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Dresdner Nachrichten : 31.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188901314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-01
- Tag 1889-01-31
-
Monat
1889-01
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.01.1889
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Nacht- ein-egan-er». sr« t» chm« «.Ile b«r >»»la«e.» s l» ,, so.2«. LnUr«»rt«, »E S« «vpen, «U »4» »rt». »n> Vßtlt»» »« «e»m, »n» »e« »r-trn v»«« pnJ-»» »ch »n«er- 0»»»»»»«« »»»es«» Sch «»»«I» er tt,en t- »er »«tdm, m»> det»a»nt«. >«« sich »nttr ttß» dt» »er1inn«elln> g,,». ,»»»<»«« S«a»r1»Lr» rrk»» »taten. wurLe« st» diir» die Na». rl»t erlä.änert. dal; der «rmirriii, tnIoiae Lchiaaaiitallr veitchteden tet. Die «an den Äbendlilütlern verhiel tet'» «erüchlr ürrr rtiien Iagd- vntall uns dkralktcheii sind »rundios. Tie rrimert>oll»all wirkte allteM, labmknü. Tie !lr,rord»rteiisU>»n, u»d die Wrlc wurden unter «roüer «utrrauua ,e,ck,lo!<k». Tte Theater loaleii die Bürstest»»,r» ab. In Peft Hörle» lolort die Temonliralio- nrn der Lindenten ans. 34. Jahrgang. Ausl. 47,0V« Stück. Dresden. 188S. «»««»»««« HV. j Lxl. 8L«1i8. n. Lßl. k?6N88. llofxrliotoArLpd, i Vrvsäeo, Lsufllans, 8vv8lr»8s« X«. 10. 8peW ss.Kuoli» oiktcnk kvll<. 8 isl- oincru vom Osss LittLi^s'rxik-nA.ri UkeMMsMsvsrt.S. Vedrüöei'^sissne^ Ilieittvr- ii. MMii-Verleiii-Iiiüiiliil ^ N »LLX ^AVOVI, purt..i..n.u.ill.i<:t.i?o. ^ ^.nktiäc-a nueknnsicöitnreoräsn prompt elleettlirt. 'I'c-Ioplion389. jH t 1 «1. IV. eläKVI s »lUUVI-IIlM-I IIV^VII, vor Ltompbl E lowtat nur vanmtio XvUkit. U,a!»lum8. Nr. 31. 1)lv8klon, Xousit. 1LrlU»luU18. Kronprinz Rudolf Boulanger und Flognet. Östasrikst-Vorlagr. Hoinachrichten, Unsere Studenten, Ferienkoloniecn, Gericht?-! ^ ni, ! 1 ^tlßiißißß' Verhandlungen. Eoncert Fclses, 'Berliner Thcatervcrhältnisse. INvIsßßßlj, eZR» ^nNNU». 3 Millionen Wühler, die aegcn die Republik stimmten, ungeschoren Betracht kommen. Auch Kardinal Lavigerie berufe sich nicht aus lasse». Bonlangcr aber hat lnindeitmal erklärt, er wolle die Ne-> die Bibel, sondern aus allgemein menschliche Gesichlvunlle. — 2lbg. publik nicht abschufsc», sondern verbessern. Dasselbe will la das > Tr. Wmdthvrst will nicht, das; der Staat das Miiüonswesen re- jetzige radikale Ministerium Flognet auch. Gerade dieses hat ams aulire. Er und seine freunde beanspruchten Schul; sür die wenigsten Ursache, über daS Verlangen Boulanger's, das; man die Missionen, sonst aber lediglich freie Bah», wie sic in der Kongo' Verfassung abäiidecn müsse, die Naic zu rünmien, denn Floquet Akte garantict ist — Abg. Richter: Deutschlands Ehre sei nicht " bat einen derartige» Geictzentwiirt eingebracht mit der aus- inchr cngagirt, als etwa bei der Karvliilenirage. England, das daß sie die Nmeste Drahtbertchte -er „Dresdner Rachr." vom 30. Jan. ' Wien. Offiziell wird als Todesursache des Kronprinzen Herz schlag angegeben, doch coursiren auch andere Versionen. Der Kron prinz wurde im Jagdschloß Meyerling. wo er seit vorgestern weilte, heute früh 8 Uhr tobt im Belte ansgetunden. Einer der Jcigdgäsie, > selbst Gras Hoyos, brachte die Trauerkunde in die kaiserliche Hofburg. Der Kaller zog sich, nachdem