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Dresdner Nachrichten : 13.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189805133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980513
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-05
- Tag 1898-05-13
-
Monat
1898-05
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.05.1898
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M-M.N »I, »«,»dmk «»» «»»iin»i,u»»n> Kr dir nichste Nu min» criolat in dnl 5-ourtaklmätiösiellc. MarirnNr U, u. in d«n Nebenannatimrsiellkn v von«, k b>1 3 Ubr Nackm Sonnlmi» » ur MarkuM 38 v N-'/,l UbrMittair. Nurelgentaril. Dierip-ltiae wnmditile ica. s Silibm» IbPb-Nnlunbiannaknanit'erVrival. hile Aeilc rv Vb: Dovvelieilc „unterm ktrich" «Sinactaiwt' 40 Di- wrund- ^rilc kür Montaar oder »aä, ftclttaaen so Pta. nur Flin,iliknnaü>rimien rc.i. »e, 30 Di. — Aubwortiac Anitrtlae nur neuen Dormikdeiabluna- veleoblötierwew- m ivP!. berechnet, vür Nückaabe einaelanblcr tzchrist- liucke keine Verbindlichkeit. Sernsvrechanlchinki A«t I Urr 11 u. Ur. so»«, lie Dresdner Rachrichlc» erichcineu täalich Moracns. 43. Jahrgang. F»II>« Vvlltlsr, llmillili V»U»tr. IS siuphsdlt m ^U8U-tKI: Ltdiv^nv <»«r«n un i . IInii^,. I^üt kie it- UN6 L.an«>« Irtliei« iitkt». Telcgr.-Adtesse: 'Nachrichten, Dresden, -4» ?splor-rsbnk-LL8«r kspior-krossolisiiälllii« -ch- Svo LS 7,'l.'m7. Svslvutvidslsttv« 8«rtOi» vr»eIt-,8Ql»r4;tU-u 4 t- p»ptvrv, Udliün«!«„,»»ptvrv, 4 ouvvrt» mi t L»»ppen. «viSvn- uni »Nor I nrwLt« unä Kollon, »orvlo rillor in än» l^'aeii oiiiKetunxOiKlor ^r-tzilco!. 6o1v8oa1ioitZp03ton. — villixsto ?roisv. — I'rompwLto Üoäisnnnx. Mnvr»LvL88vr, Icitirstliedv und nutrlrliekv girrmitirk, dionsälirigo b'üllun^, un inneren StÄcktborirlco trete Kn^snäunr.', naelr »»«rvärts geempt, K unter djllixstee Ilorvehnnng der Verpack»»«'. vreslleii n»d kMllltr. — l. u^iniii — biur Istimg-XummKain-li'irkrilrube, — Tlanclaihgit. t. 8»mmk!i'-It«4e»j«ppvii, 8»vvl«e>i8, Vom'istvii-^iiienM, Katlksln'vi'-^NLÜM "HW grösste B.U8bva1ü iu I^octeakolrleiätwg, billige, toste I'reiso, em^tieblt ,U«»K. aus Vii»«!, 2!lk ^«klilttKKKtiridiKv Skt, j^rterre u. I. Eckige. M» Der svanisch-aincnkaniichc Krieg, Hofnachrichten, Landtagsvcrhandlunge». b'lmtl. Bckanntmachnngc», l Mnthmnßl, Witterung:! tzHI)«,» 1 <L4d<^ >e»^Flktigll. Lehrcrinnenhciin, Gcrichtsvcrhandlnngen. Trcsdrrer Kunstsalon. Lvttericliste, I Wenig'Bessernng, ^bI» „vlill 40-^0» Politisches. Das Unzulängliche hier wird's Ereigniß! möchte man mit dem Chorus mystikus in Goethe'S Jaust bei der Nachricht aus- ruscn, daß das Gros des spanischen Geschwaders, das am M- April von den Kap Vcrdeschen Inseln westwärts in See gegangen mar in Cadiz angelangt ist. Da alle Welt glaubte, das; dieses Ge schwader inzwischen in den westindischen Gewässern cingctrosfen sein müsse und daher ein Znscinnncnstos; mit dem Geschwader des amerikanischen Admirals Sampson bereits stattgesnndcn habe oder dach unmittelbar bcvorstche, so konnte man Ansangs zu der Annahme verleitet werden, mit dem erwähnten Cadi; (oder Eadix) sei nicht der Kriegshafen an der Südspitzc Spaniens nahe bei Gibraltar, sondern die kleine Insel Bahia de Cadiz Kap an der Nordküstc von Cuba gemeint. In