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Dresdner Nachrichten : 15.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190505150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050515
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050515
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-05
- Tag 1905-05-15
-
Monat
1905-05
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.05.1905
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An- iiindi,un,en auf der Vrivaliritc Zeile « Vf, : die rivalti,e Zeile aus Dert- leite so Nt,. al, Einaelandt Zeile eo Vl, In riumwen, «ach chonn- und Helena,en l ivalli,e Grundieüe so Nta. auf Prioatsrite «0 Pfg.. 2ivoili,e Zeile aus Lertieite und ai« lLmaeiandi so Pf, Auswärtiae Bus. traue nur ,c,en Vorausbezahlung. Belerbiatler werden mit xo Pf,, berechnet. vernivrechanichltth: «m, I Rr. U und Rr. SOS«. Z ^ DM" ItzI«S8>4»«> "MG zZmvrna-Teppich-Fabrik j! I?. L.»»«» ISeKItc te, ldlel»»««. 8t-14lvl «L IVnrruinrir» MMInimcliiiieii z i,."7öIKr II XI«-«1t-Il1ÜIlI. H H bit.^r»v««1i'nz,«« v, rniMielwt ä. ?raz-cr 8tr. I t: ^ riLMU08 ß A k'ur rUlon'.ouekte ölOtlL-II«?. ki'ir I-üUSri'altziglLeit. M W uiiti '^on8(4i6iii»eit. Rassu ocik-l lEilrriilliiUl,'. Iknl»nt1. «k kiauoiortL-I'sdrlk ll. Vllrivd, iM. rr. Nvichott. E -WO 20 ^«Iiannsxkli asm« 20. "Mltz IMer Amis-viliti'eiliigliiMl oa sLt'i'KaT'nu^eelttO^ HäupililtzützllMii: XölG. öokapolliklltzli vr68Ü6N uns ?ilIM. Zclitttrmarlco „Kutter ^nna". ««U" tlieimiitr: Schloss- nnck 8oIi>I>or-/jpotho><c. I.eiprix: Ilnxel- nuil Salomu-^pothollo. UM" Vorssnck nach auswärts. DWO Mtvevlii: Stockt-Hpotticlco. liitlsii: Stsät-^potlrvlis. ^potkolrco ru Kälelieitl nnck iVeitilMä HA«» 1 Ä/ß Lnieael - Ne»es>e Trahtberichtc. Hvfncichriclsteii, Ovation des ElbgguscingcrbnndcS, Ärmecvercindernngen. Amerikanische Konsulats- ^ rri 1 Tpiküri. Praxis, Pserdcansslcllung, Radrennen, Gerichtsverhandlungen. Briefkasten. 1 Ml II» Le/VeD» Neueste Drahtmelvmrgen vom 14. N!ai. Urville. Heute morgen machte der Kaiser «men Spaziergang im Garten des Schlosses, fuhr kurz vor^ 10 Uhr zur Kirche und besuchte später das Angusta-Viktoria-Stist und dos WilyelmS-Heim für alte Leute. Bor dem frühstück nahm der Kaiser die Vorträge der hier eingelroffeneu Minister von Budde und v. Bethmann-Hollwcg entgegen. Beide M zum ^ ,.gc. Reichskanzler Gras v. Bülvw begibt sich -He wurden alsdann zum frühstück zugezogen. Berlin. Reichsknnzler ( z»m Bvrtrag beim Kaiser „ach Metz. Berlin. Dem Vernehmen nach ist zum Obcrprä- jidenten der Provinz Brandend u r g der bisherige Rc- gierupgspräsident in Kassel, v. Trott, und an dessen Stelle der visiherlge Polizeipräsident von Potsdam, Graf von Bernstorfs, zum Regierungspräsidenten von Kassel ernannt worden. Potsdam. Prinz Eit el-Friedrich traf aus Eng land heute abend 7^ Ühr hier ein und begab sich nach dem Kabinettshause. Leipzig. tPriv.-Tcl.) Hier fand hentc eine Anarchisten- Bersammlung unter dem Deckmantel einer Gewerkschafts versammlung der^ Metallarbeiter statt. Es waren zahlreiche Anarchisten und Sozialdemokraten anwesend. Der anarchistiiche Schriftsteller Weidner-Berlin referierte. Tie Versammlung ver lief ruhig. Hamburg. Eine Senatsvorlage betr. Aenderung der Verfassung und des Bürgerschas 1s Wahl rechts ist heute erschienen. Die Notabel»- und Grundeigen tümer-Wahlen bleiben bestehen, in den allgemeinen Wahlen wählt künftighin die Stadt 72 Abgeordnete, das Land 8 Ab geordnete; die Wahlberechtigten