er die Nachricht erhalten, zurück und ist für Niemand zu sprechen. I» der ganzen kaiserlichen Familie herrscht namenloser Schmerz und Verwirrung und eine ungeheure Aufregung in der ganzen Stadt. DaS Parlament, die Theater und die Börse sind geschlossen. Die Leiche des Kronprinzen wird noch heute hergebracht. Details fehlen noch. (N. Ir. Pr.) Srou-riuz Rudolf von Oesterreich Ein jäher Todcsiall wird gemeldet: Kronprinz Rudolf von Oesterreich ist plötzlich gestorben. Dieser schwere Schlag trifft alle Herrschaft seiner Partei, der Radikalen für alle Heilen sichert. Grober Eigennutz aus alle» Seiten! Die Regierung hat den» auch den Gedanken einer persönlichen Verfolgung Banlanger's lallen gelassen und beschränkt sich zunächst daraus, die Ersetzung der ictzigen Wahl nach Departements (Listen wahl) durch die frühere Wahl nach Arrondissements (Bczickswahl. Einzelwnhl) vorzuschlagen. Gewiß verdient letziercS Wahlvcrfahren de» Vorzug, den» cs macht die Wähler selbstständiger in der Aus stellung ibrer Kgndidaten; sie werden ihnen nicht mehr von einem Pariser Centralivahl-Ansichus; ansgczwungen. Aber wird dreier Schritt ausrcichcn, de» VoalangismuS zu unterdrücken? Hierzu bedürfte es einer gewaltigen Persönlichkeit von großer geistiger und sittlicher Kraft, deren Führung die starke Mehrheit der Franzosen Welt unvorbereitet: die kaiserlich habsburgische Familie, die Völker willig folgte. 'An einer solche» kehlt eö aber durchaus. 'Nicht em- Lesierreich-Ungarns, wie das gelammte Ausland. Nichts ließ dieses Ereigniß ahnen. Kronprinz Rudolf erfreute sich einer trefflichen Gesundheit Namentlich war er in der letzten Zeit in hervor ragendem Maße literarisch thätig; er brachte sein Hauptwerk, die Beschreibung von Oesterreich-Ungam, dem Abschluß nahe. Die erste Drahtnieldung seine- jähen Todes enthält noch keine weiteren Einzelheiten darüber, alS daß .wahrscheinlich" ein Schlagfluß seinem Leben in Meierling bei Baden ein Ende setzte. Meierling ist ein Jagdschloß. Dorthin war er wahrscheinlich zur Pürich gegangen. Der so jäh dem Leben Entrissene ist wenig über M Jabre alt geworden: er war am 21. August 1858 geboren. Tie Völker Oesterreich-Ungarns blickten aus ihn mit großen und berechtigten Hoffnungen. Namentlich dursten unsere deutschen StammcSgcnosscn chm ihr volles Vertraue» zuwcndcn. Kronprinz Rudolf hat wiederholt durch Wort und That bekundet, daß die Deutschen bei ihren schweren Kämpfen seiner Sympathieen gewiß sein konnten. Der Kronprinz war namentlich der erklärte Liebling der Wiener. Er huldigte freieren Anschauungen, d>e er in seinem Umgang mit Schriftstellern zu stärken wußte. Kronprinz Rudolf war ein überzeugter Anhänger des Bündnisses der österreichischen Monarchie mit Deutschland. Enge Bande derFreundschait verknüpften ihn namentlich auch mit unserem König Albert. Dem gleichalterigc» Kaiser Wilhelm von Deutschland stand der österreichische Kronprinz ebenfalls in herzlicher Freundschaft nahe. Hart trifft sein Tod vor Allem seinen Vater, den Kaiser Franz Joseph. Unter den viele» Prüfungen, die diesem Monarchen daS Schicksal auserlegt hat, bildet der Tod seines SohncS und Erben wohl die schwerste. Vor Kurzem feierte er sein 4vjähriges RegierungS-Jubiläum — jetzt steht er an dcrBahre seines einzigen SohneS! Schwer geprüfter Kaiser! Brklagrnswerther Vater! Kronprinz Rudolf hinterläßt eine einzige Tochter im Alter von ö Jahren. Seinen Lieblingswunsch, einen Sohn sein eigen zu nennen, hat ihm das Schicksal versagt- Tcnr Throne der österreichischen Monarchie stünde daher jetzt der um 8 Jahre jüngere Bruder dcS Kaiser- Franz Joseph, der Erzhrrzog Karl Ludwig, geb. 1833. am nächsten. Derselbe ist dem sächsischen KönigShause mehrfach nahe verwandt: er ist Schwager unser eö Königs Albert und des Prinzen Georg; sein zweiter Sohn. Erzherzog Otto, ist der Gatte der Tochter des Prinzen Georg von Sachsen, der irtzigen Erzherzogin Maria Josephs. Etwas ist in dem Berichte über die Wahl Bonlanger's noch nicht zur Genüge hervorgehoben worden: die ankergewöhnlichc Ruhe und Ordnung, mit welcher sich die Wahlhandlung vollzog. Keinerlei Störungen oder Ausschreitungen! Auch nach der Wahl ging Alles, bis ans einige kleine Slraßenscherze, sein säuberlich zu. Liegt hierin ein günstiges Vorzeichen »ür den lerneren Gang der Ereignisse? Die Kammer bemeistcrt ebenfalls ibre gewaltige Auf regung und beräth, scheinbar in Seelenruhe. übcr Häsenbescstlgnngen und Kinderarbeit. Heute wird's freilich lebendiger werden, vor der Kammer und In der Kammer selbst. Boulangcr hat lein Erscheinen in der Volksvertretung angezrigt, und das genügt, um vor dem Sitziingsgrdäude. dem Valais Bourbon. Zehntausende von Parisern zusammeiizudallen, die den neuen Vertrauensmann der Hauptstadt begrüßen, unter umständen auch anspiellen wollen. Vielleicht bat das im Steiben liegende radikale Ministerium Flognet noch soviel Entschlossenheit, die Ruhe in den Straßen aufrecht zu erhalten. Ob aber Floquet die Kammer, die er als Minister betritt, »och als solcher verlassen wird, ist sehr die Frage. Vorläufig bat er den Kops verloren. Er schwankt zwischen Kleinmuth und hitzigen Auf wallungen ; er schlägt Etwas vor. was er kurz daraus wieder fallen läßi; selbst seine eigene Partei weist seine Schritte zurück. Sofort noch der Wahl Bonlangcr'S bot Flognet dem Prüsidcnlcn der Re publik seine Entlassung an, woraus ihm Carnot verständig ans- einandersetzte: daS sei nur nach einer widrigen Abstimmung in der Kammer Brauch; man brauche den Si»g Boulanaer's nicht noch dadurch zu vergrößern, daß man sofort einen Ministerwechsel daran hänqe. Daraus verfiel Floquet aus den Gedanken, Boulanger den Hochverrathsprozcß zu machen. Ja, ans Grund welcher Beweis stücke hin? Well er die 4 bis 5 Mill. Francs, die seine Wahl ge kostet. von fremden Leuten erhalten hat? Käme es zu einer Unter suchung. G würden fick» gewiß eine Anzahl dunkler und verdächtiger Bezugsquellen der Wahlgelder ermitteln lassen, als da sind: die amerikanischen Kornwucherer, die bonapartistischen Svielbankpächtcr von Monaco und ähnliches Gelichter, was aus dem Emporkommen Boulanaer's Sondewortbeile herousl'chlagen will und zu diewm Brhlsi ihm den Beutel geöffnet hat. Was läßt sich aber dagegen ei»we»den. daß die monarchistischen Parteien und die katholische Kirche den Ihnen genehmen Wahlkandidaten mit Geldmitteln unter stützten und daß ihm Tauicnde von einzelnen Wähler» Mahlgelder in kleineren oder