Wirklichkeit handelt cs sich aber um den bekannten spanischen Hafeirplatz und es darf somit als zweifellos an gesehen werden, das; die erste sog. Kap Berdeschc CScadre die heimathlichen Küsten überhaupt noch nicht verlassen bat. Daß sie Anfangs einen westlichen Kurs einschlng, scheint nur ein Manöver zur Täuschung der Amerikaner gewesen zu sein, die in Folge dessen die Blockade von Cuba lockerten und nach den Gewässern von Portorico und Haiti dampften, um dort den Feind zn erwarten. Die Gründe, aus denen die Rückkehr des genannten Ge schwaders nach Cadiz erfolgte, sind selbstverständlich in Dunkel ge hüllt. Aus spanischen Quellen hat man über dieses überraschende Crcigniß, da-s fast allenthalben sehr abfällige Kommentare Hervor rufs- noch nichts vernommen. Die Einen charakterisiren die Meldung von der -Heimkehr der spanischen Kriegsschiffe als die ungeheuer lichste aus dem ganzen bisherigen Perlanse des Krieges, Andere erklären, ein so schmachvolles Bild habe die Kriegsgeschichte kann, jemals gesehen, eine größere Ueberraschnng habe die spanische Regierung der Welt wohl nicht bieten können, als mit dieser nahezu unbegreiflichen Rückwärtsbewegnng ihrer Armada, Es fragt sich indes;, ob cs sieb mn einen unbegreiflichen Porgang handelt: richtiger dürste es wohl sein- ans die-llnznlänglichteit der spanischen Kricgsvorbereitnngen zn schließen, wie sie bereits durch die Niederlage ans dem vstasiatnchen Kriegsschauplätze, bei den Philippinen, so grell beleuchtet worden ist. Es ist sehr wahrschein sich, daß die spanische Marincverwaltnng die geraume Zeit, die seit Beginn des Krieges verflossen ist, nvthwendig dazu gebraucht bat, mn die Flotte durch Ausbesserung von Schäden, durch Aus rüstung niit Waffen, Munition, Lebensmitteln und Kohlen, vielleicht auch durch Ernexerziernng der noch ungeübten Mann schaften in der Handhabung der Geschähe und Maschinen erst in einen kriegssähigcn Zustand zn versehen. Eine andere Erklärung geht von der Poraussehnna ans, das; das Kap Perdesche Geschwader sich nicht stark gcnug gefühlt habe, in den Antillen allein den Kamps mit der amerikanischen Flotte ausznnehmen: die Rückkehr nach Cadiz sei erfolgt, mn sich hier durch die Vereinigung mit dem zweiten spanischen Geschwader zu verstärken, das größtentbeils aus wichen Schlachtschiffen und Kreuzern besieht, die sich bei Ansbruch des Krieges in Reparatur befunden hatten und daher nicht sofort attnmsbcreit gewesen waren- Diese Vereinigung der Hanvtsircit- lrästc würde in der That nnnmgänglich sein, wen» der Madrider Krieasrath zu der Erkenntnis; gelangt ist. das; das Hinau-sienden der spanischen Flotte in kleineren Abthcilungcn deren Vernichtung bei der llcberlcgenheit der Amerikaner zur Folge haben müßte und daß daher die Entscheidungsschlacht nur mit dem Aufgebot aller Kräfte geschlagen werden dürfe. Wenn man die dargelegten Umstände mit obicktiver Unbefangen heit prüft, ft' ist man, wenigstens vom re!» militärischen Gesichts punkt aus betrachtet, noch keinswegs berechtigt, der spanischen Kriegsleitung Plan- und Ralhlvsigkeft oder Unthätigkcit und Un fähigkcit vorzuwerfen. Die Ansicht, sich zunächst aus den Verthcidig- nngsstandpunkt zn stellen, ist thatsächiich in amtlichen Kreisen