millionen-Volk noch viel zu klein ist, so ist doch noch zu hoffen, daß die Aufklärungsarbeit über das wahrhaft sozialistische Werk der deutschen Jugendherbergen manchen Volksgenossen veranlaßt, Mit glied zu werden. Den Aufschwung der Mitgliederzahlen in den letzten Jahren zeigt die nachstehende Zusammen- steLungt Jahr Mitgliederzahl 1926 ........ 87750 1930 127337 1934 ........ 140521 Die Mitglieder des Reichsverbandes für Deutsche Jugendherbergen sind in Ortsgruppen und Kartenaus gabestellen, und diese wiederum in Gaue zusammengefaßt. Parallel der Entwicklung und des Aufschwunges der Mit gliederzahlen ging naturgemäß auch das Anwachsen der Anzahl der Ortsgruppen: Jahr Ortsgruppen 1926 984 1930 . . . , 1050 1934 ......... 1421 Jahrelang ist in dem deutschen Jugendherbergswerk j eine stille, beharrliche und erfolgreiche Arbeit für die deutsche Jugend geleistet worden. Diese Zahlen der Jugendherbergen, der Übernachtungen und der Mit glieder sollen der breiten Öffentlichkeit, die bisher wenig oder vielleicht noch nichts von diesem Werke wußte, zeigen, was bisher erreicht wurde. Vor nunmehr zwei Jahren, kurz nach der nationalsozialistischen Revolution, über nahm die Hitler-Jugend die Leitung des Reichs verbandes für Deutsche Jugendherbergen, und bald nach der Übernahme setzte eins noch gewaltigere Aufwärts entwicklung des Jugendherbergswerkes ein. Die Zahlen sagen uns aber auch, daß die Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen ist, sondern daß im Gegenteil noch allerorts viel geschaffen werden muß, bis sich über das ganze Deutsche Reich ein allen Ansprüchen genügendes aus gebautes Rcichsherbergsnetz erstreckt. Eine gesunde Jugend war noch immer der beste Garant für ein gesundes Volk und für ein starkes Reich, und das deutsche Jugendherbergswerk wird auch in der Zukunft für die Heranbildung einer gesunden deutschen Jugend ein wichtiges Hilfsmittel bilden. Dazu ist aber, wie in der Vergangenheit, auch für die Zukunft die Mit arbeit aller deutschcnVolksgenossen nötig. * „Für unsere Zugen- kann niemals genug geschehen." Ausruf zum Reichswcrbe- und Opfertag 1935 des deutschen Jugendherbergswerkes. Anläßlich des Reichswerbe- und Opfertages des Reichsverbandes für deutsche Jugendherbergen am 15. und 16. Juni haben die Reichsminister Rust, Dr. Goeb bels, Göring, Darr«, Dr. Frick, Kerrl, Seldte, Graf Schwerin von Krosigk, Freiherr von Elz-Rübenach und Dr. Gürtner, sowie der Jugendführcr des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, folgenden Ausruf unterzeichnet: „Aus der Notwendigkeit heraus, unserer wandernden Ein grober Schritt M emMm Nieden. Aussöhnung durch Zusammenarbeit -er Frontkämpfer. DasEcho der Rede des englischen Thron folgers — Paris versucht abzuschwächen. Die freundlichen Worte des englischen Thronfolgers, des Prinzen von Wales, über die künftigen Be ziehungen zwischen England und Deutschland und ihr zu stimmendes Echo aus Deutschland haben in der eng lischen Öffentlichkeit größten Eindruck hervor gerufen. Die Rede des englischen Thronfolgers ist nicht als eine Privatäußerung des Prinzen anznsehen, viel mehr wird sie in englischen politischen Kreisen als eine wohlbedachte politische Aktion ersten Ran ges bezeichnet, die in Verbindung mit der letzten Aus sprache zwischen dem englischen Ministerpräsidenten Baldwin und dem englischen König gebracht wird. Es ist begreiflich, daß die Erklärung des englischen Thronfolgers in Paris gewaltiges Aufsehen erregt hat. Vielen französischen Zeitungen ist die Erklärung recht peinlich, und einige rechtsstehende Pariser Blätter ver suchen die Bedeutung dieser englischen Kundgebung abzu schwächen. Immerhin mutz z. B. das „EchodeParis" zugeben, daß die Worte des Prinzen von Wales absicht lich in dem Augenblick der deutsch-englischen Flottenver handlungen gesprochen worden sind, um zu zeigen, daß England keinerlei Vorurteile gegenüber Deutschland hege. Wie die Londoner Zeitung „Daily Telegraph" mitzuteilen weiß, werden in den nächsten Tagen zwei Führer der britischen Frontkämpser Deutschland besuchen, um Vorbereitungen für den Deutschlandbesuch einer größeren englischen Kriegsteilnehmerabordnung zu tref- tScherl — M.) Der englische Thronfolger während seiner aufsehenerregen de« Ansprache an die englischen Frontkämpfer über eine' Verständigung mit Deutschland. fen. Die Londoner Zeitung „Times" berichtet aus Berlin: „Der Vorschlag, daß eine Abordnung der ,Bri tish Legion' Deutschland besuchen soll, steht im Ein klang mit den allgemeinen Bemühungen, die besonders von dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, und vom Botschafter von Ribbentrop gemacht war* den sind, eine internationale Aussöhnung durch Zusammenarbeit der früheren Frontkämpfer zu fördern." Auch andere