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Movauer» Tageblatt Das „Zschopauer Lageblatt und Ani«Ig«r" erscheint werk täglich. Monatlich« B«zug»prei» >.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden In unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Poftanstalten angenommen. und Anzeiger I Anzeigenpreis« Dir 4b mm breit» Millimeterreile 7 Pf.; die -o mm breit« Miülmet«r?eil« Im Textteil 25 Pf.; Nachlatzstaffel L;j Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. ,u,Uglich Porto. Da» „Zschopau»! Lag,blatt und An,tiger' ist da» ,ur Veröffentlichung der amtlichen B«kaniUmau)ung«n de» Landrat» ,u Zloha und des Bürgermeister» ,u Zschopau behördlicherseit» bestimmt» Blatt und »nthälT'dl» amtlichen Bekanntmachungen de» Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Volk»bank Zschopau, ». G. m. b. tz.; Ltadtbank Zschopau. — Poftschr«kon1o: Lelp,ig 42SS4 — Nus 712 Zeitung für bl» Orte: Börnichen, Vitterrdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Lcharfensttin, Lchlöbchen/Lrzgeb., Waldkirch»n/Lrzg»b., Weitzbach, Wilischthal, Witzschdorf. Ar. 218 Freitag, 18. September 1842 118. Jahrgang Weitere Erfolge im Kamps um Stalingrad VluNge Verluste der volschewlsten bei erneuten Angriffen gegen den Vriiclenkopf Woronesch / Sell dem 15. September 81 Sowjelpanzer vernichtet / Tag- und Nachtangriffe gegen Anlagen in Süd- und Sstengland LSA.-Wirlschast unter Slltalvr Ernennung eines Gvmmidittators / Das Gespenst der Inflation Aus dem Führerhauptquartier, 18. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Am Terek vernichteten dentsche Panzerverbände, von Zer störerflugzeuge unterstützt, durch umfassenden Angriff die Mast« von zwei feindlichen Bataillonen und erbeuteten 41 Geschütze. Im Kampf um Stalingrad wnrden in erbitterten Kämpfen l» enger Zusammenarbeit von Heer «nd Luftwaffe weitere Erfolge erzielt. Erneute Angriffe des Feindes gegen de« Brückenkopf von Woronesch wurden unter blutigen Verluste« abgewieseu. Seit dem 18. September wurden in diesem Raum S1 Sowjetpanzer vernichtet. Nachtangriffe der Luftwaffe richteten sich gegen Flugplätze im rückwärtigen Gebiet des Feindes. Südostwärts des Ilmensees und südlich des Ladogasees brachen wiederholte örtliche Angriffe stärkerer feindlicher Kräfte verlustreich zusammen. Die Sowjetluftwafse verlor am 10. und 17. September 140 Flugzeuge. Sechs eigene Flugzeug« werden vermißt. Tag- und Nachtangriff« d«ntsch«r Kampfflugzeug« richt«t«n sich gegen kriegswichtige Anlage» in Süd« und Ofteugland. 2« Kanal wurde ei« britisches Lorposteuboot durch Bombentreffer versenkt. Marineartillerie schoh z«ei britisch« Flngzruge ab. Sturmkampfmlttel d«r Marin« drang«» i» di« Bucht voa Gibraltar «i« und v«rs«»ktt» dort d«n Dampf«« „Rav«»a Point-. In «iuer vora»gega»g«n«» Aktion -«schädigt«» a«d«r« Eturmkampsmitt«! i« d«r gl«ich«« Bucht di« Dampf«« „Meta", „Shuud", „Gmpir« S»ipr- ^varo» Douglas- u»d «i««« fünfte« nicht indeutislzierte» Dampfer schwer. Der größte Teil »er Angreifer kehrt« zu« Stützpunkt zurück. „ Rom, 18. September. Der italienische Wehrmachtbericht vom Freitag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der ägyptischen Front Spähtruppunternehmungen. Di« Luftwaff« setzt« di« Bombardierung d«r Stützpunkt« von Malta fort. Ei» britisch«» Fl»gz«ug wurd« abg«schoff«n. S» d«n l«tzt«n zwei Tagru find vier unsere, Fl-Heng« nicht vom Feindslug zurückgekehrt. kQß1anll8 8orF6Q in Indien Wenn man die beliebte englische Redensart „Right or wrong, my country", Recht oder Unrecht, es ist mein Land, genau be trachtet, so liegt darin eigentlich weniger der Ausdruck einer profunden Vaterlandsliebe als vielmehr der Beweis für eins vollkommen unsittliche Lebensauffassung. Der Spruch