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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend »Illllrllllllllllllllllllllllllllllll» ü Die »Ottendorfer Zeitung' erscheint Dien«- - - tag, Donnerrtag und Sonnabend. Der Derugs-Pret« wird mit Beginn jeden Monats bekannt gegeben. - Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. - ü irgendwelcher Störungen des Betriebes der H n Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung«- ü - Einrichtungen) Hal der Bezieher keinen An- - - spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der -- >» Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. - »IIIIIIIIIIII 1,111 iiiiiimiiiiiiiiiiH Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. MeOltWS- H mL AUiMti Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode und Heim" und »Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. - Anzeigen werden an den Trscheinungstaaen A » bi« spLt « sten » vormittag 1V Uhr in »i« » Geschäftsstelle «rvetrn. I Die Festsetzung de- Anzeigen»«»,Ise» W M wird bei etntretender Änderung «in« Nmm>« 2 ü vorher tekanntgegebui. I Jeder Anspruch auf Nachlatz «lischt, wenn A - der Anzeigen-Betrag durch Klag, eingqogeu » -» werden muß oder wenn der Auftraggeber ta Z Kontur, gerät. Gemeinde-Giro-Konto Nr. 13S. Nummer jOH Sonntag, den 28. September IY2H 23. Jahrgang. Amtlicher Teil. Kirchenfelder betreffend. Sonntag, den 28. September mittag 1 Il-r Reuverpachtung der abgegebenen Felder und Wiesen. Versammlungsort am Rathaus. Httendorf-Htrilla, den 27. September 1924. Der Kirchenvorstaud. vertliche» und Sächsische». <vtt«n-»rf-VkMa, -in 27. September i4r-z. — Heute früh 5 Uhr ertönt» Feueralarm in unserem Orte. In der früher Oskar Beck'schen Köhlerei war in einem massiven Gebäude Feuer ausgebrochen, welches den Dachstuhl zerstörte. Die rasch erschienene Feuerwehr konnte den Brand bald eindämmen. — Von Interesse für den hiesigen Ort und die Um gebung dürsten die Beschlüsse der letzten Monatsversammlung de« Geflügelzüchteroerein» sein. Derselbe beschloß Sonntag den 12. Oktober nachmittags von dem KreiSvertreter, dr« Landesverbandes sächsischer Geflügelzüchter, Herrn Preisrichter Moritz Klügel in Radeberg einen Vortrag im Gasthof zum goldenen Ring abhalten zu lasten und dazu alle Freunde Und Gönner der Geflügelzucht einzuladen. Vor Beginn des Bortrage« soll, die wohl in weiter Umgebung und in Züchterkreisen erstklassig bekannte rebhuhnfarbige Italiener- zücht de« Herrn Paul Klotzsche besichtigt werden. Die Jungtiere dieser Zucht find ohne Uebertreibung al« wahr« Perl»n deutschen Züchterfleiße« zu bezeichnen. Ferner wird Herr Oswin Lange 30 Stück von seinen Reisebriestauben, die beim W'tlfluge Flenrburg-Drerden mit die höchsten Preise errangen, auslaffen. Auch wird der Preisrichter Klügel vorousfichtlich einige von Mitgliedern de« Vereins Aitgrbrachte Tiere öffentlich besprechen und beurteilen. Es wird somit jeder Freundin und jedem Freund des Geflügel« Gelegenheit gegeben sein ein paar frohe und lehrreiche Stunden im Kreise von Züchtern verleben zu können. Auch die geehrten Gäste de« Herrn Haurdors, welche sich in der letzten Versammlung, die von Herrn Emil Vetter« zur Be- Iprechung mttgebrachten Holländer Weißhauben angesehen haben werden sich diese« Anblicke« gern erinnern und auch dieser Veranstaltung nicht fernbleiben. Am 13. und 14. Dezember gedenkt der Verein eine allgemeine, mit