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Donnerstag, 2. MSrz 1822. ««.Jahrgang. As 184. Lradlanlchrtll: «»chrichl», Dr«,»»». S»rn1pi«h»r-Samm»lnumm«r! 2S2«1 Nu» tür D»chl»«!.»<tch«: 20 011. Gegründet 1838 G, Eksakcio, Lekio^olaSe. EI<ontttül-en. ^uckepvvai'en. k^irm» qnqr. 1838 * 18 m,l prümüortz ^ 6«ntil»>»ing c»,t, »>auptgeu»>>tt»ueU. «»rieustr.v» 38,«0. D»uM u. Deriu, von Uirplch L Hoch«».! u> Di»««» PoRichert-^ontl, 1068 Lr»»«». Dr«»d»„ und Vv.orl-n dei tttatich ,w-imalis.r Zutraqung vde, durch die Pol, l Ksn 'vlcil'N-'Brvisv T'° N,>«>,« Zette 1 M. Au, st-mittenanzeigen, Anz.hzen un, Stellen- u-Wodnungsm-r»^ -OLAUgS-INLIlUllt b,t «agilch zweimal,g»m Der,and inonalttch ii,-W., oierlehährlich 12,- Ai. ! 2zll,ft ltjtzl>-foktzlE. An. u. Vcrkause L-,» Borzugsplahe lau! Tar„. Ausw. Austrag« veg. Dorausdezak,,.— SmzelnummerlüV,. Aachdni» nur mu denn,«er VueUenangade «.Dresdner lllachr" ,ui«m,. u»»»r«ann«» Schrntstu«» werden n>«> auwemakn. Autzlanös Gleichberechtigung in Genua. Schanzers Mitteilung an Tschilscherin. <t! i g n c r D r a I, t b e r i ch I der „D r c ö d II. Aachrichte n" , Rom. 1. März. Der Minister des Aeußeren hat den russischen Bolkskvnimissa, Tsch-tschcrin benachrichtigt. das, die ru>siickp:» Delegierten die gleichen sti echte au, der Konferenz von t»enua genießen würden, wie die der anderen Staaten. Vor der Bildung des internationalen Wiederaufbau- Konsortiums für Nufzland. Von von. l. Mürz. Der Berichterstatter der „Times" in ^lrüssei meldet: Da» internationale Kon sortium für den Wiede ran, bau Nnsilands werde Mitte März gebildet. Bisher sc, nickfts beschlossen wor den bezüglich der Sicherheiten. die de» am Kousortiniu beteiligten Negierungen, Judnstriellen und Kausieulen ge geben würden, die Waren nach Rußland l cscrtcn. Die llicgie- eunstcu erzielten in dieser graste noch keine Ucbcreinstim- mung. Die Krage der Auerkennung der Sowjctrcgieeung, Sic bei der Boulogner Unterredung zwischen Llo„d George and Poincar«; bcrübrt wurde, iverdc möglicherweise in Genua erörtert werde». Jedenfalls werde die Sowjetre-'ie- rung nur anerkannt, wenn sic sich den bereits uon den Alli ierten gesasjten Beschlüssen nnterwersc. Daneben bet,alte sich jedoch jede Macht das Recht vor. die Möglichkeit der An erkennung der Lowjetregicrung zn erwägen. >W. T. 4l.s Autzlands Ausschluß von der internalionalen Finanzkorporation. London, 1. März. Der Bericht des Organifattons- »usschu iies der z c n t ra l e n i u ! c r n a l i v u a l e n Ko r p o- ration und der nationalen Korporationen über die Ergebnisse der Kvnferenz, die in der lebten Wvche in Lon don statiiand, besagt: Die Konferenz, an der Vertreter Großbrftauniens. Frankreichs, Italiens. Belgiens, Japans. Deutschlands und Dänemarks sowie nichtosfizicU der Ber einigten Staate» teiluahmcn, verpslichtete die Alliierten -dazu, Anstrengungen zur Schäftung von nationalen Korpo- rativncii in versch cdenen Ländern zu unternehmen. Der Hauptzweck der Korporation wird sein die Prüfung der Ge legenheiten zu Uniernchmnngen im Zusammenhänge mit dem europäischen Wiederaufbau und die Unlerstützung bei der Ki » anzierung deutscher Unternehme ». Die Politik der Korporation wird sein, wo dies möglich isi, mit onderen Unternehmungen zmammciizuwirke» und nicht zu versuchen, irgendein Monopol zn schassen, folgende Länder ivurdcu eingetaden, e<> Prozent der Gesamtsumme von 20 Millionen Pfund sterling, die erlivbeu werden solle», zu zeichne»: Großbritannien, Jrantreich. Italien, Deuts-chland und Belgien, Man kam überein, daß