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>I>I Iss - " , ,,,,I7s Verantwortlich« Redaktt«-. V«U S«-«. - Druck und Verlag: «arl Seh« in Divpowi,»«!»«. 87. Jahrgang Dienstag den 13. September 1921 Nr. 214 gO Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Rr. 8. Semeindeverdands-Gtrokonto «r. 3. — PoMcheck- Konto: Dresden 12548. ^r-. MerteSäbrüch ^MluodneAu- -vl-» tragen. — Einzelne Nummern Diese» Blatt ealhlltt -le amMche» »eluumvaachaNO« -er «attshMmaaaschaft.-es «mlsgertchi» «a- -es Sla-lrals -rr Dippol-tswal-e Weitzeritz-Zeilung Ta-eszewmg m» Anzeiger siir DippEswawe, Schmie-eb«, »L Uallette Seilaa- -e» BeAirR» i>— »« »—«— Einlösung der Gutscheine zu unterstützen und sie einzusammeln und mit entsprechender Werl» angabe gepackt zur Einlösung hier abzugeben. Nr. 114 S. Dippoldiswalde, am 8.Y. !92I. v»r >»ttrh«r«rd»»ä 4« -ar SerlovkroUrleher 4« -wtererledl». 2 249/21. »ttt«o«d 4m 14. Sept 4 vor« lv Mir sollen im Versteigerungslokal des hiesigen Amtsgerichts ea. S8S Schachtel« versch. Schuhcreme uud Schmiere ötteatUvd gegen Serre-laar eereteliert werden. Dippoldiswalde, den 12. September 1921. Altenberg. Ein bedauerliches Unglück ereignete sich am! Freitag nachmittag am Deislngberg. Der daselbst Küh- hütende 12 jährige Waller Aulhorn, Sohn des Zimmermann- Aulhorn, war in den Besitz einer Sprengkapsel gelangt un-i hatte sie mit aufs Feld genommen. Als er versuchte, sie durch Feuer zu entzünden, explodierte sie und riß ihm einig- Finger von -er linken Hand weg, verletzte ihn auch schwer an einem Auge. Der Bedauernswerte mußte sofort nach dem Larolahaus in Dresden überführt «erden. Geising. Am 1. September ist Herr Sparkaffenkasfierer Freyer nach 38 jähriger Dienstzeit in den Ruhestand getreten. Dresden. Die Stadtverordneten nahmen in der letzten Sitzung einstimmig einen Anttag an, beim Relchsverkehrs- ministertum dahin zu wirken, daß für Sachsen mit seinem regen Verkehr ein eigener Beztrkseisenbahnrat mit dem Sitze in Dresden als dem Sitze der Eisenbahndirektion Dresden errichtet wird. — Am Sonnabend hat auch der Konzem Siem, der seine Generalvertretung in Dresden, Generalvertreter Fuchs auf der Steinstraße hatte, den Konkurs angemeldet. Am Sonnabend waren größere Zahlungen fällig, doch war, wie der General» Vertreter Fuchs, Dresden, erklärte, die Ehefrau des Inhabers, Lange, Berlin, die mit dem fällig gewordenen Gelde aus Berlin nach Dresden kommen sollte, nicht eingetroffen. Unter dessen war bereits in Berlin der Konkurs angemeldet worden. In Dresqen konnten 40 000 Mark bares Geld und mehrere Möbelstücke beschlagnahmt werden, die von dem eingezahlten Gelde angeschafst worden waren. — Die Dresdner Stadtverordneten bewilligten 27 000 M. für Schreibtisch und Stühle für das Wohnungsamt. — Die deutschnationale Landtagsfraktion hat eine groß« Anfrage an die Regierung gerichtet des Inhalts, wie sie sich zu der die Anwendung von Gewalt zu politischem Umsturz billigenden Versammlungsrede des UnkerrichtsministerS Fleißner am 26. August in Dresden stellt. — Die Weltemühle, ein vor 11 Jahren mit großen Kosten am Eingänge des Zschonergrundes erbautes Vergnügungs etablissement, schloß am gestrigen Sonntag endgültig den Be trieb, um in eine große Nudel- und Makkaronifabrik un,ge wandelt zu werden. — Das Hofbrauhaus, da» im Frühjahr stillgelegt wurde, wird in einen industriellen Großbetrieb umgewandelt, es schweben bereits Verhandlungen mit der bekannten Leder fabrik von Bierling, die ihren Bekleb hineinverlegen wird. — Der Direktor des Dresdner städtischen