enthüllt nämlich «ine der verwerflichsten Charaktereigenschaften des eng lischen Volkes, die angeborene Lügenhaftigkeit, von der sie in keinem Falle lallen, und wird hier nur mit einem patriotischen Mäntelchen kaum noch schamhaft verhüllt. Diese Lügerei des Briten ist so sehr seine zweite Natur, daß er selbst in solchen Fällen, in denen er scheinbar der Wahrheit die Ehre gibt, dies« doch seines politischen Vorteils wegen in irgendeiner Form umfälscht. Hierfür ist ein klassisches Beispiel ein Artikel, den der „Daily Telegraph" über die Aufstände in Indien veröffentlicht. Zu nächst wird zugegeben, daß die indischen Unruhen erheblich ernster und inhaltvoller seien, als man zur Zeit anerkennen möchte. Es wird sogar eingestanden, daß es sich bei diesen Un ruhen nicht um den Ausbruch spontaner Gewaltakte des Pöbels handele. Damit wird die bisherige offizielle britische Stellung Lügen gestraft, die immer nur von den indischen Freiheits kämpfern in Ausdrücken wie Mob und Pöbel sprach. Ma» könnt« fast glaub««, daß es d«m „Daily Telegraph" nach diese« einleitenden Worten «rnst wäre mit der Wahrheit, allerdings nicht der Wahrheit wegen, sondern um durch dies« Enthüllung«« die politisch«« und militärischen Möglichkeiten, de» entgleiten den Indiens wieder Herr zu werden, durch «ine nachdrücklich« Agitation vorzubereiten und zu verstärken. Aber da» wär« «in Trugschluß. London gesteht zwar di« Gefahr für das britisch« Empire ein, es gibt zwar zu, daß es sich nicht um terroristisch« Akte «ines Pöbel» handel«, aber es behauptet, daß die Unruhe« di« Form von durchdachten Sabotageakten angenommen hätten. Durch diese Bemerkung ist der Freiheitskampf der Inder für di« recht primitiv konstruierten Gehirne des Durchschnittsengländer» wieder aus der Linie der Wahrheit herausgerückt. Das Ein geständnis der Gefährlichkeit der indischen Ausstandsbewegnng für das Empire veranlaßt den „Daily Telegraph" durchaus nicht zu einer Untersuchung der wahren Gründe. Diese werd»« vielmehr wiederum, wie schon so oft, und man könnte fast sagen wie in allen Fällen, auf di« Bagatelle abgebogen. Sabotage akte! Was find schon Sabotageakte, selbst wenn man ihrs Ge fährlichkeit für Eisenbahnen, Postämter und das gesamte Ver kehrssystem zugibt? Daß hinter der heute ganz Indien durch rasenden Bewegung der Freiheitswille des indischen Volke» steht, wird natürlich auch vom „Daily Telegraph" systematisch verschwiegen. Wenn sich das unbewaffnete indische Volk gegen dis sichtbaren Zeichen britischer Zwingherrschaft richtet, also ge gen Eisenbahnen, Postämter und das gesanit« Verkehrssystem, so liegt darin nicht bloß der Wills, irgendwelche sogenannte« britischen Kulturwerte zu zerstören. Die Angriff« gegen di« MlenWe Slurmkampsmillel in -er N«chl von Gibraltar Nu Dampfer verseutt, fünf andere sibmer beschädigt Baler mit seinen Söhne« fitzt, di« Kniffe des guten Jagd fliegers gekernt und der junge Unteroffizier K. scheint beson ders gut seinem Lehrmeister zugeschaut zu haben, Graf, der heute mit seinen Abschüssen an der Spitze alle« deutschen Jagdflieger steht, überläßt viele Abschüsse, die «r auf sein Konto hätte buchen können, seinen Männern. Dann fliegt er in ihrer Näh« und korrigiert sie durch den Funk. So auch heute. Als es mit ihrem Sprttvorrat zur Neige ging, flogen sie in großer Höhe nach Hause und trafen unterwegs einen sowjetischen Bomber, der nach Westen zog, um wahr scheinlich unser« Feldflugplätze anzugreifen. Der Oberleutnant setzt« sich hinter den Bolschewiken, zielte auf den Bordschütze« und schoß so lange, bi» dieser, wahrscheinlich getroffen, das, Feuer einstellte. Dann überließ der Staffelkapitän seinem Katschmarek das Flugzeug, der es abschoß. gramm." Als dritter Diktator tritt der Vorsitzende des Arbeit», beschaffungsamtes, Paul MacNutt auf, oder er gebärdet sich wenigstens als Diktator. Vor dem Regierungsansslbuß ««- klärte er, daß die staatliche Ucberwachung d«S Arbeitseinsatz«» nunmehr unvermeidlich sei, «nd er kündigte ZwangsMaß nahmen zur Beschaffung von Arbeitskräf ten an. Alle diese Erscheinungen lassen erkennen, daß rS diesmal recht schwierig ist für den USA.