die fol genden Länder ebenfalls zur Teilnahme eingelade» werden sollen: Die Bereinigten Staaten. J<n-an. Dänemark, Holland, die Schweiz und die Tsctuxhv-Slvivakei. Die Dele gierten waren übereinstimmend der Ansicht, das; die Korpo rationen nicht mit oder in irgendeinem Lande Geschäfte be treiben sollen, das nicht alle Schulden und Verpflichtungen anerkennt. Sie früher von dem Staat eingegaiigen wurden bzw später eingegangen werden: desgleichen die VrrpsUch- liliig, alle ausländischen Welle znrückzuerstatlen bzw. für Verlust zn entschädigen, der durch Beschlagnahme von Eigen tum zugeiügl wurde, außerdem mit leine»» Lande, das nicht durch ein gesetzliches Sustem, Handels- und andere Verträge niiparteiisch rechtlich ickiützt oder erzwingt, und das keine Sicherheiten für den Handel bietet. „Times" schreibt zu obiger Veröffentlichung, daraus sei erficht! ch, das; die Delegierten aus der Konferenz Nuß- l a n d von dem Plan ausgeschlossen hätte». Als praktische Geschäftsleute seien sie da;» vervilichtei gewesen. Die russische Schuld an England. London, l. März. Die Negierung teilte gestern >m Untcrhcmfe mit, das, Üc russische Schuld an England 5,1, l 5 00 I>0 0 P s n n d Sterli n g betrage, ausschließlich der Ziiijcn seit dem 81. Dezember 1018. lW. T. B.j Trohkis Knmpseswitte. Moskau. I. März. Ter vierte Jahrestag der Schaffung der bloten Armee wurde mit einer großen Parade begonnen. Außerdem fand eine Massenversammlung im Großen Theater statt, wo Trotzki anSfnhrte: Es sei möglich, daß die inleriialioualen Bez,!ehiln«icn Nußlands iin Frühjahr »crw! ekelt wntdcil. Das Proletariat müsse sich also vor- bere'lle«. einen etwaigen Schlau zu parieren. Hede Woche der Verschiebung der Genueser Kon-ercnz müsse für die Neue Armee eine Lebr- und Borbcreiiungswvche sein. Denn die Veit, die Nußland notgedrungen aus d.m Gebiete der Diplv matic verliere», müsse dnrch eine Stärkung der Armee eingeholt werden. Am I Vtai würden in der russischen Armee keine Analphabeten mehr vorhanden sein. TioUli s.hloß mit den Worten: Wir wollen siegen und Huben sesl beichlosscn. uns zum Kampfe vorzubereiren, wenn aian uns etwas auflMlst, daß wir gezwungen wcrdeu, zu kämpfen. »W. T. B i Neue Gerüchte über französisch-russische Geheim- Verträge. ^Eigner D r e, b t b e r I ch I Vcr „D ! c s d n. A c> ch r i cb 1 c n Wien, 1. März. Wie von guiunterrichtetcr Leite ge meldet wird, fand in Baden bei Wien eine Zusammcnkuull von Delegierten «srankreschs und Sowietrnßlands statt. Das Ergebnis dieser Verhandlungen soll ein f r a n z v > i > ch - russischer G e he i in v c r t r a g seii:, durch den die Grenze» des alien e',are»reiches vvn 1011 garant erl werde» sollen. Nußland verpflichtet sich seinerseits, die Vor- k r i c g S schu l d e n übernehmen zu wollen. Eine große Bedeutung muß üiejer 'lillichweigendeii Anerlennnng der Toivietreaieruiig durch «Frankreich veigemesien werden, zu mal die französische Uedereinkunsi mit Polen durch diesen Vertrag prersgegeben wird. Gelehrlenslralegie und Ludendorsfs Kriegführung. Der Nachfolger TreüschkeS an der Universität BerU«, der Geschichtspruscssor Hans T e t b r ii ck isi ein Wissen- schasller der Strategie, Ludendvrfs de-, Prauiier der deutschen Kriegführung, der sich darum die Kritil an 'einen Taien ge satten lassen muß, besonders wenn ein Man» wie Delbrück sie füllt, der durch reine Studien über die Strategie der Perser, Griechen und Nömcr, Friedrichs des Groben und 'Napoleons der Mililärivinenichait iverivolle Tieirile ge leistet >>al. Delbrück ist auch Politiker, er