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Der belgische Wehrminister hatte Deutschland mehr fach beschuldigt, sich nicht an die Entwaffnungsbestim- mungen des Versailler Vertrages zu halten, sondern bei ver Reichswehr einen weit schnelleren Mannschaftswechsel stattsinden zu lassen, als es erlaubt sei; auch der Wehretat Deutschlands sei so hoch, daß er nur durch heimliche Rüstungen erklärt werden könne. Leider hat es die deutsche Außenpolitik versäumt, gleich beim erstenmal gegen die Anschuldigungen zu protestieren. Als sie zum zweitenmal erfolgten, wurde Protest erhoben. Ein belgisches Memo randum vom 14. Juli erhält die Vorwürfe aufrecht, be zieht sich aber dabei auf sehr zweifelhaftes Material. Die Nachrichten stammen „aus verschie denen glaubwürdigen Quellen" — ohne daß aber diese „sicheren Quellen" oder diese „glaubwürdigen Nachrichten" näher angegeben werden. Nachprüfbar sind nur drei der artige Quellen, nämlich die im Reichstag gehaltenen Reden Geßlers und des demokratischen Abgeordneten Rönneburg; und schließlich der Etat, aus dem Belgien uns vorrechnen will, daß unsere kleine Wehrmacht so kostspielig sei, daß jene „Nachrichten" durchaus glaub würdig seien. Die deutsche Negierung hat in einer ausführ lichen Note dahingehend geantwortet, daß ja am 31. Januar 1927 eine Kollektivnote der Alliierten alle noch „ausstehenden" Punkte der Entwaffnungsfrage bis auf die paar bekannten als geregelt erklärte, speziell die betreffs der Entlassungen in der Reichswehr. Da mals hat Herr de Broqueville keinerlei Gegenteiliges vor gebracht. Tatsächlich sind seit Jahren weniger entlassen worden, als es uns gestattet war. Bei der Marine wurde alles entlassen, was die zwölfjährige Dienstzeit hinter sich hatte. Und nicht 15 000 Mann wurden bei der Reichs wehr in einem Jahr entlasten, sondern soviel Entlassene gab es, die auf Anstellung in Zivilberufen warteten. Das und nichts anderes hat der Abgeordnete Rönneburg gesagt! Ebenso hinfällig ist alles, was über angebliche Nicht erfüllung der Entwaffnungsverpflichtungen behauptet wird. Daß die Reichswehr so kostspielig ist, liegt daran, daß die befohlene zwölfjährige Dienstzeit sehr viel höhere Kosten für Unterhalt und Ausbildung der Mannschaften verlangt. Nur wenige Fabriken, zwischen denen jede preisdrückende Konkurrenz aus geschaltet ist und die erst neu errichtet sind, außerdem nicht exportieren dürfen, stellen das für die Bewaffnung und Ausrüstung der Reichswehr nötige, daher sehr kost spielige Material her. Die allgemeine Geldentwertung tut ein übriges. Unwahr ist schließlich, daß das Verhält nis der Ausgaben für die 100 000 Mann zählende Reichs wehr gegenüber dem Hseresetat ein unerklärlich hohes sei. Die Zahlen, die der belgische Wehrminister angibt, sind nämlich einfach nicht richtig. Aber man braucht auf weitere Einzelheiten nicht ein zugehen; alles dies sind Verdächtigungen, die der Grund lage entbehren und in direktem Widerspruch zu den Fest- stellungen der Botschafterkonferenz und der Kontrollkom mission stehen. „Die deutsche Regierung muß es auf das lebhafteste bedauern, daß Herr de Broqueville sie trotzdem öffentlich vor dem belgischen Parlament verwertet und damit ganz allgemein schwere Verdächtigungen Deutschlands verbunden hat." Unser Protest fei um so schärfer, weil die Anschuldigungen seitens des Wehr ministers eines Staates erfolgten, mit dem wir durch Locarno und den Völkerbund „aus die Grundlagen des Friedens