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Dresdner Nachrichten : 18.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189603188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-03
- Tag 1896-03-18
-
Monat
1896-03
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.03.1896
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üLs Nl.1>. mtwerth k Hhpo« Schuld- s zweite rdslückc» !N 8VU I. ^ul« !eZins- > zanlbar . »tv I. r aiu 4. tnüll., Effektor rnil In» 1896 an- richlcleu, reich sei» :s ist, zu »silier, „sislor:.,!- >, Schul- SV chmack- c an, lull nrbmacher- «dllla«, iür Schul»' mratratze». le. Tiiche. ld Küchen- >eu durch »rtvl. on: «15. Oktbr. valdreicher — Nor- rinpsbäder Malischen lutarmutb, rnd Gicht. rS-Orgaue, über- uud » ^ tiu». -n. dur» dt, LÄ« MI. 2,7» »Mia»«» von NiituiidiaunL«»: r>an,n',r s«v Vonn o-uMNÄ» v. vann. rr - ,r NlirMii. "«culiM ckr «IIo«lir« 8 „ur in »«chNjMni vi» »Um «ackmiilo,«. D«k ltvqniac GiunIixUl- '"iia„üm 8 ^,tbr,0 w P,u.. A» «»»!>,»„»«»» an! tri PnmutnieOru« u P'a.. .niiikni, L»rich 'emu',a»s«> «o -p,„ >»iu»d»,il, ftir 7l.l>n,a»k odki »ach .'»'«Haar» 20 >p,u. Our Uainitirimachrtchlc» rr u m«. uo 'd>u »ach l^Uonderem Tarif. Äu»warl>ae-tiiUiiiq, »ur orue» Para»i>t>,m»t«»a N,kunt.il»»,ue» »clanru tümmliiche uninlm'lr AunaneraOureaur a» VetcabtäU« werk'» aut 10 P>a. berechnet. vur üluckaab, ,ina,tantu,i Tchrnl- liuch' leinr Prrbindtichkeik. trrnsvr»«t>N»Ue Nr. II. 41. Jahrgang. IluklivivrLntsu !6o!nyr Ztl^o 'ur äs^ von ^»(tuzon. E1I»oVvI»«Iv», < türirelvi-rlraus ^Itn»nrl»t 2. Btinai» > Z ln non link § V,.r?.Itz-I>, ha« «k LittelLtiUläs-llütel L siir <i<^> tiuI1.>- ui»! X > !-- 8 r'uuuuurt^'Noi^-iol-. K I.uiuto-n ,„»l Iftur, 8 Im O»,,!, »1» <>. - 8t»'tk. tönten tv« ^inunaul litir-.'-rt I'U-mr. Dresden. I^i'li». Muilvrn»t« ^Vlviivr ^ So-'ss/s ö,u« 4rll, IieMchteii Mrlei'-Ikeliel'.I'illet'lM' ja ttien tS?rr^7^ Lemrlod klLUl. 3ok11akorL2t VM.SS. iiiiütsv üitmliolil, Voll Iiout.« UN bin Ln<Io <1i6«. Lion. !tt Mtüm'lli Huuiit^e^liütt V/il8äk'U<f6I'8tl'. 17 Nr. 77. iMNllll'-AllMI'IlSllf >4«»itzS7«^errL«Lr^.7j!8ri xmilolcAO^t-IxIc-l' 80NN6N80kil'M6. I^iiitier 5—30 öl., jotxl 1-10 LI. Neichsfinaiizreform II. Schlltdentilgniig. Hosirachrichtcn. Landtagsverhandliinge». str'öiltgen'sche Strahlen.! Mitthmilßlichc Witterung: Bazar des Lehrerlrinenhelms, GesammtratbSsitzuna. Handwcrksansstelluna. Kammcrinnsikahend. ! Warm, trocken, heiter. Bazar des Lchierinnenheims. An die geehrten veser! Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten" ist es uothwendig. die Aestelungen auf das zweite Vierteljahr 18tt« bei dein betreffenden Pvslamte sofort bewirken zu wolle», da andernfalls ans ungestörte Fortlieserimg bez. rechtzeitige Neilliescrnng deS Blattes nicht gerechnet werden könnte. Beniiic-aetiühr tieiraat bei den »iaiscrl. Postanstalten im > ichr.ieluri uiertrljälirlich 2 Mark 7.» Pf., in.Oesterreich-llnqari, 2 Irl. .»:i tldt. und im r'luSlandc 2 Mark 75 Pf. mit entsprechendem T-u>>pbchla>re. eilte Pvs>ai,stallen im Deutschen Reiche, in Oesterreich llngarn uud in, etuütande nehmen Bestellungen aus unser Blatt »». zur Dresden niuiiin die Unterzeichnete Geschäftsstelle während der i.u'äimuden Besletlimge» zum Preise von 2 Mark 50 Pf. (cinschliesi- I ch Bungertvtms enigegen. R>n und Al'hcsteUmige». souäe die Anzeigen über erfalgtc Woh- nuiigsverändernugen >» Dre-de». walle inan entweder persönlich »nbungeu oder schriftlich — nicht durch Fernsprecher — an die Geschäfts pelle gelangen lassen. Geschäftsstelle der »Dresdner Nachrichten", Maricnstrnsir :!