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UMMKAWW » AhaNmddie amMche» ««Kaimftnachnnge« der «mkh<nn>lm<nmschap und der Skmkb-Hvidm in Schwanenberg, der Staals- u. siädlsschen Behörden in Schneedes Löbnitz. Renstüdtel, »rünhata, sowie v« Ftnanzämter di An« mü Schwarzenberg. Es werd« «cherdttl verösknMchi r Vie Dedanntmachnnge« der Siadträk m «« «d Sckwaaevdera md der Amtsgerichk za A« und Sohanngeorgenstadt. Verlag S. M. TSrlner, Aue, Srzgeb. ««»-»»r «» « «» «L rm>t» «l« «I« ««, » »»«n»«»«« 2»«. vra»I«MII, Ma^ttekKaveeqiM^ Vmilerete» »ML »»n-m»«, «««M "' -d t 1k Dienstag, den 29. April 1930. Nr. 99. 83. Jahrg. Amtliche Anzeigen. Kon Einbau von Packlager bezw. zur Ausführung von Tränkschuttarbeiten werden dw nachgenannten Straßen wie Holgt gesperrt: Staatsstraße Schneeberg—Karlsbad zwischen dem Markt und dem Zollamt Johanngeorgenstadt vom 5. bis mit 24. Mai 1930 für alle Fahrzeuge. Umleitung erfolgt über Wittigsthal (Zollstraße). Die Diagonalstraße — Umgehungsstraße in Schwarzenberg in Flur Schwarzenberg zwischen dep Ortsteilen Sachsenfeld und Neuwelt vom 30. April bis 6. Juli 1930 für alle Fahrzeuge- Umleitung erfolgt über die alte Staatsstraße Annaberg— Schneeberg zwischen Schwarzenberg und Neuwelt. Zuwiderhandlungen werden nach 8 366 Ziffer 10 des Reichsstrafgesetzbuchs' bezw. nach 8 21 des Reichsgesetzes über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 3. Mai 1909 (RGBl. S. 437) in Verbindung mit 8 50 der Reichsverordnung über Kraftfahrzeugverkehr vom 16. März 1928 (RGBl. I S. 91) bestraft. Die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, am 25. April 1930. Unter dem Viehbestände des Fleischermeisters Philipp Müller in Bockau ist die Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. SperrkHirl sind das verseuchte Gehöft sowie die jenigen der Gutsbesitzer Ernst Schwotzer und Paul Wendler in Bockau. Beobachtnngsgebiet ist der Ortsteil westlich der Haupt- straße zwischen der Schule und dem Hausgrundstück Nr. 908. EchnAone ist der Ort Bockau. Auf die in ortsüblicher Weise bekanntgegebenen Vor schriften wird besonders hingewiesen. Die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, den 26. April 1930. Der Kaufmann Herr Kurt Alfred Leichauer in Grün- städtel, Nr. 328, ist heute zum Friedensrichter für den Bezirk Grünstädtel ernannt worden. V Reg 185/30 Schwakenberg, den 25. April 1930. Das Amtsgericht. Dienstag, den 29. April 1930, vorm. 10 Uhr, sollen in Lauter 1 Schreibmaschine mit Kasten (Rosa), 1 Grammophon mit 15 Platten, 1 Sofa mit Umbau, 1 Kredenz (Siche), 1 Büfett öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. 2 34/30 Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Dienstag, den 29. April 1930, mittags 12 Uhr, soll in Schwarzenberg-Neuwelt 1 Nähmaschine „Singer" öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Kaffee Wett in. Q 1476/29 Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht« Schwarzenberg. Kartoffelanbau. Den Kartoffelbauern wird in ihrem eigenen Interesse empfohlen, tunlichst nur amtlich zugelassene krebsfeste Kartof felsorten anzubauen. Nach der Verordnung des Wirtschaftsministeriums über die Verhütung LSr Ausbreitung des Kartoffelkrebses vom 3. Juli 1928 ist der Anbau von krebsfesten Kartoffelsorten vor- geschieben o) in Betrieben, in denen