und der vertrauensvollen Verständigung ge stellt" sind. Helfen wird uns das alles nichts. Schon kommt die belgische Antwort die alles aufrechterhält, die es aber ablehnt, die „anderen Informationsquellen" anzugeben. Man kennt aber in Deutschland nur zu gut Liese dunk len Kanäle, die freilich nur Schmutz und Schlim meres ins Ausland führen, wo allerdings derartiges all zugern in Empfang genommen und vor allem verwertet wird. Das Damoklesschwert einer Entwaffnungskontrolle soll nach wie vor über Deutschland hängenbleiben und um die Stimmung der Welt dafür geneigt zu erhalten, benutzt man jedes, auch das schmutzigste Mittel. Das sind wir gewohnt und trotz Locarno und Völkerbund wird es ja in absehbarer Zeit nicht anders werden. Beisetzung der Todesopfer in Wien. Was wird aus dem Justizpalast? ' Der größte Teil der Todesopfer des Aufstandes in Men ist am Mittwoch nachmittag feierlich beigesetzt wor den. Auf dem großen halbrunden Platz vor dem Haupt- portal des Zentralfriedhofes fand die von der Gemeinde Men veranstaltete Trauerseier statt. Bürgermeister Seitz Md der sozialdemokratische Abgeordnete Dr. Ellenbogen stellen Gedächtnisreden. Alle Schulgebäude, Amtshäuser, Lohlsahrtsaustalten usw. trugen anläßlich der Trauer- cier schwarze Fahnen. Zum Zeichen der Trauer für die Opfer ruhte in allen Betrieben die Arbeit von 2 Uhr nach mittags an eine Viertelstunde lang. Nur Straßenbahnen und Eisenbahn verkehrten ohne Unterbrechung. Der Re publikanische Schutzbund hatte umfassende Vorkehrungen betroffen, um neue Unruhen sofort im Keime ersticken ru Wael zm Mjg m Bukarest, 20. Juli. Die Nationalversammlung hat heute nachmittag den Thronsolger Michael zum König ausgerufen. Dem feierlichen Akt wohnten sämtliche Mitglieder des Königs hauses sowie der Regierung und des diplomatischen Korps, darunter auch der deutsche Gesandte von Mutlus bei. Im An schluß daran legten die Mitglieder des Regentschaftsrates vor dem Metropoliten der Moldau den Eid ad. Sämtliche Kirchenglocken läuteten. Die Artillerie feuerte Salut. ver Lock König perckinanas. Nach langem schweren Leiden. Der rumänische König ist in Sinai« im 62. Lebens jahre gestorben. Schon seit dem Herbst des vorigen Jahres galt er als ein vom Tode Gezeichneter. Er litt rn einem Darmkrebs, der bereits sehr weit fortgeschritten war, als er erkannt wurde. Innerhalb kurzer Zeit mutzte sich der König drei schweren Operationen unterziehen, aber sie brachten nur scheinbare Besserung. Auch eine Radium- !ur trug nur wenig zur Linderung des Leidens bei und die ausländischen Arzte, die zur Behandlung hinzugezogen wurden, gaben nur wenig Aussicht auf Heilung. Am Sterbelager des Königs befanden sich die Königin und, mit Ausnahme des ehemaligen Kronprinzen Carol, der in freiwilliger oder erzwungener Verbannung lebt, alle Kinder des Königspaares. Der König war bis zum letzten Augenblick bei vollem Bewußtsein und hatte einen sanften Tod. Die Nachricht vom Tode des Königs hat, da sie nicht unerwartet kam, im Lande keine Aufregung hervor gerufen. Es wird versichert, daß in Bukarest und im ganzen Lande vollkommene Ruhe herrsche. Die Regie rung soll trotzdem die Grenzen des Landes gesperrt und den K r i c g s z u st a n d erklärt haben. Tie Presse ist unter Zensur gestellt. Ministerpräsident Bratianu hatte schon vor mehreren Tagen weitgehende militärische und polizeiliche Maßnahmen getroffen, um für den Fall des Ablebens des Königs gegen jede Eventualität gerüstet