der Stadt werden in drei Gruppen nach der Höhe des Einkommens abgestuft, und zwar bis zu 3000 Mk.. bis zu 6000 Mk. und über 6000 Mk. Jede Gruppe wählt 34 Abgeordnete, und zwar nach dem System der Proportionalwahlen. Alle drei Jahre findet eine halbichichtige Erneuerung statt, jede Gruppe wählt 12 Abgeordnete auf sechs Jahre. In den Landbezirken bleibt das bisherige Wahlrecht bestehen; den Beamten wird das passive Wahlrecht verliehen. In der Begründung der Vorlage heißt es, dag der ungeheure Zndranfl sehr niedrig besteuerter undunjelbst- ständlger Elemente zum Erwerb des Bürgerrechts nicht vorausgesehen werden konnte. Binnen kurzem würden diese Element« in den allgemeinen Wahlen fast alle Mandate an sich reihen und mit der Zeit auch in dre Notcrbelnwaklen eindrinacn. Der Arbeiterschaft solle ihr Anteil an den öffentlichen Geschäften nicht verkümmert werden, aber sie dürfe die anderen Bevölke rungsklassen nicht verdrängen. Die erste Wahl nach dem neuen System soll 1907 erfolgen. Hamburg. Bei schönem Wetter fand heute die offene Seaelwettfahrt des Norddeutschen RegattaVereins auf der Alster statt. Es beteiligten sich 27 Boote. In der Sonder- Saffe steuerte Prinz Heinrich das Boot „Tilly VII" der Herren Dollmann und Krogmann und siegte über „Sonderling" und „Till» VI". Nach der Regatta nahm Prinz Heinrich an dem Frühstück im Uhlenhorster Iährhause teil. Hamburg. Der Verband der Arbeitgeber stir das Schneider gewerbe in Hamburg gibt bekannt, das; infolge des A nsstandes die dem Verbände anaehörcnden Firmen gezwungen find, ihre Betriebswerkstätten zu schließen. Schwerin. Der deutsche Kronprinz hat sich heute nachmittag mit der Herzogin Cecilie, dem Großherzvg und der Grokberzogin im Automobil nach Ludwigslust begeben. Rathenow. Vormittags erfolgte ans dem Ziethenplatz lm Beisein des Ministers v. Podbielsli. mehrerer Generale, der Garnison, der Behörden, von Vertretern der Ziethen-Vereine, sowie der hiesigen Kriegervereine die Gruiidslciiilegniig zum Denkmal für den Retteraeneral v. Rotenberg. Minister v. Pod- bielski hielt eine Gedächtnisansprache. Metz. K r i e g s m i n i st c r v. Einem ist heute mittag hier einaetrossen. Wien. Die Landtage in Rieder-Oesterreich und der Bukowina werden zum 17. Mai, in Istrien z»»i 25. Mai und die vertagten Landtage von Böhmen zum 18. Mai und von Vorarl berg zum 17. Mai einbernfen. Paris. Präsident Loubet ist heute morgen nach Paris zurückgekehrt. Toulon. Der Kreuzer „Desaix", der die ans der Wett fahrt Algier—Toulon befindlichen Motorboote begleitet, teilt durch Funklpruch mit, das; alle Motorboote, außer dem „Quand- mtzme", von dem man keine Nachrichten hat, wegen der schweren See von den Mannschaften verlassen worden sind. Die Mann schaften sind gerettet. Das Boot „Mercedes" C. P. sank 50 Meilen vor Toulon. Die Insassen wurden gerettet. Toulon. Der Kommandant des Tvrpedojägcrs „Pertui- sane",deraesterndas untergcgangeneMotorboot „Mer cedes-Mercedes" eskortierte, erzählt: Das Boot stand mehrmals still, weshalb die „Pertnisane" ihre Fahrt verlangsamen mußte. Gegen 8 Uhr morgens wurde das Motorboot ins Schlepp genommen, und seine Mannschaft kam an Bord des Torpedo jägers. Gegen 7 Uhr abends mußte man 70 Meilen von der Küste der Provence wegen der schweren See — die Wellen hatten 8 Meter Höhe erreicht — die Schlevptrosse kappen. „Mercedes- Mercedes" trieb ab und verschwand bald in der Dunkelheit. Wahrscheinlich bat das Gewicht der 150 Meter langen Stahltrossc das