Hai dem :i>eichslag als sreilvnservntjt'er Abgeordneter ««gehört, har sich poli tisch schriftstellerisch betätigt und hat darum gew',; ein blecht, gehört zu loerden, ivenu er undendorfss Kriegführung und Politik scharf kritisiert. Er hat aber lc!» Nccht, für ieinc Krii'k lvincufchastlichc «Fundierung und Objektivität in An spruch zu nehmen, wenn er cs io macht wie in seiner eben ei'schwnciien Bro'chnre „Lndcndvrsss SeK>strn.'riräl" ,'Verlag für Politik und Wirtschaft, Berlin,. Das ist leine wnsen- scbaftl'chc Beurteilung Ludendorsss und reiner «bcriagenden Bcdeiliung im Weltkriege, das ist eine politische .Kamps-, ja Schmähschrift, wie sic zu Dutzenden und Aberdnvende« ans dem Büchermarkt erscheinen, und als solche kann sie daiinn nur bebanüelk werden. Ludendorsfs Herabsetzung in den Augen des deutschen Volkes ist ihr aus gespeichen er ,'fweck. der durch das stolze Motiv: „Damit die wahre Ncl! gioii zur Herrschaft gelange, müsien die Götzenbilder zerstört werden. Das gilt auch von der Neligion der Vater landsliebe". keine edlere Bedeutung gewinnt lind diesem politischen ,'choech ordnet der Wiste»,chanler einseitig t»cran- gezogenc Ergebnisse aiicnmaßiger «Torichung über die ^r edrnSpvlilik und sein strategisch-wissen schottisches Nüsu- zeng nn er. Luden-dorks solle» in der Stud erstilbc ans geheckte Widersprüche in seinen einzelnen Werken uach- gewiesci. werden, d'e sich, wie leicht erklärlich, schon des wegen in ihnen finde» können, weil er besonders seine „K r i c äse rin » e rungen " nur aus einige sragmcntarisckic Aus Zeichnungen gründen mußte. Zum Tagebwchsiihrcn batte er bekanntlich leme Veil. Und an der Hand derartiger Wider sprüche löst Delbrück das Rätsel des Krieges, der wirn'chait- lichen Rüstung, der verpaßten ^riedenSmöglichkeiten, der verseht cn Strategie, «fragen, deren jede bei wissenschaft licher Behandlung Bände füllen müßte. ,viir Delbrück ist der Krieg kein Näncl mehr. Er ha: vier Liahrc. nachdem der Weltkrieg eben iv und n'cku anders aiisgcgangeu ist. rückwärts kvnsirn erl, teilende tstesichlsvunkle zurechlgelcgt und verblüffend einfache isormc!» aufgcslclli. wie die. daß Lndendorss unfähig war. daß der Friede kül7 und noch 1018 zu haben war, wenn wir de» Verzicht aus Belgien aus gesprochen häücn und daß »ich, die Niedcriverinngs-. son dern Ermattungsstrategie am Platze war. Diese ,Vormein und ihre Befolgung oder Ablehnung sind der Prüfstein, an dem er Staatsmänner und Militärs in ihren «Tähigteiten nutz!. Natürlich haben alle versagt, außer Bethmann, der — scdenfalls außer Professor Hans Delbrück — die einzige bedeutende Persönlichkeit war. Und den hat Ludendors, ge stürzt. Jeder Politiker kennt es anders. Jeder weiß. daß. Bethmann im Sommer 1017 von niemand mehr gestützt and vom Parlament unter Jührnng Erzbergers fallen gelassen wurden ist. Professor Delbrück weiß das auch. Er gibt cs anch an anderer Stelle zu, aber wenn er das in demselben Zusammenhänge gesagt hätte, dann hätte er doch nicht Ludendvrfs als den Stürze» BeihmannS bezeichnen und den Genera! aus Grund seines damaligen Absciueüsge,::chS als „ e r st e n M» t e r e r" im Kriege stempeln können, lkeberhanvl die Skala der negativen Eigenschaften Luden dorsss! Sic ist in ihrer Endlosigkeit ein bemerkenswertes Moment für die Objektivität der Schrift. Kadetienbildana. enger Horizont seines Denkens, flaches theoretisches Denken, geringe allgemeine Bildung, Prunken mit einem Schul wissen, das er nicht hat, Zerfahrenheit, Unklarheit, gesteiger tes Selbstbewußtscin. Gewaltsamkeit, Mangel