>. t-rdgeschosr Politifchrs. Ter Organismus derstscichSfiiianzen leidet an den chronischen .arankheilsmständcn. die sich ans einer ungeregelten Ernährungen ivciie zu ergeben pflegen. Ter ReichsfiSkus ist das Herz deS bundesstaatlichen Finanzkvrpers, don dem ans gesundes Blnt in die sluanzicNcn Arterien der Cinzclstaaten strömen imd dnrch den natürlichen Kreislauf der Säfte vom Reiche dnrch die einzelnen Glieder wieder .znin Reiche die Lebenstraft und den Wohlstand des Ganzen gewährleisten soll. Für diesen ordniingsmästigen Zu stand fehlt aber bis seht die nothwcndige Boranssestniig einer gleichmnsngeii Herzthätigkeit. nämlich- eine regelrechte finanzielle Tüü. Das Reich ist bei dem jehigen Berhältnisz zwischen seiner eigenen Fiuanzwirthschast und derjenigen der Einzclstaaten stets der Ge'abr eines Wechsels zwischen Ilrppigkcit und Tnrstigkelt an.aeiebt. und dadurch sind auch die Glieder des Reiches in ihrer '.wnnale» Enlwickclnng in finanzieller Beziehung bedroht. Diese rlenntnis: bat sich dank der »iinnsgcses'.ten Warnrufe des pren- t ckeii Fiaanzminislcrs allmählich auch da eingebürgert, wo man nein an' ellc stienerungsversuchc mit scheelen Augen sah. Eine i w'st'nsillcrthc Wirkung dieser Wandlung in den Anschauungen ! i :.'b! in dem Beschlnisc zu Tage getreten, den die Bndgct- '> aninion dcs Reichstags in Sachen der vieldernfenen Reichs- ' nai ur'orm mit Stimincneiiihelligleis gefaßt hat. Z»:n Berständ- nw der grimdsälzlichen Bedeutung des in Rede stehenden Bc- ä >i es inacht sich eine Ucbcrsicht über den Berlanf ersordcrlich, den d^e Bestrebungen zur -ronsolidimng der R'cichsfinanzcn bisher gemmmien haben. 7;'- Ilebelständc in der gegenwärtigen Gestaltung der Reichö- >a »um liegen ans drei Gebieten : in dem bereits des Oestercn en g-ebig erörterten System der schwankenden Matriknlnrbcitrügc und Heberweistingen, in dem Mangel eines hinreichenden Betriebs- ' i-d: !:ir das 9,eich, als dessen Folge die Nothwendigleit einer '.".twäbicndcn Borschnszcrhebilng von Seiten des Reiches gegen- nle» den Einzclstaaten am Beginne jedes Etntsjahrcs erscheint, während anderenfalls die Matriknlnrbciträgc und die Ueberweisnilgen an» Schlüsse des Jahres einfach gegeneinander verrechnet werden taniitcii, und in dem Fehlen nicht unr einer planmäßigen, sondern wder Schiiidcntilgimg überhaupt. Tie Vorgänger des Herrn Tr. chswiiel halten es bei dem zur lieben Gewohnheit gewordenen klappern der alten Rcichssinanzmühle bewenden lassen. Erst den leßige» preußischen Finnnzminisler erfaßte die Sorge um die Zn- l»»isl init elementarer Gewalt, nnd er arbeitete insolge dessen seinen ersten Rcsormplan im Jahre 1891 anS- Ter damalige Vorschlag Herrn Tr. Mignel's ging dahin, daß das schwankende Vcchältniß wischen den Matritularheiträgen nnd den Uebcrweiinngen in ein '-'stes verwandelt werden sollte, indem den Einzclstaaten eine feste nihrlichc Rente von 40 Millionen aus der Rcichskassc garantkrt wurde. Blieben die Ucberwcisnngen hinter dieser Suiftme zurück, w hatte das Reich den Rest znzuschicßen. Neberstiegen sie aber den Betrag von 40 Millionen, so sollte der lledeischuß in die Reichstage stießen. Die Mittel zur Ermöglichung einer so durch greifenden Reform wollte Herr Tr. Miguel aus einem entsprechen den Ri ehr on jährlichen Stenern entnehmen, aus dein zugleich die Schärfung eines Rcichsbetriebssonds nnd eine geordnete, regel mäßige Schuldentilgung vorgesehen