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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Meie Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage, »er Bezugspreis beträgt bet Abholung wöchentlich 50 Rpf., bei Lieferung frei Haus vü Rpf. Postbezug monatlich 2.50 MD,. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe sür Abholer täglich 3-S Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vor» 10 Uhr aufzugeben. — «erlag: Mohr L Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschrtftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSnH. Verantwortlich für den Hetmattetl. Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; tür Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. XII.: 22ä» Geschäftsstellen: Albertstiaße 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 518 und 5» Der Pulsnitzer Anzeiger ist das znr VeröfieniMung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, des Sladtrates zu Pulsnitz und des Gemfinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts ¬ gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 21 Mittwoch, den 26. Januar 1938 90. Jahrgang Vie italienischen MamMaMgeriam Lei Zwei Maschinen in Mo de Janeiro gelandet — Anerkennung Mussolinis Rio de Janeiro. Am Dienstag um 20,03 Uhr MEZ sind Oberst Biseo und Oberleutnant Bruno Mussolini auf ihren Südamerika-Geschwaderflug in der brasilianischen Hauptstadt glatt gelandet. Hauptmann Moscatelli mußte zur Behebung einer leichten Propellerstörung eine Zwischenlandung in Natal (Bra siliens vornehmen. Den Ueberwindern des Südatlantik wurde von einer großen Menschenmenge, unter der die italienische Kolonie sehr stark ver treten war, ein begeisterter Empfang bereitet. Für die Landung waren von brasilianischen Militärfliegern sämtilche Vorkehrungen getroffen. 390 Stundenkilometer Durchschnitt Der erste Transozean-Geschwaderflug Europa—Südamerika, »der genauer gesagt Rom—Rio de Janeiro, kann als ein neuer großer Erfolg der italienischen Militärfliegerei gebucht werden. Die drei S 79-Bomber, die bereits vor drri Jahren in Dienst ge stellt worden, haben sich ebenso wie bei dem Flugzeugrennen Ästrss—Damaskus—Paris, wo sie bekanntlich die drei ersten IPlätze belegten, auch bei dieser noch schwierigeren Probe glänzend bewährt. Die Maschinen von Oberst Biseo und Oberleutnant Bruno Mussolini haben die zweite Etappe von Dakar über den Süd atlantik bis zur brasilianischen Hauptstadt in etwa 14 Stunden bewältigt und so über ein« Strecke von 5350 Kilometer den her vorragenden Durchschnitt von rund 390 Stundenkilometern erzielt. Die kleine Propellerstörung an dem Flugzeug des Haupt manns Moscatelli und die damit verbundene Unterbrechung in Natal an der Nordküste von Brasilien kann diesen neuerlichen Triumph keineswegs beeinträchtigen. Italien darf auf seine dank der zielbewußten Führung durch Mussolini zu hervorragender Leistungsfähigkeit gelangte Militärsliegerei im besonderen auf diese jüngsten Rekorde mit Recht stolz sein. Die Anerkennung Mussolinis Einem um 1,15 Uhr durch die Agenzia Stefani verbreiteten amtlichen Kommunique zufolge sind die von Oberst Biseo und Oberleutnant Mussolini geführten Flugzeuge auf ihrem Trans- ozeanflug um 22,45 Uhr in der brasilianischen Hauptstadt einge troffen. Trotz heftigen Gegenwindes und zeitweiligen Sturmes über dem Atlantik' bewältigten sie die 5350 Kilometer ! lange Strecke Dakar—Rio d« Janeiro in 13 Stunden 35 Minuten mit einem Durchsintt von 390 Stundenkilometern. Oberst Biseo und Oberleutnant Mussolini haben somit die rund 10 000 Kilometer lange Strecke Rom—Rio de Janeiro in 39 Stunden 17 Minuten bei einer Flugzeit von 24 Stunden 20 Minuten zurückgelegt. Hauptmann Moscatelli, der am Dienstag fast während des ganzen Fluges über dem Atlantik infolge Beschädigung eines Propellers nur mit zwei Motoren fliegen konnte, ist auf Befehl des Geschwaderführers Oberst Biseo um 19,19 Uhr in Natal gelandet und wird am Mittwoch vormittag seinen Flug nach Rio de Janeiro fortsetzen. Der italienisch« Regierungschef hat den erfolgreichen Fliegern in einem Telegramm nach der