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Hohe«ste1«-GrttjUhal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Ämgcnberg, Fallen, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach. St. Egydien, Hüttengrund u. s. w- Inserate nehmen auyea der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen Erscheint leben Wochentag abends für den folgenden Tag vvd kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. Ich- durch die Poft Mk 1.82 frei in's Haus. Anzeiger fS- für das Königliche Amtsgericht und de« Stadtrat r« Hohenstein - Ernstthal. Organ aller Geineirrbs-Verwaltrrngen ösr? rrnrlisgenöen Ortschaften. Mttwoch, den 7. Oktober 1903. ^WSWWW Nr. 233 53. Jahrgang. Heute Mittwoch, vormittags 7 Uhr wird im hiesigen Rathause das Fleisch eines wegen Tuberkulose beanstandeten Schweines in rohem Zustande ä Pfund 45 Pfg., öffentlich verpfändet. Nn »euer „Ach m llM»." In englischen Blättern war kürzlich zu lesen, in ungarischen chauvinistischen Kreisen suche man die gegenwärtige verworrene Lage auf die Spitze zu trsi- den und das Haus Habsburg abzuschütteln. Man sehe sich auch bereits nach einem anderen Träger der Krone um und die Wahl sei auf einen — preußischen Königssohn gefallen. Mit Bezug aus die Treibereien schreibt jetzt der Pester Lloyd: Für gewisse Zeitungsartikel, nach denen Prinz Eitel-Friedrich oder auch Prinz Adalbert sich aus die Thronfolge in den Ländern der Stefanskrone vorbe reiter: und in dieser Absicht um dis Erlernung der ungarischen Sprache bemüht sein sollen, hatte man in Berlin anfangs nur ein herzhaftes Lachen, wie eS auch einem sehr dummen Scherz vergönnt wird. Bei näherem Zusehen mußte man sich indessen überzeugen, daß diese seltsamen Ausstreuungen in der Presse und in gewissen politischen Kreisen tiefer zu gehen scheinen, als vernünftigerweise angenommen werden konnte, und daß sie mit Treibereien gegen den derzeitigen ehr- würdigen Träger des ungarischen Königtums > nd gegen seinen rechtmäßigen Nachfolger in V-rbinduna stehen. Bei dieser Sachlage kann es nicht wunder- neymen, wenn man maßgebenden Ostes dem Unfug, die Namen von deutschen Kaisersöhnen für deutsch, feindliche und antidynastische Zwecke zu gebrauchen, scharf cntgeaentrirl. Die Hvhenzollern gehören der deutschen Nation. Mit der Mark und dem Ruch wissen Kaiser Wilhelm und sein Haus ihr Geschick unauflöslich verbunden, und der Zukunft des deutschen Volkes widmen dis Mügliedsr diestS Herrschergeschlechts ihre Lebensarbeit. Die Prinzen Eit,l-Friedrich und Adalbert verstehen bis auf den heutigen Tag kein Wort ungarisch. Prinz Eitel soll sehr erstaunt ge wesen sein, als ihm vor einiger Zeit der Reichskanz ler Graf Bülow von den Preßmärchen über seine, des Prinzen, transleithani'chen Sprachstudien und deren günstige Fortschritte erzählte. Um die Beziehungen zu Pflegen, in denen die Söhne Kaiser Wilhelms zu Ungarn als einem Teile der verbündeten habsburgi- schen Monarchie stehen, ist es nicht erforderlich, daß sie der ungarischen Sprache mächtig seien. Eine an- dere Mission aber, als die, den Gedanken deS deutsch- österreichisch - ungarischen Bündnisses a vertreten, können preußische Prinzen in Ungarn n.cyt über nehmen. , Lie Aera „»er MänuM". Der „Vorwärts" schreibt: „Die Mandats- niedeclegung des Genossen Göhre zeige, wohin unsere Partei gelangt, wenn sie dem persönlichen Ton und den