seinerzeit Kartoffelkrebs festge stellt worden ist, b) von 1930 ab auf Grundstücken, die weniger als 1000 Quadratmeter groß sind. Diese Bestimmung findet entsprechende Anwendung auch auf ein mit Kartoffeln zu bebauendes Grundstück mit einem größeren Flächenraum, wenn es insgesamt von mehreren An- bauern bezw. Nutzungsberechtigten genutzt wird und die auf den einzelnen Anbauer bezw. Nutzungsberechtigten entfal lende Fläche durchschnittlich weniger als 1000 Quadratmeter groß ist. Wer hiernach-verpflichtet ist, krebsfeste Kartoffelsorten an zubauen, hat zunächst und, so oft er neue Pflanzkartoffeln von auswärts bezieht, seinen Bedarf durch anerkannte, krebsfeste Pflanzkartoffeln zu decken, von denen er in den nachfolgenden Jahren das benötigte Saatgut durch Vermehrung in der eige nen Wirtschaft selbst ziehen kann. Solche Kartoffeln können vom Landessaatbauverein für Sachsen in Dresden-A. 1, Ehristianstr. 29, in Kaufsäcken und von der Spar-, Kredit- und Bezugsvereinigung der Landwirte in Schwarzenberg bei billigster Berechnung bezogen werden. Schwarzenberg, am '25. Aprfl"l930. Der Rat der Stadt. — Polizeiamt. — Bekanntmachung. Der Bürgersch-ulplatz (Platz am unteren Tor) oberhalb der Eiche wird hiermit als Parkplatz für Kraftfahrzeuge aller Art bestimmt. Die Fahrzeuge sind hinter der Derkehrstafel derart aufzustellen, daß sie mit der Rückseite nach dem Kaufhaus Burkhardt zu in gehörigem Abstand von diesem stehen. Das Anstellen hat an der dem Schuhwarengeschäft Börner zuge wandten Seite zu beginnen. < dlatz wird nicht bewacht, Gebühren werden nicht er- hoben. Die Fahrzeuge brauchen nicht beleuchtet zu werden. Zuwiderhandlungen gegen Abs. 1 der vorstehenden Be- kanntmachung werden mit Geldstrafe bis zu 150 Mark bez. mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Schwarzenberg, am 25. April 1930. Der Rat der Stadt. — Poltzeiamt. — SormMmoWniWN WLMMeAWM. Donnerstag, den 1. Mai 1930, von nachmittags 2 Uhr ab wird ein Sprengtechniker das Herstellen von Baumpflanzgru- ben «nd Verjüngen von Obstbäumen, die Tiefenlockeruna des Bodens und bas Durchbrechen harter Schichten, das Schieß«, von Baumüubben (Stöcken) und Findlingen sowie die «vt» stumpfung durch Bertikaldrainage mit dem Sprengstoff Rom- verit vorfUhren. Treffpunkt: Obstgarten des Dampfwalzen- besitzers Reiher in Schwarzenberg, Eibenstocker Straße. Land- wirte, Obstzüchter und sonstige Interessenten werden zur Teil nahme eingeladen. Der Borstand des Bezlrksobstbauvereins Schwarzenberg. MhchMWemns. SlmlsWmier Lmler. (Lauterer T«ll>. Dienstag, den «. Mai ISS« von vormittags 10 Uhr an im Lotet „Burg WeNin" in Auer 460 w. Stämme 10—14 om --- 71 fm., 1291 dgl. 13—19 om --- 421 fm., 485 dal. 20—24 om --- 295 fm., 72 dgl. 25-29 om — 73 fm., 10 dgl. 30—39 cm -- 17 fm. Aufbereilet i. Kahlschlägen der Abt. 2, 9, 12, 25, 28, 32, 35, 101, 103, 105. Sämtliche Stämme find entrindet. Durchschnittliche Entfernung von den Verladestationen 3—5 km Forflamt Lauter. Forslkasfe Schwarzenberg. Auh- und Brennholzversteigerung. Pöhlaer Staatsforstrevier. Montag, den 12. Mai 1830 vormittags 8 Ahr im Gasthof „Siegethos" in PSHla: 2700 ft. LtSye 7-14 om -- 142 fm.. 2200 dgl. 15—50 om ----- 490 sm.» — 3,5—4 m lg., entrindet — 4 rm ft. Nutzratte« ab 1« Uhr 20 rm harte und 191 weich« Drennscheite, «»Nen