Untersuchungs amtes, Professor Or. pkil. Beythien erklärte als Sachverständiger vor Gericht, daß die Milchverfälschungen in bedenklicher,, ständig steigender Weise zugenommen haben, und das gegen wärtig die Hälfte aller in Dresden zum Verkauf gelangender Milch verfälscht sei, entweder durch Entrahmung oder, was noch verwerflicher ist, durch Zusatz von Wasser. Es werde gegenwärtig bereits ein Gesetzentwurf ausgearbeitet, um den Milchhandel der Konzessionspflicht zu unterwerfen, die ganzen jetzigen unhaltbaren Zustände drängten darauf, und das wünsche auch der reelle und ehrbare Milchhändler, daß die Zuverlässigkeit erst geprüft werde. Der Milchhändler Otto Kohl aus Dresden, dessen MUch 30 o/o Wasserzusatz enthalten, die derselbe aber so vom Erzeuger geliefert bekommen, erhielt wegen fahrlässiger Milchverfälschung 100 Mark Geldstrafe zu diktiert. — Der Obermeister einer Lausitzer Innung hatte es sich während der Kriegslahre und der Nachkriegszeit ganz be sonders angelegen sein lassen, seine von ihm vertretene Innung und deren Mitglieder durch entsprechende Maß nahmen vor schwerem Schaden zu bewahren. Der Ober meister hatte seine ganze Kraft In den Dienst der Innung gestellt, und dadurch manche gefährdete Existenz gerettet. Aus Dankbarkeit und in Anerkennung seiner großen Ver dienste hat nun die Innung ihren erholungsbedürftigen Ober meister und Führer auf Kosten der Innung in ein Seebad geschickt, damit er auch fernerhin die Geschicke der Innung und des Handwerks erfolgreich leiten kann. Wilsdruff. Verhaftet und dem Amtsgerichtsgefüngni« zugeführk wurde von der hiesigen städtischen Polizei der Zn- OertlicheS uud Sächsisches Dippoldiswalde. Die Glocken riefen, und viele kamen am Sonntage zum Erntegottesdien sie und füllten einmal wieder das Gotteshaus, dessen Altarplatz mit Früchten des Feldes und des Gartens geschückt war. Selbst die Männer emporen, die gar oft in leerer Oede emporstarren, zeigten sich heute fast dicht besetzt. Mit Recht konnte darum der Kirchen chor Silchers Lobgesang anstimmen: Alles, was Odem hat, „lobe den Herrn!" „und Herr Superintendent Michael hätte zu seiner Festpredigt keinen passenderen Tert wählen können als Phil. 4, 4—6: „Freuet euch in dem Herrn. Sorget nichts, sondern in allen Dingen lasset eure Bitte in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kund werden!" Mit treffender Würdigung der freudigen Stimmung der Festgemeinde faßte der Festprediger seine Aufforderungen, Ermahnungen und Warnungen zusammen in dem Thema: Erntedankfest, ein Freudentag in betrübter Zeit, da schalle Dank empor, da werde Liebe wach, da weiche der Sorgengeist!" 2n der Predigt wurde auch des 600. Todestages des berühmten italienischen Dichters Dante gedacht (gestorben am 14. September 1321), der als den Urgrund alles Geschehens die Liebe erkannte. Ebenso wurde der heute, Sonntag, eröffneten evangelischen Kirchentages in Stuttgart mit Segenswünschen erwähnt. Nach der Predigt kam in Fräulein Doris Waldes Sologesang „Die Himmel rühmen" v. Beethoven die freudige Feststimmung nochmals zu künstlerisch schönem Ausdruck. Dippoldiswalde. Wer eine Würde hat, muß auch ihre Bürde tragen! Die Wahrheit dieses Wortes bekamen unsere Stadtväter im ganzen Jahre noch nie so deutlich zu spüren, wie in der Sitzung am Freitag, wo es galt, Deckung zu suchen für den großen Fehlbetrag des Haushaltplanes. Daß ein solcher entstehen mußte, konnte so sehr nicht überraschen, nach dem bei Beratung der Einzelhaushallpläne und auch sonst immer und immer Ausgaben bewilligt