Erregungen des Augenblicks allzusehr nachgibt Der leidenschastliche Eifer hat zu Aussprachen ver führt, die nicht eine Sache in scharfer Form aus- sprechen, sondern sich in kränkenden, erbitternden, ja — wir müssen es aussprechen — unserer Partei un würdigen Beleidigungen überbieten. Ueberall wird von den Arbeitern aus gepreßtem Herzen ausgesprochen: diese Kampfesweise darf nicht weiter gehen! nicht um unserer Gegner willen, die daran ihre Freude haben, sondern um unserer selbst willen. Alle Genossen haben die Pflicht, durch Selbstbeherrschung dahin zu wirken, daß nicht in der Arbeiterklasse die Empfindung ent steht, manche unter den Führern unserer Partei seien kleiner als die große Sache, die sie vertreten. Kürzen wir diese unangenehme Frist, indem wir Besonnenheit und Vernunft über alle Erregungen triumphieren kaffen! Rosa Luxemburg wirft am Sonnabend im „Vor wärts" Heine vor, daß er „einen ausländischen, seit kurzem in Deutschland tätigen Genossen" unter Nennung feines Ramens, Wohnorts und Parteiamtes der Polizei denunziert habe. Trotz der allgemeinen Entrüstung über feine antisemitischen und auSländerfrcsserischen Ausfälle auf dem Lübecker Parteitag habe Heine nicht aufgehört, „den elementarsten Grundsätzen der inter nationalen Sozialdemokratie ins Gesicht zu schlagen." Ich stelle hier öffentlich die Frage, so schreibt Rosa Luxemburg, „ob ein Mann geeignet ist, eines der höchsten Vertrauensämter in der Partei zu bekleiden, der sich mit seiner Ausländerhetze moralisch auf das Niveau der preußischen Polizei und mit seinen anti semitischen Invektiven auf das Niveau des Grafen Pückler stellt und der zweimal eine Handlung öffent- lich begangen hat, die objektiv eine Denunziation von Genossen an die Polizei bedeutet?" Der Schluß der Eiklärung von Rosa Luxemburg gegen Hüne lautet: Ein „unter Androhung der Mandatsniederlegung von der winzigen Versammlung in einem der kleinsten Lokals des Kreises erzwungenes Vertrauensvotum ist in den Augen jedes loyal denkenden Menschen — für die Katze." Der Gründer Heinrich Braun ist nach der „Leipziger Volkszeitung" in einer D-enZtagversamm- luvg in Berlin, wie folgt, charakterisiert worden: „Er gründete das „Sozwlpoliüiche Zenüalblalt" und vrr- kaufte es, er gründete das „Archiv" und verkaufte es, er gründete die „Neue Gesellschaft" und wird hierfür ;ur rechten Zeit die rechten Käufer finden. Sein Platz sei außerhalb der Partei." Ferner schreibt das Mialhenwkratische Blatt über Bcaun: „Es wird uns mitgetült, daß Dr. Heinrich B aun es gewagt hat, sich wiederholt au Angestellte des „Vorwärts" zu wenden, um von diesen dis Adressen der gesamten Vertrauensleute Deutschlands zu erhalten. Natürlich hat sich kein Genosse zu diesem gemeinen Vertrauens- bruch hergegsben. Und dieser Mann ist Mitglied der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion." * * * Vierzehn Tage sind seit dem Preis tage in Dres den verflossen, aber die Wogen der Erregung, dies kort so hoch gingen, sind nicht verebbt. Im Gegen- teil. Jede Parteiversammlung, jede neue Nummer des Zentralorgans, die seit 14 Tagen mit Erklärungen, und Gegenerklärungen förmlich gespickt ist, gießt neue» Oel in die Wogen hinein. Die Optimisten, die da meinten, daß mit Annahme der berühmten Resolution, auch durch die Mehrheit der „Revisionisten", wieder Friede in TrojaS Hallen einziehen würde, sühlen