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«mtsvkatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. L« Dienstag, den 7. Februar Großenhainer Merh altlmzs un- AnzchMatt Auffovderung. Nach hierher gelangter Mittheilung sollen sich noch immer der ärztlichen Behandlung unterworfene Mannschaften der Feld truppen auf Urlaub resp. Privatpflege befinden, welche nicht durch die Königliche General - Direction der Reserve - Lazarethe die besondere Genehmigung hierzu haben. Es ergeht daher an alle dergleichen Mannschaften, welche wegen Verwundung oder Erkrankung sich noch in Privatpflege befinden, hierdurch der Befehl, sich ungesäumt bei dem Bezirks-Feldwebel ihres Aufenthaltsortes anzumelden. Die Herren Stadträthe bez. Gemeinde-Vorstände werden ergebenst ersucht, etwaige in ihren Orten dergl. aufhältliche Mannschaften auf vorstehende Aufforderung hinzuweisen. Meißen, am 3. Februar 1871. Königl. Landwehr-Bezirks-Kommando das. von Metzradt, Major. Bekanntmachung. Aus einem Verkaufsladeu hiesiger Stadt wurden am 19. v. Mts. in den Abendstunden nach dem Oeffnen der unverschlossenen Ladenthür gestohlen: 1) ein Ballen weiß und blau carrirtes Bettzeug von 50 Ellen, 2) zwei Packete weißer Kattun, von je 40 Ellen, 3) ein Ballen blaue Leinwand von 30 Ellen, 4) ein Rest blau, weiß und rothes Bettzeug, ungefähr 10 Ellen, und 5) ein Stück roth und weiß gestreiftes Bettzeug von 55 Ellen. Wir bringen solches zu Ermittelung des Diebes mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß, daß Seiten des Beschädigten für die Wiedererlangung des Gestohlenen eine Belohnung von je 2 Thlr. für eines der 8ud Nr. 1 bis mit 5 erwähnten Stücke ausgesetzt worden ist. Großenhain, den 1. Februar 1871. Der Rath daselbst. Kunze. WßsHl. Bekanntmachung. Die Anmeldung der zwischen dem 1. October 1864 bis ultimo September 1865 gebornen, somit Ostern 1871 schulpflichtigen Kinder soll Sonntag, den 12. März 1871, Vormittags 10—12 Uhr und Nachmittags 2 — 4 Uhr in dem Expeditionslocale des Schuldirectors (Mädchenschulgebäude in der Friedrichsgasse) erfolgen. Beizubringen sind für die hier und in Mülbitz gebornen Kinder der Impfschein, für die auswärts geborenen außer dem das Taufzeugniß. Körperlich oder geistig zur Aufnahme noch nicht reife Kinder werden auf Grund ärztlicher Bescheinigung bis auf Weiteres vom Eintritt in die Schule dispensirt. Großenhain, am 6. Februar 1871. Der Schuldirector Mushacke. Bekanntmachung. Gesuche um Versetzung von Kindern aus der zwei ten in die dritte Schule sind bis Sonnabend den 4. März bei dem Unterzeichneten anzubringen. Großenhain, am 6. Februar 1871. Der Schuldirector Mushacke. Officielle Kriegsnachrichten. (Nr. 178.) 1) Pontarlier, den 2. Februar. Die fran zösische Armee wurde am 30. und 31. Januar und 1. Februar in mitunter hartnäckigen Arrieregardengefechten, besonders bei La Cluse zwischen Pontarlier und der Grenze, vollständig ins Grenzgebirge zurückgedrängt. Es fielen in die Hände der Süd- Armee 2 Generale und gegen 15,000 Gefangene, 2 Adler, 19 Geschütze und Mitrailleusen, viele Hundert Proviantwagen und zahlreiches Material an Waffen. Eigner Verlust etwa 600 Mann todt und verwundet. General Hann v. Weyhern hat gestern nach leichtem Gefechte Dijon genommen. Graf Wartensleben. 2) Versailles, den 3. Februar, Nachts. General v. Man teuffel hat durch die Operationen der letzten Tage die ihm gegen überstehende feindliche Armee in das Grenzgebirge gedrängt und derart umstellt, daß derselben nur die Wahl zwischen der Ka pitulation und dem Uebertritt auf Schweizer Gebiet blieb; die Versuche der feindlichen Generale, sich durch unbegründete Be rufung auf die zu Versailles abgeschlossene Convention aus dieser Lage zu befreien, mußten mißglücken. Nach auswärtigen Nach richten soll der Uebertritt der feindlichen Armee in der Stärke von ungefähr 80,000 Mann aus Schweizer Gebiet bereits erfolgt sein. — Garibaldi, welcher sich gleichzeitig in Dijon in der Gefahr befand, umzingelt zu werden, ist diesem Schicksale nur durch eiligen Rückzug entgangen, nachdem auch er versucht hatte, unsere Operationen durch Berufung aus die Convention zu hem men. Dijon wurde am 1. Februar nach leichtem Gefechte von unsern Truppen besetzt. v. Podbielsky. (Nr. 179.) 1) Versailles, den 5. Februar. Der Kaiserin und Königin in Berlin. Wegen der Letzten entscheidenden Kämpfe, des erzwungenen Uebertritts der 80,000 Mann starken feindlichen Corps auf Schweizer Gebiet, sowie für die vollzogene Besetzung aller Forts um Paris soll Victoria geschossen werden.*) Wilhelm. 2) Während des Waffenstillstandes werden officielle militärische Nachrichten nur bei außergewöhnlichen militärischen Ereignissen veröffentlicht werden. *) Am Sonntag Nachmittags nach 5 Ubr verkündeten in Dresden lv! Kanonenschüsse der Bewohnerschaft diese Botschaft. Tagesnachrichten. Sachsen. Aus Rheims ist, wie das „Dr. I." mittheilt, am 3. Februar die Nachricht nach Dresden gelangt, daß der Oberbetriebsinspector der dortigen Eisenbahnbetriebscommission,