Vorderteil des Bootes nicdcrgezogen und es so zum Kentern gebracht. Chatelleraut. Der M örder Roy, der sich in seinem Hanse verbarrikadiert und der bewaffneten Macht 10 Tag lang Widerstand geleistet hatte, ist beute morgen »m 3 Uhr sestgenomiiieii worden. Man hatte eine Mauer des HauseS mit Melinit weg- sprenaen müssen. Genua. In Gegenwart des Herzogs von Genua wurde hier heute nachmittag im Teatro Carlo Jelice die internatto nale photographische Ausstellung eröffnet. Madrid. Gestern wurde von der hiesigen deutschen Kolonie nnter zahlreicher Beteiligung, auch von spanischer Seite, eine Schiller-Feier abgehalten, an der ». a. die Mitglieder der deutschen Botschaft und des deutschen Konsulats teiliiahinen. Die Festrede hielt der Direktor der deutschen Schule. Tanger. Der deutsche Spettalacsandtc Graf Takten- bacd itt am 11 Mai vormittags in Fez ciugetrvffen. Konstantinopel. Es verlautet, der Oberkommissar von Kreta Prinz Georg verhalte sich ablehnend gegen den Vor schlag aus Zuweisung eines Ädlatus und beabsichtige, gegebenen falls zu demissionieren. — 9!ach Angabe von türkischer Seite ist in I p e k die Ruhe wieder hcrgestellt. Washington. Der Internationale Eisenbahn- Kongreß ist heute geschlossen worden. Der Kongreß wird nach fünf Jahren in Bern wieder eine Tagung abhalten. Gestern abend wiirdc zu Ehren der Teilnehmer ein Festmahl gegeben, an dem Schatzsckrctär Shaw und KricgSsckretär Taft tcilnahmeii. In einer Ansprache wies der Schntzsekretär daraus hin, daß die Aufgabe der Eiscnbahnlcnte ans den Frieden gerichtet sei und er klärte, die Vereinigten Staate» seien eisrigst ans Erhaltung des Friedens bedacht. Amerika wie die übrigen Mächte würde» nie mals in Zollkriege verwickelt oder zu einer Veraeltungsgesetzgebnng gezwungen werden, so lange die Vereinigten Staaten ihre gegen wärtige Politik verfolgen und so lange die übrigen Mächte die jenigen nicht unterschiedlich behandeln, die gegenüber ihnen selbst keine Unterschiede machen. Saigon. Ein Agitator, nainenS Ongme. der sich als Abgesandten Buddhas bezeichnet, griff mit etwa 40 be waffneten Individuen ein Tors mitte» im Walde bei Bienhoa an' Es entspann sich ein kurzer Kampf mit ftanzösiicheu Schützen. Ein sranzvsischer Hauptmnnn wurde verwundet, ein Schüße ge tötet, zwei andere verwundet. 16 der Angreifer wurden getötet, darunter Ongme selbst, und 10 verwundet, der Rest wurde gefangen genommen. Man glaubt, daß es sich um Räuber handelt. Die Ruhe ist wieder hergestellt. Oertliches und Sächsisches. — Se. Majestät der König besuchte gestern vormittag Len Gottesdienst in der Kapelle zu Wachwitz. Nachmittags 2 Uhr fand in der dortigen König!. Villa Familien- und Marschalls tasel statt. — Ihre Majestät die Königin-Witwe erteilte gestern Mittag 12 Uhr in Billa Strehlen mehrere Audienzen — Wie verlautet, hat der König den mehrfach erwähnten neuen Vertrag mit der Gräsi » M ontignosv genehmigt. — Huldigung des Sächsischen Elbgau-Sängcrbundes vor Sr. Majestät dem König in Wachtnitz. Nach einem völlig ver regneten, kalten Sonnabend herrschte am gestrigen Sonntage ziemlich trockenes^ wenn auch kühles Wetter, das die Huidignngs- fahrt des Sächsischen Elbgau-Sängerbrmdes außerordentlich be günstigte. Von 11 Uhr ab fand im großen Geiverbehaussaale die Generalprobe statt, die einen sehr starken Besuch auswies. Nach dieser begab sich die Sängerschaft nach der Avfahrtsstelle der Dampfschiffe am Terrassenufer, wo die mit Fahnen und Wim peln geschmückten vier