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Gleich zu Beginn der Sitzung teilte daun der Landtagspräsideut mit, daß der Ministerpräsident de« Obcrregicrungsrat Gurt ner vom Justizministerium zum I u st iz m i n i st e r ernannt habe. Da sich im Landtage kein Widerspruch erhob, ist die Er nennung vollzogen. Damit sind die Koalitiousvcrhand- lungeu nach rechts abgeschlossen. Regierung und Koalition sind nach rechts erweitert, nnd zwar um die Bayrische Mittelpartei und die Deutsche Volkspartei. Die bayrische Regiernugskoalitiou setzt sich jetzt also ans der Bayrischen Bolkspartei, der Bayrischen Mittelpartei sdentschnationals und der Deutschen Bolkspartei, sowie aus dem Bayrischen Bauernbund zusammen. Die Demokraten sind nicht in der Opposition, sondern wollen wohlwollende Neutralität be wahren. Die Demolraten scheint der Austritt aus der Koalition schon zu reuen, denn in den „Münchner Neuesten Nachrichten" wird eine Zuschrift veröffentlicht, aus der her- noraeht, daß die Demokraten erklären, sie seien nicht ans geschieden, sondern hinausgedrängt worden, weil sic vor eine vollendete Tatsache durch die Bayrische Vnllspartei gestellt wurden und keinerlei Verhandlungen mehr möglich waren. Das Handelsministerium bleibt vorerst noch Pro visorisch besetzt. Ob die Bäurische Bolkspartei einen eigenen Handelsminister noch bestimmen wird, wird sich erst in der nächsten Woche zeigen. Die Berlin-Reise Graf verchenfelds. Berlin, 4. Airg. Nach hier vorliegenden Nachrichten ist cS noch nicht sicher, vb der bayrische Ministerpräsident G r a s Lerchen seid bereits am Sonnabend in Berlin rintrisst. ES ivird damit gerechnet, daß Graf Lerchcnscld seine Abreise nach Berlin um einen Tag verschiebt und erst am Sonntag eintrifst. Die neue bayrische Koaillion für die Kleinreniner. München. 4. Aug,. Die neue Koalition im bayri schen Landtag hat sofort einen Dringlichkcitsantrag cin- gebracht, der dahin geht, daß der Landtag nicht ausein- andergchen darf, che er die erbarmungswürdige Lage und das traurige Los jener Bcvölkcrungskrcise gemildert hat, die durch die katastrophale Geldentwertung in furchtbare Not geraten sind. Der Antrag verlangt Zuwendung des UmlagcgetreideS an die Aermsten der Armen, ausgiebige Miktel zur Unterstützung von Kapitalklcin. rentncrn, eine öffentlich-rechtliche Kapitalrentenvcr- sicherung, Sonderabgabe von hohen Gewinnen für öffent liche Wohlfahrtspflege. Die bayrische Negierung soll so fort 2 5 Millionen Mark aus raschestem Wege an die Bedürftigen auszahlcn. Ferner ruft der Antrag alle be sitzenden Kreise zur freiwilligen Hilfeleistung auf und ver langt von der Regierung und den SelbsivcrmaltungS- körperschaften, daß sic für öffentliche Sammlungen cintretcn. Die wirklichen Pläne Polncarös noch nicht bekannt. lElgner Drahtberliht der „DreSdn. Nachrichtens Paris, 8. August. Die Note Poincares, in der Bcr- gcltungsmaßreqelitz für den Fall vorgesehen sind, daß Deutschland bis zym 5. August den Forderungen der fran- zösischen Regierung nickt nachgekommen ist, hat eine ganze Reihe von Vermutungen über die Art dieser Bcrgcltungs- maßrcgcln hervorgcrusen. Aus osjizivser französischer Quelle wurde dem Korrespondenten der .,Eca" erklärt, daß alle bisher verbreiteten Nachrichten über die Einzelheiten dieser Maßnahmen aus der Lust gegriffen sind. Es ist keinem Blatt bis zur Stunde Znnerlässiges über die Absichten Poin- cares mitgereilt worden. Dian fügt hinzu, daß die große Mehrzahl dieser Nachrichten weitaus übertrieben ist nnd möglicherweise bestimmten Börsenzwecken dient. Insbeson dere war keine Bestätigung darüber zu erhalten, baß die Angaben des „Journal" über die