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Weißeritz-Zeitung : 24.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192305244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-05
- Tag 1923-05-24
-
Monat
1923-05
-
Jahr
1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 24.05.1923
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d ' Bezugspreis: Monat Mai 4000 M. ohne Zu- ; ! tragen. Einzelne Nummer 170 M., Sonntags ; : LOO M. — Fernsprecher: Amt Dippoldlswaloe . ; Nr. 3. — Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. ; : Postscheckkonto Dresden 12 548. Postscheckkonto Dresden 12 548. Demnlworllicher Redakteur: Felix Iebne. - Druck und Verlag: Earl Jeftne in Divvoldiswalde. Donnerstag den 24. Mat 1828 89. Jahrgang «r. 117 wett der Mieter von innen den Schlüssel „ Gewalt wollte man anscheinend nicht anwenden Mieter Mit Ausschreitungen gedrr" Möbelwagen unverrichteter Dinge —— — dieses Dresden. Wie es hei! ASeiheritz-Zeikung -raoesreiluna un» Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeber, u.ll. O Aelle st e Zeitung des Bezirks - Die Ausgabe der Brotmarken findet Freitag den 25. Mai vormittags von l 0-12 Uhr in Rathause statt. Für verspätete Abholung wird eine Ge bühr von 50 Mark für jeden Haushalt erhoben. .. Nep Stadtnat. Dieses Blatt enthölt die amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschaft, -es Amtsgerichts und -es Sta-trats zu Dippol-iswal-e nachdem die Mübellransporteure sich vorher not ein kräfttges Mittagessen von Ihrer anstrenger hatten. Än Kosten 7°llen für die Belagerung entstanden sein, die zu allem Spott vorlauflg der Besteller de» Möbelwagens zu tragen bat. Reflektant auf die Wohnung «ar ein sozlaldemokrattsches Mtgltrd des Mvhnungtautfchusjek. Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petit zeile'200 M., außerhalb der Amksbauptmann schast 250 M., im amtlichen Telle (nur vo Behörden) Zeile 400 M. — Eingesandt un Reklamen Zeile 500 M. - scheinllch noch in , « . oesetzt. Wie gemeldet, hat Minis . . früher von ihm verwaltete Justizministerium bis jetzt provisorisch mit verwaltet. Nachdem verschiedene Kandidaten das Justizmini sterium abgelehnt hatten, scheint also Dr. Zelgner doch einen ge eigneten Genossen gefunden zu haben, der willens ist, das neue Amnestiegesetz für sogenannte Notvergehen durchzufahren. Dresden erhebt als Gemelndezuschlag zur Wohnungsbau- abgabe von Wohnrüumen 10 und von gewerblichen Räumen 2V Friedensmieten und außerdem für den Ausgleichsstock SV Friedens mieten. Einschließlich der Wohnungsbauabgab« selbst sind als» in Dresden zu bezahlen von Wohnrüumen 7V und von gewerblichen Röumen 80 Friedensmlelen. — Radeberg erhebt dieselben Sätze. , , Gaußlg bei Bautzen. Hartnäckigen Widerstand gegen die Wohnungsräumung leistete ein hiesiger Mieter, der seine Wohnung ohne Genehmigung des Wohnungsausschusses bezogen hatte. Der Mann war vom Gemeindeamt einmal bereits nachdrücklich be wogen worden, seine Wohnung zu räumen, aber auch damals hatte der zum Abtransport der Möbel herheigeholte Leiterwagen unver richteter Dinge wieder abziehen müssen. So holte man nunmehr zu einem zweiten Schlage aus, der bester organisiert war, indessen ebenso erfolglos blleb. Die örtliche Polizelgewalt wurde durch die Gendarmen von Göda und Demitz verstärkt, bei Wobst in Bautzen ein Möbelwagen mit den entsprechenden handfesten Leuten bestellt, Gemeindevorstand und Wohnungsausschuß aufgeboten und so das Haos umzingelt. Dreimal wurde der hartnäckige Mieter zum Offnen