Sonderschiffe der Aufnahme der Sänger harrten. Hunderte von Zuschauern hatten sich am Terrassenufer und auf der Brühlschen Terrasse eingefunden, um der Abfahrt beizuwohncn. ^2 Uhr stieß das erste Schiff „Sachsen" mit der Bnndesleitung an Bord, von Land, begleitet von den Hochrusen der Menge. In kurzen Zwischenräumen sagten die übrigen Schiffe. Unter munteren Marschweiscn der aus die Dampfer verteilten Mitglieder der Schützenkapellc ging die Fahrt bis Loschivitz. Vom Linckeschen Bade und der Saloppe her ertönten beim Nahen der Schiffe Böllerschüsse. In Loschwitz auf -dem Körnerplatze ordnete sich der Zug, der mit seinen vielen Bannern und Fahnen ein bnnkbewegtes Bild bot. Vorangetragen wurde das prächtige Bundesbanner, um das sich der Vorstand, die Ehrenmitglieder und Ehrengäste des Bundes geschart hatten, lieber 2500 Sänger, darunter auch solche der Gruppen Frcibcrg, Franenstein, Meißen, SLbnitz, Pirna und Radeberg, zählte der imposante Zug, dessen Spitze gegen -''43 Uhr die königliche Sommcrresidenz in Wachwitz erreichte. Der König hatte in liebenswürdiger Fürsorge für die Sänger bestimmt, daß diese nicht, wie ursprünglich beabsichtigt war, im oberen Teile des Gartens im feuchten Grase Ausstellima finden möchten, sondern aus dem geräumigen Platze vor der Villa. Dort gruppierten sich denn auch rasch die Sänger nach den Stimmen, den Hinter grund bildeten einige 60 Fahnen und Banner. Nachdem die Aufstellung beendet war, erschien der König in Zivilklcidung, die Zigarre rauchend. Mit ihm traten unter die Estrade Ihre Majestät die K önigrn-W r t w e, Ihre König!. Hoheiten Prinz Johann Georg und Prinzessin Mathilde und die fünf königlichen Kinder. Der Dirigent der Gruppe Dresden, Herr Kantor K e t t n e r-Loschwitz, be trat das grün-weiß ausgeschlagene Podium und dirigierte zu nächst das von ihm eigens für die Huldigung gedichtete und komponierte Lied „Wir grüßen unfern König', eine einfache, aber gefällige Komposition, die in den Schlußversen: „Der Sänger grüßt den König: Heil! Friedrich August, Heil!" wir kungsvoll ausklang. Ihm folgten Mts „Brüder, weihet Herz und Hand" und desselben Kourponisten „Siegesgcsang der Deut schen nach der Herrmannsschlacht", das mit Orchesterbegleitung ge sungen,, mit seinen wuchtigen Akkorden einen prächtigen Eindruck hinterließ. Nach dem Verklingen dieses Liedes trat der Bnndes- vorsitzende, Herr Lehrer G e b a u e r - Blasewitz, an den König heran und hielt folgende Ansprache: „Allcrdurchlauchtiaster König! Allergnädigster König und Herr! Ew. Königliche Ma jestät wollen allergnädigst geruhen, unseren aus tiefstem Herzen kommenden Dank entgcgenzunchmcn für die große Huld und Gnade, die der Sängerschaft des Sächsischen Elbgau-Sänaer- Hundes damit gewährt wird, heute hierher kommen und Ew. Majestät im Liede huldigen zu dürfen. Ein einfach-schlichter Blumenstrauß von deutschen Liedes Weisen ist's, den wir Ew. Königlichen Majestät hochbeglückt und begeisterungsvoll z» Füßen legen, umwunden mit dem leuchtenden, unzerreißbaren Bande alter Lachsentreue. Einfach und schlicht sind auch alle diese Männer, die, den verschiedensten Berusskreisen angehörend, voll Begeiste- rung und voll treuer Liebe zu ihrem teuren König von den Höhen des Erzgebirges bis zu den Niederungen des Rödergcbicts, von Meißens weimimlaubtcn Fluren bis zu den grün-weißen Grenzpsählen am Böhmerlandc aus des Elbgans fruchtbaren Gefilden und auS Ew. Königlichen Majestät herrlicher Residenzstadt Dresden