Volltext Seite (XML)
Nummer 26K—38. Iahrg Iri-eiat I «al «Schenin-, Monatti»«! v«i«g,pre>, dNich Trüg« elnschl. « Pf,. »,». « Psz. Lrlzerlohn 170; durch dl« Poft 1.70 «Inschllebllch Poft0belw«>sung«ged!lhr. «rizllgllch « Pf,. Poft-Bestellgel». Llazel-N«. 10 Pfg., Sonnakxnd. und Fefttag»««. >8 Psg. ilbbeftellungen mlllsen ipilteften, «In« Woche v»r Ablauf d«r VezuzszeU Mlltllch beim Verl», elnge«an,e, lein. Unser« lrft,» dürfe, kirr« AbbefUllung«, «atze,„nehm«« SachsWe volkssettung «erlag,»» Dr««d«». Anzeigenprelf«: dl« lspalttg« 77 mm drei«, 3«<le « Vtl i sS, gamilienan,eigen b Pt, gilr Platwiinsch« »nn„ mir l«in« Sewlhr l«Pe« Lchrisilellun,: Dre«v«n-A., Pollerstraft« 17, Fernruf M7ll « 71617 D-schäst,stell«, Druck und v«rlaz: Termanl» Buchdrucker«! und Verlag LH. und G. Winkel, PoNerftrah, 17, Fernruf 71017, Postscheck: Xr. UM, Bank: «adtban» Deeede» Rr. «767 Svnnabend/Sonnkag, 11/12. November 1S3S Im Fall« von höherer Gewalt, verbal, einlrelender velried» pörunzen hat der Bezieher »der Vjerbungtreibend« lein« Ansprüche, fall« dl« Zeitung ln beschrSnliem Umfange, oer» spület oder nicht erscheint. Trtültun,,ort ist Dr«,d«« Ehmng der Toten des 8. November Der Staatsakt an -er feldherrnhalle ' München, 11. November. Das ganze deutsche Volk hat am Vormittag des 11. Novembers die jüngsten Blutzeugen der nationalsozialistischen Bewegung, die sieben Opfer des fluchwürdigen Attentats im VUrgerbräukeller, zu Grabe getragen. Sie haben ihre Treue zum Führer mit dem Tode besiegelt. Der Führer vergilt Treue mit Treue und erweist seinen alten Kameraden und Kampfgefährten beim Staatsakt vor der Feldherrnhalle die letzte Ehre. Rudolf Hetz sprach die Worte des Abschieds, in tiefer Srgrisfenheit aber stand die ganze deutsche Nation mit den Teilnehmern des Staatsaktes vor den Särgen der Gemordeten und begleitete sie auf ihrem letzten Weg. „Ihr werdet unvergessen sein!" Der Stellvertreter des Führers sprach bei dem Staatsakt vor der Feldherrnhalle in München München, 11. November. Di« Rede des Stellvertreters de» Führers bei dem Staatsakt in München hat u. a. folgenden Wortlaut: „Das deutsche Volk nimmt in dieser Stunde Abschied von den Opfern eines grauenhaften Verbrechens, das kaum seines gleichen hat in der Geschichte. Es neigt sich vor den Opfern, die der Tod getroffen, den ruchlose Meuchelmörder für den Führer bestimmt hatten. Sechs alte Gefolgsmänner des Führers sind aufgebahrl hier vor der Feldherrnhalle, zusammen mit einer jungen Frau und Mutter, die in pslichtgetreuer Erfüllung ihres Berufes vom Schicksal ereilt wurde. Unter Schutt und Trümmern haben sie Ihr Leben aus- skhaucht, unter Schutt und Trümmern, in die ein furchtbares Cvrengattentat den Saal verwandelt hatte, in dem noch wenige Minuten vorher der Führer zu ihnen sprach, in dem sie noch wenige Atemzüge zuvor mit ihren Kampfgenossen zu einer grotzen Stunde vereint waren, zu einer grotzen Stunde des Gedenkens an den Tag vor 19 Jahren, da sie beim Marsch zu dieser Feldherrnhalle hier l>ereit waren, ihr Leben zu geben, wie es die Toten in den Ehrentempeln am Königlichen Platz damals gegeben haben, — ihr Leben, das das Schicksal nun jetzt von ihnen gefordert hat. Liebe zum Führer und die Er innerung an die Gefallenen von damals haben sie an den Platz geführt, der ihnen zur Sterbestättc bestimmt war. „Der Führer und die Kameraden", das ist der letzte Gedanke dieser Toten gewesen. Die Kameraden haben sie aus den Trümmern gezogen und ihnen die Augen zugcdrückt. Aus dem Kreis der ersten Marschierer Adolf Hitlers hat sie der Tod gerissen, aus dem Kreis der Alten Kampfer, die einst — als Verzweiflung und Resignation die Deutscizen be herrschte — den Glauben an Deutschland nicht ausgaben, die gerungen und geopfert haben für die Bewegung, die dem Führer die Treue hielten durch schwerste Feiten