zu sein. Der für den Fall des Todes des Königs vor gesehene Regentschaftsrai, der seinerzeit eingesetzt wurde, weil der in Aussicht ge nommene Thronfolger, der Sohn des ehemaligen Kron prinzen Carol, minderjährig ist, hat bereits sein Amt an getreten. Der Rat besteht aus dem Patriarchen von Bukarest, dem Präsidenten des Kassationshoses und dem Prinzen Nikolaus, des Königs zweitem Sohne. Die Leiche des Königs wird in das königliche Schloß Cotroceni übergeführt und dort aufgebahrt, um dann in der Gruft können. Inzwischen hat sich die Zahl der Todesopfer auf 99 erhöht, und es mutz damit gerechnet werden, daß auch Liese Zahl noch eine Erhöhung erfahren wird, da der Zu- jtand einiger Schwerverletzter überaus ernst ist. Die Ge samtzahl der Verwundeten wird auf etwa 1000 angegeben. Der Nervosität der letzten Tage in Wien ist jetzt eine zewisse Beruhigung gefolgt. Das kommt auch in dem Straßenbild der Stadt zum Ausdruck. Man sieht bereits weniger Wachleute mit Karabinern. Die Reiter- Patrouillen machen noch ihre Runden, doch haben die meisten die Gewehre fchon abgelegt. Auch das Überfall kommando der Polizei wurde wesentlich vermindert. Zu einer größeren Menschenansammlung ist es noch vor der Leichenhalle des Wiener Allgemeinen Krankenhauses aekommen. Dort waren viele Leute er- Niimmn MImiert. der rumänischen Könige im Kloster Curtea de Arges vet- gesetzt zu werden. Reichspräsident von Hindenburg hat in der rumänischen Gesandtschaft in Berlin fein Beileid zum Ableben des Königs aussprechen lassen. Namens des Reichskanzlers sprach Staatssekretär Pünder und namens ves Auswärtigen Amtes Staatssekretär v. Schubert bei der Gesandtschaft vor. Der deutsche Gesandte in Buka rest ist angewiesen worden, an den Trauerfeierlichkeiten teilzunehmen. Die letzten Worte des Königs von Rumänien. Bukarest, über den Tod des Königs von Rumänien wird ein Kommunique ausgegeben, in dem es heißt, daß sich der allgemeine Zustand des Königs infolge seines alten Leidens und der im März aufgetretenen Luftröhren- und Lungenentzündung ständig verschlimmert hat. Appetitlosigkeit, Blutarmut und Atemschwierigkeilen erschwerten die Herztätig keit, was in der Nacht zum 20. Juli zu einem Kollaps führte, an dessen Folgen der König nm 2.50 Uhr in den Armen der Königin verstarb. Der König war bis zum letzten Augenblick bei vollem Bewußtsein und verschied ohne Schmerzen. .Seine letzten Worte, die an die Königin gerichtet waren, lauteten: ..-Ich fühle mich sehr müde." >!< Das Charakterbild des verstorbenen Königs. König Ferdinand von Rumänien war ein Hohenzoller aus der sigmaringischen Linie. Sein Vater war jener Fürst Leopold, dessen spanische Thronkandidatur 1870 Frankreich den Anlaß zum Kriege mit Deutschland gegeben hat; der Bruder seines Vaters war es, den sich das rumä nische Volk zum Herrscher wählte, und der in seiner langen Regierungszeit Rumänien erst zu einem europäischen Staat gemacht und zu hoher Blüte geführt hat. Er, der erste Hohenzoller auf dem rumänischen Thron, hatte sich eng an Deutschland und Osterreich-Ungarn angeschlossen, aber der Ausbruch des Weltkrieges führte Rumänien nicht an unsere Seite; gegen den Widerstand der rußland- und frankreichfreundlichen regierenden Gesellschaft konnte sich der 75jührige König nicht durchsetzen. Das brach ihm das Herz. Als er am 10. Oktober 1914 starb, bestieg sein Nesse Ferdinand den Thron. Es war sofort offenes Ge- heimnis, daß seine Fran, die ehrgeizige Königin