in Madrid vertreten worden und hat auch Manches für sich. Sic gründet sich vor Allem auf die numerische Ueberlegenhcit der amerikanischen Marine, die einen vorsichtigen Gebrauch der spanischen Streitkrättc zur gebieterischen Pflicht mache. Tie Flotte dürfe unter keinen Umständen leichtsinnig ans's Spiel gescht wer den. Io lange sie vorhanden sei, könnte von tiner Entscheidung zu Gunsten Amerikas nicht gesprochen werden: ihr Dasein allein genüge, um 'Amerika in Schach und in ständiger Bennruhigung zn halten, bis infolge geschäftlicher Verluste, hoher Stenern u. i. w, dic friedliche Strömung in 'Amerika die überhand gewinne. Dazu komme noch, daß Spanien über weit geringere Mittel verfüge, »m etwaige Verluste zu ersehen, als der Gegner: es verstünde sich also von selbst, das; nur solche Erfolge anzustrcben seien, die nicht einen ruinösen Charakter annehmen können. Schließlich seien auch die Küsten der' Vereinigten Staaten durchaus nicht so völlig vcr- thcidigungslos, daß ei» kühner Handstreich ohne Weiteres gelingen müsse, womit nicht gesagt sei, daß dieser in einem gegebenen Augenblicke nicht ausführbar sei. Im Allgemeinen sei aber eine üb diese Ansichten, die durch gen unterstützt werden, bisher muß natürlich dahingestellt bleiben; die Rückkehr des Kap Verdeschen Geschwaders nach Cadiz macht dies nicht unwahrscheinlich. Die allgemeine Auffassung, wie sic fast in der aesammlen europäischen Presse geltend gemacht wurde, sprach sich dagegen für eine sofortige energische Offensive aus. die freilich die unmittelbare Aktionsfähigkeit der spanischen Strcitkräfte rnr Voranssehung haben mußte. Besonders waren cs schwerwiegende politische und moralische Gründe, welche eine solche kühne Offensive einpsebleuswerth machten. Tie Erwartung, daß in Spanien angesichts der schicksalsschweren Situation alle inneren Zwistigkeiten verstummen würden und die gcsammtc Mtion sich in nationaler Hingebung mit heroischem Mnthe vereinigen würde, den; Feinde die Stirn zn bwten, hat sich nicht erfüllt. Die empfindliche Niederlage bei Manila hat die Gefahr eines gleich zeitigen inneren Krieges heraufbeschworen, die vielleicht nur dadurch hätte beseitigt werden können, wenn es gelungen wäre, die Wasfen- ehre durch einen sofortigen Erfolg in Westindien wieder herzustellen. Die Größe im Unglück scheint aber das spanische Volk nicht zu besitzen. Die Symptome einer nahenden inneren Katastrophe mehren sich; über einen großen Theil des Landes hat bereits der Belager ungszustand verhängt werden müssen und das Berbängniß ist un abwendbar, wenn die Amerikaner einen zweiten Erfolg, ähnlich dem bei den Philippinen erlangten, erringen. Wenn die in Cadiz vereinigte Flotte sofort nach den Antillen anslaufe» würde, so dürste sie vor 'Ablauf dieses Monats in den westindischen Gewässern nicht eintreffen. Bis dahin aber ist cs nicht ausgeschlossen, daß Cuba und Portorico ihrem Schicksale verfallen, vor dem sie, sobald sie in den Händen der Amerikaner sind, keine spanische Flotte mehr wird bewahren können. Kernschreib- und Aernsprech-Berichte vom 12. Mm, K ö l n. Die „Köln. Ztg." meldet aus Madrid vom kl. dS. Mts.: Von dem Geschwader des Admirals Ccrvcra sind 3 Torpedoboote mit Kvhlcnschifsen hinter Las