größeren Posten »«schickte» ? Ein tzochverraihs- vrvzetz acgeu Boulanger aber darauf bin. daß er Etwas gegen die Republik im Schilde führt (vleblSclläre Bewegung nenn r man'S), wäre eine AuSnahmemaßregel. Auch die Monarchisten wollen von dieser Staatsiorm Nicht» wissen; aber die Repirblik muß doch die nial das schwere Unglück, das die Republikaner am Sonntag be troffen, war in« St nive, sie zur Einigkeit und Eintracht zusammen ziihämmem. Die Mehrheit der Franzosen ist eben der Republik gründlich satt, ihre Wurzeln sind vertrocknet. Die Franzosen lehnen sich »ach Veränderung. Ohne Kammerauflösuna ist aus der Ver- rannihelt der Lage nicht hcrauszukoininc». Zunächst weisen die Radikalen wie die Gemäßigten diesen Ausweg ad: er wäre ja auch der reine Selbstmord. In diesem Jahre niüssen noch allgemeine Wahlen ausgeschrieben werde», den» die Aimsdanec der jetzigen Kammer läuft ad. Las Trachten der Republikaner geht also dahin, noch so lange als möglich am Ruder zu bleiben, d. h. bis znm Herbst, und bis dahin Mittel ausznsiilncn. das Emporkomineu Bonlaiiger's zu verhindern. Umgekehrt liegt es im Interesse dessel ben. die Ausschreibung der Neuwahlen möglichst zu bcscheunigen. Sie sollen noch vor der Pariser WeltausstellunA Vvlneiwmmeil werden. Boulanger wird den Eindruck seines «äegs nicht ver rauchen lassen. Der Gang der Ereignisse wird ihn dabei unter stützen. Ob die Dinge reii sind zu einem Staatsstreiche, läßt sich nicht mit Bestimmtheit behaupten. Del Umstand jedoch, daß Earnoi der aus 7 Jahre gewählte Präsident der Republik ist, ist an sich lein ernstes .Hindernis;. Kein sranzösischcr Präsident bat bis zum Ablaute seiner gesetzlichen Amlsdauer regiert. Thieis. Mac Mahon, Gccoti sind vorher gestürzt worden Doch, wer sollte eine Vorher sage betreffs eines Landes wagen, in dessen Geschichte gerade das Unwahrscheinlichste das Wahricheinliche ist, wo man einzig ans das Emtrcten des Unberechenbaren mit Sicherheit rechnen kann? Nur mit halbem Obre hört jetzt die Welt aul Das. was außer dein Pariser Ereignis; vor sich geht. Lassen wir uns deshalb nicht abhallcn, den uns nahe angehenden Tmgcii wcnigsicns einige Vc- gicinna heri'vrhob, die Londoner Znckerkoiffcrkiiz wilffam ivecdcn zu lassen. Diese von allen Zucker anssnbrrndcn Staaten beschickte Konlcrcnz will bekanntlich die Zuckelpränncn überiianpt abschaffen, jedoch unter der Voraussetzung, daß die hauptsächlichsten dieser Staaten gleichmäßig Vorgehen. Deutschland wird seinen Einfluß ' Richtung hi ' - ' ^ ' in dieser Richtung bm a mehr an die reichen Zuckersicdcr die schädlichen Ausfuhrprämien zahlen, die noch jetzt der Reichskasse 11 Millionen kosten. Dann wird man auch zu einer veinüningcn Besleueiung deS Melaffcznckers kommen, dessen letzige Steuerfreiheit einzelnen Fabriken daS Ver- tbcilc» von 60 Praz. Dividende ermöglicht. Auffällig war es, vom Schatzsekrctär des Reichs zu hören, daß den süddciiffchen Staate» noch keine Klagen üder das neue Braniitwemslcurrgksetz bekannt worden sind. Und doch Hallen dir badischen und wiintcmbergischen Blätter schon lange wieder von Beschwerden der kleinen Bauern, denen das Brenne» von Obsldrannimcin durch das neue Gesetz aus'S Beläsligendste erschwert worden ist. Die