Marie, eine englische Prinzessin, die ihr deutsches Koburger Blut verleugnete, ihren Mann an Entschlossenheit weit über ragte und immer zielbewußter ein Hinüberschwenken auf die Seite der Entente vorbereitete. Im August 1916, als die Mittelmächte zusammenzubrechen schienen, t A dann Rumänien gegen uns in den Krieg. Freilich bekam ihm das sehr übel, und bald war Ferdinands ganzes Land erobert. Der Krieg brauste hinweg über die fruchtbaren Gefilde nördlich der Donau, bis unser Vormarsch um die Wende des Jahres 1916/17 zum Stehen kam. 1918 konnten wir mit Rumänien noch den Bukarester Frieden schließen, aber die Ereignisse des Oktobers 1918 warfen alles über den Haufen. Ungarn verlor einen großen Teil seines Gebietes an „Groß-Rumänien", wie es sich jetzt nennen konnte; dem besiegten „Sieger" wurde reiche Beute zuteil. Aber der König blieb machtlos; Parteiführer herrsch ten und saugten das Land aus, das ab und zu von kom munistischen Unruhen durchschüttelt wurde. Mit Ruß land lebte man in arger Spannung, weil sich Rumänien in dem großen Wirrwarr des Jahres 1919 Bessarabien sicherte und dort eine rücksichtslose Entrussifizierung durch führte. Ebenso verfuhr man gegen die.D rutschen in dem nenerworbenen Siebenbürgen und gegen die Ungarn in dem „eroberten" Gebiet. Energielos, wie er war, tat der König auch nichts »egen die fortdauernden Skandale im eigenen Haus. Die Königin führte ein eigenes Leben, das zahllose Gerüchte zeitigte, und was alles sein ältester Sohn Carol auf- jtellte, ist noch in guter Erinnerung, und in Erinnerung sind auch noch die Polemiken, die sich an die vielbesprochene Amerikafahrt der trotz ihrer 52 Jahre noch immer lebens lustigen Königin knüpften. Wie sich die Lage in Rumänien jetzt gestalten, und ob sich der Übergang von der alten zur neuen Regierung reibungslos und ohne innere Wirren sollziehen wird, wer vermöchte es zu fagen? schienen, die ihre vermißten Angehörigen unter den Toten suchen wollten und dann, wenn sie sie fanden, in lautes Wehklagen ausbrachen. Als die draußenstehende Menge diefe Schmerzensausbrüche hörte, bemächtigte sich ihrer Erregung und Unruhe, so daß die Wache cingreifen und die Straße gewaltsam räumen mußte. Ob der niedergebrannte Justizpalast wieder auf gebaut werden wird, steht noch nicht fest. Es sind all gemein Bestrebungen im Gange, den Justizpalast abzu tragen und an seiner Stelle einen öffentlichen Park an- iulegen. Wie jetzt bekannt wird, befinden sich unter den im Justizpalast vernichteten Akten Tausende von Ehe- fcheidungsakten. Außerdem sind eine große Anzahl Per» fonaldokumente verloren gegangen, so daß Tausende von Paaren warten müssen, bis sie gesetzlich verheiratet oder für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Da« »Wilsdruffer Tageblatt- erscheint an allen Werktagen nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis: Bei Abholung in der Geschäftsstelle und den Ausgabestellen 2 AM. im Monat, bei Zustellung durch di« Boten 2,3V AM., bei Postbcstellung 2 AM. zuzüglich Abtrag. s. S°bühr. Einzelnummern ISRpsg.AllePoftanstalten Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend Postboten und unsercAus. trägerund Geschäftsstellen nehmen zu jeder Zeit Be ¬ stellungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht kein Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. — Rücksendung cingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. 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