Palmas (Kanar ischen Inseln) eingctrvssen. N c w - N o r l. „The Journal" veröffentlicht folgende De pesche ans Fort - de - France tMartiniauc): Ein amerikanisches Geschwader von k» Schissen bombardirt gegenwärtig L>an Juan ans Portorico. * N ew - Aor k. Ter englische Dampfer „Mcssantic" berich tet , in vergangener Nacht sei ein großer Torpedobootsjägcr mit gefechtsbereiten Geschützen bei Nautucket iJniel bei Massachusetts) hinter ihm passirt und habe Signale mit einem anderen Schisse ansgetauscht, die von letzterem erwidert wurden. Denselben Torpcdosägcr habe der „Mcssantic" am Morgen daraus wieder augetrvssen. Ter Kapitän sagt, cs sei bestimmt kein amerikanisches Schiff gewesen. * Key-West (Reuter-Meldung.) Das Gefecht, welches gestern Nachmittag bei Cardcnas stattfand, dauerte eine Stunde. Die Kanonenboote „Wilmington" und „Hudson", sowie das Tor pedoboot „Winslow" liefen in den Hafen ein, um die dort be ftndlichcn spanischen Kanonenboote anzugrcifc», bekamen dieselben aber erst zu Gesicht, als die spanischen Batterien zu feuern be gannen. In diesem Augenblicke kamen die spanischen Kanvnen- bovle heran und feuerten ebenfalls aus die amerikanischen Schifte. Ter „Hudson" brachte die Leichen der Gefallenen, 1 Fähnrich, l Mann sowie tz Verwundete, darunter 1 Offizier, nach Key West. Sämmtliche Gefallene und Verwundete gehören der Besatzung des „Winslow" an. K e p - W e st. (Reuter - Meldung). Bei dem Gefecht bei CardenaS lvnzentrirte sich das Feuer der Batterien und der spanischen Kriegsschiffe ans das Torpedoboot „Winslow", dessen Kessel gesprengt wurde. Die Kanonenboote. „Hudson" und „Wil- iiiiugton" eilten dem „Winslow" zn -Hille. Alle drei zogen sich aber sodann zurück. Berlin. Das 'Abgeordnetenhaus setzte heute die Berathnng des Anerbengcsctzcs sür Wcstphalcn fort, ohne damit nun Abschlni; zu tommen. — Tie Herrenhaus-Kommission sür die Pfarrer- Besoldungsgesetze hat 8 1 des evangelischen Gesetzes mit 8 gegen 7 Stimmen angenommen. Berlin. Tie „Norddeutsche Allgem. Ztg." schreibt: „Amerikanische und deutsche Blätter haben kürzlich berichtet, das; der Kaiser in einer Unterredung mit dem Botschafter der Ber einigten Staaten in Berlin die Annahme, die kaiserliche Regier ung lei von unfreundlichen Gefühlen gegen Amerika beseelt, znrüct- gcwicsen habe» soll. Wie wir erfahren- hat eine solche Unterred ung nicht stattgesunden und beruht daher die darüber gemachte Angabe aus freier Kombination. Der Kaiser dürfte es »in so weniger sür erforderlich erachtet haben, die ihm zugeschriebcne Versicherung abzugebcn. als die 'Amerikaner nach den von deutscher Seite bei Beginn des Krieges wiederholt und zuletzt »och feierlich in der Thronrede vom (i. Mai abgegebenen Erklärungen über de» Charakter unserer strikten, vollkommenen und lvnalen 'Neutralität nicht im Zweifel sein konnten. Dies sei auch solchen englischen, französischen und österreichischen Blättern gesagt, die bemüht seien. Regierung und öffentliche Meinung des Deutschen Reiches als parteiisch gegen den Präsidenten und das Volt der Vereinigte» Staaten hrnznslellcn. Die kaiserliche Politik hat Anspruch ans das Vertrauen, das; sic die mehr als lOOiätnige Freundschaft zu dem Staatswesen, in dem Millionen deutscher