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Dresdner Journal : 26.06.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188906261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18890626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18890626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-06
- Tag 1889-06-26
-
Monat
1889-06
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Journal : 26.06.1889
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Ml l<> Mittwoch. d«> rs. Jmtt. abmds. 188». ttr vr»»ä«> » tl. so kl., k« ä«a L»u«r1. 6vat,ot»»> ko,t»»,t»lt«, viert«! ßtdrllote I A.; mu»»rl»»1k äs, ä«at«ol»o» Lvivll«, tritt ko«t- unä 81«mp«I»u»vlll»^ tu»-». ^»Ntt»älnm»»»nvd»dr«> r d'Lr äa» ti«uL siosr »e»p»tt«Lvu Teils tteurer 8otrriK AO kf. Vater „Lio^vx^ät" äis Teile SO kk. Kei l'ndaU« aaä TÄoraeat» satepr Auk,ol»I»n. Lrsaüat»»»» lAzrll«» mit aeaaiua» Ler 8oaa- aaä keiert»«« »beaä». keraepreod XaeeUa«: Ur. 18VL. Dt es-mrZ § unml. Für die Gesamtleitong verantwortlich: ^ofrat Otto Banck, Professor der titteratur- und Kunstgeschichte. ^aaaüare re» A^üaät^aa^e» »»»MLrtel n. Lre^Zt etter, LoauaieiloaLr äo, Oresäaer 1omn»l», lleiadaiU - L»rU» Vt,a - tetprtU - S»»,l Lreitea »rea^larr ». M. Aaa»«n»t«»^ L ko-ier, »erUa Vtea Sewdar, kre^i l-etpei^ ^reallart e. H.-Hüaedea: L/o«e, perte-Loaäoa-LerUa-rreatlarl ». N Ilatl^er»: L t7o., Lerllai I«vat,ci«»»ll<»»>z, SvrUti: t/. Ltüiier« Leaaeverr 6. >8c/>E<er,' L»U» ». »: F Larct L Oa. K«r»a»n»d»r: LSai^l Lrpsäitioa äo» vroeäasr äoaraal». I)r«,äsa, TMU»^vr»tr»»»« >0. t'vraiprvek -^Livlllo»»: Nr. 1LNS. Amtlicher Teil. Dresden, 26. Jam. Ihre Kaiserliche und König liche Hoheit die Frau Erzherzogin Maria Josepha von Oesterreich ist gestern Nachmittag nach Fran- zen»bad adgereist. Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, und die Prinzessin Mathilde find gestern Nachmittag 4 Uhr 55 Min. nach Sig maringen gereist. Bekanntmachung. Die Eröffnung des Betriebes auf der Theil strecke Schwarzenberg — Grünstädtel der normalspurigen Eisenbahn Annaberg—Schwar zenberg und aus der schmalspurigen Secundär- eisenbahn Grünstädtel — Oberriltersgrün betreffend. Da- Finanzministerium hat beichlossen, die Lkeil- strecke Schwarzenberg — Grünstädtel der normal- Ipurigeu Secundäreiseubahn Annaderg — Schwarzen- berg, sowie die schmalspurige Secundäreiseubahn Grüu- städtel — Oberriltersgrün a« 1. Juli laufenden Jahres dem allgemeinen Verkehr zu übergeben. An der genannten Theilstrecke Schwarzenberg— Grün städtel befinden sich dre Anjchlußbahnhöfe Schwarzen- ' berg und Grünstädtel und an der Secundärbahn Grün städtel — OberritterSgrün außer dem Anschlußbahnhofe Grünstä-tel und dem Enddahnhose Ober» ittersgrün tue Haltestellen für Personen- und Güterverkehr Pöhla, Siegelhof, Nledergtobenstein und UnterritterSgrün, sowie der Haltepunkt für Personenverkehr Oberglvben- stern. Die Leitung des Betriebes der genannten neuen Bohuliuieu erfolgt durch die Äeneraldirectivn der StaatSeisenbahnen, welche die Tarife und Fahrpläne bekannt machen wird; dagegen verbleibt tue Erledig ung der aus die Bauangelegenheiten und die Rege lung der auf Besitzverhältnisse sich bezreheuden Ge schäfte im Bereiche der neuen Bahnstrecken bis auf Weiteres noch dem Lommiffar für StaatSeijrnbahn- Bau, Finanzrath vr. Schelcher in Dresden. Dresden, am 24. Juni 1889. Ftnanz - MinistertuNi. Krhr. von Könneritz. Müller. Uekaimtmachuttg, die