brasilianischen Hauptstadt seine besondere Anerkennung ausgesprochen. Auch der Staatssekretär des Lustfahrtministeriums, Flieger general Valle, und Parteisekretär Minister Starce übermittelter' den Besatzungen der drei Maschinen Glückwunschtelegramme. Besuch Gauleiters Bohle in Budapest Besichtigung römischer Ausgrabungen Budapest. Staassekretär Gauleiter Bohle besichtigte am Dienstag vormittag die römischen Ausgrabungen bei Gran und kehrte in den Mittagsstunden wieder nach Budapest zurück. Zu Ehren des Staatssekretärss gab Mittags der stellver tretende Außenminister Baron Apor in dem einer Vorstadt Budapests gelegenen Staatlichen Kellereien von Budafok ein Frühstück. Daran nahmen teil der österreichische Gesandte Baar-Baarenfels, der italienische Geschäftsträger For- -mentipi, die Staatssekretäre des Ministerpräsidiums, des Innen-, Kultus- und Justizministeriums, der deutsche Gesandte v. Erdmannsdorff, der Landeskreisleiter der NSDAP, Konsul Graeb, und die Mitglieder der deutschen Gesandschast. Zweifel wurde» zerstreut Würdigung der Bohle-Rede in der ungarischen Presse Die Rede des Staatssekretärs Gauleiters Bohle wurde in der Budapester Abendpresse in ihrer gesamt- politischen Bedeutung und Tragweite gerade für die end gültige Bereinigung und Klärung der in der ungarischen Oeffentlichkeit seit langem erörterten Fragen besonders hervorgehoben. Das Regierungsblatt „Esti Mag" schreibt, es herrsche allgemein die Auffassung, daß nunmehr endgül- 1i« alle Unklarheiten in der Frage Auslandsdeutschtum nnd Volksdeutschtum beseitigt seien. Seit Jahren habe man bis zum Ueberdrutz lärmende und verworrene Ge rüchte über eine angebliche „pangermanistische Gefahr' in Budapest gehört. Unter diesem Schlagwort und Deck mantel verberge sich eine schamlose Hetze des Judentums gegen Deutschland. Das „Acht-Uhr-Blatt" des Grafen Bethlen widmet der Persönlichkeit des Staatssekretärs Bohle warme Worte. Bohle habe endgültig jeden Zweifel, jedes Miß verständnis und jedes Mißtrauen gegenüber der deut schen Haltuna ein für allemal zerstreut. Ostjüdifche Lnvasion Wie Oesterreich die Zuwanderung bekämpfen will. Ms erste Maßnahme Oesterreichs zur Bekämpfung der östjüdischen Zuwanderung ist ein Gesetzentwurf über die Verbesserung der Hinwohnerverzeichnisse ausgearbeitet worden. Während bisher in den Einwohnerlisten nur öfter- reichische Staatsbürger geführt wurden, wird nach Durchtüh- rung dieses Gesetzes ohne Rücksicht auf die Staatszugehörigken jcöe Perm" öetzemjiiei lein mugen, woourcy eme genaue Kontrolle der Fremdenbewegung ermöglicht wird. Zu dieser Maßnahme soll dann noch ein Fremdengesetz kommen, das jeden über drei Monate dauernden Aufenthalt eines Aus länders in Oesterreich an eine amtliche Erlaubnis knüpst. Inzwischen werden die Stimmen, die eine völlige Ab sperrung vor der Iudeneinwanderung fordern, immer drin gender. So erklärt das offizielle Organ des österreichischen Gewerbebundes. „Wiener Gewerbe", daß die Befürchtungen wegen der drohenden Invasion rumänischer Juden nach Oester- reich sich leider als gerechtsertigt erwiesen hätten. In der inneren Stadt und insbesondere im Bezirk Leopoidstadt seien in den letzten Tagen zahlreiche rumänisch sprechende Juden gesichtet worden, die offenbar mit gefälschten Pässen nach Wien gekommen sind Der Aussatz schließt mit der dringenden Bitte an die staatlichen Stellen, möglichst rasch zuzugreifen, da Ge- fahr im Verzug sei. Polens Minderheitenpolttik Warnung des Innenministers vor Haß und Unduldsamkeit Im Haushaltsausschuß des Sejm behandelte der polnische Ministerpräsident und Innenminister Skladkowski die verschie denen Frage« der polnischen Innenpolitik, besonders die Frage der nationalen Minderheiten Von der Einstellung des polnischen Volkes zu seinen Min derheiten hänge in einem erheblichen Ausmaß das Schicksal Polens ab. Alle Acußerungen des Haffes und der Unduld samkeit den Minderheiten gegenüber halte er für einen schweren Fehler, der sich früher oder später an Polen rächen werde. Es wäre unwürdig für die polnische Nation, so erklärte er weiter, aus dem Wege der Rechtsordnung den Minderheiten