Unzufriedenheit der Bauern über diese Schecrereie» hat neulich im badischen Wahlkreise Lffciibnro, bewirkt, daß der nalionnlliberale Kandidat durchfiel. Die Klerikalen baden zwar auch für das neue Branntweinstcuergesetz gestimmt, aber die unzufriedenen Banem doch auigchetzt, indem sie die Schuld sür das Zustandekommen des Gesetzes den National liberalen auidürdeteii. Im Reichstage haben die Klerikalen dnrchgesetzt, daß bei der Ostaffika-Borlagc jede Bezugnahme ans die deuischc ostatrikaniichc Gciellschait gestrichen würde. Der Reichstag that ihnen den Ge fallen, da Fürst Bismarck dem künftigen Reichs-Gouverneur im» nni dem Verordrnlngswcge Anweisung ertheilen wird, die kolonialen Interesse» DenlschlgndS unter Rcichsichntz zu stellen. Einer Ver Weisung der Vorlage an einen Ausschuß hätte cs wahrlich nicht bedurft: was der BundeSrath dort erklärte, koniite er im Vollrelchs- tage ohne Gefahr mittheile». Bei der 2. Lesung ergriff seitens des BundcSraths Niemand das Wort: die Ostasrika-Vorlage ging glatt durch; sogar die Deuischfrcisinnigcn Siemens und Goldschmidt stimmten dnliir. Wlßmann geht, wie die Tinge liegen, nicht mit einer vorgeschriebenen Marschroute nach Ostasrika, sondern wird erst dort sehe», was z» thun ist. Möge eS ihm gelingen, bald ge ordnete Zustände dort zu schaffe», damit wir an die eigentliche Arbeit, die Kiiltivirung icner Lnndthcile, gehen können. Wenn auch dabei nicht Alles »ach Wunsch verläuft, wenn das Eine oder Andere schlschlägt, unsere Nachtviiimen werden cs »nS Tank wissen, daß wir den Besitz hoffnungsreicher Gebiete nicht verschmäht haben. > tz^nahm in dritter Berathuug end ig crli». DcrNeichsta. ailtig die Ostasrika-Vorlage an. In der Debatte eiklartc der^Adg. MagdzinSku die Zustimmung der Pole» wegen der Humanitären Seite der Vorlage. — Abg. Hosprcdigec L-töcker: Die belüge Opposition der Linken sei nur verständlich dadurch, daß die Herren der Annahme der Vorlage sicher sind. Zu erwägen wäre nur, ob die uiittklaltcrliche» Lebiisverhältnissr. soweit sie tür die modernen Verhältnisse anwendbar sind, in Afrika zur Regelung des Rechts verhältnisses zwischen Reich und der Ostaflikonischc» Gesellschaft a»z»we»den winen. Die Beseitigung der Sklaverei könne nur durch sittliche Kräite gefördert werden. Ohne Förderung der Missio nen werde man nicht cmskommeii. Tie Misponare vcrstchen am besten, die Eingeborciirn zu civilisire». Der Umstand, daß die Neger auch ohne den Branntwein-Import zur Trunksucht neigen, sei doch kein Grund, diesen Import zu fördern. Alles hänge von dem Geschicke der Beamten ab, die das Reich entsende. Gott ge leite Wißmann und lasse ihm gelingen, daS schöne Land, das er tür Deutschland dort erworben, uns zu erhnlten. — Abg. Tabor (ioz, religiösen Momente sollten bei dl' gleiche Interessen in Oilanika habe wie wir, denke nicht daran, zu Lande vorzugeken. Alan falle die Missionen nicht mit materiellen Interessen in Verbind,mg bringen. — Dnnn wurde die Etalsbc- ratbung bei der Braniitweinilener fortgesetzt. Schatzickreiär v. Malbahn konnte eine 'Revision des Branntivcinucilcrgcscbes nicht in Aussicht stelle», bevor dasselbe im vollen Umiangc in Kratt getreten sei. — Abg. Barth (freii.) erblickt in der