Eröffnung des Betriebes der Schmalspur bahn Grünstädtel—Oberrittersgrün und der normalfpurigen Theilstrecke Grünstädtel-Schwar zenberg betreffend. Unter Bezugnahme aus die Bekanntmachung des Königlichen Finanz-Ministeriums vom 24. d. M., be treffend die Eröffnung des Betriebes auf der schmal- spurtgen Secundärbahn Grünstädtel —Oberrit ter sgrün in Verbindung mit der normalspurigen Theilstrecke Grünstädtel — Schwarzenberg der Annaberg — Schwarzenberger StaatSeisenbahn am 1. Juli d. I». wird hierdurch zur allgemeinen Kennl- uiß gebracht, daß der Betrieb der genannten Bahn strecken nach den Vorschriften der in Nr. 6 des Ge setz- und Verordnungsblatts für das Königreich Sachsen v. I. 1878 bekannt gemachten Bahnordnung ür deutsche Eisenbahnen untergeordneter Bedeutung tattfiuden wird und für die Beförderung auf deu- eldea die für die Sächsischen StaatSeisenbahnen güt igen Reglements- und Specialbestimmungeu, sowie Feuilleton. Königliche Gemäldegalerie. Wiederum hat die Königliche Gemäldegalerie eine erfreuliche Bereicherung erfahren. Die un vorigen Herbst zu Leipzig verstorbene Frau vr. El. Seeburg, geb. Salomon, hat ihr ein großes Ölgemälde von Franz-Treber, eine „Landschaft mit altem Sänger" letztwillig vermocht Da» Gemälde ist dieser Tage in Dresden elngetroffrn. Bi» zu den hoffentlich und vermutlich in dreiem Herbste erfolgenden Erwerbungen aus den Zinsen der Pröll-Heuer-Slfftung wird e», um doppelte Umhängungen zu vermelden, auf einer Staffelei »m LreppenhauSraum Nr. 22 aufge stellt werden. K. Heinrich Dreber, der den Beinamen Franz von einem Verwandten annahm, in dessen Hause er aus wuchs, war bekanntllch Dresdner von Geburt. Er war der begabteste und eigenartigste Schüler Adr. L. Richter», dessen urdeutsche Richtung er in Rom, wo er bi» zu seinem 1875 erfolgten Tode seinen Wohn sitz hatte, leicht, anmutig und liebenswürdig iu italie nische Bahnen hmübei leitete. In ihrer edlen Kompo- sitton, in der feinen Helligkeit ihre- Tone-, in ihrer Ausstattung mit mythologischen oder doch sittenbildtich antikisierenden Gestalten und Vorgängen erinnern seine besten Bilder, wie gerade da- unsere, an diejenigen des älteren Friedrich Preller. Doch sind sie auch von diesen in anderen Beziehungen grundverschieden, «.rebers Poesie ist weicher, duftiger, idyllischer. Er verweilt im Sinne seine- Lehrer- mit gro^rer Vorliebe bei den Einzelheiten de- Vordergründe- und weih seinen die für die bezeichneten Linien veröffentlichten beson deren Bestimmungen und Tarife maßgebend find. Die Tarife für die Personen- und Gepäckbeför derung finden sich auf den Verkehr-stellen auSgehängt, die Tarife für den Gütertransport sind iu den von den Güterexpeditionen zu erlangenden SpecralbestiM- mungen und Tarifen der Königlich Sächsischen StaatSeisenbahnen für die Beförderung von Gütern pp. auf den Bahnstrecken Grünstädtel — Oberriltersgrün und Grünstädtel — Schwarzenberg enthalten. Die Persouenzüge werd n nach dem im Jnsera- tentheile dieses Blatte- enthaltenen Fahrplane ver kehren. Dresden, am 25. Jnm 1889. Königliche Generaldirection der sächsi schen Staatselsenbahnen. Hoffmann. Bekanntmachung. Am 1. Jul» ds. Js. wird der an der Leipzig- Hoser StaatSeisenbahn zwischen Leipzig und Gaschwitz elngelichtete Haltepunkt Oetzsch für den Personen- und Gepäckverkehr eröffnet. An demselben werden sämmtliche Personeu»üge (einschließlich der Arbeiterzüge) der