hindurch. Dank ihrer Treue war es dem Führer möglich, die Bewegung durch alle Stürme hindurch zu erhalten. Dank ihrer Treue ivar es dem Führer möglich, der Bewegung schlietzlich die Macht in Deutsch land zu erringen und das Schicksal Deutschlands zu wenden. Und so verdankt cs Deutschland wiederum diesen alten Kämp fer», dass cs heute dem Angriff der äutzeren Gegner Trotz zu bieten vermag. Nur dank der Treue der alten Kampfer ver mochte der Führer Deutschland freizumachen und Deutschland die starke Wehrmacht zu gebe», die nun seine Freiheit sichert. Nie soll das deutsche Volk dies den alten Kämpfern aus der Zeit des werdenden neuen Reiches vergessenl Ihr toten Kameraden! Mit Euren Angehörigen teilt ganz Deutschland den Schmerz und die Trauer um Euch. Ihr werdet unvergessen seln im deutsche» Volk, und die nationalsozialistische Bewegung wird Euch Mahnmale setzen der ehrenden Erinnerung. Dort wo Ihr standet In der Gefolgschaft des Führers, tritt das junge Geschlecht des Nationalsozialismus an Eure Stelle, so, wie für jeden Kämpfer, der fällt für Deutschland Freiheit, ein neuer an seine Stelle tritt. Ewig ist der Strom des Blutes, das für Deutschland flieht — ewig ist der Einsatz deutscher Männer für ihr Volk — ewig wird darum auch Deutschland sein, fiir das Ihr Euer Leben gabt. Tote Kameraden, schlaft in Frieden in der Liebe Eures Volkes! Euer Tod hat dem deutschen Volk sinnfällig vor Augen geführt, wie furchtbar der Anschlag war, der dem Führer zu gedacht gewesen ist. Euer Sterben hat dem deutschen Volk die schreckliche Erkenntnis erst ganz zum Bcwuhtsein gebracht: Der Führer sollte Euer Schicksal teilen, der Führer sollte dem deutschen Voik genommen werden. Diese Erkenntnis aber hat die Erbitterung und die Lei. denfchaft des deutschen Volkes erst völlig geweckt. Die An stifter des Verbrechens haben das deutsche Bolk gelehrt, zu hassen. Sie haben die Hingabe des deutschen Volkes an den Ihm aufgezwnngenen Kampf, seine Bereitschaft, alles eiuzusetzen, unendlich erhöht. Durch das Wunder der Errettung wurde der Glaube un erschütterlich: Die Vorsehung hat uns den Führer erhalten, die Vorsehung wird uns den Führer erhalten, denn die Vorsehung hat ihn uns gesandt. Dis Vorsehung hat ihn uns in diesen Taaen erhalten — erhalten wie einst ans den Meldegängen des Weltkrieges, im Trommelfeuer des Weltkrieges, wie einst auf dem Marsch zur Feldherrnhalle, wie einst bei dem immer neuen Lebcnseinsatz in der Kampfzeit, wie jetzt im polnischen Feldzug. lind es ist unsere felsenfeste Ueberzeugung, dass, so wie das Verbrechen Im Vürgerbrän sich zugunsten des Führers aus wirkt. auch das ganz protze Verbrechen: der vom Faune ge brochene Krieg, sich zugunsten des Führers und Deutschlands auswirken wird — zugunsten Deutschlands und der ganzen Welt! Denn der Sieg Dcutschtands wird der Welt wirklichen Frieden bringen! Der Sieg Deutschlands wird den Kriegshetzern endgültig das Handwerk legen. Der Sieg Deutschlands wird sie abhalten, je wieder Deutschland elnzukrelsen und darüber herzufallen. Der Sieg Deutschlands aber wird die Gegner des Völker friedens auch daran hindern, weiter in den Völkern Verbrechen zu begehen, wie das Verbrechen, dessen Opfer wir nun zu Grabe tragen. sFortsetzung auf Seite 2) in dem Gauleiter Greiser den Dank der über 39 900 Deutschen dieser Stadt für die endgültige Befreiung aus Knechtschaft und Unterdrückung zum Ausdruck brachte. Der Gauleiter gelobte ferner, dass der ruchlose Anschlag von München auch in diesem neuen Reichsgebiet auf die geistigen Urheber zurückfallen würde. Unveränderte Lage lm Westen Berlin, 11. November. Das Oberkommando der Wehr- mach« gib« bekannt: Im Westen schwach« Spähtrupp, und Artillerietätigkeit. Ein französtscher Fesselballon wurde bet Kol- mar durch ein deutsche» Jagdflugzeug abgeschossen. Bezirk Lodsch