aufgefordert, aber jedesmal entgegnete er dem Gen darmen: .Menn Sie das Recht haben, auSzuräumen, haben Sle auch das Recht, einzubrechen!' So wurde denn ein Schlosser ge holt, der aber mit seinem Dietrich seine Kunst vergeblich versuchte, wn innen den Schlüssel gesteckt hatte. Wettere Ichl anwenden, sei eS, weil der oht hatte. So fuhr denn der > wieder nach Bautzen «rück, ch vorher noch im Gasthof durch wird um Vorschläge zur Neubesetzung ersucht. Attenberg. Zur Bekämpfung der Mißstände, die in letzter Zeit durch Hunde heroorgerufen worden sind, wird der Erlaß einer poli zeilichen Anordnung gutgeheißen, wonach Hunde, die nicht «inaesperrt gehalten werden, im Stadtbezirk an der Leine zu führen sind. Der Stadtgemeinderat lehnt es ab, der Amtshauptmannschaft Vorschläge hinsichtlich de» Steuerausschusses zu machen, nachdem die anläßlich der letzten Wahl unterbreiteten Wünsche der Stadtverwaltung un». beachtet geblieben waren. Auf eine Eingabe der Freiwilligen Feuer wehr wurde beschlossen, die vom Landesausschuß der Feuerwehren Sachsens wieder eingeführten Ehrenzeichen für 25jährige Dienstzeit städtischerseits zu beschaffen und zu verleihen. Einem Gesuche »es Bundes der Kinderreichen um Einräumung von Sitz und Stimme in verschiedenen städtischen Ausschüssen vermochte man mit Rücksicht auf den in Kürze zu erwartenden Erlaß der sächsischen Gemeinde verfassung nicht zu entsprechen und verwies deshalb den genannten Bund an die gesetzgebende Körperschaft des Lande». Großölsa. Der Mannergesangverein .Freie Sänger' liefert» als Reinertrag seines Konzerts am 10. Mai an die hiesige Alters hilfe den Beirag von 33 304 BL ab. Der Gemeinderat sprach dem Vereine dafür herzlichsten Dank aus mit dem Wunsch, daß 's edle Tun weitere Nachahmung finden möge. ißt, wird in allernächster Zeit, wahr- ioche, das Amt des Sustizministers ne» isterpräfldent Dr. Zeigner das inlsterium bis jetzt provtsortsch OertlicheS und Sächsisches Divvoldiswalde. Gelegentlich der letzten Stadtverordnelen- kkuna hatten sich verschiedene Meinungsverschiedenhellen wegen der Linienführung der im Ausbau befindlichen Rabenauer Straße ^rausaestellt, sodaß sich eine Lokalbesichtigung nötig machte: gleich- i-Mg lag eine Einladung des Dezernenten des städtischen Forst- unü Flurausschusses zu einer Begehung bzw. Besichtigung der ttädtischen Waldungen vor. Man verband diese beiden Anlasse, und o versammelten sich Dienstag nachmittag die Herren der städtischen Kollegien an Kranigs Gärtnerei, um zunächst den ersten Punkt zu erledigen. Stadtrat Fritsch gab hier die nötigen Er klärungen. Er führte aus, daß die aus der Stadt kommende Rabenauer Straße und die vom Sleinbruch herabkommende Straße in verschiedenen Richtungen führten. Sie verbinden, sei nur mittels einer 8-Kurve möglich. Dabei mußte Rücksicht ge nommen werden auf die im alten Körper liegende Wasserleitung und die in der von Stadtrat Liebels Zeiten herrührenden Planung festgelegte Berainung. Diese habe an dem durch die Talsenke ührenden Straßenteile in der Etraßenkrone an der einen Stelle nur eine Breite von 7,10 Meter vorgesehen (während die Straße sonst 8 Meter breit wird), wohl aus dem Grunde, weil man von dem Standpunkte ausgegangen sei, daß auch diese Breite noch ausreichend sei. Eine Aenderung sei nur durch weitere Ver handlungen um Landerwerb, Aufenthalt in der Ausführung usw. möglich gewesen. Von anderer Seite wurde die Meinung ver fochten, daß trotz alledem die Straße durchgehends auf 8 Meter Breite durchgeführt werden müsse, wie