Linie Leipzig- Gaschwitz Meuselwitz, der Güterzug Altenburg-Leipzig Nr. 1I7l, welcher 6" B. in Leipzig eiutrifft und end lich die zwischen Leipzig und Groitzsch verkehrenden Sonntagrextrazüge Nr. 273 und 274 nach Bedarf anhalten. Zu den Albeiterzügen werden Arbeiter- Wochen- und Monatskarten IV. Klasse ausgegeben. Die Personen und Gepäcktarife werden aus dem Haltepunkt Oetzsch und aus den Nachbarstationen mit telst Anschlag» bekannt gemacht. Dresden, den 24. Juni 1889. Königliche Generaldirection der Säch sischen Staatseisenbahnen. Hoffmann. Bekanntmachung. ES wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß ge bracht, daß der Lotteriecollrctenr Theodor Oskar Reichenbach zu Limbach auf sein Ansuchen von der Fortrührung der ihm übertragenen Agentur der Altersrentenbank entbunden worden ist. Dresden, den 24. Juni 1889. F l n a n z - M i n i st e r i u m. Frhr. von Könneriy. Wolr. Nichtamtlicher Teil. Telegraphische WachricHterr. Wien, 25 Juni. (W. T. B.) Au die Er klärungen deS Grafen Kalnoky bei der Beratung deS Budgets des Auswärtigen in dem Budget- ausschuffe der österreichischen Delegat on schloß sich eine längere Debatte, die sich durch mebrere An fragen kennzeichnete und folgenden Verlauf nahm: Frhr. v. Lhemretzky richtete au die Regierung die Auslage, ob das bisherige Verhalten der Regeulen Serbien- mt deren sreundjchaftltchen Veisicherungen überelvstimme. Graf Kalnoky erwiderte, die Jntenssen Serbiens sowohl, als die persönlichen Jmeresseu der Regenten, welche verpfl chtet und enachlossen seien, bi» zur Grobjährigleck des Königs in ihren Stellungen Bildern eine rerzvoll träumerische Gesamthaltuug zu verleihen. Die Dresdner Galerie besaß bisher nur ein Jugenl- werk deS allgemein verehrten Künstlers, die 1848 ge malte „Landschaft mit dem barmherzigen Samariter", welche in ihrem verhältnismäßig schweren Farbentone die spätere charakteristische Entwickelung Drebers noch kaum ahnen läßt. Ein schone», den Meister von seiner besten Seite zeigende» Bild hat ihr, neben seinem guten frühen Bilde Arnold Böcklin'S und einigen an deren Gemälden, Hr. Rechtsanwalt Lesky iw vorigen Jahre in dankenswertester Weise geschenkt. Doch be hält der Äeschenlgeder diese Gemälde, so lange er lebt. Hoffentlich gelangt die Galerie erp nach langen Jahren in ihren Besitz. Inzwischen wird nur die große „Landschaft mit dem alten Sänger" aus dem Besitze der Frau Dr. See burg m Leipzig Dreber in würdiger Werse in der Galerie seiner Vaterstadt vertreten. Daß diese» Seedurgsche Ge mälde, zu dem La- Hustle Kömgl. Kupierstichkadiuert vor kurzem den ersten, nm der Feder gezeichneten Ent wurf rrwvrden hat, zu den allerfchonsten Werken der reis'ten Zeck de» Meisters gehört, ja, vielleicht da» schönste Gemälde ist, welche» ec gemalt hat, war m Kvnerkrtijen langst bekannt. Dle König!. Gemälde- galene lars sich zu seiner Erwerbung rn der Thut Gluck wünschen. Kühie Felsengrotten, in denen klares Wasser ge- schöpft wird, begrenzen »echt« unter reich mit Bäume» bestandenem Bergrücken deu Vordergrund, ru dessen Mure, von Frauen und Kindern umringt, denen ein lauschender Mann sich zugesellt, ein gremr Sanger auf dem Sterne sitzt und die Harfe schlagt. Hohen türmen srch über Höhen. Fern gefchurttrue blaue Berge zu verbleiben, böten gewisse Garantien. Die Rück- btrufung des Metropoliten Michael sei von der gegenwärtigen Regierung, so lange sie in der Oppo