Art, wie die Be rechtigungsscheine ausgestellt würden, eine Bereicherung der kon- tiiigeiilirtell Brenner nni Il'/s Millionen Mark aul Kosten der Steuerzahler. — Gras Mirbach befürwortete ein größeres Entgegen kommen der Beamten gegen die Brennereien, tun die Härten zu vermindern. — Der Schatziekretär erwiederle, daß die Regierung möglichst bemüht sei, eine solche zu beseitigen Abg. Barth habe keine gesetzliche Bestimmung anfübren können, welche die Regierung verletzt have. — Bei der Brennitcuer thcilte der Schatzsckrclär mit. dm: ein Gesetzentwurf betr. das Verbot von Surrogaten bei der Bierbcreltnng sich in Ausarbeitung befinde. Derselbe sei aber der Schwierigkeit der Materie wegen in nächster Zeit nicht zu erwarten. Die Etats der Verbrauchssteuern und Moiivpoi-Abgaben wurden angcnominen. — Moraen Anträge betr. die Sonntagsruhe und Aushebung der Komzölle. Bert, n. Die auf heute Abend bei den Majestäten angesetzte musikalische UnlerhaUuna ward wegen Ablebens des Kronprinzen von Oesterreich abgesagt. — Die marokkanische Gcsandtschft. welcher im Aufträge des Kaisers Gras Lüttichau. Gras Kcmitz und Geb. Rath Kanzki bis Bremcrhavcn cnlgegcugesahren waren, begab sich vom Bahnhofe in beccitsiehendeii voiwagen nach Hotel Kauerhos. Berlin. Das Abgeordnetenhaus lehnte die Erhöhung der Gehälter der Untcrstaa!s>ekrciäre von 15.000 am 20.000 Mk. ab. Redner aller Parteien hoben die Nothwendigkeit hervor, mit den Gehaltserhöhungen der Beamten von unten heraus zu beginnen. Berlin. OtsiziöS werden die Zcitungs-Eröelcrungsn über die Einleitung der Tiszivllnamntersuchnna gegen Gcffcken als gegenstandslos bezcichnet, da Geffcken als Professor der Universität Straßburg den sür die RkichSbeaniien geltenden Disziplinar-Vor- schriften nicht unterstehe, indem zufolge ausdrücklicher Bestimmung das bezügliche Gesetz auf die Lehrer der Straßburger Uiuvcrsität keine Anwendung finde. — lieber die Aeußerung des Deutschen hasses in Paris wud der „Slaaten-Korre ipondenj" von dort folgen des Stücklein berichtet: Als sich hier kürzlich einige Schweden von guter Familie in einem öffentlichen Lokale in ihrer Muttclsvcache unterhielten, genügte das, zumal da das Schwedffche last anklingt an das Deutsche, dm; die Menge sie Prussiens nannte und maltrai- tirtc. Die Schweden wandten sich klagend an ihren Gesandten, adcr trotz sehr e»crgucher"Vorslcllling desselben konnle er die ge wedene Geiuiglliiiiuig für wiiir mißhandelten Landsleute nicht er halten. Er wurde, wie er sich ciiisdrüclte, von PonluiS zu Pilatus mit seinem Anliegen geschickt, ohne die gewünschte Enischeidung. weiche Behörde diese Angelegenheit ausznglciche» habe, zu erhnlten. Newhork. Eine Korrespondenz zwischen Bismarck und Vavarb wird vcMenilicht. Der Reichskanzler beschuldigt den amerikanischen Ko»'»! der Aufreizung der Eingevorenen zu Unruhen. Bohard bringt eine ähnliche Beschuldigung gegen die deusichcn Be amten vor. Die Berliner Börse ermattete nach festem Beginn. Tie anfängliche» EoiirSgewiniic gingen zum The» rasch wieder verloren. Kommandit-Antheilc wurden ans Kapitalserhöhunü in großen Be trägen unigcsetzt. Bahnen waren mäßig belebt. Von Bergwerken waren später besonders Bvchuincr weichend, fremde Renten wenig beachtet. Im Kaffnvcrlcbrc waren Banken fest, Bergwerke matt. Jndustrlren ruhig und schwach, Hailinann 5 Prozent niedriger Privatdiskont 1"/« Prozent. Die Nachbvl!e war nach mattem Ver laufe befestigt. Krauts-»' a. M.. za. Januar, arrdli 2-.7V». SiaatSIahn 21.;. Low- bardcu —. «alizicr —. «,^,rr —. 