-Äapitalismus. Gewinn a«S diesem Krieg zu schlagen. Im Lande der Freiheit schießen die Diktatoren wie die Pilze aus der Erde. So hat jetzt der Chef des Kriegsproduk- tionsamteS, Donald Nelson, jetzt einen Gummidiktalor ernannt. Es ist William Jeffers, der Präsident der Union- Pacific-Eisenbahngesellschast. Jeffers hat den Auftrag, daS Gummiprogramm durchzuführen, das eine Senkung der Fahr geschwindigkeit sür Auws, eine Begrenzung der Fahrerlaubnis auf höchstens 50V englische Meilen im Jahr für jedes Auto, Freigabe einer bestimmt«» Gnmmimenge zur Aufrechterhal tung des Zivilverkehrs, regelmäßige Uebrrprüfuna der Auto reifen, verschärfte Benzinrationierung und freiwilliges Sparen von Autoreifen vorsteht. Auffallenderweise ist nichts von der Gummiprodnktion gesagt. Die einzelnen Interessentenkreise scheinen sich also noch nicht über die Frage der Herstellung von synthetischem Gummi einig zu sein. Eins aber wird durch die Ernennung des Gummidiktawrs ersichtlich: Selbst der Auf kauf der kleinsten Gnmmimengen, den Washington in den mittel- und sudamcrikanischen Staaten betrieben hat, konnte den Gummiengpaß der USA. nicht durchbrechen. Im Hintergrund wartet bereits «in zweiter Dikta- tor auf seine Machtbefugnisse. DaS ist der Letter der PreiS- kontrollstell« tn Washington. L«nd«rkon. Er steht bereit. <S» Der Führer hak Oberleutnant Herman« Graf, Staffel- kapUän in eine« Jagl^eschwader, daS Eichenlaub mit Schwerter« und Brilla«te« zum Ritterkreuz des Eiserne« Kreuzes verliehe« «nd ihm folgendes Schreibe« «Oe»- mittelt. ,H« Würdigung Ihre» immerwährenden heldenmütige« Einsatzes im Kampf für dir Freiheit unseres Bolles verleihe ich Ihnen anläßlich Ihres 172. LuftfirgrS als fünftem Soldaten der deutschen Wehrmacht die höchste deutfche Tapfer- keltSauSzeichnung, das Eichenlaub mtt Schwertern und Bril- lauten »um Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, gez. Adolf Httler- Mit den Brillanten zum Eichenlaub mtt Schwertern des Ritterkreuzes hat der Oberleutnant der Luftwaffe Hermann Graf die höchste deutsche Tapferkeitsauszeichnung nach Oberst Mölders, Oberst Galland, Maior Gollob und Oberleutnant Marseille vom Führer verliehen erhalten. Graf war der erste Offizier der deutschen Wehrmacht, der innerhalb von »Wei Tagen durch Verleihung des Eichenlaubs und der Schwerter zum Eichenlaub ausgezeichnet worden war, und »war verlieh ihm der Führer am 17. Mai als 93. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub und bereits am iS. Mai als elftem Offizier der deutschen Wehrmacht die Schwerter zum Eichenlaub. Das war Grafs hunderisechzigster! Von Kriegsberichter Hans Hempe. PK. „Graf hat heute den 160. tbgeschossen!" Das ging wie ein Lauffeuer durch die Feldflug plätze, die in der Nähe lägen. Wir erwischen den Oberleut-, nant am Feldtelephon. Einer Stimme in schwäbischem Dia lekt meldet sich. „Also gut,* kommen Sie morgen in ders Früh zwischen 7 und her- über, da komme icst gerade vomI ersten Feindflug zurück!" -- Pünktlich sind wir zur Stelle.- Die Männer erzählen uns, daß der Oberleutnant bald zurück-^ kehren wird. Wir unterhalten, uns unterdessen mit feinen" Warten. Sie berichten, daß der Oberleutnant jeden Tag einige Genossen abserviert. Vor eint-, gen Tagen habe er erst den 150. gehabt. Da haben ihm seine. Männer ein prächtiges Schild aus Holz geschnitzt mit dem Schlachtwort der Staffel <Wcltbild-Wag.) .