Pläne Poincares auf ernst zu nehmenden Informationen beruhen. Die Antwort -er Aeichsregierung. Berlin, 4. August.. Heute vormittag ist das Neichs- labinett zu einer Sitzung znsammengetreien, in der die Reparaiionsfragcn besprochen werden. Bis zum Mittag war die Reichsregicrung noch zu keinem Neschlu ß hin sichtlich einer Antwort der Poincaroschen Note gelangt. Man nimmt aber als sicher au, daß die Negierung, weuu vielleicht auch nicht in Form einer Antwortnote, so doch in Form einer besonderen Kundgebung ans dem Munde des Reichskanzlers Poincars eine Antwort erteilen wird, die keinen Zweiscl au ihrer ablehnenden Stellung läßt und betont, daß die Negierung keineswegs von sich aus das Londoner Ansgleichsabkommeu für auf gehoben ansicht, aber ans einer einheitlichen Erledigung ihres Stunduugsgesnchs besteht. Die Reichsrcgierung dürste auch betonen, daß sie sich einer anderweitigen möglichen Regelung der Zahlungen nicht verschließen würde. Die Lon-oner Konferenz. Noch keine endgültige Regelung London, 4. August. Alle Vorbereitungen für die am Mmrtag beginnende Konferenz sind bereits getroffen. Llond George wird den Vorsitz führen, und außer dem Mi nisterpräsidenten Balsour werden auch Lchatzwinister Sir Robert Hörne nnd aller Voraussicht nach auch der Kriegs- mintstcr Evans an den Verhandlungen teilnehmen. Die erste Verhandlung soll Diontag vormittag um 11F0 Uhr stattsinden. In englischen politischen Kreisen hofft man nun- mehr, daß die Zusammenkunft den Weg für eine um fassende Konferenz ebnen werde, an der auch Amerika teilnimmt, um die allgemeinen Fragen der Alli- ierten-Schuld irnd der Reparationen zu diskutieren. Soweit aus der Tagung in London Entscheidungen gefällt werden sollten, dürsten sie sich aller Wahrscheinlichkeit nach aus das von Deutschland erbetene Moratorium beschränken und die Garantiematzuahmcn. die von Deutschland verlangt werden solle«, sowie aus die Prüfung der Frage^ ob es angängig ist. das Bankicrkomitee sofort wieder einznbernfen. Man nimmt an, daß der erste Punkt der Tagesordnung das durtsche Gesuch einer Neuregelung der Ausgleichs zahlungen sein wird. Unbestimmt isi cs noch, ob der ameri kanische Botschafter als Beobachter der Konferenz beiwohnen werde. London, 4. August. Die Blätter berichten, daß die am 7. August stattsindende Londoner Besprechung zwischen den Vertretern der vier alliierten Mächte nur als Vorkon» fcrenz für eine allgemeine Konferenz zu betrachten ist. Bet den Beratungen am 7. August handelt cs sich nur um die Frage, was die Rcparationskommisßon bezüglich des am 15. August fälligen Termins an Deutschland antworten sott. ES verlautet, daß auf der Vorkonferenz überhaupt nicht lange diskutiert werden wird, da bas Moratorium an Deutschland ans einen Monat verlängert werden soll, bis die Haup t ko n sc r c n z eine Entscheidung getroffen hat. Diese soll ebenfalls im Monat August und zwar in Paris stattsinden. AaliensAblehnungfranzSslscherSankkionen Paris, 4. August. Der italienische Botschafter Gras Sforza lmtte gestern ein« Unterredung mit Poincars, ln der er ihm die Gesichtspunkte der italienischen Regierung dar legte, die ans der Konferenz zum Ausdruck gelangen sollen. In der Frage der Ausgleichszahlungen sei die italienische Regierung in gewisser Beziehung nicht interessiert, da die italienischen Forderungen in Deutschland durch die Forde- maßnahmeu feindlich gesinnt, die die Gefahr eines neue« Markstnrzes nach sich ziehen könnten. , Französische Menschenjäger. Das „B. T." berichtet ans Lübeck von einer versuchten gewaltsame« Pressung für die Fremden legion. Ein Landwirt wurde in der Nähe des Holsten» torcs von einem