Lotterie verbundene Ausstellung abzuhalten und hofft auch da gute Unterstützung zu finden. Kurz vor der Veranstaltung wird in dieser Zeitung nochmals dazu eingeladen werden und däre diesem Verein ein guter Besuch sehr zu wünschen. g Der freiwillige gemischte Kirchenchor gibt am Sonnabend den 18. Oktober abends 8 Uhr im Roß ein Konzert. Der junge strebsame Chor, der jederzeit sich in Uneigennütziger Art in den Dienst der Allgemeinheit stellt ihr in Freud und Leid, zur Erbauung und zum Troß dient hat seit langen an einem Chorwerk geübt, besten Aufführung mst 1 Gründe dauern wird. E« ist die Vertonung von Friedrich von Schiller« »Lied von der Glocke. Al« Solisten Wirken Künstler von Ruf und Klang. Uebrr den Bariten- mist Erich Reinhold urteilt die Dresdner und Berliner Presse übereinstimmend „der musikalischste Sänger". Daß der Ehor große Geldau«gaben sich machen mußte, um solche Künstler auf« Land herauszubringen veranlaßt ihn besonder« Ui« Einwohnerschaft zu bitten, sich Sonnabend den 18. Oktober fretzuhalten, daß ein voller Hau« dem Verein be- Weden ist. — Die Steuereinnahmen des Reich« und die Steuer- Mästung. Die Einkommensteuer für 1924 ist im Reichs- haurhaltplan veranschlagt mit 1343 000 000 Mark; die Um vier Monaten April bi« Juli haben rund 658 000000 Mark gebracht, so daß sich im Jahre ein Mehr von beinahe ,0°/o ergibt. Die Körperschaftssteuer ist veranschlagt auf ^4 000000 Mark; sie hat in vier Monaten fast 94000000 Mark erbracht, also ein Mehr von fast 100«/«,. Die allge- Mne Umsatzsteuer ist veranschlagt mit 1260 000 000 Mark; hat in vier Monaten 579 000 000 Mark erbracht, also stil Mehr von fast 40°/». Bleiben die Reichseinnahmen in den übrigen Monaten so, dann dürfte sich ein Mehr von über einer Milliarde Mark ergeben. So erfreulich dieses ^gebni« für den Reichsfinanzmtnister sein mag, so erschreckend L » für die Wirtschaft, die ihre Steuerbeträgr zum großen "il aus der Substanz nehm«» muß. Denn zu diese» Reichssteuern treten noch Landes und Gemeindesteuern, deren Ziffern nicht greifbar vorliegen. Der Rus nach Herab setzung der Steurin, der in letzter Zeit von allen Körper- schäften der Wirtschaft erscholl, ist darum nur zu berechtigt. Die Herabsetzung der Umsatzsteuer um Vz °/o bedeutet nicht» gegenüber einen Mehreingang von 50 Prozent allein bei dieser Steuer. Langebrück. In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch wurde in die Verkaufsräume des Herrn Schlosser- meister M. Hildebrandt ein Etnbruchsdiebstahl aurgeführt. Nach Herauswuchten einiger Eisenstäbe gelangten die Diebe von der Gartenseite au« in den Verkaufsraum. Hier nahmen sie vier neue Räder (zwei Herren- und zwei Damenräder) mit, nach Herau«brechen de« Türschlosses, welches die Spitz buben auch mit nahmen, erreichten die Einbrecher mit ihrer Beute durch die Ladentür und da« Gartentor wieder das Freie. Als Herr Hildebrandt am Mittwoch früh rach Klotzsche zur Gendarmerie-Briaade fuhr, traf er in der Nähe der großen Buche «inen Mann mit einem neuen Rade. Auf die Frage de« Herrn Hildebrandt, wo er da« Rad her habe, gab der Angesprochene zur Antwort, er habe dasselbe gekauft. Herr Hildebrand sagte ihm auf den Kopf zu, daß er dasselbe gestohlen habe. Der Spitzbube, ein solcher war e« auf jeden Fall, ließ da« Rad im Stich und entfloh in den nahen Wald. Dresden. In letzter Zeit wurden wiederholt Nach- schlüffeldiebstähle ausg'führt bei Familien, die zur