wurde. Dnrchgrcisend war dicicc Plan, aber er scheiterte an den: allzngroßen Umfang der neuen Lasten, die seine Verwirklichung den Steuerzahlern ans- gcbürdet hätte. Im Jahre darauf legte alsdann der preußische Finanzministcr ein anderes Projekt vor, das sich in wesentlich be scheideneren Grenzen hielt. Ans Betriebsfonds und Schuldentilg ung wurde dieses Mal ganz verzichtet nnd lediglich bestimmt, daß in Zukunft das Vcrhältniß zwischen Matriknlarbeiträgcn nnd llcbcrwcisungcn unter allen Umständen ans ^ 0 gebracht werden i»lltc, d. l». die Einzclstaaten sollten keinesfalls Etwas an das streich hcransznzahlen haben, dagegen den Ueberschuß der Ueber- weijungen über die Matrikularbeiträge nach wie vor zugewiesen erhalten. Ter Schabsekretär Herr v. Posadowskh wies aber bei dcr Begründung dieses Entwurfes ausdrücklich darauf hin, daß daneben noch die zwei weiteren Aufgaben der Schaffung eines . .. . . „ .Ml GdsainmtrathSsibniig, Handwerksansslellung. Kammcrinnskabend. Betriebsfonds für das streich und der planmäßigen Schuldentilg ung ?n lösen blieben. Auch diese Vorlage Herrn Tr. Mignel's wurde in, Reichstage eingeiargl, aber nicht zugleich mit ihr die finanziellen Uebelstnnde. die sic nnd ihre Vorläuferin in's Leben gerufen hatten. Diese Ucbclslände blieben dem Reichstage znm Troß lebendig nnd entwickelten eine solche vitale Energie, daß die zweimal begrabene Reichssinanzreform jeßt von Ihrem eigenen Todtcngräber als „Rcvennnt" aus dein Reiche der Geister zurück- geführt wird. Freilich, der Aufputz, in dem das neue Wesen erscheint, ist dürftig, nnd auch seine Seele ist nur halb belebt. Es handelt sich nämlich nicht nni eine organische Reichssinanzreform, wie sie dcr erste Entwurf Tr. Mignct's darstclltc, auch nicht nin den Ansatz zu einer solchen, der in der zweiten Migncl'schen Vorlage gegeben war, sondem lediglich um die Befriedigung des einen Bedürfnisses der Schuldentilgung im Reich. Dieses Ziel soll dadurch erreicht werden, daß zunächst für die drei Etats 1894,M, 1895/96 und 1896.97 je eine Summe von rund 13 Millionen Mark zn dem bczeichnctcn Zwecke verwendet wird. Für die Etats I89ü 96 und 1896 97 erfolgt die Bereitstellung dcr genannten Summe durch Zurückbehaltung der schätzungsgemäßen Hälfte ans den Ucbcrnieistingrn an die Einzelslnate». Für den Etat 1891. 95 dagegen muß dcr Betrag, da die Auszahlung bereits geschehen ist, von den Einzclstaaten zn Gunsten der Reichskasse wieder eingezogcn werden. Das von der Budgetkoliiiiiission in Aussicht genommene Verfahren beschränkt sich also zunächst nur n»s eine dreijährige Probe. Warum man nicht gleich noch einen Schritt weitergegnngen ist und festgesetzt hat, daß alljährlich, wenn auch nicht gerade die vielleicht etwas gar zn hoch gegriffene Hälfte, so doch eine bestimmte geringere Quote dcr an die Bnridesstaatcii zu zahlenden liebenpeisiingen zu dem Zwecke dcr Schnldenlilgnng im Reiche zirrückzubehalten sei ist nicht recht ersichtlich. Mißlich erscheint ans jeden Fall die be antragte Wicderheranszahlnng aus den Kassen der Einzelstaaten für das EtatSjahr 1894 95. Aus den bisher vorliegenden Berichten ist nicht zn erkennen, welche Rothweiidrgkeit vorlag, um bereits erledigte Verhältnisse wieder ausziirUhrcii. Anscheinend konnte es doch genügt haben, wenn man den Versuch zunächst blos ans die zwei Finanzjahre 1895 96 und 1896 97 beschränkt hätte. In der Kommission scheinen aber irgendwelche Bedenken nicht laut ge worden zu sein, vielmehr rvnrde dcr Vorschlag, dcr