gutgekleideteu Herrn angcsprochen, der ihm plötzlich ein Tuch mit eine« Narkotikum unter die Nase hielt. Der Ucbersalleue verlor die Besinnung und erwachte fest wieder in Duisbnrg. Außer ihm hatten noch vier andere deutsche Männer dasselbe Schicksal z« teilen. Sie wnrben unter starker Bewachung nach Krefeld transportiert und dort auf ihre Tanglichkeit für die Fremdenlegion «ntersncht. Mährend die anderen vier für tanglich besundeu wnrde«, wurde der Landwirt als ««tauglich völlig mittellos fort- geschickt. Der Vorfall ist so unerhört, daß zur Erlangung einer ansgicbigen Sühne die stärksten Hebel in Bewegung gesetzt werden müssen. Die Ernleausiichlen. Berlin. 4. August. DaS „B. T." gibt die Unterhaltung eines seiner Vertreter mit einer, wie eü angibt, maßgeben de» Persönlichkeit der dentschcn Landwirtschakt wieder. Danach sollen die Aussichten der diesjährigen Srnte nicht ganz so ungünstig sein, wie dies zuerst den Anschein hatte. Die Ernte wird an die des Vorjahres wohl nicht ganz heran- rcichc«, doch könne, falls nicht «och ungewöhnlich ungünstige Wltternngsverhältniss« eintrete«, mit einer befriedigen den Roggenernte gerechnet werden. Bei Weizen allerdings wird die Ernte wesentlich geringer als i« Borjahre sein, doch sei im günstigsten Falle mit einer knappen Aittelerute zu rechne«. Der Stand der Sommergerste wird als befriedigend angesprochen. Dagegen ist die Aussicht für die Haserernte in ganz Deutschland ungünstlg. Ja Preußen wird sie durchweg unter mittelmäßig bezeichnet. Besser seien die Aussichten i« Freistaat Sachse», Baden» Württemberg, Franken und der bayrische« Psalz. Die Sartofselanbanfläche sei gegen, über dem Vorjahre etwas erweitert worden. Der Staad der Sartosselslächc werde allgemein als günstig beurteilt, so daß mit einer gute« Kartosseler«te zn rechnen sei, vorausgesetzt, daß die Witterung nicht »«normal verlause. Hingegen muß wiederum der Stand der Fntterpslan- zenalSweuiggünftig bezeichnet werden I Dollar (-Xmlliek): 7bL > I Innerpvlittsche Beruhigung. Berlin, 2. Aug. Von der Negierung wird die Lage im Reiche jetzt, wie wir hören, dahin beurteilt, daß sich bereits eine große Entspannung zeigt und ein Ausgleich der parteipolitischen Gegensätze bemerkbar wird. So ist es auch zn erklären, daß der Neichsverkchrsminister Grüner Berlin verlaßen konnte, um wegen der Umbenennung der Eisenbahn-Generaldirektionen in Neichsbaün-Direk- tioncn. gegen welche sin Protest der Länder erhoben wurde, zu verhandeln. Bon einem Führer des Zentrums wird «nö mitgeteilt, daß die Unterstützung der Reichsregicrung durch alle Par teien der Beginn eines innerpolitische« Ausgleiches sei. Besonders bemerkt wird, daß die Deutschnatioualcn ebenfalls sich für die N e g i e r n n g s v o l i t i k erklärt haben. Mau schließt deshalb in Len Koalitionsparteie» daraus, daß die Deutschnationalen eine Aendernug ihrer bisherigen Haltung vornehmen wollen nnd daß es vielleicht im Herbst möglich sein werde, sie in die bürgerliche Arbeitsgemeinschaft auszunehme«. Von dentsch« nationaler «eite wird uns dagegen versichert, daß die Hal tung der Deutschnatioualen zu der Politik der Regierung nicht in der Weise anfzusassen sei, als ob die Partei eine Acoderung ihrer bisherigen Politik vornehmen wolle. I» Gegenteil habe die Erklärung des Reichskanzlers die alte Behauptung der Deutschnationale« bestätigt, daß die Er füll u « g s p o l i t i k nicht aufrecht erhalte» werden könne, nnd deshalb blieben die Dcntschnationale« durchaus konsequent, wenn sie sich bereit erklärten» die Regierung zn unterstützen, falls diese mit Entschlossenheit die weitere Erpressnngspolitik Frankreichs ablehnt. Zum Schuhe der