sich Vitter enttäuscht. Die schmutzige Wäsche der Sozial demokratie, um mit Bebel zu reden, wird weiter ge- waschen, und damit der Beweis geliefert für die Bebelsche Auffassung: daß die Partei niemals un einiger war, als zu eben dieser Zeit. Diese Sachlage bietet dem nichts UeberraschendeS, der mit klarem Auge dem Verlause des Parteitages gefolgt ist. Was dort im Trianomaale an persönlichen und sachlichen Differenzen zutage getreten ist, das konnte mit der Annahme einer Resolution nicht ein fach niedergeschlagen werden. Die um Bebel mögen gerade durch die Zustimmung der Revisionisten zu de: Resolution zu der Ueberzeugung gekommen sein, daß sie von ihnen über den Löffel barbiert worden seien. Sie wollen praktische Resultate ihrer Aktion und die dürren Aeste vom Baume der Sozialdemokratie ab- lägen. In diesem Bemühen ist ihnen ein Helfer ent- standen, der just von ihrer Seite auf dem Parteitage vor aller Welt an den Pranger gestellt worden ist, m Maximilian Harden, dem „ZukunftS"-Manne. Mehr wie einer muß es jetzt bitter büßen, daß e> seine Freundschaft mit Harden in den Stunden, wo es galt, die eigene Haut in Sicherheit zu bringen, verleugnet hat. Und just dieselben Leute, denen Harden noch in Dresden als der Ausbund aller menschlichen Unvollkommenheiten galt, die kritiklos auch das ärgste glaubten, was ihm nachgesagt wurde, sie machen sich jetzt ebenso kritiklos seine Anwürfe zu eigen, die er gegen alle die erhebt, von denen er sich verraten glaubt. 4- 4 4- Ueber die Katastrophen-Theorie schreibt von Elm der soz.-dem. Abgeordnete für Hamburg: Ein nicht so grundgelehrter Genosse, wie Kautsky, entwickelte dessen Jdeengang viel einfacher, indem er sagte: „Wir müssen zielbewußt auf die Katastrophe hinarbeiten." Unsere „radikalen" Genossen stimmen dort merkwürdig überein mit den „Scharfmachern" der Reaktion. Die „Hamburger Nachrichten", die .Post" und sonstige erzreaktionäre Blätter wollen auch zielbewußt die „Katastrophe" herbeisühren. Staats- streich — BerfassungSbruch — Wahlrechtsraub sind die Rezepte, die sie der Regierung täglich empfehlen, um die „Katastrophe" herbeizuführen. Den Arbeitern kann nicht dringend genug anempfohlen werden, sich die „Katastrophen"politiker von rechts und von links energisch abzuwehren. Was ist denn geschehen, daß wir plötzlich ganz besinnungslos uns in den Kamps stürzen wollen? Drei Millionen Stimmen — gewiß, eine respektable Zahl! Aber ist die wirtschaftliche Entwickelung wirklich schon so weit gediehen, „daß nach unseres großen Vorkämpfers Marx Lehre der „Zusammenbruch" der kapitalistischen Gesellschaft bevor- steht? Vor allem aber: Sind unsere wirtschaftlichen Organisationen schon mächtig genug, um eine Re- organisation der Gesellschaft durchführen zu können? Bebel glaubt eS. Er wirst uns vor, wir kennen die „Volksseele" nicht. Wenn es nur aus das Gefühl ankäme, freilich, dann hätte er recht. Eine Rede Bebel? in einer großen Volksversammlung wirkt elektrisierend, berauschend auf die Massen. Aber wir, die wir jahr aus, jahrein die Kleinarbeit in Gewerkschaften und Genossenschaften verrichtet haben, wir kennen die Massen besser, wir wissen, daß noch eine gewaltige EcziehnugSkrast notwendig ist, um dieselben zu be fähigen, sich selbst regieren -u können. Wir haben in unseren Organisationen große Fortschritte gemacht, aber es wäre geradezu vermessen, wollten