den Namen des Herrn Tr. Lieber trägt, einstimmig angenommen. Ja, es ereignete sich sogar das parlamentarische Wunder, daß Herr Richter, in einer Art von ekstatischer Verzückung über das ans dem Haupte des Centruiiisführers hcrausgesprungenc Finanzprolekt, erklärte, er wolle ans seine eigenen Pläne ans diesem Gebiet verzichten, weil der Gedanke des Herrn Tr. Lieber .,fruchtbarer" sei. Also doch endlich einmal rin Lichtbild dcr Erkenntniß ans Seiten Herrn Nichter's, daß das, was von ihm selbst stammt, nur auf dürrer oppositioneller Verstandesweide cutivrossen ist und leine frucht baren Schößlinge bervorzntrribcn vcnngg. Vom grundsätzlichen Standpunkte aus bedeutet dcr Beschluß der Bndgclkvmmission einen Fortschritt, weil er nus's Nene die Nothwendigkeit cincr gründlichen Jincinzrefvrin im Reiche beleuchtet. Die Schuldentilgung ist ohne Zweifel ein dringendes sincinzwirth- schasrliches Bedürfnis?. Tie bis jetzt bewilligten Anlrihekrcdite dcs Reiches betragen bereits rund 2109 Millionen Mark. Diesem Schuldbeträge stehen allerdings einstweilen noch höhere Aktivposten gegenüber, die sich ziismnmensetzen ans dem Werthe der Grund stücke und Gebäude der Heeresverwaltung, der Neichsciscribnhmm. der Postgebäude und Telegraphenanlagen, deS NeichskriegSschatzes, dcr Betriebsmittel und eisernen Fonds, dcr noch nicht vercinsgnbten Beträge dcs ordentlichen Etats nnd derlangeschriebenen Zoll- und Stcnerkreditc. Zusammen crgiebt das rund 2293 Millionen Mark, also 193 Millionen mehr als der gegenwärtige Bestand an Schul den. Ta aber bis jetzt bereits in der kurzen Zeit von 20 Jahren — die ersten 5 Jahre war das Reich schuldenfrei — über 2 Milli arde» Schulden kontrabirt worden sind, so ist leicht abzuschen, daß bei der Wetterführung der augenblicklichen Anlcihewirthjchast in's Blaue hinein in sehr kurzer Frist die Rcichsfinanzrn völlig rn der Lust schweben würden Tem mnß unter allen Umständen von gebeugt werden, und deshalb kann der Beschluß der Budgetkom mission nur gebilligt weiden, soweit das Pr inziv dcr Schnlderttilg ung überhaupt in Frage kommt. Verfehlt erscheint aber die Ein seitigkeit. die sich in dcr LoSlösring der Tilgirngssragc von der Finanzrcsornr überhaupt ansspricht. Wenn .Herr Dr. Miguel ans seinem zweiten Entwurf die Tilgirngsfrage airsgeichiedcil hatte, io konnte das Hinsehen mit Rücksicht auf die Erwägung, daß die theilweise Jrnanzreform früher oder später mit unbedingter Noth Wendigkeit auch die Regelung der Schuldentilgung nach sich ge k. A. IhlzMe. Mittwoch, 18. Min; nur möglich artt der sicheren Grundlage einer geordneten Finanz wlrthschast im Reiche. Also erst die stieichssiirnnzrrsorm nnd dann rin organischen Zusammenhang mit dieser die planmäßige Schulden trlgniig. Tie Nothwendigkeit der ReichSnnanzresvrm ist nnabweis lim, sic ist das -1 und das 0 der ganzen Finanzpolitik im Reiche, und wenn sie auch zuweilen nur latent vorhanden ist, so muß dort, wde neue finanzielle Evolution dazu dienen, sie wieder in da hellste Licht z» setzen. Auch mit dem jetzigen Beschluß der Budget knmmission ist cs nicht anders. Er ist in seiner ticseren Bedeutung lediglich ein neuer Triumph des preußischen Finanzmiiiiiicrs. Aer,«schreib- und Aernsprech-Berichte vom liß Marz. Berlin. Reichstag. Tie Bcrathung des Kolonialetats Wird fortgesetzt bei dem Etat Südwestasrika. -- Abg. Tr. Hafte nl.s hält es >sür selbstverständlich, daß die in den Tchutzgcdielen wohnenden Deutschen ihre Söhne dort dürfen dienen lasse.,, auch