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U'ockrMatt für Pnisniir, KHnigrilnück, Radrbrrg, Radrburg, Moritzburg und Umgrgrnd. Erscheint: Mittwochs und Sonnabends. Abonnementspreis: inschließlick des jeder Sonnabend-Nummer beiliegenden Sonntagsblattes) Vierteljährlich 1 Mark 25 Pfg. Inserate werden mit 10 Pfennigen für den Raum einer gespaltenen Corpus- zeile berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags » Nhr hier aufzugeben. Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts, sowie des Stadtratßes zu Uutsnitz. Geschäftsstellen sür Königsbrück: bei Frau verw. Tschersich. SechsimSSreWgstcr Jahrgang. Dresden: Annoncen-Bureaus Haasenstein L Vogler u. Jnvalidendank Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Berantwortl. Redacteur Alwin Endler in Pulsnitz. Druck und Verlag von Paul Weber's Erbe» in Pulsnitz. Leipzig: Rudolph Mosse. Auswärtige Amwncen-Austräge von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls aufaenommen mag der Betrag beiliegen oder nicht. LxpkMon Ü68 Hml8blat1e8. Sonnabend. 42 M. 13. Deeemver 1884. Ml ckannt gemacht vr. L. nd- und Hl Hypothekar fürIHauFwalde, zu 2: 450 Mark gewürdert worden sind, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Pulsnitz, am 30. September 1884. / Königliches Amtsgeri ch t I vr. Krenkel. lekenbachs Bekanntmachung. Montag, den 22. dieses Monats, Vormittags 9 Uhr, öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses. Die Tagesordnung ist aus dem im amtshauptmannschaftlichen Gebäude befindlichen Anschläge zu ersehen. Kamenz, am 9. December 1884. Königliche Amtshauptmannschaft. - ' von Zezschwitz. Donnerstag, den 18. Deeenchek MM, Diehmarktin Kamenz^ Von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte sollen den 22. DeeMrtber 4884 die dem Leineweber Gustav Hermann Haufe in Hauswalde zugehörigen Grundstücke, 1., das Hausgrundstück Nr. 144 0. des Brandkatasters, Foliu 2., das Feldgrundstück Nr. 731 des Flurbuchs, Folium 399 . welche Grundstücke am 20. September 1884 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf zu 1: 5400 M 351 st Tie Finanzen einiger Nach barstaaten. Will man die Finanzlage des deutschen Reiches mit Gerechtigkeit würdigen, so ist es offenbar am Platze, sie einigermaßen mit den Finanzen einiger Nachbarstaaten zu vergleichen. Am besten geschieht dies mit denjenigen der Großmächte Frankreich, Oesterreich und Rußland, weil bei diesen noch die meisten Analogie bezüglich der Einnahme- und Ausgabeverhältnisse mit dem deutschen Reiche obwaltet. Eine große Zusammenstellung von Budgetziffern gedenken wir zu diesem Vergleiche indessen nicht zu geben, sondern wollen in den betreffenden Budgets nur aus diejenigen Zahlen Hinweisen, auf welche es vor nehmlich bei der Beurtheilung der Finanzlage anzu kommen pflegt. Von den Finanzen Frankreichs weiß man, daß sie jährlich eine solche Summe von Schuldzinsen enthalten, als das deutsche Reichsbudget ungefähr überhaupt an Ausgaben hat und daß das französische Budget in diesem Jahre ein Deficit von 130 Millionen Francs auszuweisen hat. Wenden wir uns nun znm Stande der österreichischen Finanzen, so ist allerdings das Defizit, was dort als ein chronisches Uebel bekannt war, in den letzten Jahren von 70 auf 40 und jetzt aus ungefähr 20 Millionen gesunken, es darf aber.dabei auch nicht un erwähnt bleiben, daß der österreichische Slaat in den letzten Jahren mehr als 300 Millionen Gulden neue Anleihen ausnahm und die österreichische Staatsschulden- last bereits wett mehr als zwei Milliarden Gulden be trägt. Die russischen Finanzen weisen auch noch immer neue erhöhte Ausgaben gegenüber der Einnahme und ein Deficit von circa 25 Millionen Rubel ans, trotzdem Rußland noch bis in die jüngste Zeit bedeutende Geld anleihen machte und die gesammtcn russischen Staats schulden an 4 Milliarden Rubel heranreichen dürsten, dennoch ist aber gerade bei Rußlands Finanzen nicht zu verkennen, daß sich dieselben seit zwei Jahren wesentlich gebessert haben. Fragt man nun nach den Ursachen der wachsenden Ausgaben in den Finanzen der drei Groß mächte, so werden als solche genau wie Deutschland die gewaltigen Unkosten der Erhaltung und Neuanschaffungen für Heer und Marine erwähnt und es ist sicher, daß der? Stand der Finanzen in den betreffenden Ländern so ziemlich die Grenze des Aufwandes für Heeres- und Marinezwecke wenigstens für die nächsten Jahre vorge schrieben hat und Deutschland nicht zu befürchten braucht, in dem militärischen Wettbewerbe überflügelt worden zu sein. Zieht man dabei die im Verhültniß zu den anderen Großmächten, ganz geringe Schuldenlast des deutschen Reiches in Betracht und bedenkt, daß in Frankreich, Oesterreich und Rußland das Deficit größere Dimensionen zeigt, so wird man den zur Zeit allerdings auch un günstigen Stand der deutschen Reichsfinanzen doch nicht derartig finden, daß er zu irgend welchen ernsten Be denken Anlaß geben könnte. Die Finanzen Deutschlands stehen gegenüber den anderen Großmächten am günstigsten da. Die Staatsschulden des deutschen Reichs zeigen, auch wenn man diejenigen der deutschen Einzelstarten hinzurechnet, noch kein Fünstel von der Höhe der Staats schulden der genannten Großmächte und wird dies Ver- hältniß auch nicht dadurch alterirt, falls das deutsche Reich noch eine Anleihe von einigen hundert Millionen machen sollte, was aber gar nicht nöthig erscheint, die geplante Reichsanleihe dürfte höchstens 40 Millionen Mark betragen. Zeitereignisse. U.