wir be haupten, unsere wirtschaftliche Machtposition sei stark genug, um dis Umwandlung der bürgerlichen in die sozialistische Gesellschaftsordnung herbeiführen zu können. „Entgegenkommen an die bestehende Ordnung der Dinge" wollen wir Gewerkschafter und Genossenschafter wahrlich nicht, Im Gegenteil, wir sind ständig an der Arbeit, die bestehende Ordnung der Dinas uwzu- gestalten. Dis „Evolutionisten", dis „Revisionisten" sind den kleinbürgerlichen Parteien weit verhaßter, als die sogenannten Radikalen; ich erinnere nur an dos Vorgehen der freisinnigen VoskSparteiler im „Allge meinen Verband" gegen die Konsumosreine und an die antisemitische Hetze gegen dieselben! Und unsere „radikalen" Kleinbürger in der Partei? Sie stehen den Crügerschen aus wirtschaftlichem Gebiet näher, als uns. Konsumvereine und andere Genossenschaften be trachten auch sie als Institutionen, die ihren Interessen widerstreiten, und verdächtigen deshalb jeden Genossen, der sür dieselben eintritt. Sie kennen nur ein Schlag wort: „politische Macht" und vergassen ganz dabei, daß, wenn derselben der wirtschaftliche Untergrund fehlt, eine Plötzlich errungene politische Machtstellung ganz unhaltbar ist. Die große „Revisionisten"debatte hätte ausklärend wirken können, wenn sachlich und leiden'choftSlor debattiert worden wäre. Leider war kn-S nur bei wenig n der Redner der Fall, und fär noch bsdauer- licher halte ich eS, daß durch die langen Reden einzelner die meisten Genossen mundtot gemacht wurden. In Dresden ist sachlich über die Hauptfrage gar nichts entschieden worden, man hat mit der be schlossenen Resolution ein Gespenst getötet. Daß sich die organisierten Arbeiter für ein zielbewußtes Hin- arbeiten auf eine baldige „Katastrophe" entscheiden werden, halte ich für ausgeschlossen. Zur Lage am Balka«. Wie«, 5. Okt. Wie das „Korr.-Bur." oer- nimmt, befriedigte das Ergebnis der Besprechungen in Mürzst.g die beiden Souveräne in hohem Grade. Als äußeres Zeichen der Befriedigung verlieh Kaiser Nikolaus dem Grafen GoluchowSki den AndreaS- Orden mit Brillanten und Kaiser Franz Joseph dem Graf LamSdorff daS Großkreuz des StefansordenL mit Brillanten. Die Blätter besprechen die identischen Noten der Regierungen Oesterreich - Ungarns und Rußlands an ihre Botschafter in Konstantinopel und heben die ent schiedene Erklärung hervor, die mazedonische Frage in friedlicher Weise lösen zu wollen, was durch eine wirksamere Kontrolle und Ueberwachung der Aus ¬ führung deS ursprünglichen Reformprogramms ge schehen solle. Hierin unterscheide sich die gegenwärtige Note wesentlich von der Februar - Note. — Das „Fremdenblatt" schreibt: Dieser feste Wille bildet zugleich die Bürgschaft für den Erfolg. Man dürfe voraussetzen, daß der Sultan in eigenstem Interesse nicht das letzte Mittel zurückweisen werde, waS sich ihm zur Wiederherstellung der Ruhe biete. — DaS „Neue Wiener Tageblatt" will wissen, daß die iden tischen Telegramme in offizieller Form auch den Kabinetten in London, Paris, Berlin und Rom mit geteilt wurden und daß die Kabinette sämtlicher Großmächte die vorher an sie gerichtete Frage, ob sie bezüglich der pazifikatorischen Tätigkeit der Entente- Mächte auf dem Balkan noch auf dem gleichen Stand punkt ständen, wie um die Jahreswende, mit ent- chiedenem „Ja" beantwortet hätten. — Die „Neue Zreie Presse" sagt, die identischen