an Einsichl, an Kritikfähigkeit, sind einige Blutenlesen aus den Eigen schäften, die Professor Delbrück herauskvnstruierl. Ihnen reihen sich 'Vorwürfe über Verwendung l onsnicr zusammen- geraffter, ganz undurchacarbelketer Lc-csluchtc, halliv'eu Hin- und Herschwankens würdig an. Man könnte diese List« aber noch beliebig verlängern, ohne damit einen Anspruch ans Vollständigkeit zu machen. Vergebens such« man bet derartig mangethasten Anlagen nach einer Erklärung damr. »sie trotzdem Ludendorfs von Dannenberg an vier Jahre lang Taten vollbringen konnte, die die ganze Weil erstaunen machten. Es wird vielleicht dadurch erklärlich, das; man — allerdings in vorbildlicher Bescheidenheit in einer An merknng — erfahrt, daß Delbrück der cigenttiche Sieger von Tannenberg ist. Wie dns möglich ist'? Ganz einfach: Tanucnbcrg ist n>i, der ltnnass'ing au, beiden Flüaeln nach dem bei Klausewitz angeführten Eannä pecnzit' geschlagen worden. Dieses Prinzip aber ist von Delbrück erforscht worden! Der nach Delbrück wirklich geniale bcuck zug der deutschen Truppen aus Puten iw Jaüre 1011 sei abe.: in der Hauptsache das Werl Hindenburgs. Vergeblich suchr man bei Delbrück nach einer Würdigung der Masureu- schlacht, nach einer Anerkennung der gewaltigen Leistungen, die Ludendvrfs im Sommer I0l6 vollbracht bat, als er a» die Spitze der Heeresleitung berufen, nicht nur Somme- Schlacht und Russcn-Ossensine auwehrte, tuchr nnc gleichzeitig infalge der riiinäiilschen Kriegserklärung lüttst .Kilometer neue Jront besetzte, sondern darüber hinaus non> seinen ausgezeichneten Operationsvlau gegen Rumänien siegreich durchsührte. Alle Ereignisse von 191ü bis IglK überspringt die Schrift, um dann zu zeigen, daß Ludendors! Die deulschen Vorbereitungen für Genua. Verhandlungen i« NeparationsanSschns, dcS NcichSivirt« schastsrates. Berlin, 1. März. Heule vormittag trat der Ncpara- tlonsauSschuß dcö Neichsivirtschastsrates zu einer Sitzung zusammen, um sich mit den Arbeiten für die Genueser Konferenz zu beschäftigen. Die Berlrcter der zustän digen Ressorts waren vollzählig erschienen. Neichöministcr Dr Ralhcu.iu nahm an den Besprechungen nicht teil. Die Sitzung wurde mit Ausführungen des Staatssekretärs Hirsch voin Neichswirtschaslsministerinm eröffnet, der u. a. erile.rtc. die Arbeiten der Neichsrcgienliig seien in vollen« Gange. Sie könnten jedoch zu keinem Abschluß; gelangen, ehe nicht die Vertreter der verschiedenen Stände und Be rufe ihre Ansichten zu erkennen gegeben hätten. Aus diesem Grunde seien die Rcgicrungsverireter in dieser Sitzung deS NeparativnSansschnsies mehr Hörende als Handelnde. Daraus rrgiiss der Vorsitzende des Ncichsverbandcs der Drvischen Industrie, Gchcimrot Bücher, das Wort. Er führte auS: Das ganze Problem sei ans die Wiederbelebung deS Weltmarktes und der internationalen Wirtschafts beziehung gestellt. WaS den Wiederaufbau in Nußland be treffe. so sei er nichc nur eine Jragc der deutschen Industrie, 'andern der gesamten deutsche» Wirtschaft, insbesondere der «Vorst- und Landwirtschaft. Auch Hugo Stinncs ergriff das Wort zu längeren Ausführungen. Frankreich und üer neue italienische Autzenminister. Paris, 28. F«br. Der neue italienische Airßennnnister S<l;onzcr ist heute nachmittag aus Washington In Poris ringet rossen und vom Ministerpräsidenten Poincarö ernpfange» worden. lW. T. B.» Paris, l. März. HavaS meldet: Die Beivrcchiing zwischen dem neuen italienischen Außenminister Scüanzer und Votncars gestern nachmittag dauerte eine halbe Stunde. ES handelte sich lediglich