müsse denselben dort eine Abkürzung ihrer Ticiistzcir zngelaft'cn werden, es liege dcrs schon im finanziellen Interesse. Fenier werde es »öthig sein, die Konsulate im Auslände mehr nno mehr zu Ersatzbeborden ariSzngestaltcn nnd zwar im Interesse dcr im Ans lande lebenden Tcitttchen, sowie diesen die Ableistung ihrer Wehr Pflicht in unseren Schntzgebieten zn ermöglichen. — Direktor Kähser: Ich glaube, cs wird noch im Laufe dieser Session dem Reichstage eine Vorlage über die Regelung der Tienslpsticht in Z —, den Schutzgebieten zuaehen können: zu allen diese» einzelnen 2 E». Fragen wirb dann der Reichstag Stellung nehmen können. — S ElV Abg. Graf Arnim (Reichst'.) beklagt, daß ein großer Tlicil Süd- U westasrilas an ein englisches Synditat abgetreten worden sei. Für eine geringe Summe seien dcr englischen Tarascvma Gesell- ^ 2!»' schast 6 Millionen Morgen abgetreten worden. In diesem Jahre habe unsere Kolonialregiernng noch dazu die Genehmigung zur Verpachtung von Gnanolägerrr crtheilr und dadurch sei das In- ^ teresse der Kolonialsreundc für dieses Gebiet naturgemäß stark ab- § geschwächt. Wenn erst Direktor Kapser seine Stellung als eine A selbstständige auffassc, dann müsse er ihm auch die Verantwortung ? —»— für die in Südwestasrika gemachten großen Fehler znwcjscn. — Direktor Kapser: Diese Vorwürfe sind durchaus Die Taraseoma-Gescllschnst hatte schon im Jahre 1887 wette Länder-j L strecken erworben und bereits 1889, als wir unsere Schntzherrschaft s LLk ani den Sitten ansdehntcn, dnrch entsprechende Zusicherungen er- 2 EM butten. Von einer Nebertragung der Lüderitzbncht an diese Gc- L- sellschnft ist keine Rede. Grar Arnim bezeichnete cs als unerhört,! z» " daß wir eine englische Gesellschaft überhaupt znlassen Was glaubt! ^ Z -7 denn Graf Arnim, was die englische Negierung thun würde, wenn - - wir in nnjercn Kolonien englische Gesellschaften überhaupt nicht zulasscn wollten. — Abg. Hammachcr tnl.): Es ist nicht zn lerrg- neu, daß unter dem Grafen Eaprivr Uebcrcttnngen Vvrgctommen LZ ff sind. Es lag das freilich mit an den dortigen beständigen Un- §2 ruhen. Was die Tarascoma-Gescllschast anlangt. so kann ich die Negierung nur dafür loben, daß sie mit mehr Rechtssinn, als dies ff umgekehrt geschieht, den Engländern in unseren Kolonien entgegen-! kommt. Ern Nachtheil für unsere Interessen kann daraus nicht L' entstehen: ich müßte auch den deutschen Reichskanzler sehen, dcri^. Zi emer englischen Gescllschntt den Bari einer Eisenbahn dort gestatten würde, ohne die nachdrücklichsten Garantien dafür, das: die I» tcresscn der Deutschen dabei gewahrt werden. Tie Verpacht»!!:? Diese Kurzsichtigkeit muß geradezu werden. Mittelbar gesteht dcr Beschluß Migncl's Berechtigung igncl'schen Resorrn- Richter'schcn Freudcnthränen! verhängrrißvoll genannt werd der Budgetkomnttision die Be, Pläne nis' wer! . . den Neberwcislingcn die Hälfte zur Schuldentilgung im Reiche entzogen, ober ihnen nicht zugleich eine Gewähr geboten werden, daß sie gegen Herauszahlungen an das Reich gesichert sind! In diesem Widerspruch liegt dcr Wringende Punkt des Beschlusses, der für sein Schicksal, wenn nicht im Reichstage, so doch im Bundes- rath bestimmend sein dürste. Eine geordnete Schuldentilgung ist der Gnanvläger cntiprang dem völlig berechtigten wirthschattlichen Wirirschc unserer Gciellschaft. aus dem dortigen Besitz etwas Rich tiges :n gestillten. Allerdings Hut unsere Gesclllchatt den Guano nicht für so brauchbar gehalten: andernfalls