sition war, zu heftig begehrt worden, al» daß dieselbe vermieden werden konnte. Die Bereinigung aller Serben bilde ein ideales Programm. E» sei freilich zu unterscheiden, ob derlei bei ruhigen Zeiten theore tisch liSkutiert, oder in einem Momente hochgradiger Erregung aufgefrischt werde, wo die ganze panslavi- stische Presse alle» thue, um die Leidenschaften auszu stacheln. Auch solle man nicht die Wahlkämpfe ver gessen, bei denen einer den anderen durch phantasievolle Programme überbieten möchte. Graf Hohenwart inter pellierte wegen der zum Aufruhr österreichischer Serben aufreizenden Proklamationen und wegen der Ausdehnung de- Standrechts im Okkupationsgebiete. Graf Kalnoky er widerte, die serbische Regierung habe die Proklama tion sofort beschlagnahmt und die Urheber in Anklage zustand versetzt. Ter Reich-fiuanzminister Kallay be antwortete die Interpellation betreffs der Ausdehnung des Standrechtes in de» Okkupationsgebieten und er klärte, e- handle sich nur um die Wiederveröffentlich- ung der allbestehenden Gerichtsbarkeit mit ganz ge ringfügiger Erweiterung streng juridischer Natur zur Ausfüllung einer entdeckten Lücke Zwischen dieser un bedeutenden Maßregel und den serbischen Ereignissen bestände keinerlei Zusammenhang. Auf Anfrage des Abg. Temel wegen de» Katholikentage- und Fernhal tung jeglicher Trübung des Verhältnisses zu Italien bemerkte Kalnoky, es sei ihm von einer angeblichen Trübung nichts bekannr. Man thä.e besser, ver einigende al- trennende Punkte auszusuchen. Italien habe seinen JrredenliSmuS; das feine politische Gefühl der italienischen Staatsmänner habe sofort da» Rich tige betreffs des Katholikentages herauSgefundrn, welcher in anderen Ländern viel ausgesprochenere Vor läufer hatte, ohne eine Trübung der Beziehungen der betreffenden Länder zu Italien zu verursachen. Unter nochmaliger Betonung der freundschaftlichen Bezieh ungen zu Italien erklärte der Minister, er könne den praktischen Zweck der Anregung der Jnterpe Nation de» Abg. Demel nicht eii sehen. Da» Budget des AuL- wärtigen wurde hierauf mit unbedeutenden Änder ungen genehmigt. Dresden, 26. Juni. Zur Lage. Die Ansprache Sc. Majestät des Kaisers von Österreich an die Delegationen hat, wie zu erwarten gewesen, überall einen großen Eindruck hervorgerufen und die verschiedenste Beurteilung gesunden. Freilich haben sich die Stimmen, welche die Rede als im höchsten Grade beunruhigend bezeichneten — von Eng land au» ertönten sie vornehmlich, woselbst in letzter Zeit so mancher unnötige Alarmjchuß abgefeuert worden ist — bald eines besseren besinnen müssen und beute kann man wohl mir Recht b haupten, daß in folge der Ansprache em^ gewisse Beruhigung aller orten Platz gegriffen hat. Daß an der allgemeinen politischen Lag- selbstverständlich die kaff rlichea Worte nichts ändein konnten, haben wir bei Besprechung der Rede schon buont, und hierüber sowohl als auch über die Auffassung der ganzen Situat ou herrscht säst überall d.e gleiche Anschauung. Auch die neuesten politischen Nachrichten aus Wien werden wieder vielen Anlaß zu politischen Betrachtungen und Ausblicken m die Zukunft Veranlassung geben. In den österreichischen Delegationen hat der öster reichische Minister des Auswärtigen, Gias Kalnoky, rn längerer Ausführung und mit großer Offenheit die politische Lage besprochen und die hoffnungsvolle Tar- stellung de» bewährten und erschienen