hierher gekommen sind, um Ew. Majestät darzutnn, daß die höchsten idealen Güter des Lebens, daß unerschütterliche Liebe und Treue zu König und Vaterland im Sächsischen Elb- gan-Sängerbnnd allezeit hoch und heilig gehalten «erden. Nie mals in den 40 Jahren seines Bestehens hat es der Sächsische Elbgau-Sängerbund, der hinsichtlich seiner Größe und der Zahl seiner Sänger im Sachsenlandc an erster Stelle steht, unter lassen, in ehrlicher, aufrichtiger, königstreuer und vaterländischer Gesinnung teilzunchmen an aller Freude und an allem , Leid, wie es nach Gottes Fügung unserem teuren Königshaus» bc- schieden war. Und darum wollen Ew. Majestät auch am heutigen Tage, der ein Ehrentag in der Geschichte unseres Bun des ist und bleiben wird, allergnädigst das Gelöbnis cntgegcn- nchmcn, daß der Sächsische Eibgan - Sängerbund und seine Sänger, solange noch ein Lied ans ihren Herzen quillt, nie wanken und weichen werden in der Liebe und Treue zu Ew. Königliche» Majestät und dem erlauchten Königshanje. Mit dem Wunsche aber, daß unser allgnädigcr Vater im .Himmel Ew. Majestät und alle Glieder des Königlichen Hauses schirmen und segne» möge, lassen wir die^Empfindunäen freudiger, heiliger Begeisterung, die uns in dieser Sinnde beseelen, in dem Rufe ausklingen: Se. Majestät, unser geliebter König Friedrich August, und das erlauchte Königshaus Wettin Hoch! Hoch! Hoch!" — Die Sängerschaft stimmte begeistert in das Hoch ein und sang die Sachwnhiimne. Hierauf trat der König aus Herrn Gebauer zu. reichte ihm die Hand und dankte für die Ovation. Er erkundigte sich dann nach der Größe des Bundes und der Zahl der amveicndcn Sänger und der vertrete- neu Vereine, war sehr erfreut darüber, zu hören, daß weit über 100 Vereine, zum Teil aus großer Entkernung, anwesend seieir, und drückte seine Verwunderung darüber aus, wie es möglich sei, diese Sängerschaft so treu zusammen zu halten. Dann wandte sich der Monarch zu den Sängern und sprach mit lauter Stimme: „Ich danke Ihnen allen sehr für die schöne Huldigung, die Sie mir Heute dorgebracht haben. Ich habe mich sehr darüber gefreut, daß auch aus dem weiteren Umkreis von Dresden eine so große Menge Sänger sich zusammengcfunden hoben. Ich danke Ihnen nochmals herzlich." Nun folgten ein reizendes Liedchen Dörings: „Sei gegrüßt, schöner Wald", Beethovens „Hymne an die Nacht" und das „Altniederländiiche Tankgebet" in der Kremscrschen Bearbeitung mit Orchesterbegleitung. Sämtlich« Lieder wurden schwungvoll, von seltener Begeisterung getragen, gesungen, so sauber auch in der Tongebung und rhythmftch straff, daß man sich wundern muß, wie solche Sängerarbeit mit nur vier Proben bewältigt werden konnte. Nach, dem Verklingen des letzten Liedes ließ sich der König den Gcsamtvorstand vor- stcllcn und unterhielt sich längere Zeit in leutseligster Weise mit den Herren. Insonderheit zeichnete er Herrn Kantor Kettner aus, dem er seine Freude und Hochachtung vor dem schönen Gedickte und der gelungenen Komposition des „Wir grüßen unfern König" oussprach. Er betonte nochmals, der Elbgausängerbund habe seine Sache ausgezeichnet gemacht, auch die Wahl der Lieder habe ihm sehr gefallen, und er freue sich besonders darüber, daß auch so viele Männer der Arbeit zu ihm gekommen seien. Zum Schluß meinte er scherzhaft, die Sänacr würden nun nach ver Arbeit Wohl tüchtigen T-urst haben, und wünschte, als ihm gesagt wurde, daß sie jetzt im „Linckeschen Bade" Einkehr halten woll ten, noch viel Vergnügen. Hieraus