in das Reich übernommen Große Kundgebung des Deutschtums - Gauleiter Greiser sprach vor über Zoooo Volksgenoffen Lod sch, 11. November. Im Rahmen einer Grotzkund. gebung inLodsch übernahm Reichsstatthalter Gauleiter Greiser durch einen feierlichen Akt den Bezirk Lodsch in den Reichsgau Wartheland und damit in den Verband des Grotzdeutschen Reiches. Ueber 80 000 Deutsche aus Lodsch hatten sich unter freiem Himmel bei strahlender Herbstsonne versammelt, um in jubeln den Zurufen an den Retchsstatthalter ihren Dank an den Füh rer für di« Befreiung aus Unterdrückung und polnischem Blut terror auszudriicken. Die beiden Führer der Lodscher Deutsch- lumsorganisationen Herbert Meef und der unlängst vom Füh rer mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Partei ausgezeichnete Ludwig Wolff begrüßten im Namen der Deutschen des Lod scher Bezirkes den Gauleiter und legten ein Bekenntnis zu ein- mutiger Zusammenarbeit im Geiste der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft ab. Dann zeichnete der Retchsstatthalter und Gauleiter dos Warthegaues, Greiser, ein Bild von den Aufgaben des Deutschtums in diesem Gebiet, die im Sinne des Vermächtnisses der Helden vom S. November 1923 und der Opfer dieses pol- nischcn Krieges erfüllt werden sollen. Gauleiter Greiser gab somit den Auftakt zur planvollen Inangrifsnahme der Pro bleme, die sich aus der besonderen wirtschaftlichen, sozialen und völkischen Struktur dieses Landes ergeben. Im Verlauf der Kundgebung wurde ein Telegramm an den Führer gesandt, Italien feiert 70. Geburtstag Viktor Gmanuels Rom, 11. November. Ganz Italien feiert am Sonnabend den Geburtstag Viktor Emanuels, der in sein 71. Lebensjahr eintrat. In Rom. das vom frühen Morgen an reiclwn Flaggen schmuck angelegt hat, wird — wie alljährlich — dieser Tag durch eine Militärparade und die Ueberreichung der während des Jahres an die Angehörigen der Wehrmacht verliehenen Ans- Zeichnungen begangen. In ihren Leitartikeln macht sich die Presse zum Dolmetsch der Gefühl« der Verbundenheit des italienischen Volkes mit feinem König und Kaiser. Selbstdisziplin jedes einzelnen! Aufruf Görings an die deutschen Volksgenossen. — Alle Beschwerden werden sorgfältig geprüft. Berlin, 11. November. Generalfeldmarschall Göring hat als Vorsitzender des Ministerrats fiir die Reichsvertcidigung folgenden Aufruf an de» deutschen Volksgenossen erlassen: In meiner Rede vom 9. September in den Rheinmetall- Borsigwerken, die nicht nur an den deutschen Arbeiter, sondern über den Rundfunk an jeden deutschen Volksgenossen gerichtet war, habe ich Kraft des mir vom Führer erteilten Auftrages als Vorsitzender des Ministerrats für die Reichsvertcidigung vor der Nation das Versprechen abgegeben, datz die Staats führung aufkommende Hemmnisse oder Mitzstände. die sich gegen die Gemeinschaft des Volkes richten, nicht dulden oder gar verschweigen, sondern schon im Keim ersticken wird Ich habe mir dazu die Mithilfe jedes einzelnen Volksgenossen erbeten. Seit diesem Appell sind nun nenn Wochen ins Land ge gangen. Die deutsche Wehrmacht hat in einem beispiellosen Sicgeszug im Kampf gegen Pole» in allen Wehrmachtsteilen ihre Aufgabe erfüllt und neuen Siegesrnhm an ihre Fahnen geheftet. Sie steht heute als Schützer und Schirmer der Heimat am Westwall, bereit. In dem uns von den Westmächtcn auf gezwungenen Kampfe Blut und Gut eiuzusetzen. In der Heimat wirkt und merkt in hartem und unermüdlichem Einsatz der deutsche Schaffenoe für die Aufgaben, die der Krieg der in- neron Front stellt. Die praktische Anwendung zahlreicher kriegswirtschaftlicher Bestimmungen hat sich dank einer ver ständnisvollen Unterstützung durch die Bevölkerung erwartungs- gemätz und bestens eingespielt. Was sich noch nicht in Voll kommenheit abwickclt, Ist der Verkehr mit einzelnen Dienststellen, die