Minister» wird begrenzen den Hinterarund. Link» stürzt zwischen schroffen Felten ein ichaumcnder Wasserfall ins Meer hinab, welches hier glatt, blau und schmeichlerisch das buchtenreiche Gfftade küßt. Es m «ine den para, iefi- jchiN Küsten Unter talieu» entlehnte „Jdeailandrchaft", wie sie im Buche steht. Es ist aber auch eine jener von eigenster Empfindung und zarteiter poetischer Sond^rausfassung getragenen Jdeallanbjchaftcn, zu denen auch der leu enschaftlichste Verehrer der unmittelbareren, realistncheren Landschaftskunoe der Gegenwart stets mit aufrichtiger Freude zurücktehren wirb. K. W. Ein Millionär. Lin tatrfornücheS Lebensbild von Beet Harte. (An» dem Amerikanischen voll 1H. Ludwig.) (Fonsetznllg.) Eine» Morgen» nach den Bureanstuuden stand Slrnn, welcher das gramdurchfurchte Gesicht seine» Prinzipal» beobachtet hatte, plötzlich auf und jagte, au se,ne Seite humpelnd, mit vor Aufregung zitternder Stimme: „Wir haben un» gegen,eilig versprochen, nre wieder auf unser Gejpiäch am Weihnachtsabend zurückzu- kommen, wenn wir nicht andere Beweise aufg.fuuoen al» die, von denen ich Ihnen damals erzählte. Wir Haden lerne gefunden, und ich glaube auch nicht, daß wir jemals welche finden werben. Ich mache mir nichts daraus und ich breche da- Versprechen nur, weck ich nicht ertragen kann, Sie uuglücklrch zu sehen und zu wissen, daß da» die Ursache ist!" Auf eine abwehrende Bewegung Mulrady» fuhr sicher nicht verfehlen, im Verein mit den Worten de» österreichischen Monarchen einer minder sorgenvollen Ausfassung der europäischen Verhältnisse zum Durch bruch zu verhelfen. — Im Nachilehenden teilen wir die Rede de» Graseu Kalnoky mit. Wie berichtet wird, erklärte der Minister, seine Aufgabe sei, Klarheit und hoffentlich Beruhigung in dre vorwiegenden pessimisti schen Anschauungen zu bringen. Er erachte den Frieden entschieden nicht für gesährdet, ob wohl die Lage sich ebenso wie zum Besseren, auch zum Schlechteren wenden könne. Die Bedeutung der jüngsten Ereignisse von der Süd- ostgrenze würde übertrieben. Aus der leiden schafilichen Haltung, we.che die heutige rumänische Re gierung einnahm, so lange sie in d.r Opposition war, dürfe nicht Feindseligkeit gegen Österreich-Ungarn ge schlossen w roen. Die Rumämer seien vor allem gute Patr-oten. Tas gegenwärtige Kabinett habe bisher keinen Anlaß zu Klagen gegeben; Rumänien sei zu stolz aus seine erkämpfte Unabhängigkeit, um dieselbe leicht und grundlos aufzugeben Das gegenwärtige Aufschäumen jahrelang verhaltener Leidenschaften in Ser bien lei eine erklärliche Folge des eingetretenen Thronwechsel- und gle chzeitigen vollkommenen Partei- wech els. Österreich-Ungarn müsse dem Prinzip der Nichteinmischung in die inneren Verhältnisse der Ballan völker, w-rcheil mit Rücksicht auf ihre Jugend em ge wisser Spielraum zu gönnen sei, mit der Ruhe des Starken treu blechen und eher mit Wohlwollen u: d Nachsicht urteilen. Tie V.rsicheiung der serbischen Regenten fanden hier wohlwollende Aufnahme, doch müsse sich erst zeigen, ob sie die Autoiftät ihrer Stellungen voll behaupten und dieselbe im Interesse der fried lchen Entwickelung Serbiens emsetzen. Die Lage sei vor Eintritt des Regierungswechsels in Bukarest und Belgrad nicht minder unsicher gewesen, als heute und wäre nach etwaigem Unschwunge in umgekehrter Richtung nicht sicherer. Österreich-Ungarn müsse die Ruhe einer Großmacht bewahren und ferne