zog sich der Hof zurück, und die Sänger traten den Rückmarsch nach Wachwitz an, von wo sie zu Schisse nach dem „Linckeschen Bade" fuhren. .Hier ent wickelte sich bei Konzert der Schützenkapelle und Liederklang bald ein fröhliches Sänaerleben. — Kv »>i g Friedrich August wird am 19. d. M. in Großenhain auch eine Huldigung der Stadtgemeinde cntgegen- nebmen. — Für den Besuch des Königs in Kamen; ist nachstehendes Programm festgesetzt worden: Ans dem Babnhosi. wo eine Ebrenkompagnie des 178. Infanterie-Regiments aus gestellt ist, findet großer Empfang statt. Daraus hält der König icierliche» Einzug in die Stadt durch die festlich geschmückten Straßen, in denen Vereine Spalier bilden. Ans dem Schul- platze wird der Monarch eine Besichtigung der dort ausgestellten Mililürvcreiiic des Bezirks vornehme». Hierauf erfolgt Fahrt nach dem Rathanse. Aus dem Marktplätze nimmt das Regimen. Aufstellung. Daraus begibt sich der König nach dem Bürger- icicilc des Rathaiiies. Am Eingänge findet Begrüßung und ilcberreichuiig eines Buketts durch die Ehreniungsrauen statt. Im Mrgersaale erfolgt die feierliche Huldigung der Stadtver- tretuiig, der königlichen Belrürden und soiistigeii Korporationen durch eine Ansprache des Herrn Bürgermeisters Dr. Feig: daraus Vorstellung der Geladenen. Hiernach wird Sc. Majestät nach dem Ratssitzungszimiiier geleitet werden und nach Besichtigung alter Urkunden und Dokumente vom Balkon des Rathauies aus die Vorführung des Forstfeftzuges von etwa 1800 Kindern ent- oegennehmen. Die Weitersahrt erfolgt Lurch die Bautzner Straße nach Kloster St. Marienstcrn. — Der König hat folgende Personalverknder ungen ln der Armee genehmigt: --4 Müller, Oberst und Kommandeur des 181. Jns.-RegtS., zur Ver- tretung des erkrankten Kommandeurs der 89. Inf.-Brig. nach Zwickau, 44 v. Zenker, ObcrstttiN. beim Stabe des lS3. Jns.-RegtS., zur Vertretung de« abkommandicrten Kommandenrs des I8l. Jns.-RegtS. nach Chemnitz, bis St. Juli kommandiert. — Abschieds bcwilligungcn. 44 Leits mann, Ltnt. der Res. des 102. Ins. Negis., behufs Uebertritts in Vreuß. Militärdienste der Abschied bewilligt. — Ji» Sanitätskorps. 44 Dr. Langbein, Unterarzt der Res., z. Z. im 77. Inf. Regt., unter Versetzung zum los. Jnf.-Regt. und Beauftragung mit Wahrnehmung einer bei dem Regt, offenen Assistenzarztstclle, zum Unterarzt deS aktiven DicnststandeS er nannt. — Beamte der Militärverwaltung. 44 Fehrmann, Oberveterinär der Landwehr l. Aufgebots des Landwehr - Bezirks Zwickau, behuss Uebersührung zuni Landsturm S. Aufgebots, der Abschied bewilligt. 44 Jahr. Jntendantmsckretär von der Intendantur 12, Armeekorps, kam- mandicrt zur Dienstleistung im Kriegsministcrium — unter Uebernahme aus den Etat der Kalkulatoren — znin Geheimen expedierenden Sekretär im Kriegsministcriutn, 44 .voffmann, Jntendantur-Bureaudiätar für den Sekretariatsdicnst bei der Intendantur der 82. Div., zum Jntendantur- sekretär bei der Intendantur der <0. Div.. 44 Selbmann, Zahlmstr Aspirant, Wachtinetstcr, vom 48. Fcldart.-Rcgt., als Intendantur - Bureau- diätar stir dcn SekretanalSdienst bei der Intendantur der 82. Div., — unterm >K. Mai ernannt bezw. anarstcllt. Die Untcrovothcler der Reserve 44 Lindner, 44Mühlberg im Landw.-Bcz. 2 Dresden, zu Oberapothetcr»des Benrlaubten- standcs befördert. 44 Kreische, Jntcndantursekretär von derJnlendantur de« 1». Armeekorps, zur Intendantur der 3L Di», «ersetz»
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