hätte sie den Pa.hr vertrag wohl nicht geschlossen. Von cnticheidendcr Wichtigkeit ftt aber doch, daß wir in Südwestasrika ein Gebiet haben, welches sm, vortrefflich für die Landwirthschast eignet und dabcr auch ftir die Auswanderung nach dort. Von unseren tropischen Gebieten gemahn eradc Südwestasrika die besten Aussichten für ein späteres Ge eihcn. — Abg. Bebel (Soz.): Diese Kolonien sollen abo die besten sein, und dennoch erfordern sie noch große Znschüfte. Au' kirren Erfolg, wie ihn Vorredner erwartet, dürfen wir ans lauge noch nicht rechnen. Für unsere Art Ackerbau ist in Südwestasrita nicht viel zn hole». Nach Herrn Hammachcr sind zn einer»! g"- sicherten Fortkommen dort etwa 8090 Hektar nöthig: da ist der von der Gesellschaft für das Land, das sie doch so gut wic iimwnst Hai. geforderte Preis, wenn auch nur eine halbe Mart pro Morgen, viel zn hoch. Wer ein Anlagekapital anfbringen kann, wie es dort uothwendig ist. kann auch anders wohin gehen, z. B. nach dem Westen Amerikas. Die optimistische Anschauung, die heute Herr Hammachcr über den Ackerbau knndgegebc» hat. hat auch bei der Anwerbung von Ansiedlern mttge'piclt. Und dann macht man de, Kolonial-Gksellichnst den Vorwurf, daß den Ansiedlern Dinge am gehängt worden sind, die sic znnächst gar nicht brauchen tönncu. z. B. Ackcrgeräthe, die bei den dortigen Verhältnissen gar nickir verwendet werden können: man hat sogar behauptet, das südwest afrikanische Svndttat habe einem Ansiedler 7 Ecntner Sliesclwich'e anfgchttngt. Heiterkeit.) Regen Sic sich über die Engländer h!e: nicht ans, sie sind eben gute Geschäftsleute, die a!s solche de» Guano entdeckt haben, den unsere Leute für wcrthlos hielten. Für die Stadtvcrordnctcn-Vcrsammlnng besteht die Bestimmung, daß interessirte Leute nicht mit berathen dürfen: eS wäre sehr nothwendig, daß eine solche Bestimmung auch einmal in dem dentschcn Reichstage Platz griffe. — Abg v. Enn» '»ilO: Die Farmen sind von der Kvloninl-Gesellschatt bemessen worden aus durchschnittlich 10.000 Morgen, der Preis ans 50Psg. pro Morgen. Die Anzahlung ist nur ans ' >« des Preises, also nur ans 590 Ml bemessen und für den Rest eine Frist von 15 Jahren gegeben worden. Die Ansiedler sind also durchaus entgegenkommend be handelt worden. Bezeichnend sei doch namentlich auch, daß Mannschaften der Schntztruppc. welche entlassen würde», »ich: nach Deutschland zirrncktehrtcn. sondern in Südwestasrika blieben neuerdings hätten von 300 Entlassenen 100 ihr Verbleiben erklärt — Abg. Gras Arnim (Reichst'-»: Den Herren links Inn» mar, eS schwer recht machen, erst sagen sie uns: Halten Sic die Kolo nie» sür so gut. dann bctbciligcn Sie sich doch selbst! und tlmn wir das dann, ist es den Herren auch nicht recht, dann sind m:> in ihren Augen „inlercssirt". lieber Hammacher's heutige Ans lassimgeir wundere ich mich, denn in der Kommission hat er i>, selbst gesagt: was die Gesellschaft bis letzt gethan, ist gering. Deutsche sind überhaupt nur wenig darin. (Hammachcr: Das bezog sich auf eine andere Gesellschaft). Was die Zunahme dcr Einwanderung von Engländer» sür Folgen hat. das haben wir in Transvaal erlebt. Wenn das Svndttat. wie Herr Hammache, agte. keine Kcinrtniß von den Guanolägcrn solcher Gute grhol" tot, dann hört allerdings jede Kritik auf. Wollen wir in unser.,: Kolonien etwas erreichen, dann ist es jedenfalls nützlich, ume> inländisches Kapital etwas flüssiger zu machen. — Direktor Kayser
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