günstige Stellung behaupten, bas Verhältnis zu Deutschland sei uoer jeden Zweijel erhaben; der Freundschaftsbund werde binnen kurzem durch die Begegnung der beiden Monarchen neu bekräftigt. Mit Italien fehlten aller dings die langjährigen historischen Verbindungen wie mit Deutschland; er sei überzeugt, die feurdsclige Hetze in Italien werde mit der Zelt an Einfluß ver lieren. Osterreich-Ungarn besitze an Italien in jeder Beziehung einen edenio sicheren Bundesgenossen, als Italien an Österreich Ungarn. Bei Vertretung der uneigennützigen Politik >m Oriente und Les dortigen Rechlszunatides werbe Österreich Ungarn nicht ohne dw Unterstützung gleichgesinnter Machte bleioen Es sei kein Sraat vorhanden, Rußland einge- jchlosjen, mit welchem dre Monarchie nicht »n freundjchajtlichen, ganz normalen Bezieh ungen stände. Im Anschluß an die>e Nachrichten teilen wir noch eine Aus asjung mit, welche Ler „Köln Ztg." aus Berrin zugeht und dre sich mit der Stillung der Türkei in einem möglichen Kriege der europäischen Mächte befaßt. Tag die wgenar nten „Friedensmachte", Derifchlano und seine Verbündeten un Ernftfalle in der Türkei einen überaus hoch zu fchätzenden Bundes genossen vefttzen rvüidtn, bedarf kaum noch der nähe ren Ausführung Ruß.and werß zur Genüge, wre ge fährlich chm die lürktiche Armee zu werden vermochte und noch zetzt ermogen wird. Wenn die „Köln. Ztg." recht u>.terrichiel ist, hat da. Zarenreich ivgar dieser seiner Auffassung durch das Anerblet»'n eines Bündnisvertrages an die Türkei Ausdruck verliehen. l.re Mitteilung des angesehenen, oft gut unterrichte ten Blatte-, dag dre>es Aneroieten von der Ptorte auSgeschtaglii sey wwle die nunmehrige offene Auf forderung an die letztere, sich der Politik der Frledeur- er fort: „Sie sind unglücklich, Alvin Mulrady, weit Sie gern Ihrer Tochter eine Mugist von 250000 Dollars geoeu und doch nicht das Vermögen antasten möchten, das, wre Sie denken, nur gebürt." „Wer hat von einer Mrtgift geredet7" fragte Mul rady, vor Unwille» errötend. „Don Eäjar hat es meiner Tochter erzähltI" ,Al>o das fft der Giund, we halb er auch be» Leite geschoben hat, seit er zurück ist; nur damit er seine Klatscherei anbriitgen kann, weil ihn Mamie rrrcht gewollt hat. Meine Alte hatte recht, al» sie auch vor i im warnte." Dieser Ausbruch iah ihm so unähnlich und war so kleinlich bei seiner zwar unfeinen, aber großherzigen Natur, daß man unichwer dle weibliche Quelle des selben errate» konnte; aber er erregte dennoch SUnnS Bestürzung. Er tagte haftlg: „Kümmern Sie sich mcht um ihn! Was lch Ihnen f-gen wollte, ist, daß ich alle» Ihnen und den Ihrigen überlaste. Es gredt keine Beweise; wir werde» nie mehr erfahren, al» wir wissen, geprüft und mangelhalt gefunden haben. Wenn ich Ihnen nrcht Zeigen wollte, daß ich weder gelogen habe, noch verrückt Vin, so würde ich — da» ichwöre ich Ihne» — dre Bewel,e oermchien, ehe sie in Ihre Hände gelangtem Behalten Sie da» Gela und ver wenden Lie es, wie Sic wollen Machen Sie Ihre Tochter und dadurch sich selbst glücktichl Sue haben mich durch Ihre Freigebigkeit gluckuch gemacht, lassen Sie mich jetzt nicht unter Ihre« Mangel leide» 1" «Ich will Ihnen etwas sagen, Alterchen," jagte Mulrady m>1 einem wnnderdaren Gemisch von Off-n- htlt und Verjchävtiheit m Ausdruck und Manlere». »Ich mochte gern da» Geld für Manue bezahle» und
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