Be erdigung eine« Angehörigen auf dem Friedhöfe weilten. Die Diebe stützten sich bei ihrer Arbeit auf erlassene Todes anzeigen. Die Kriminalpolizei beobachtete infolgedessen solche Woh-ungen, und es glückte ihr, einen der Täter abzu- fassen, als er im Begriffe war, in ein« Wohnung in der Pirnaischen Straße einzudringen. Er wurde al« ein Arbeiter F., in der Bürgerstrabe wohnhaft festgestellt. Daraufhin konnte auch sein Komplice, ein Arbeiter W, ebenfalls in der Bürgerstraße wohnhaft, festgenommen werden. Die beiden Diebe hatten e« in der Hauptsache auf Gold, Schmucksachen, Wäsche und Kleidungsstücke abgesehen. Don den gestohlenen Sachen konnte ein großer Teil wieder herbeigeschafft und den Eigentümern zurückgegeben werden. Es wurden bet ihnen auch noch eine Anzahl Pfandscheine vorgefunden. Weinböhla. Ein Motorrad-Unglück mit fast tödlichem Ausgange ereignete sich Donnerstag nachmittag hier an der Kreuzung der Kronprinzen- und Kaiserstraße. Ein Lederhändler au« Großenhain, der sich auf einer Ge schäftstour befand, fuhr zwischen die Pferde eines an rollenden Möbelwagens. Ec wurde von den scheuenden Tieren ein Stück mit fortgeschlcppt und das Motorrad zer trümmert. Einem glücklichen Umstande war es zu ver danken, daß die Räder des Möbelwagens nicht auch über den Verunglückten hinweggingen. Er erlitt jedoch beträcht liche Verwundungen an Kopf und Körper. Von einem in der Nähe wohnenden Arzte wurde die Ueberführung nach einem Krankenhause veranlaßt. Brand - Erb iS d orf. Der in der Nacht zum Sonntag durch den Kommunisten Engel schwerverletzte 21 jährige Glasmacher Mrusczok ist seinen Unterleibsver letzungen erlegen. Engel hatte den Mrusczok wegen seiner Zugehörigkeit zum Jungdeutschen Orden mit einem Messer in den Unterleib gestochen. Burgstädt. Auf dem hiesigen Bahnhofe wurde am Montag abend ein 19 jähriger Fürsorgezögling, der au» einem Krankenhause entwichen war und auf den die Be schreibung des Meinersdorfer Mörders paßte, festgenommen. Geringswalde. Der seit 18 Wochen währende Streik in der Stuhlindustrie vou Geringswalde und Rabenau ist am Sonnabend beendet worden, da die unter Leitung des Amtshauptmanne« Dr. Schulze stattgefundenen Ver handlungen zu einer Einigung geführt haben. Chemnitz. Auf der Chemnitzer, dem Groß industriellen Baron Kohorn gehörenden Zeche St. Viti in Dürrmaul bet Marienbad find Radiumfunde im Werte von mehreren Millionen Goldmark gemacht worden. Professor Loebe von der Geologischen Landesanstalt in Berlin und Bergrat Barsch au« Berlin weilen zurzeit in Marien- bad, um die Inbetriebsetzung der neuen Sulphatfabrik zu überwachen und neue Radiumfelder festzustellen, die sich in der Nähe der St. Bitizeche befinden Sowohl da» französische Radiuminstitnt Curie in Pari« wie die belgische Radiumgesellschaft bewerben sich durch tschechische Interessen ten um die Auslieferung der gesamten Radiumproduktion des neuen Wekes — Am Montag stieb ein aus einem Grundstück in der Limbacher Straße ausfahrender Lastkaftwagen an einem Torpfeiler, der mit dem Tor auf den Fußweg geworfen wurde. Sin gerade vorübergehender Fräser wurde schwer verletzt und mußte in da« Krankenhau« gebracht werde». Zwickau. Ein an einem Hause der Elsasser Straße mit Klempnerarbeiten beschäftigter Gehilfe stürzte vou einer Leiter auf die Straße herab und erlitt so schwere Verletzungen daß er nach seiner Einlieferung iu da« Krankenhaus ver starb. Zittau. Einem