man auch der Meinung Ausdruck gab, daß eine gerade Linienführung zwischen der Straße ab Kranigs Gärtnerei und Einmündung des Heideweges als einzig richtig in Bürgerkreisen angesehen werde. Daß dies eben nicht möglich ist, war schon von Stadtrat Fritsch begründet worden. Unter den gegebenen Verhältnissen war man der Meinung, die Straßensührung in der jetzt festgelegten Weise und Breite zu be lassen und in der Nähe der Einmündung des Heideweaes den Slrahenneubau langsam in die alte Slraßenbreite einzusüyren. — Hierauf begab man sich zunächst nach dem städtischen Forst auf Oberhäslicher Flur hinter Gönnerts Villa. Stadtrat Gietzolt, der nunmehr die Führung übernahm, gab bekannt, daß dieser Teil des städtischen Forstes vor etwa 50 Jahren erworben worden sei, hauptsächlich, um hier zu Tage tretendes Wasser der Stadt nutzbar zu machen. Diese Wassersrage sei ja dann auf andere Weise für die Stadt gelöst worden. Das Wasser benutze jetzt Oberhäslich. Von verschiedenen Besitzern erworben, zeige der Waldbestand auch verschiedenes Alker. Er sei etwa 2 Hektar 20,2 Ar groß. Wäh rend die Kiefer recht gut gedeiht, zeigt die Fichte mancherlei Wachstumshemmungen. In dem hier befindlichen Steinbruch, der auch zum Bau der Kriegersiedlungshäuser zur Verfügung gestellt worden war, zeigten sich mancherlei durch den Forst hervorge- rusene Niederbrüche, die teilweise einen schönen Muschelsandstein zu Tage gefördert hatten. Von hier ging man dann nach der Besitzung am Steinborn. Unterwegs gab Stadtrat Gietzclt Er klärungen über den Uebergang des sogenannten Napoleonhutes mit angrenzendem Streifen Wald in Staatsbesitz unter einem seiner Vorgänger und dann über die Besitzung am Steinborn selbst. Der Waldbefitz daselbst ist 33 Ar groß. Er wurde in der Hauptsache vor 2 Jahren geschlagen, im vergangenen Jahre wieder ausgeforstet. Um die Wasserleitung sicher zu stellen, wurden später noch 37V Ar zugekauft. Sle wurden für 2237 M. einschließlich Kosten für rund 2300 M. erworben: bedeutende Werte, wurden aus dem vor einiger Zeit geschlagenen Holze gewonnen, weitere sind noch zu erwarten. Gleichzeitig gab noch Stadtrat Fritsch hier Aufklärungen über den 1867 erbauten Hochbehälter samt eiserner Röhrenfahrt, über die weit zurückrelchenden Wasjerrechte, lpo schon 1656 in Akten von diesen Gerechtsamen aus vor undenk lichen Zeiten' gesprochen werde und über die Verbindung dieses Hochbehälters mit dem im Wasserspiegel nur 10 Zentimeter tteser liegenden Hochbehälter an der Bergstraße, wie endlich auch über das Gutsbesitzer Irmscher in Malter für sein Grundstück zustehende Freiwasser. Ueber Obermalter, am Laubenberg entlang und über die Vorsperre entlang suchte man darauf das Bödchen auf. Stadt rat Gietzolt machte hier darauf aufmerksam, daß er die Neu pflanzungen in der Nähe der Straße mit Meimouthsklefer und Lärchen eingefaßt habe, daß aber bet vielen die Krone fehlt, die sinnlos abgeschnitten wurden, um zu Sträußen und Kränzen ver wendet zu werden: sinnlose Handlungen, die großen Schaden an richten. An der Grenze des Forstes am Mühlfeld traf man auf den ersten Pflanzgarken, deren, wie Skadtrat Gietzolt ausführte, die Stadt jetzt 5 hat. Früher wurden die Pflanzen von Lungkwitz bezogen, später aus Holstein. Dadurch, daß sie dort lange vorher ausgehoben worden seien, einen langen Transport hinter sich ballen, lange lagerten, mußte stets etwa die Hälfte nachgebessert werden. Deshalb sei er zur Anlage stadteigener Pflanzgärten gekommen. Zuletzt habe man aus ihnen Pflanzen