den Volksgenossen in der Sicherstellung des kricgsnotwendigen Lebensbcdarfes zu betreuen haben. Cs handelt sich hier um Mängel, die. an der Gesamtausgabe ge sehen, bedeutungslos erscheinen mögen. Ich wünsche jedoch, datz gerade auf diesem Gebiet — wie beispielsweise bei der Beantragung von Bezna scheinen oder von Fa milienunterhalt — auch die kleinsten Reibungen ver mieden werden. Ich habe meinem Versprechen gemätz alle Beschwerden, die mir in dieser Hinsicht zugegangcn sind, vrüfen lassen. Ich habe dabei feststellcn müssen, datz in einer An will von Fällen Beamte. Vehördenangestellte und in Krieosaraanisationen ehren amtlich tätige Volksgenossen in der Vehandlnng von Antrag stellern ein Verhalten an den Tag gelegt haben, das mit ihren » Pflichten völlig unvereinbar ist. Die Betreffenden sind in zwischen mit harten, aber gerechten Strafen belegt worden. Aus der nnderen Seite hat diele Nackvrüsung aber gezeigt, datz sich die grötzere Anzahl der mir znaeaanaenen Beschwerden nach genauer Brüfung des Sachverhalts als Nörgelei und zum Teil als übles O n e r u l a n t e n I u m kernusacstellt Kat. Ich habe mich hier zunächst mit Verwarnungen begniwt. und nur dort, wo es die Gerechtigkeit unbedingt erforderte, Strafen nussprechen lassen. Im ganzen handelt es sich bisher um Einzelfälle, die an sich, gewogen an der anerkennenswerten Opserwilliakcit und der vorbildlichen Pflichterfüllung der grotzen Malle des Volkes und aller im öffentlichen Dienst Tätigen, noch nicht schwer ins Gewicht fallen. Sollte aber ein solches, die Volk-'aemeinschaft störendes Benehmen Schule machen, so könnte e--> Gefahren mit sich bringen die ich nicht aufkommen lassen werde. Ich habe deshalb heute einen Erlaß an alle Behörden. Parteidienststellen und Krleasorganlsationen gerichtet. In dem allen Im öffentlichen Dienst Tätigen, auch den ehrenamtlich Be schäftigten, die unmiftverständlicke Weisung geaeben wird, datz eine zuvorkommende Haltung gegenüber dem Volks- genossen das Grundgesetz Ihrer Tätigkeit zu fein hat. Ich hab« dabei zum Ausdruck gebracht, dak Ihre Arbeit dienst am Volke sein mutz und daß die heutige schwere Feit sür biirokratisck« Engherzigkeit, Kleinlichkeit oder gar Anmatznng und iieberbeb- lichkeit weniger denn je Raum hat. Jeder Beamte und Ange, stellte hat zu verstehen, datz er für das Volk und nicht das Volk fiir ihn da ist, und datz er in keiner Weise Vorgesetzter des Volksgenossen ist. Wer hinfort gegen die Grundsätze dieses Er- lasses oerstötzt, wird unnachsichtig und bei groben Fällen un ter gleichzeitiger Entfernung aus seinem Amte schwersten» bestraft werden. Ich erwarte In gleichem Make von jedem einzelnen Volks- genossen, datz er die Mrötze und Schwere der Feit versteht, datz er Haltung wahrt und Selbstdisziplin übt. Jeder einzelne mutz bemüht sein, den Behörden ihre schwierige Arbeit zu erleichtern. Das setzt in erster Linie voraus, datz er die öffentlichen Be kanntmachungen und Anweisungen über Lebensmittelkarten, Bezugscheine. Arbeitseinsatz, Familienunterhalt und andere kriegswirtschaftliche wichtige Bestimmungen gewissenhaft be achtet. Er soll nicht unbillige Forderungen stellen, sondern be denken. datz der im öffentlichen Dienst Tätige unter dem Zwang der Kriegswirtschaft mit strengen Anweisungen versehen Ist. di« zum Nutzen der Volksgesamtheit unbedingt eingehalten werden müssen. Die Forderung, di« ich an seden Deutschen richt«, heitzt: Ordne dich««» in das Ganz«! Frage nicht zuerst nach deinem Recht, sondern handel« nach der Pflicht, die di« Krieg», zeit dir auferlegt. Dl« Widerstandskraft der inneren Front mutz sich auch im Alltag bewähren. Sie mutz stärker seln als alle kleinen Wider wärtigkeiten und Schwierigkeiten des Augenblicks. Die Zeit erfordert Härte und Einsatzbereitschaft draußen im Felde, wie drinnen in der Heimnt.