Republik. Berlin, 4. Aug. Der preußische Minister bell Innern und der F i n a n z m i n i st e r haben Verfügun gen erlassen, in denen cs heißt: 1. Dir früheren mon archischen Hoheitszeichen der Außenseiten, sowie im Innern sämtlicher staatlichen und kommunalen Dienst- gcbüude, Dienstränmc, sorvie alle anderen dem Publikum zu gänglichen oder sichtbaren, als amtlich gekennzeichneten Stellen, z. B. Wegetafcln, Meilensteine, Grenzsteine und Schilder, sind nnverzüglich zu entfernen. Ausnahmen hier von sind nur bei Bauwerken in solchen Fällen zulässig, in denen die Beseitigung der früheren Hoheitszeichen nicht ohne Zerstörung des besonderen Kunstwerkes möglich ist. 2. Bilder. Büsten, Statuen oder andere Darstellungen des letzten preußischen Königs, seiner Ehefrau, seiner Geschwister oder seiner Abkömmlinge sind von sämtlichen in Nr. 1 bezeich- neten Stellen zu entfernen. sW. T. B.j Der Rcichspostminister Gicsbcrts wendet sich nach der „Voss. Ztg." an die Beamtenschaft der Postvcrwaltunq mit einem Erlaße, in dem er auf eine Reihe von Beschwerden hinwcist, daß trotz aller Verwaltungsanordnnngen auf Pvst- hausschildern, Siegeln und Verschlußmarkcn, Stcnrpcln, Vordrucken usw. die Hoheitszeichen der früheren Staatsform entweder gar nicht oder nur ungenügend getilgt worden sind. Die Beamten werden aufgcfordcrt, die ergangenen Vor schriften genau zn beachten nnd mit größter Sorgfalt alles zu vermeiden, was als „Widerstand gegen republikanische Einrichtungen" gedeutet werden kann. Amerika gegen die Balsour-Noie. sEtgner Drahtbericht der „D r e S d n. Nachrichtens Washington, 3. Aug. Die amerikanische Presse be schäftigt sich eingehend mit der Note Balfonrs über die Frage der interalliierte» Schulden. „New ?1ork Times" schreibt: Lord Balsour ist sicherlich ein Spiclkünstlcr, aber trotz der Geschicklichkeit, die er in seiner Note aufwendet, wirb diese in den Ohren der Amerikaner nur unangenehm klingen. Das Blatt fügt hinzu, daß die Haltung Amerikas in bezug auf die Annullierung der Schulden noch nicht ge nügend geklärt ist. Die „New Bork World" ist der Meinung, daß die Nbsendung der Note Balsours ein Fehler war. Dieser »ene Frontwechsel Lloyd Georges, meint das Blatt, werde nicht ernst genommen werden. Der englische Premierminister hat seine Meinung geändert und kann diese Meinung immer wieder ändern. Der „New Bork Herald" glaubt, daß die englischen Diploma ten ihre Politik nach dem augenblicklichen günstigen Winde richten, wie eS ihre Gewohnheit sei. London, 8. Anq. DaS Schatzamt teilt amtlich mit, daß die Note Balfonrs das Verhalten der Vereinig ten Staaten in der Frage der Auslandsschulden «ich« ändern wirb. lW. T. B.) Renqork, 4. Aug. Halbamtlich wird die Herabsetzung der alliierten Schulden bei den Vereinigten Staaten aus die Hälfte angeregt» da eine völlige Streichung an gesichts der Bolksstimmung unmöglich Hst. Die Absichten -er griechischen Regierung. Athen, 3. August. In griechischen Rcgicrungskreisen wird die im Ausland verbreitete Nachricht über eine bc vorstehende Regierungskrise auf das entschiedenste dementiert. Es wird betont, daß die Regierung im Begriffe stehe, ihren AktionSplan durchzuführen, und das geschehe planmäßig. Die griechische Regierung habe nie mals die Absicht gehabt, eine europäische Krise hervorzu rufen, sondern vielmehr die Westmächte zu einer baldigen Lösung der Oricntsrage zu veranlaßen. DaS griechische Kabinett hat bechlosse«, eine nene N ote an die Alliierten z« richten, in der erklärt wird, daß die Besetzung von Sonftantinopel eine absolute Notwendig keit für Griechenland sei. wen« «an der gegenwärtige» nn» daUdare» 8a» et» «»de bereite» wolle.