wurden ohne Deckung. So groß hatte man sich ihn aber scheinbar doch nicht gedacht. Jetzt heißts: Steuerquellen! Eine recht, recht unangenehme Sache. Niemand will derjenige sein, welcher Jede Steuer wird als ein Unrecht rmpsunden von denen, die sie kifft. Und doch gibts keinen Ausweg. Geld muß beschafft werden. Es hat gar keinen Zweck, die vom Finanz-Ausschuß gemachten Vorschläge abzulehnen, wenn nicht andere und bessere Vorschläge gemacht werden können. Und das dürste recht schwer sein. Anderwärts, wo es ja ähnlich liegt, hat man sich darüber die Köpfe zerbrochen — vergeblich. Das Beste ist den Gemeinden genommen. Ganz außerordentlich erschwert wird die Loge dadurch, daß niemand weiß, wie hoch tatsächlich der Anteil an der Einkommrnsteuer ist. Man weiß das jc noch nicht einmal für das vergangene Rechnungsjahr. Auf der anderen Seite ist man nie sicher vor dem sprunghaften Steigen dieses oder jenes Ausgabe postens. Inwieweit unseren Stadlvätern die Lösung der schwierigen Aufgabe gelang, zeigt der Sitzungsbericht. Den letzten Schweißtropfen hals noch nicht gekostet. Wünschens wert wäre eine frühere Verabschiedung des Haushaltplanes gewesen. Wenn auch mancher Posten dann noch unsicherer war, so gibt doch der ausgestellte Haushaltplan bei richtiger Aufmerksamkeit an den in Frage kommenden Stellen jederzeit Gelegenheit, die tatsächlichen Einnahmen und Ausgaben mit den geschätzten zu vergleichen und bei größeren Abweichungen vielleicht doch Abänderungen zu veranlassen. Nachdem bei nahe rin halbes Jahr vorüber ist, läßt sich vieles nicht mehr andern. Die Erhöhung von Wasserzins und Strompreis konnte dann früher einsetzen, neue Steuern ebenfalls. Auch , Eines Grundsteuertermins im ersten Halbjahre - empfohlen. Daß eine neue Erhöhung Änketen mußte, war ja nicht schwer zu erraten. Und der Hausbesitzer wäre nicht in die Lage versetzt, die gesamte Steuer rm zweiten Halbjahre entrichten zu müssen, unangenehm wegen der Auseinandersetzung mit den Mietern. Die frühzeitige Fertigstellung des Haushaltplanrs ist — will man nicht im Finstern lappen — notwendig und, wie gesagt, wertvoll auch dann, wenn dadurch manche Schätzung unsicher wird. Da mit würden unsere Stadtväter sich das Arbeiten zweifellos erleichtern. Und möglich muß da» sein! ———— — Am vergangenen Sonntage bei schönstem Wetter ver sammelten sich nachmittags '/22 Uhr 115 Kinder unserer Stadt, uni an dein vom Turnverein Dippoldiswalde (D. T.) veranstalteten Kinderwetturnen teilzunehmen. Bald ent wickelte sich denn auch ein recht reges, turnerisches Leben auf dem Turnplätze des Turnvereins. Für die Kleinen war Laufen von 40, 50, 60, 75 und 100 m (je nachdem, ob Mädchen oder Knabe und in welcher Altersstufe das Kind turnte), Ballweitwurf und Weitspringen vorgesehen. Unter der geradezu vorbildlichen Vorarbeit, Organisation und Leitung des Herrn Rudolf Eidner und seiner bereitwilligen Helfer wickelte sich das Ganze innerhalb kürzester Zeit wie am Schnürchen ab. Bereits kurz nach 3 Uhr waren die letzten , Riegen mit der turnerischen Arbeit fettig und nach 4 Uhr konnte man bereits der ungeduldig harrenden Kinder schar die Sieger verkündigen. Der Preis für die erfolgreich aufgewandte Mühe der Kleinen war ein Eichenskäußchen mit einer Schleife, für die Großen aber das stolze Bewußtsein, mitgeholfen zu haben an der Erziehung zur körperlichen Tüchtigkeit unserer Heranwachsenden Jugend. Es war eine Lust, die glänzenden Kinderaugen zu schauen, die erwartungs voll auf Herrn Verwaltungsinspektor Porstorfer blickten, der