für 180 000 M. verkauft und für etwa 70000 M. selbst verwendet. Wenn auch nicht von einem großen Verdienst gesprochen werden könne, so sei doch ein schnelleres, gleichmäßigeres Wachsen der Pflanzen ^"sttiert und seien die letzten Pflanzen für die Stadt vielleicht A b°st«nlos anzusehen. Der Samen wird aus Groß-Tabarz in Thüringen bezogen. Auf den Hektar werden über 8000 Pflanzen schnei. Eine Nonnengefahr besteht für dieses Jahr für die städtischen Waldungen nicht. Der Einflug ist im Vorjahre nur gewesen. Stadtrat Gietzolt führte dann weiter gegen den Lämmergrund au, dann hinüber ils zur Berreuth-Paulsdorser U°b« und über den letzten Solzschlag nach Friedewalte. Bei Holzschlag konnte man sich von den schönen, gerade ge- .Stangen überzeugen, die, wie von anderer Seile DinnÄi.^tont wurde, eine rühmenswerte Eigenschaft des Stadt 6W^L?I^T°rsteS sel.Äm Häuschen Friedewalte reichte vtadtrat Gletzott ein« klein« Stärkung und fahrt« dann aus, daß werden. Und in der Wohnsteuer hat man immerhin eine Steuer, die jeden trifft: auch der Astermieter wird mit .einbezogen' werden. Weiter läßt diese Steuer auch die Leistungsfähigkeit nicht ganz außer Betracht, da den höchsten Betrag der zahlt, der die teuerste Wohnung hat, und das wird gewiß nicht der Aermste sein. Steht der 1S14er Mieterirag fest, so hat man auch einen Anhalt für den Zuschlag für den Ausgleichsstock. Angenommen, 1914 sei in Dippoldiswalde '/- Million an Miete eingenommen worden, und weiter angenommen, die städtischen Kollegien würden auch hier die Hälfte des ohne weiteres zulässigen Zuschlages festfehen, also 1500A, so wäre im laufenden Jahre mtt einer Einnahme von 7*/» Millionen zu rechnen. Viel an großen Instandsetzungen läßt sich damit gerade nicht anfangen. — In einem Obstgarten der Umgegend wurden an einem jungen Apfelbaume über 200 Nonnenraupen, die schon angefangen hatten, die Blätter zu zerfressen, abgelesen. Schmiedeberg. Di- letzte Gemeinderatssltzung befaßte sich zu nächst mit Erledigung einiger Eingänge. Aus dem staatlichen Aus gleichsstock sind der Gemeinde 23670 M. überwiesen worden. Der 14. Nachttag zur Eemeindesteuerordnung, Wohnungsbauabgabe be treffend, zeitigte eine längere Aussprache. War man sich wohl im Prinzip darin einig, daß zur Erhaltung der Wohnungen und zur Neuerstellung solcher unbedingt etwas getan werden muß, so gingen doch die Meinungen über das Wie und die Aufbringung der Lasten weit auseinander. Zur Annahme gelangte schließlich gegen 2 Stimmen vorschlagsgemäß zur Bildung eines Ausgleichsstockes für große In standsetzungen ein Hundertsatz von 3000 und für dle Wohnungsbau abgabe 1000 (für Wohnräume) respektive 2000 (für Gewerberäumr) Prozent. Da» Gesuch des Kassenassistenten Hübler um sofortige Ent lassung wegen llebernahme einer Stelle kn Zschieren kann nicht ge nehmigt werden, da vorläufig kein Ersatz vorhanden ist. Eintretenden falls will man aber Entgegenkommen zeigen. Die Geschäftszeit im Gemeindeamt wird versuchsweise (vorläufig für den Sommer) auf 7—120, und 3—5 Uhr festgesetzt. Die Spar- und Girokasse bleibt aber 8—12 und 3—4 Uhr geöffnet. Von der Herstellung eine» er höhten Fußwege» am neugepflasterten Teile der Altenberger Straße muß der hohen Kosten wegen — 12 Millionen — abgesehen werden. Auf Beschwerde de» Hausbesitzeroerein» bei der Amtshauptmannschaft wegen vertagter Neufestsetzung der Mietzinszuschläge seitens des Ge- meinderats wird von dieser um Neufestsetzung ersucht. Einstimmig gelangen die Dippoldiswalder Sätze — Zinsendienst 