Londoner Zeitungen begrüßen die Rede des Prinzen von Wales und den Ver such, eine Annäherung zwischen den englischen und deut schen Frontkämpfern "herbeizuführen. Sogar die Zeitung der englischen Arbeiterpartei, „Daily Herald", meint, daß der englische Frontkämpferbesuch in Deutschland der Aussöhnung mit Deutschland dienen könnte. Der englische Arbeiterführer Lansbury hat erklärt, er wünsche, daß der englische Gewerkschaftskongreß an Hitler schreibe und ihn bitte, seine Kameraden zu empfangen, damit sie sich in Deutschland umsehen könnten. „Gin großer Schritt zum europäischen Meden." Erklärungen von Heß, Göring und Ribbentrop. Rudols Heß, der Stellvertreter des Führers, der am 8. Juli vorigen Jahres in einer großen Rede in Königs berg bereits den Frontkämpfern der anderen Völker die Freundschaftshand hingestreckt hat, hat dem englischen Reuterbüro, das ihn um seine Meinung zu der Rede des Prinzen von Wales gefragt hat, folgendes erklärt: „Ich begrüße selbstverständlich die Worte des Prinze« Von Wales. Wenn die englischen Frontkämpfer nach Deutschland kommen wollen, so können sie natürlich gewiß sein, daß sie von den deutschen Frontkämpfern als Kame raden aufgenommen werden. Wenn der Frontkämpfergeist auch in der Außenpolitik der verschiedenen Länder mehr und mehr zum Durchbruch kommt, so wird eingroßerSchri t t zumeuropä- ischen Frieden getan sein." General Göring erklärte zu der Rede des Prinze« von Wales: „Die Rede des Prinzen von Wales kann ma« in der Tat begrüßen. Sie ist geeignet, den Welt frieden aufrechtzuerhalten." Botschafter v. Ribbentrop hat sich auf Anfrage dsS englischen Nachrichtenbüros wie folgt geäußert: „Die Worte des Prinzen von Wales auf der Tagung der britischen Frontkämpfer werden in Deutschland überall ein warmes Echo sinken. Britische Frontkämpfer werden daher von den deutschen Frontsoldaten und von dem deutschen Volk in seiner Gesamtheit aufs herzlichste be grüßt werden. Erfahrungen mit Zusammenkünften von Frontkämpfern haben uns gezeigt, daß es keine« besserenWegzurFörderung freundschaft licher Verständigung gibt als eine offene und ehrliche Fühlungnahme zwischen den Männern, die an der Front gestanden haben. Ich bin überzeugt, daß der Geist, der in den meisten Frontkämpferverbänden der verschiedenen Länder herrscht, sich als eine große Hilfe für die Bemühungen der verschiedenen Regierungen er weisen wird, endgültig Frieden und Zu sammenarbeit in Europa herbeizuführen." Jugend Heimstätten zu schaffen, wurde die Idee des deut schen Jugendherbergs Werkes geboren. In jahr zehntelanger Arbeit ist hier ein Werk entstanden, welches vorbildlich für die ganze Welt ist. Der nationalsozialistische Staat betrachtet es als eine seiner wesentlichsten Aufgaben, die Verbindung des deutschen Menschen zur Scholle und zur Heimat wieder herzustellen und die Jugend aus den Steinwüsten der Städte zur Natur zurückzuführen. Um diese Ausgabe erfüllen zu können, mußte das deutsche Jugendherbergswerk ausgebaut werden. In allen Teilen des Reiches sind Jugendherbergen neu entstanden, bzw. ausgebaut worden. Für unsere Jugend kann niemals genug geschehen. Deshalb wenden wir uns an alle Volks genossen mit der Bitte, dem Reichsverband für deutsche Jugendherbergen die notwendigen Mittel zur Erfüllung seiner Aufgaben zur Verfügung zu stellen. Am 15. und 16. Juni finden Opfer- und Werbetage für das deutsche Jugendherbergswerk statt. Es darf keinen Deutschen geben, der seiner Verbundenheit mit der Jugend unseres Volkes nicht auch durch eine Spende Ausdruck gibt." Gin bezeichnender Widerruf. Der südslawische Staatsangehörige Eduard Pen- kalla, Berliner Korrespondent des „Neuen Wiener Tagblatt", der in Danzkg wegen Verbreitung un wahrer Meldungen über die politische Lage in Haft genommen worden war, ist auf freien Fuß gesetzt und die gegen ihn verfügte Ausweisung als lästiger Aus länder aufgehoben worden,nachdem Penkalla mündlich und schriftlich eine Erklärung abgegeben hatte, in der es heißt: „Als Berichterstatter, der im Auftrag seiner Redaktion nach Danzig gekommen ist, bin ich tendenziöser und un wahrer Informationen zum Opfer gefallen, die ich, da sie aus dem Munde eines Fraktionssührers stammten, inr guten Glauben zum Teil sür einen telephonischen Be richt verwandt habe. Auf Grund dieses Berichtes, der ausschließlich auf den Informationen des Fraktionsvor- sitzcndcn der Dcutschnationalen, Rechtsanwalt Weise, be ruhte. habe ich mich, da ich mich einseitig informiert habe, eines schweren Fehlers schuldig gemacht. Ich erkläre hier mit. daß ich in keiner Weise irgendwelche persönlichen Angrifft gegen den Senatspräsidenten noch gegen andrs Mitglieder der Danziger Negierung richten wollte, und daß mir eine Herabsetzung der Negierungsmaßnahmen sermiegt."