die Sieger bekanntgab. Und wie stolz schritten die Kleinen, mit dem Sträußchen an der Brust zurück in die Reihen ihrer Kameraden, wie frisch und freudig klang ihr Heller Hellruf! Herr Eidner dankte den Eltern, daß sie ihre Kinder zum Turnen schickten und bat, es nun nicht genug sein zu lassen, sondern immer rüstig weiter auf der Bahn zu schreiten, die alle sicher ans Ziel, zur Gesundheit, körperlichen Rüstigkeit, raschem Denken und Entschließen, führt. Schon am nächsten Sonntage, zum Abturnen des Turnvereins Dippoldiswalde, werden die Kinder wieder sich im Turnen üben und weiter zeigen, was sie während des Sommerhalbjahrs gelernt haben, Dank wurde noch Herrn Rudolf Eidner, der während des ganzen Sommers keine Mühe und Arbeit scheute und sich in selbstloser Hingabe an manchem Abend den Kleinen zur Ver fügung stellte und Lust und Liebe zum Turnen in ihre Reihen kug. Von den Siegern, es waren derer 100 — ein Zeichen, daß die Arbeit nicht umsonst war — können wir des Platzmangel wegen nur die ersten 10 nennen. Knaben: 1. Hahn und Gäbler mit 77 P.,' 2. Döhnert mit 71 P., 3. Hofmann (außer Wettbewerb) mit 68 P., 4. Voigt mit 67 P., 5. Hering mit 66 P., 6. Mahn und Delang mit 65 P., 7. Schiffel mit 64 P., 8. Schlicke und Hocke mit 63 P., 9. Leonhardt und Michael mit 62 P., 10. Helbig und Gründ- lich mit 60 P. Mädchen: 1. Hegewald mit 74 P., 2. Reichelt mit 70 P., 3. Burkhardt mit 69 P., 4. Liebing und Grosche mit 68 P., 5. Härtel mit 67 P., 6. Röllig mit 66 P-, 7. Dichte! mit 63 P., 8. Stephan und Büttner mit 62 P, 9. Langer, Gneuß, Helbig, Schulze mit 61 P., 10. Kettner, Elfriede Schieritz mit 59 P. — 3n der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag ist in hiesiger Stadt ein Kraftwagen dermaßen gegen den Earten- zaun eines Grundstückes gefahren, daß vier Eartensäulen um gebrochen worden sind. Der Kraftwagen entkam unerkannt und hinterließ nur die zerbrochene Windschutzscheibe. Es ist anzunehmen, daß das Kraftfahrzeug dabei erhebliche Be schädigungen erlitten hat und deshalb jedermann auffallen mußte. Sachdienliche Mitteilungen, welche zur Erfassung des Besitzers des Kraftwagens dienen, werden an die Polizei wache Dippoldiswalde erbeten. — Am Sonntag abend V«9 Uhr ist aus der Hausflur des Gasthofs zu Reinholdshain ein Fahrrad entwendet wor den. Beschreibung des Rades- Marke Brennabor-Spezial Nr. 70 332 oder 70 352, schwarzlackierter Nahmenbau, neu vernickelt, brauner Sattel und Satteltasche, rote Griffe, an der linken Seite fehlt an der Pedale -er Gummi, ältere graue Bereifung, Hinterer Mantel vulkanisiert mit zwei roten Flecken, auf welchen die Aufschrift .Parofell' steht. Vor Ankauf wird gewarnt. Schmiedeberg. Zum Bundestag des Mitteldeutschen Bundes für Natioal-Stenographie in Jena vom 6. bis 8. Aug. 1021 legte Fräulein Dora Köhler ihre Unterrtchtsleiter-Prü- fung für Nationalstenographte ab und bestand dieselbe mit .vorzüglich'. « KIMn, Sir Werii« Die vom Bezirksverband der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde im Vorjahre zur Behebung des Mangels an Kleingeld ausgegebenen Gutscheine von je 10, ^und 50M. bören zufolge Verordnung des Wittschastsministeriums vom 5. 9. 21 am -S -4-tamdar 4». 4» auf, gültiges Zahlungsmittel zu sein. Oolkaotliods dürfen vom 1. v-tod-r 4» 4« ab diese Gutschein e nicht mehr in Zahlung nehmen. . Dagegen wird die Sulrlulwtt« diese Scheine noch bl» zum »1 -» wdor äts»» in Kühlung nehmen und einlösen. , — ,.. „ . . . ? Alle öfftntlichen Kassen und die Ottsbehörden werden ersucht, die Bezirkskasse bei der