80, Betriebs kosten 4000, laufende Instandsetzungen 3000 und große Instand setzungen 420 Prozent — zur Annahme. Barth legt sein Amt als Mieteroertteter beim Mieteinigungsamt nieder. Der Mieterverei.i das Bödchen etwa 65 Hektar umfasse, 5 Hektor seien seinerzeit an die Talsperrengenossenschast abgetreten worden. Mit Taubenberg, Albertpark, Frosch- und Eichleithe und Schwarzbach sei der ge- Amte städtische Forstbesitz 95-66 H-Ktar groß Seit 1609 sei er Dezernent des städtischen Forstwesens. Damals sei der Wald in keinem guten Zustand gewesen habe auch stark unter Käferfraß gelitten Nach Ratssörster Schieritz Tode sei diese Stelle von den städtischen Kollegien nicht wieder besetzt worden. Einige Zeil habe allein gearbeitet, bis ihm 1911 in Waldwärter Glöckner ein zuverlässiger Mann zu Hilfe gegeben worden sei. .Als fach- verständiger Berater sei ihm damals Förster a.D. Thomschke bei- gesprungen und man habe neu aufgebaut und einen Waid ge schaffen, wie er sich heute zeige. Eine Freude sei ihm gewesen, daß vor 2 Jahren der Förstertag sich belobigend über den städtischen Waldbesitz ausgesprochen habe. Im Wtrtschaftsplan bestehe ein 80jähriger Ilmtrieb, das heißt, nach 80 Jahren wird ein jedes Stück wieder neu bepflanzt sein. Raubbau sei, aus welchem Grunde sei unbekannt, 1856 getrieben worden. Damals seien 24A Blößen gewesen, 1865 nur noch 2A, dafür aber 55 A gleichaltriges Holz. Aus dieser Zeit stamme auch der jetzige gleichaltrige Waldbestand. 1909 seien nur noch 1A Blöße gewesen, zurzeit 2A. Der erste Wirtschaftsplan sei 1909 von dem damaligen Forstmeister Kempe in Höckendorf aufgestellt worden (vorher sei ohne Plan gewirt schaftet worden), der jetzige laufe von 1919 bis 1928. SA sei ganz junges Holz, 7A 21—40jährlg, 34A 41—60jährig, 31A 61—80jäh- rig, 7A 81—100jährlg. Anstelle Thomschkes sei jetzt Förster Zeuner als sachverständiger Beirat getreten, der sich ebenfalls der Sache außerordentlich annehme. — Als man sich später nach mehr als vierstündiger ununterbrochener Wanderung im «Seeblick' zu- sammengefunden hatte, nahm Sladtverordnelenvorsteher Inspektor Schumann Gelegenheit, darauf hinzuweisen, daß die Einladung zu einer Besichtigung des städtischen Forstes allseitigem Wunsche ent sprochen habe und daß man sich gern von dem Bestand« dieses werbenden städtischen Vermögens und von dessen vorzüglicher Ver waltung überzeugt habe. Große Erträgnisse würden aus dem Waldbesitz erhofft und seien auch schon daraus gewonnen worden. Nicht zum Schaden der Stadt sei es, wenn weiteraehende Wünsch« auf Ausnutzung durch den bestehenden Wirtschaftsplan gedämpft würden. Aus dem Gewinn aus dem städtischen Forst würden auch teilweise die Mittel genommen für die städtische Bauverwallung, die kein werbendes Unternehmen sei, sondern mancherlei Zuschüsse erfordere. Die Mitglieder der städtischen Kollegien hätten aber bei der Besichtigung die Gewißheit mitnehmen können, daß auch deren Arbeit gutes erbringen werde. Er brachte ein «Glück auf' den beiden Dezernenten von Forst und Flur und Bauverwaltung, Stadträten Gietzolt und Fritsch. Stadtverordneten-Vizevorsteher Jäckel gedachte der übrigen städtischen Dezernenten. Zu deren aller Arbeit gehöre Idealismus. Meist werde des einzelnen Ardelt erst spät anerkannt. Auch ein Bürgermeister Heisterbergk habe viel gutes geschaffen und sei viel angefeindet worden und nach seinem Tode habe man ihm ein Denkmal gesetzt. Durch Kampf gehe es aufwärts. In den mancherlei Meinungsverschiedenheiten, die auch zwischen den