um einen Höflichkeitsbesuch und um eine e r st e I- ü h l u n g n a h m e, da Lchanzer noch nicht vereidigt ist und sich auch »och nicht mit seinen Ministcr- kollegen beraten bat. Aus demselben Grunde weigerte sich der italienische Außenminister, der Presse irgendeine Er klärung abzugeben. Er fuhr ffckO Uhr nach Nom weiter. Eine Veuorienlierung der italienische»! Auhenpolilik? kterlin, 1. März. W>« dem „Acht-Uhr Mendblatt" be- richlet wird, bedeutet das neue iialienisckx Kabinett eine Neuorientierung der ilalienischen Aiißenpoliül. obgleich es infolge ieiner Zusammensetzung nur als ein Uebergangs- kabinetl für die Zeit der Konferenz vvn Genua bezeichne! wird. Es solle wieder eine mehr f r a n k r c i ch f r e u n d-- liche Politik zur Wiedergewinnung des Einflusses im Osten eingeschlagen iverden. Uliberechliaie Besorgnis um weitere Brotverlenerung. Berlin. 1. März. In den letzien Tagen waren Gerüchte verbreitet, nach denen der Brotvreis demnächst aus üo bis 7<> Mark Isinaiiischnellen sollte. Wie jedoch die zuständigen Stelle». Reick,sge-treidestelle und Netchsministerium für Er nährung, mitteilen, besieht kein Anlaß zu Besorg nissen. BiS zum lö. August sei die NeichSgctreidestelle mit tzfctreide eingedeckt, io daß bis dahin das Brot zn billigem Preise abgegeben werden könne. Wenn ab 15. August rollig freie Wirtschaft eintreten sollte, io könne zivar ei» Einfluß auf die Preisgestaltung deS Marktes nicht mehr auSgeübt werden, es sei aber nicht anznnehmen, aas; für das Getreide neuer Ernte, selbst bei einem weiteren Steige» des Dollart» ries, bedeutende Preissteigerungen gegenüber der ictzigen Markiiiotiz cintreien dürsten. Im Neichsminifl-eriilm für Ernährung sckrwebcn angenblicklich schon Bertmndlungcn darüber, nxick»e Maßnahmen getrosten »»erden könnten, um einem starken Emporschnellen der Noggenpreist neuer Ernte vorzubeugen. Diese Erwägungen seien noch nicht zu einem Abschluß gelang!, dock, würden u-ahricheinlick, Abmachungen mit den wirtschaftlichen Ver bänden zustande lummen, die. ohne die freie Wirtschaft aus- zuschaften, die Spekulation einichräirk-ten. Um die Beseitigung der Zwangsbewirtschaftung des Brotgetreides. Berlin. 1. März. In, Haupt aus schuß des preuni'chen Landtages wurde heute bei der Einzelberalung des Ha»8- tzalts der Landunnichaiilickie» Vernmltung ein deuüch- nationaler Antrag aus Beseitigung der gesamten Zwangswirtschaft, auch vom Brotgetreide, mit 16 gegen ft! Stimmen abgelehnt. Vier dfentrumSabgcordnctc stimmten mit den sozialistischen Parteien. 'Namens der Zeulrumomehrheit wurde die Erklärung abgegeben, saß eine Entscheidung in dieser von der nxltw: rische ft liehen Lage und der Ernte abhängenden Krage setzt »och nicht getroffen werden könne. Das Abstimmungsetgebtns wurde von den 'vzialistüchen Parteien mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Mit i'i gegen 11 Stimmen abgclestnt wurde ein sozialistischer Antrag, der die Sichrriieliitiig von Lebensmitteln zu ent sprechenden Preisen verlangt, so daß die Ernährung der min-delbemittelten Bevölkerung gewährleistet ist. tW, ?. B.s Aus den oberschiesischen Verhandlungen. Gens. 1. März. Wie das Völlerbnndssekretarini m!t- ieilt, hat der 7. Uiileransschuß seine Arbeiten über die Ar beitgeber- und Arbeitnehmer-Organisationen beendet. Bis auf wenige Einzelsrage» ist eine Einigung er zielt worden. Nach der Ansicht des 'Völlerbinidsierrctariats dürste» die noch strittigen Krage» wahrscheinlich durch direktes Einvernehmen zwischen den Bevollmächtigten ge regelt iverden. iW. T. B.t