und Zachen. Kahlschlag Abt 53, 55, 67, 46. Entfernung vom Bhf. Siegelhof und Rittersgrün 2—4 Km Forstamt Pöhla. Forstbass« Schwarzenberg. Don der an G» Wir schieden in Lyon im besten Einvernehmen von einander, der Seidenfabrikant und ich, nachdem wir die vier Stunden im Zug von Genf aus sämtliche Fragen der Politik und Wirtschaft durchgesprochen hatten. Somit hatten wir, was uns beide angeht, das Problem des Völkerbundes gelost. Die Zuneigung auch auf seiner Seite war sicher nicht geheuchelt, denn der Mann aus der mittelfranzösischen Metropole gab sich viel Mühe, mich zu bereden, in seiner Heimatstadt Station zu machen, da man dort die beste Küche von ganz Frankreich führe. Einen: Feind verrät man wohl nicht, wo gut gegessen wird. * Natürlich der Kriegs Das alte Lied: granä walbsur ponr vous ot pour nous! Oesterreich und Rußland tragen die gleiche Schuld wie Deutschland. Don seinem Heimatlaich mch von England wollte der brave Mann das nicht gelten lassen, was man ihm schließlich nicht verübeln kann. Das arme Belgien, der Gaskrieg (Ihr habt angefangen I), das Uboot-Verbrechen (die armen Neutralen!), alles das ist noch mn Leben. Und die Blockade mit den Millionen toten Frauen und Kindern in Deutschland? „Ja, mein Herr, e'est la gasrrsl" Auf einmal. Und dann immer wieder: der Kaiser, die Diplomaten und die Junker! An ihren Früchten erkennt man die Berliner Asphalt presse, aus welcher Lie französischen Zeitungen ihre Weisheit schöpfen. > * Dann der Friede: Auch hier: sranä wLlKsur sto! „Die Weltwirtschaftskrise beginnt auf Frankreich überzugreisen, die ersten Anzeichen der Arbeitslosigkeit machen sich bemerk- bar. In Lyon stehen bereits eine große Anzahl Seidenweb- stichle still!" Man sieht das Schicksal der Schweizer Textil- Industrie heranziehen — in St. Gallen ist die Spitzenindustrie, Hie Konkurrenz Les Erzgebirges und Dogtlandes, tot — und blickt ängstlich auf die Verwüstungen Les Marktes, welche u. a. tn der Kunstseidcnfabrikation angerichtet sind. (Die könnte es eher aushalten, als die Seidcnindustrie, meint der Mann aus Lyon, denn La gäbe es infolge Les ungeheuren Ueberver- diensks Ler vergangenen Jahre dick« Reserven.) ' - » ...... — Heren Sette. Wir sehen auf das Land da draußen. Obstbäume in Blüte, Getreidefelder und Weingarten an Weingarten. Der Reise gefährte riihmt die Anspruchslosigkeit seiner Landsleute. Di« Häuser zeugen allerdings davon. Man kennt di« bescheidenen Behausungen aus der Champagne anno 14 ete. Die Städter werden ebenso gelobt und insbesondere die alten Fabrikanten- familien Lyons, ihre Bescheidenheit und ihre einfache aber herzliche Gastlichkeit. „In Deutschland leben viele über ihre Verhältnisse". Ich muß Las im stillen zugeben, wobei ich aller dings bestreite, daß die Zusammenbrüche bei uns nur dies« Ursache haben. Wir kommen auf die neuen Steuererleichte, rungen in Frankreich. „Sie haben wenig auf sich, denn Lie Steuern sind unerträglich hoch". Am Abend, in Marseille, las ich dann in Ler neuesten Zeitung einen heftigen Artikel: Oaveavt oovsulssl, in dem die „lächerlichen", von der Kammer beschlossenen laufenden Zuwendungen an die Kriegsteilnehmer kritisiert werden. Gewiß, 200 Franken sind nicht viel im Jahre bei einem Kurs von 16^ Pfennig für den Franken. Aber in Deutschland wären viele über