Landsleute ciue zweite Heimath gesunden haben, nicht ohne zwingende Gründe stören lassen werde." — Der BundcSrath überwies heute die Vor lage bctr die Ausprägung von Kronen, die weitere Umprägnng von silbernen Zwanzigpfennigstücken und die Beschlüsse des elias;- lothrinaischc» LandeS-ÄusschnsseS zu dem Gesetzentwurf bctr. die Kapitalrentcnftcuer den zuständige» Ausschüssen. — An hiesiger zuständiger cstellc ist von einem angeblich auf Samoa aus- gebrochenen Ansstandc, zu dessen Haupt Tamascse sich aufgeworfen habe, nichts bekannt. -- Das Befinden des Erzherzogs Karl Sstepha» von Oesterreich, der sich in der Behandlung des Prof. Dr. Svnnenburg befindet, ist nach den heutigen Nachrichten zufriedenstellend. Es bat sich um eine Blinddarmopcrativn ge handelt. deren Heilung de» Erzherzog längere Zeit an s Bett und an Berlin fesseln dürfte. Leipzig. Infolge des Bcnrich'schen Mordprozesics sind heute von der Strafkammer Hl des hiesigen Landgerichts fünf Angeklagte wegen Verleitung zum Falscheid resp. wegen Begünstig ung zu Strafen von ö Monaten bis zn 1 Jahr 1 Monaten Ge fängnis; verurtheilt worden. P c st. In den; Budgctausschuß der Delegation des Ncichs- raths gab der Minister des Auswärtigen Gras Goluchowski sein Exposee. Er sagte: Dank der von Frankreich, England und Ruß land garantirten griechischen Kricgsentlchädignngsanleihc kan» nunmehr die Ausführung des türkisch-griechischen Friedensvertrags anstandölos und hoffentlich ohne weitere Verzögerung erfolgen. Weniger erfreulich sind die Fortschritte in der kretischen Frage, in welcher sich Oesterreich-Ungarn fortab auf die Thcilnahme an den bezüglichen Verhandlungen des europäische» Cvnccrts beschränken will. Den Grund dieses Entschlusses bot die von mehreren Seiten befürwortete Kandidatur des Kroiwrinzen von Griechenland für den Gouvernenrpostcn, wogegen Oesterreich-Ungarn ernstlich er wogene Bedenken nicht nntervriicken konnte. Oesterreich-Ungarn konnte sich nicht der Erwägung entziehen, das; eine von der Türkei bekämpfte Jnstallirung der in Aussicht genommenen Kandidatur, abgesehen von dem Widerspruch, in welchen die Mächte dadurch mit ihren bisherigen Erklärungen und ihrer bisherigen Haltung acriethen, ans die Lage im Balkan eine fatale Rückwirkung haben könnte, die das mühsam konstruirte Fricdenswerk in Brüche zu schlagen geeignet wäre. In Bezug auf die Beziehungen zu den Mächten verwies der Minister auf die Ansprache an die Delegation, indem er hinzufügte, dieselben bewahrten jenen erfreulichen Charak ter, den er in seinen vorjährigen Ausführungen kennzcichnete. Das gelte ebenso von dem Dreibünde, der in seiner unerschütter lichen Festigkeit fortbestehe und beständig bemüht sei, seiner Auf gabe gerecht zu werden, als von den, Berhältniß zn den übrigen befreundeten Mächten und speziell zu Rußland, mit dem Oester rcich-tkngarn, cinlangcnd die Aufrcchterhaltung der gemeinsam ain gestellten Grundprinzipien sür die Orientpolitit, in engerer Fühlung verblieb. Wenn es auch kau,» einem Zweifel unterliegt, daß mir und auch Rußland stärker als andere Mächte au den Zuständen im europäischen Orient interessirk sind, kan» doch nicht übersehen werden, das; unsere Monarchie als iimnittelharer 'Nachbar des