das Leben zu erschweren, denn das polnische Volk müsse mit den Minderheiten zusammenleben. Das Wirtsvolk habe die Pflicht, im Ramen des Siaales Ruhe und Gleichgewicht zu wahren; allerdings müßten sich auch die Minderheiten loyal verhallen. Die Regierung werde unveränderlich über sämtlichen Konflikten zwischen der Mehrheit und der Minderheit stehen. flur Juden frage erklärte der Ministerpräsident, daß sie in Polen ein Kampf gegen die Uebervölkerung und ein Kamps gegen den Mangel an Brot sei. Der Ministerpräsident Verurteilte verschiedene Vorgänge im Kamps gegen die Juden des letzten Jahres, erklärte aber, daß die Juden der Wahrheit nicht in die Augen sehen wollten. Der Ministerpräsident wandte sich entschieden gegen die Einmischung der Juden in die inne ren wirtschaftlichen und sozialen Angelegenheiten Polens. Diese Einmischung erfolge oft in einem aggressiven und arroganten Geist und sei keineswegs geeignet, das pol nische Volk und die polnische Regierung zu beruhigen Die polnische Regierung werde in allen Fragen der Minderheiten politik weiter den Weg des Wohlwollens gehen, den Weg gleicher Rechte für alle Bürger des Staates, Gegen die wirklichen Feinde Tschechische Agrarpartei für Zusammenarbeit mit dem Resch. Die tschechische Agrarpartei, die größte tschechische Regie- rungspartei, veranstaltete in Prag eine Versammlung unter dem Schlagwort: „Kampf oder Zusammenarbeit?" Die Haupt- rede hielt der Vorsitzende der Partei, Abgeordneter Beran. Anwesend waren der Kriegsminister, der Landwirtschafts- Minister und der Innenminister. Der Redner betonte die Not wendigkeit einer Verständigung mit der Sudetendeutfchen Partei und wandte sich auf das schärfste gegen Kommunisten und Emigranten. In entschiedener Weise wies er auch die Angriffe der tschechischen klerikalen Partei zurück, die ihn des National sozialismus, des Rassismus, ja, sogar des Neuheidentums be schuldigt hätten. Selbstverständlich sei die tschechische Agrarpartei nach wie vor für die Zusammenarbeit mit allen Nachbarn, sagte Abgeordneter Beran, insbesondere mit dem Deutschen Reich. Eine der Voraussetzungen sei, daß der Einmischung der Emigranten in die inneren Angelegenheiten der Nachbar staaten ein Ende gemacht werde. Beran erinnerte daran, wie- viele Blätter die Emigranten der Tschechoslowakei gegen die Nachbarstaaten herausgegeben hätten. Gerade deshalb begrüße er die Vorkehrungen des Innenministers gegen ein- neue Emigration aus Rumänien. Ebenso energisch müsse die Ein mischung der Emigranten in die Kultureinrichtungen der Tschechoslowakei abgeschafft werden, besonders in bezug auf die Schaubühnen und Filme, aber auch auf die Presse. Gerade in der Presse sei die Tätigkeil der Smwrau- ten mehr als gesährlich. Das gelle auch für die sog-mmnie „halbamtliche deutsche Presse" in der Tschechoslowakei und für eme Reihe von subventionierten und nichtsubventionierten Korrespondenzen. Mi, Hatz erfüllte Artikel gegen die Nachbarn Werden nur die Staatsinteressen schädigen. Die Entwicklung zeige, daß die wirtschaftliche Zusammen- arbett mit dem Deutschen Reich sehr wichtig sei. Die Ausfuhr nach Frankreich und Sowietrutzland sei hingegen unbefriedi gend. Die Tschechoslowakei wäre dumm, wenn sie ihre grotzeir Nachbarn herausfordere oder sich als Werkzeug gegen sie miß- brauchen lasse. Wjtenzlor geworden Schädigung österreichischer Staatsbürger in per Tscheche! In Prag wird der Chef der Rechtsabteilung des Bundeskanzleramtes, Generalkonsul Schwagula, mit der tschechoslowakischen Regierung wegen der durch das Staatsverteidigungsgesetz erfolgten Schädigung von österreichischen Staatsbürgern verhandeln. Das „Neuigkeitsweltblatt" teilt im einzelnen dazn mit, durch das erwähnte Gesetz werde nicht nur die Er werbsmöglichkeit der in der Tschechoslowakei ansässigen Oesterreicher außerordentlich eingeengt, sondern sogar das Eigentumsrecht an Häusern und Grundstücken in Frage gestellt. Besorgnis vor Bastardierung Senatsobstruktion gege« Gleichberechtigung der Neger. Im amerikanischen Senai führen die Vertreter der Sudttaaten seil drei Wochen einen leidenschaftliche«