— Pulsnitz, 11. Decbr. In Bezug aus die Geschäftsgebahrung bei der seit 1. December hier neu errichteten Ortskrankenkaffe herrschen vielfach falsche An sichten. Was zunächst das Verhalten in Erkrankungs fällen betrifft, so wende man sich an einen der hiesigen Herren Aerzte, dieselben werden einen Krankenmeldeschein aussertigen, welcher an den mit der Controls beauf tragten Herrn Werksührer Schloßhauer abzugeben ist. Nach der Wiedergenesung erhält der Behandelte vom Arzt einen Krankenschein, welcher zur Hebung des Kran kengeldes an der Kaffe (August Rammer, Langegaffe von 3—6 Uhr Nachmittags) berechtigt. Alle von den Aerzten verordneten Arzneien sind aus hiesiger Apotheke zu ent nehmen und werden den Mitgliedern daselbst unentgeld- lich verabfolgt. Bezüglich der Beitragszahlung richtU die Verwaltung an die Herren Arbeitsgeber das dringendste Ersuchen, den Kasstzfibolen durch prompte Zahlung der Beiträge zu unterstützen und macht gleich zeitig nochmals darauf aufmerksam, daß diejenigen Zahlungspflichtigen, welche an den Kaffenboten Zahlung nicht leisten, oder von demselben nicht angetroffen werden, die Beiträge spätestens in 3 Tagen unmittelbar an der Kasse während der Erpeditionszeit einzuzahlen haben. Als der wesentlichste Factor für aeorduete Rechnungs führung sind jedoch die An- uNd"Abmeldungen zu be trachten, und muß hierin unbedingt auf Besolgung der gegebenen Vorschriften Seitens der Herren Arbeitgeber gesüßt werden. Hierbei sei noch erwähnt, daß sür alle Versäumnisse bei An- und Abmeldung ausschließlich der Arbeitgeber bestraft wird, also keine Ausflüchte dahin gelten können, daß damit ein Anderer beauftragt worden sei. Was übrigens diejenigen betrifft, welche bis zum 1. d. M. nicht den Nachweis bringen konnten, in eine von dem Beitritt zur Ortskrankenkasse befreiende Kasse eingetreten zu sein, so haben dieselben die Ver pflichtung sich ohne Weiteres zur Ortskrankmkasse anzu. melden. Der Austritt aus derselben kann nur mit Schluß des Rechnungsjahres erfolgen, wenn er denselben spätestens 3 Monate vorher anmeldet und vor den Ablauf des Rechnungsjahres nachweist, daß er Mitglied einer von dem Beitritt zur Ortskrankenkasse befreienden Kaffe ist. Möge jeder Betheiligte nach seinen Kräften durch Befolgung des hier Gesagten der Verwaltung ihr mühevolles Amt zu erleichtern suchen. — Bekanntlich gelangen namentlich zur Weihnachts zeit zahlreiche Sendungen deswegen nicht zur Beförder ung resp. Aushändigung, weil die mangelhaft befestigten Adressen durch Nässe, Reibung rc. verloren gehen. Diese Packete werden zwar von der Post geöffnet, um aus dem etwa beiliegenden Briefe rc. den Absender oder Empfänger zu ermitteln. Gelingt dies, so erfolgt die nachträgliche Bestellung oder Rücksendung, andernfalls aber ist die Sendung unbestellbar. Um also Packete vor gänzlichem Verluste zu bewahren, lege man dem Inhalte eine genaue Adresse sowohl des Empfängers als auch des Absenders bei. Geht auch dann die äußere Adresse verloren, so wird ein solches Packet doch mit geringem Zeitverlust nachträglich noch bestellt, oder, wenn der Adressat nicht zu ermitteln, dem Aufgeber zuiückgesandt. Dresden, 10. December. Wie gefährlich es ist, Abends vor dem Schlafengehen den Kohlenkasten offen vor der Fcuerlbür des geheizten Ofens stehen zu lassen, zeigt wiederum folgender Fall: Der Inhaber eines hie sigen größeren Geschäfts halte sich vorgestern Abend ein tüchtiges Feuer in seiner Garyonwohnung anschüren lassen und legte sich wegen einer leichten Erkältung zeitiger als gewöhnlich zur Ruhe. Gegen 1 Uhr wurde er von einem stechenden Geruch aufgeweckt: das ganze Zimmer war mit Rauchwolken angesüllt und mit Mühe gelang es ihm, die Fenster zu öffnen und der Erstickungs gefahr zu begegnen. Aus dem Ofen war eine glühende Kohle in den ungefüllten Kohlenkasten gesprungen und hatte den Inhalt desselben in Brand gesetzt. Daß üb- rigcns die Gefahr eine große gewesen, beweist ein vor wenigen Tagen in Mühlhausen vorgekommener Fall, wo der Kreissccretär Prätorius auf ganz gleiche Weise den Tod durch Einathmen der Kohlendämpfe gefunden hat. Dresden, 8. December. In der Leipziger Vorstadt ist am Sonnabend Nachmittag ein ein Jahr altes.Kind an schweren Brandwunden gestorben. Dasselbe saß in einem Wagen, welchen die Pflegemutter an einen Tisch geschoben hatte. Auf diesem Tische brannte eine Pe troleumlampe. Als daS Kind kurze Zeit allein im Zimmer