Balkangebietes, gezwungen ist, die dortigen Vorkommnisse mir möglichst noch intensiverer Wachsamkeit als Rußland walnzunehine» und sich doppelte Vorsicht in der Behandlung der einschläglichc» Fragen gnfzucrlegen hat. Triest. Ter „Pieeolo" meldet ans Mailand, daß die Auf ständischen die Königl. Svinmerrcsidcnz in Mvnza hätten erstür men wolle», sie wären aber znrückgewieien worden Petersburg. Die „Nowvsli" schreiben: Da die Unab hängigkeit Koreas bisher das Grnndintcresse der gelammten ans wärtigen Pvliti! Japans bildete, so erscheint der rnssisch-iapanifche Vertrag als Vnndnißvcrtrag zwilchen Rußland und Japan und sei cs zunächst auch nur bezüglich jedes fremden Eindringens in die Sphäre ihres Einftnsses an» .Korea und ihrer aegenieitigen kommerziellen und industriellen 'Beziehungen. London. In der Angelegenheit der nach auswärts von Washington aus verbreiteten 'Nachricht von einem Tnnamitaltental wird nunmehr ans Washington gemeldet, dieses Gerücht sei darauf znrüctzuführen, das; ans der Auätostua-Iniel gegenüber Washington eine große Menge Explosivstoff gefunden worden ist, welche Prot. Monroe von der .Kolnmbia-Universität zur Anstellung von Experi menten dorthin gelegt hatte. Von einem beabsichtigte» Attentat kann daher keine Rede sein. - Einer Madrider Depesche der „Daiin Mail" zufolge bestreitet der Marineinintster, dai; sich die Cavverdi'schc Flotte nach Cadiz ziirückbegeten habe und sagt, sie besindc sich gegenwärtig da, wo sic ihren Weiftnigen genial; sein solle. New Nor t. 'Nach einer Meldung der „Tribüne" aus Washington erhielt Admiral Sampson den Vciehl, San Inan ans Portorico nicht anzngreiscn, sondern weitere Weisungen in der Nähe von Portorico abzinvarten. Es sind in Washington von Sompion, seitdem die Schisse seines Geschwaders von der 'Nord- knstc San Tomingos sigiinlisirt wurde», keine weiteren Nachrichten eingelanseii. Washington. Ter Finanzausschuß des Senats hat den Bericht über die Vortage betr. die Mitte! für die Kriegsführung bis ans cnugc administrative Details zur Berichterstattung an den Senat scstacttclll. Tic Demokraten, welche die überhand in dem 'Ausschuß hatten, sind mit ihrem Amendement, eimchließtich der -Korporativiissteuei, Bermchrnng der Silberprägniig und der Aus gabe von tätt Millionen GreciibackS, dnrchgedrungen, Tie Vor lage ist somit fast gänzlich uingeändert worden, — Tie Streik kräfte unter dem Befehl des GeneralmaiorS Merritt, welcher für den Posten eines Gouverneurs auf die Philiopiiieu heuinimt ist, werde» das erste Armeekorps bilden. Dasselbe setzt sich ans regulären Truppen von der Küste, des stillen üeeans und Frei willigen der Staaten Kalifornien, Oregon, Washington, Idaho und Utah zusammen und crhiell soeben den 'Befehl, sich in Sa» Fra» cisco mit den aus Kolvrado, Kanzias, Missouri, Nebraska und Dacota kvmincnden Freiwilligen zu vereinigen Das Korvs wird 1,"> Regimenter Infanterie, tz Batterien Artillerie und eine Ab theilung Kavallerie, insgeiamntt IRtM Manu stark sein. Wegen Mangels an Transportuiitteln wird in der nächsten Woche wahr scheiiitich nur eine Division ahgchen, ll-ötii) Mann regulärer Truppen sollen nach den Philippinen gesandt werden. K e v - W e st Gestern 'Nachmittag fand bei Eardenas ei» Geseiht statt, a» welchem derKreuzer-Wilmurgton", das Torpedoboot „Wins low" und ein Hrlsskanoncnboot betheiligt waren. Tie Verluste der Amerikaner waren: 1 Offizier und tt Mann todt. ä Mann uerwnndet. Die heutige B e r l r n c r Börse cröffnete im Anschluß an die festen Tendcnzbcrichte von auswärts in zuversichtlicher Halt ung. Das Geschäft beschränttc sich indes; ans einzelne Gebiete, »amentlich aus Bergwerke und amerikanische 'Bahnen. 