^Karaya" und der Zahl 150. Wenige Tage darauf hat er weitere zehn Sowjets abgeschosscn, da haben sie nur mit Kreide eine „160" auf die Tafel gemalt, und das Lachen war auf allen Seiten. Dieser Abschuß bedeutet« gleichzeitig den 600. Abschuß der Staffel. „Karaya, Karaya", so tönt es durch den Aether, wenn Graf mit seinen Männern an Sowjet-Rußlands Himmel Jagd macht. Das ist ein malai isches Wort und bedeutet „Die Schwarze". Sie haben r» auf einer Schallplatte gehört und es hat ihnen fo gut gefallen, daß sie es zum Schlachtwort gewählt haben. „Man muß viel fliegen, dann bekommt man fie.- Eine Mc. 109 sticht den Platz an und wackelt. „Er hat wie der «inen!" schreien die Männer. „Nein, er ist es nicht, es ist sein Katschmarek!" — „Dann hat er bestimm« auch einen!" schallen die Ruse durcheinander. „Er fliegt immer bis zum letzten Trovlen Svrtt". beißt cs. Aber dann kommt die gelbe Brillanten für vberleulnanl Graf ZLr lmmemShreudeuhel-enmüllgea Nosah um die Vollmachten, die Roosevelt von dem Kongreß geforderl hat, auszunutzen, um gegen die drohende Inflation einzuschreiten, die einer Washingtoner Meldung zufolge dem USA.-Prästdrnten ernste Sorgen macht. Henderson wird im _ Auftrage Roosevelts eine Kontrolle über die Löhne ausüben und Höchstpreise für die landwirtschaftlichen Produkte fest setzen. Um seinem Auftrag da» nötige Gewicht zu Verleiher erklärte Henderson, daß „die Jnflationsgefahr gleich tödlich wirken kann wie Bomben und gleich verheerend wie die japa nischen Angriff« auf das gesamte amerikanische Kriegspro« „11" »nd landet«, ohn« Mwackew. AuS dem Flugzeug «tz« ein mittelgroßer, schlank«» Mann mit hagerem, gestrafftem Gesicht, scharf geprägter Adlernase und durchdringenden, Hellen, grau-grunen Äugen. Lachend begrüßt er un». Wir gehen mtt ihm zusammen über das Rollfeld p» feinem einfach«» Zelt hinüber. „Diese» Mal war e» nicht»", er^thtt er. „Ich mußte heutt morgen eine« rumänischen General begrüßen, dadurch v«r- zögerte sich der Start, und als ich über dem Sinsatzraum au- laugte, waren die Genosse« nicht mehr La. Abe» man «mtz nnr viel fliege«, dann bekommt man st« schon." Frühstück am Bombenkisteudeckel. Er bittet uns, mit ihm zusammen zu frühstücken, vor dem Zelt ist »in eiufacher Tisch aus einem Bombenkistendeckel errichtet, mit Bänken an den vier Setten. ES gibt Kommiß brot, Butter, Tomaten, kaltes Fleisch und Kaffe«, alle» einfach und ohne Aufwand. Nings in der Wett« ist die endlos« Stepp«. Da sitzen der Oberleutnant und sein« Flugzeugführer. Ob Offizier, ob Unteroffizier, sie fliegen zusammen, hauen sich gegenseitig aus schwierigen Lagen heraus, sie frühstücken auch zusammen. Mit ihm also zusammen der Oberfeldwebel Süß mit 57 Abschüssen, der OberfeldwebÄ Zwernemann mtt 77 Abschüssen und der Feldwebel Dammers mtt 63 Ab schüssen. Sie alle tragen das Ritterkreuz. Darauf ist der Oberleutnant stolz, besonders aber darauf, daß der gefallene Leutnant Steinbatz, Träger des Ritterkreuzes mtt Eichenlaub und Schwertern, aus seiner Staffel hervorgegangen ist. DaS war für Oberleutnant Graf und seine Männer der schwerst« Verlust. . Vorbildlicher Lehrmeister seiner Jagdslicger. Und dann sitzt an dem Tasch auch der Unteroffizier «r-, sein Katschmarek, der heute morgen den Abschuß getan bat. Es ist sei» 22., und alle diese Maschinen hat der Unteroffizier, der erst vor einem Monat an die Front gekommen ist, in dieser Zeit abgeschosscn. „Ich nehme mir jeden neuen Mann selbst vor", sagt der Oberleutnant. Zuerst lasse ich sie mit einem meiner bewährten Flugzeugführer stiegen, dann kommen sie zu mir als Katschmarek." Die Männer lachen, sie haben e» glle mitgcmacht, sie haben von ihrem Ebes, der hier wie ein