städtischen Kollegien nicht ausblieben, sei es drch stets zur Einigung gekommen. Möchte es auch weiter so bleiben zum Besten der Allgemeinheit. Bürgermeister Herrmann brach eine Lanze für das städtische Bauwesen und betonte dabei, daß in dessen Gebiet unter den heutigen wirtschaftlichen Nöten Erwerbslose Arbeit und Verdienst fänden und daß dadurch auch schon Werte geschossen worden seien, wie z. B. das Bad im großen Leiche, kür die man außerordentlich dankbar sein müsse. Auch die Millionen, die aus der Rabenauer Straße verbaut würden, Helsen die Not des Volkes und die Erwerbsschwierigkeiten lindern. Eines Dezernenten, der immerzu äußerlich Zuschüsse fordere, sei noch nicht gedacht worden, Stadtrat Voigts, des Dezernenten Im Armen- und Krankenhausausschusse, dessen ganzes Wirken der Allgemeinheit und der Zukunft des Volkes zugute komme. Ge ineinsinn müsse immer der Leitstern des Handelns sein. Möcht« immer zwischen beiden städtischen Kollegien ein gutes Einver nehmen bestehen bleiben, ßtadtrat Fritsch dankte in seinem und Kollegen Gieholts Namen und bemerkte dann, daß er eine Ilm planung der Weißeritzstraße vorgenommen habe. Dieses Projekt, dessen derzeitige Lösuiw er für die einzig richtige halte, werde er in nächster Zeit den Kollegien vorlegen. Er dankte auch denen, die die Arbeit beim Bau der Rabenauer Straße ausführen, und brach eine Lanze für den städtischen Straßenmetster Langer, dessen Arbeit außerordentlich gewachsen sei und der sie mit Hintansetzung seiner Gesundheit unverdrossen leiste. — Nach einigen Stunden gemütlichen Beisammenseins trennte man sich in der Gewißheit, ein erfreuliches Bild von der Verwaltung werbenden Stadtver mögens mit heimzunehmen, und mtt dankbarem Gefühl für deren Verwalter. — Man schreibt uns: Am Donnerstag haben die Stadtver ordneten unter Beitritt zu einem Ratsbeschluh die Höhe des städti schen Zuschlags zur Wohnungsbauabgade auf 500A von Wohn räumen und 100OA von gewerblichen Räumen festgesetzt, d. h. von Wohnräumen ist fünfmal, von gewerblichen Räumen zehnmal die Frledensmiete 1914 zu zahlen. Eine Ministerialverordnung er mächtigt die Gemeinden, ohne besondere Genehmigung dis 1000 bzw. 2000A zu erheben. Dle städtischen Kollegien haben hiervon die Hälfte genommen. Fragt man nun: Warum gerade diese Höhe? Welche rechnerlschen Grundlagen waren dafür maßgebend? So scheint die Antwort zu lauten: Gar keine! Man hat nur , gegriffen' und sich von dem Gedanken mtt leiten lassen: die Steuerzahler nickt so hoch zu belasteni Eine solche Steuerfest setzung aber möchte man als planlos bezeichnen. Richtiger wäre meines Erachtens folgendes Verfahren: Es wird fepgestellt, welche Summen im laufenden Jahre gebraucht werden für Verzinsung und Tilgung der zu WohnungSbauzuschüssen und zur Durchführung der Zwangselnquartlerung aufgenommenen Darlehne oder zur Rückzahlung zu gleichen Zwecken den städtischen Mitteln etwa ent nommener Beträge und welche Ausgaben sonst Im Rechnungsjahre zur Behebung der Wohnungsnot notwendig erscheinen. Diese ge samten Erfordernisse sind doch eigentlich aufzuoringen durch dle Zuschüsse zur Wohnungsbauabgabe. Dazu Ist diese Steuer da. Wie hoch sie zu diesem Zwecke sein muß, läm sich dann sehr leicht bestimmen in der Welse, daß der gesamte Mieierkag ln DippoldiS- walde von 1914 ln Verhältnis gebracht wird zu dem eben skizzierten Bedarf. In diesem Falle den Steuerzahler schonen zu wollen, erscheint wenig zweckdienlich. Aufgebracht muß daS Geld
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