diesen Zuschuß froh. « Die Unterhaltung geht fort. Mein Schulfranzösisch aus dem vorigen Jahrhundert reicht aus, obwohl es nur im Kriege eine geringe Aufbllgelunq erlebt hatte. Wir haben Loch aller hand Solides gelernt, auch in den neuen Sprachen, auf den: Schneeberger humanistischen Gymnasium. Und ich gedenk« in Dankbarkeit Les Professors Schaarschmidt, der uns unter- richtete, und des Polyglotten Fritzsche, des Altphilologen und Philosophen von Haus aus. Mit der Frage: Was wird nun? reiße ich mich aus Len Träumen der Vergangenheit. „Die Vereinigten Staaten von Europa, nur sie können die Rettung bringen", dies die Ansicht Les Mannes von Lyon. Mso auch aus seinem Munde das groß« Junktim. Sollt« Aristide Briand nicht bluffen wollen, sondern das Sprachrohr der Wirtschaft seines Landes sein, oder reden ihm Lie Franzosen nach dem Mund«? Ich warf im Hinblick auf Amerika bescheiden ein, daß, wenn man schon dadurch das Heil erwarte, das Pan europa nicht ausreiche, es müßten dann Lie Vereinigten Staaten -er Schlammen, ^lnd La hat es wohl noch gut« Meile. Zunächst wimmeln die Bahnhöfe von Militär. Viel Ma- rokkaner und Schwarz«, die Zukunft der eranäs Nation. Re kruten und Reservisten, noch in Zivil, lärmen auf dem Weg« zur Garnison. Und wo die deutschen Milliarden sonst bleiben? Lyon gleicht stellenweise einem großen Bauplatz, in Marseille ist es nicht anders. Die Bahnanlagen werden überall erneu ert (sie haben es nötig), Fabriken entstehen, besonders auf fällig sind Neubauten chemischer Betriebe. Kommt man da in Frankreich nicht post ksstum bei dem allgemeinen Wirt schaftsniederbruch? Oder bereitet sich das-Land auf seine Weise für das Paneuropa vor? Vorläufig soll das Einkommen von Doktor-Ingenieuren im Durchschnitt 240 Mark im Monat betragen. Nach Marseille-kommen heute abend 250 deutsche Mae- Automobilisten. Gin großes Fest findet statt, zusammen mit dem Autoelub von Frankreichs zweitgrößter Stadt. Bei der Rundfahrt Lurch Lie Stadt waren heute früh im Autocar 90 Prozent Deutsche. Auf Ler Hauptstraße, der Ganebiöre, wird man von französischen Bengels auf deutsch eingeladen, gewisse intime Vergnügungsstätten aufzusuchen. „Die Deut schen leben über ihre Verhältnisse", sagte nicht so der Mann aus Lyon? Wie lang« noch? Savoyardische Leierkasiemnänner auf Ler Straße. Die Affen und Murmeltier« von früher sind verschwunden, an ihre Stelle sind französische und englisch« Fähnchen, die den Leierkasten schmücken, getreten. Vereinigte Staaten von Europa? Berlin, 28. April. Reichspräsident v. Hindenburg ist gestern um 18,10 Uhr, von Großschwülper kommend, wieder in Berlin eingetroffen. -. Weimar, 26. April. Auf eine kleine Anfrage im Landtag an die thüringische Regierung ist die Antwort erteilt worden, daß Lie 'thüringische Regierung nicht die Absicht habe, Adolf Hitler Lie Erwerbung der thüringischen Staatqzuge- hörigkelt dadurch zu ermöglichen, daß st« ihm proforma als thüringischen Staatsbeamten einstellt. Schweidnitz, 27. April. Der Oberprästdent Ler Provinz Niederschlesien hat die in SHveidnitz erscheinend« national sozialistische Zeitung „Der Schlesi 1 ch « Be o b a ch ter wegen Verstoßes gegen das Republikschutzgeietz auf drei Mo- nat« verboten. Mw», 27. April. Bttndeskannl«! Dr. Schober tk heute, nachmittag »ach Port« ochgereH, l