grauenvolle» Verbrechen ist vor einigen Tagen die Gastwirtin Emma Hampel au» dem be nachbarten Neustadt an der Tafelfichte zum Opfer gefallen. Frau Hampel unternahm in Begleitung ihre« Manne» und einer zweiten Manner aus Neustadt einen Ausflug. Am späten Nachmittag find alle drei, wie die ersten Erhebungen ergaben, im Gasthause Bergkretschem in Bergstrab in Preußisch-Schlefien eingekehrt, wo sie bis gegen 10 Uhr abends zechten. Hampel hat sich eine Vi Stunde früher nach Hause begeben, während Frau Hampel mit dem zweiten Begleiter den Rückweg antrat. Gestern früh wurde nun Frau Hampel noch auf preubischen Gebiet knapp an der Landesgrenze im Straßengraben vollständig entkleidet, auf ihren Kleidungsstücken liegend, tot aufgefunden. Die Leiche wie« starke Kratzwunden im Gesicht auf; außerdem war der linke Arm aurgerenkt. Die Büllantohrringe, die die Er- mordete getragen hatte, fehlten. Der Bericht der am Tatort au« Lauban erschienenen Mordkommission steht noch au«. Eingesandt. In Nr. 103 der Ortrzeitung erschien ein Eingesandt zum Bericht der letzten Gemeindeverordnetenfitzung vom 29 dss. Mts. betr. Vorkommnis iu der Schulautschubsttzung. Unterzeichnete erklären folgendes. Wenn der Einsender schreibt, daß sich der Beginn der Sitzung um kurze Zeit ver zögerte, was wohl bei fast jeder Sitzung auch anderer Ber einigungen zu beobachten wäre, so möchten wir ihm darauf erwidern, daß wir da« Sitzungszimmer, wo wir ganz allein anwesend waren, 22 Minuten nach der arkgesetzten Zeit und keinesfalls fluchtartig, sondern nachdem wir es dem stellv. Schulleiter Herrn Dittrich mttgeteilt hatten, verließen, Der Bericht enthält eine Entstellung und Irreführung, um nicht «in schlimmere« Wort dafür zu wählen. Ob eine öffentl. Schulausschubfitzung mit einer Sitzung einer anderen Ver einigung, vielleicht eines Hundezüchtervereins oder eines Skat- Hubs oder dergleichen verglichen werden kann, des zu beur teilen, überlassen wir der Einwohnerschaft. Die Gemeinde- verordnetensitzungen beginnen pünktlich. Wetter wird ge schrieben, wir hätten durch einen Antrag den Beginn der Sitzung herbeiführen können. Hier möchten wir fragen, ob da die Bierausgabe im Gastzimmer, wo sich der Schulau«- schußvorfitzende Herr Lehrer Schneider aufhielt, der Platz ist wo dieser Antrag zu stellen ist. Wir nennen die Art der Geschäftsführung taktlos. Zuletzt erklären wir noch: Wir hätten dieses Vorkommnis nicht in der Gemeindeverordneten- sitzung zur Sprache gebracht, wenn der Schulau«schuß in der Sitzung nicht den uns unfaßbaren Beschluß faßte, daß unser Verlassen al« unentschuldtgte« Fehlen anzusehen sei. Wie bekannt ist, hätte dieser Fall einen Abzug unserer Auf wandsentschädigung, welche wir zu Gunsten der Allgemeinheit abtreteu nach sich. Um dies zu vermeiden, mußte ein Be schluß der Gemeiudeoerordneten herbrigesührt werden, ob «in unentschuldigtes Fehlen vorlag. Die Gemeindeverordneten, also auch die, die zugleich Mitglieder de« Schulausschuffe« find, stimmten uns einstimmig zu. König. Uhlig. Klatsche. Mrcheuuachrichte«. Sonntag, den 21. September 1924. Vorm. 9 Uhr Predigtgotterdienst. Vorm. 1/, 11 Uhr KindergotteSdienst. Nachmittag 2 Uhr Treffen der Jugendvereintgung im Pfarrhof zweck» Ausflug. Die Bibelstunde der Landeskirchlichen Gemeinschaft findet (der Ferienhalber) die beiden nächsten Montage den 29. September und den 6. Oktober im Rathaus statt. Hierzu eine BeilnLc.