'Auch für Indnstricpapierc zeigte sich am Kassamarkk recht ansehnliche Kauf lirst. Im weitere» Verlause erhielt sich die ariiäugtiche Kain und Deckungslust, so daß die Kurse weiter etwas anzichen konnten. Banken ziemlich still) aber behauptet. Von Eiseudatzuattie» deutsche etwas besser, von sremdcu Northern Paeisie und Eanada Paciste lebhafter und höher, auch Transvaalbahn und schweizerische Bahnen besser. Bergwerke erzielten ansehnliche 'Avancen, nanient lich Hüttcnwerthc, Fremde Renten, in erster Linie Mexitäner, anziehend. Privatdiskoirt Prozent, - Ein offizieller Verkehr in Getreide und Mühlenfabrikatcir fand nich! stakt. Lvco- Spiritus krehauvtet, aber still. 70cr 5l,2 Mb. -Der nicht ge handelt, Termine in Realisationen angcbotcn und e»va 2ft Pig. billiger. Im Getreide-Verkehr machte die starke rückläufige Bewegung der Preise, die gestern cingetretcn war heute zunächst Halt, Am Frühmartt trat wieder'Nachfrage nach greisvarcr Waarc hervor, im Mittcrgsverkehr bestand indeß wieder größeres Angebot, namentlich in russischem Roggen, während ans Weizen der an haltende Preisrückgang an den nordamerikanischcn Märkten drückte Weizen und Roggen kür Inliliefernng etwa st bis 3,50 Mb nicd riacr. Wie verlautet, wurde bezahlt für effektive Irrlilieferung: Weizen 216, Roggen 173,50 Mt.. Haler behauptet. Nach E> Mittelung der Ceiitrgliiotirniigsslelle' der preußischen Landwirth schaftslannnern wurden bezahlt in Berlin: Weizen 251,5, Roggen 179, Hafer 178: Stcttin-'Ltadt: Weizen 260, Roggen 170, Haler 169 Mark. — Wetter: Theilweise heiter, Süd-Süo-Acstwirrd. kZr«nNur> ». iCcliliik!'. llrcdit 302,30. Discoiila lk,7.rc>. Dresdiik' Bank - . SlaalSbal», . Lombarden 8-0/,. Lauratiütte iss,so. Uuaar. Wold —. Lorliiaieicu —. Ruliia Vor!», is Ula Siaclimillaa».' Striae ivs.W. xaalicner sr.ss. Svanier S4V». Dorinaieic» r?.oo. Türken Ll.ee. Türkenioois rog.oo. Olloma:» dank sqs-vo. Siaoiddadn -, Lombarden —. Bclianvtet. 1-oriS. IrodnNcnnan!!. Weiten »er Mai Sl-SS. ver Levtbr.-Terbr. ss.ss, rulno. Nribot »er Mai 4S.7S, »er Sevtbr. Te;br. «s.oo. belianutel. Lvmins vcr Mai S7.oo, ver Sevlbr.-Dezdr. L7.7S. ruliia. ?»»«>,rdoin, M.odnli,!' Vcncbr. Menen ver Mai —, ver November —. »eichailÄoS. Norme» ver Mai I7S.00, ver Oktober 146,00. » 2-^ j - ^ ^ Z §5-3- ^4- >i-. Oerllichcs und Sächsisches. — Se. Majestät der König hat das Protektorat über das 17. Mitteldeutsche Bundesschießen übernommen und wird am 3. Juli voraussichtlich an der Feier in Leipzig thcilnehmcn, — Sc. Königl. Hoheit Pnnz Friedrich Äug» sr empsing vorgestern Mittag eine Deputation des Königl. Sachs. Vereins „ehrenvoll verabschiedeter Militärs" zu Leipzig, dessen Ehren Mitgliedschaft Sc, Königl, Hoheit vor einiger Zeit gngenommcn
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