4»ror. Nna. «inarrnte LiSlonio Die«»». Bi. —. Darms!. —. Laura —, Brriiiitglrr. Wien. 30. Januar. <Irr»>« NKM. Sia-iedahn — »tordwcftd. —. «larr-iate-, . iiua. Yrrvi« —. Lcrkcdr slsilr«. Bart«. A. Jan. > Schluß.! !Nr»lr 82.S1. «ui'Nie Il!4,<2. J'aitcncr Sraakabalw tei3.73. Lmnbaidcu L2lg»». vo. Brioritütrn —Spanier 73.5a. Aauvier 423.12. 0'Iamaae» ö3I.2ü. Türlc» —. Beirauplet. Varls iVrodukteni, 3». Januar. iSchluh.» Wcizr» rer Januar 2.,.k!>. per Miirz.JunI 26,2c>, luall. Spiritus »er Januar 3!>.2'>, per Mni-A»ausi 41.bu, ruht,. l/Iüd!» rer Jaunar 74.75. ver Me.l-Aii,i,si «2.75, ruhi,. » m >1 e r ü a »>, 3o. Januar. Vraanlien «Schluß». Wcizeu vcr MSrz 202, Ver Mat 2«>8, brha»rtc«. «oaaen vcr Mir; 123. v" Mal I2ü, wrichrnd. Lnnro». M. Januar. .Sroansic» Schluß. Getreide >ul,i,. Weizen gedrückt. Ucbriqed tragest, nominell, nnoeriuoerl. — Wcllce: geuchi, satt. cZL, »ü Die religiösen Momente sollten ne!er Angelegenheit nicht m Ocrllichcs nnd Sächsisches. — Von Sr. Majestät dem König wurde jetzt dem Soldat Herr mann Breßler (12. Komp. 5. Jns.-Rcg.) die Erlnnbniß zum Tragen der ihm tm Jabre 1886 wegen Errettung eines Knuden vom Ertrinken verliehenen silbernen LebcnSrcttimgZinedallle am weißen Bande rrthcilt. — Ihre Könlgl. Hoheiten Prinz Georg und Prinzess,» Mathilde wurden bei ihrer Ankunft in Brüni: am Bohnhoi von Erzherzog Otto und Erzherzogin Maria Josew eiiivwiigen Zum 'Absteigequartier wurde das „Hoiel Nenhanscr" genommen Ter Aufenthalt ist für imhrere Tage projeksick, dann reiten die hohen Hcrischafie» nach Wien. (Diese Dispositionen dürften sich durch das Verscheiden des Kronprinzen Rndoii ändern.) — In den Prunkgemächern dcS König!. Nesideiizschlvffe?, wo festem Abend der zweite diesjährige große Hof ball tatlsjnde» sollte, benschte zur sonst aewohntcn Feststunde tiefes Dunkel. Infolge Ablebens dcö österrelchiichen Kronprinzen Nudolt, ward die.Hossestlichkeit »och in letzter Stunde durch die Hoskronivciei, soweit dir Geladenen zu cneichen waren, abgesagt. Biele Herr» schatte» hielten n» Hottwnschallaiilt direkte Nachfrage, ot> der Ball stattflnde oder nicht, sodaß bis znm Beginn der eigentlichen Ball- stunde sich daselbst durch Kominen und Gehen ein reger, ununtcr brochcncr Verkehr cnlialtcle. Diejenigen Balliheiinehnier, zumal die Änswärilgen, welche die Tranerknndc noch nicht erfahre» batten, wurde» erst bei ihrem Erscheinen im Schlosse von der abgesagten Fcsttichlci! in Kenntnis; g>'i>tzt. Ihre Mascstälen der König nnd die Königin und die Prinzen deö König» HauieS sind durch die Trane, botichait ans das Tieistc cigrisicn wenden, io daß an h die beute nach Leipzig gcvlaiite Reise dcS .Kvnigspaarcs ui> terb ie i b l. — Von Zeit zu Zeit cchcbt i» dem Wochenblatt „Die Nation" ein fortschrittlicher JeiemiaS seine Stimme, um Klagelieder über Misere Studenten zu singen. Ein Ausländer und auch der
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