Noten könnten bei >en übrigen Mächten nur Zustimmung finden. Sie eien geeignet, jeden Verdacht zu zerstören, daß man n Wien oder Petersburg selbstsüchtige, ehrgeizige Ziele verfolge. Konstantinopel, 4. Okt. Die Antwort der Pforte auf die Mitteilung der Entente-Mächte bestä tigt den Empfang der Erklärung und sagt, daß die selbe alS Beweis der wohlwollenden Absichten der Mächte die Pforte befriedig'. Die Pforte spricht den festen Willen aus, Ruhe und Ordnung zum Wohle der Untertanen ohne Unterschied der Religion und des Slammes zu gewährleisten. Getreu ihrer Politik werde die Pforte die vollständige Durchführung der ungeordneten Maßnahmen und die Ausführung der Befehle überwachen welche im Interesse der Sicher- heit der Einwohner und des Schutzes ihres Besitzes, >owie der Ausübung einer unparteiischen Justiz erteilt werden. Die Pforte hebt jedoch noch einmal hervor, daß, wenn das beschlossene Programm bisher nicht vollständig ausgesührt werden konnte, daran einzig die bulgarischen Agüawren schuld seien, welche alles ver- suchten, um durch die äcgsün Missetaten die Tätig keit der Behörden zu erschweren und zu Nichte zu machen. Die Unterdrückung der Bewegung, sür welche die Pforte die Truppen verstärken mußte, würde leicht gelingen, wenn in Bulgarien dis Bildung von Ban den und deren Grenzübertritt nichr geduldet würde. Die Banden, die auf der einen Seite zerstreut würden, drängen aus der anderen Seite wieder ein und ver leiteten die Einwohner gegen ihren Willen und ihr eigener Interesse. D:e Lage werde verschlechtere durch die bulgarischen Rüstungen und Vorbereitungen, die Einberufung neuer Divisionen, Bestellung von Waffen und militärischen AuSrüstungSgegenständev, weiter durch militärische Requisitionen, strategische Brücken bauten und andere Maßregeln, welche die Unruhe stifter ermutigten und die Pforte zu Gegeumaßregeln zwängen. Die friedlichen Absichten der Pforte seien zu bekannt, um angezwüselt zu werden. Aber, ob gleich in Sofia feste Versprechungen gemacht worden seien, setzte die bulgarische Regierung die Rüstungen fort. Deshalb müßten sie Mächte, welche dieselbe Friedensliebe bekunden, daraus dringen, daß Bulgarien seinen Pflichten gegen den Souzerän, welcher Bul garien wohlwollend behandle, Nachkomme, die Bildung von Banden und deren Uebertrilt verhindere, die mili tärischen Vorbereitungen einstelle und durch seine Haltung die Durchführung des beschlossenen P o- qrammL nicht hindere. Die Pforte sei den Mächten sehr dankbar sür die bereits in Sofia gemachten Vor stellungen und hoffe, dieselbe würden darauf bestehen, daß ihren Absichten nicht zuwider gehandelt werde. In Bulgarien gehen die militärischen Vor bereitungen weiter. Aus Sofia wird gemeldet: Die KriegSverwaltung veröffentlicht einen fürst lichen Ukas, durch welchen 24 000 Mann diesjähriger Rekruten sür den 8. Oktober unter die Fahnen be rufen werden; sonst war eS üblich, daß der ausge diente Jahrgang am 14. Oktober entlassen wurde und die neuen Rekruten im März des nächsten JahreS einrückten. Der „Franks. Ztg." wird unter dem gestrigen Datum aus Konstantinopel gemeldet: Zahlreiche bulgarische Banden unter Befehl bulgarischer Offiziere überschritten die Grenze und drangen in das Gebiet von Razlop ein. Sie erschienen in den Städten Petritsch, Melnik, Drama, Neorekop und Dschumabala und proklamierten den allgemeinen Aus«