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Amts- und Anzeigeblatt für den Erscheint , „ , , e Abonnement ?.?LSZ Leyrk des Ämlsgmchts «ümt«» --Z-ZZ sertionSprei-: die kleinsp. ten, sowie bei allen RcichS- ZeilelOPf und dessen Amaeöuna. P-stanstalten Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. Sk. Aahrft-«,. — L46 Dienstag, den 10. Dezember 188S. Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschusses zu Schwarzenberg Krettag, den 2V. Decemöer 1889, Nachmittags 3 Uhr im Berhandlungssaale der unterzeichneten Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge in der Hausflur des amtshaupt mannschaftlichen DicnstgebäudeS zu ersehen. Schwarzenberg, am 4. December 1889. Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. v. Wirsing. E^ Bekanntmachung. Der unter;. Kirchenvorstand hat die Wahrnebmung gemacht, daß in vielen Wohnungen zur Aufbewahrung der Leichen ein genügender Raum nicht vorhanden ist. Er hat deshalb zur Verhütung von Mißständen für nöthig er achtet, die Leichenhalle in angemessener und würdiger Weise herzustellcn und hat auch zu dem Zwecke öfterer Benutzung die bisher pro Tag erhobene Gebühr von 1 Mk. 50 Pf. in Wegfall gebracht. Der uutcrz. Kirchenvorstand spricht die Erwartung ans, daß in verkommen den Fällen, namentlich wo für an ansteckenven Krankheiten Verstorbene die Wohnung einen angemessenen Raum nicht bietet, von der getroffenen Einrichtung wünschcnswerther Gebrauch gemacht wird. Eibenstock, den 6. Dezember 1889. Der Kirchcnvorstand daselbst. BSttrich, k Bckauntm«ch ii u g. I» Folge mehrfacher Unzuträglichkeiten, die sich bei Belegung der Kindergräber herausgestellt haben — hat sich der unter;. Kirchenvorstand veranlaßt gesehen, die in der Friedhofsordnung enthaltene darausbezügliche Be stimmung dahin abzuändcrn, daß von nun an in die kleinen Gräber nur Kinder bis zu 3 Jahren, in die Mittlern solche von 3—10 Jahren ;n liegen kommen sollen. Eibenstock, den 6. Dezember 1889. Dcr Kirchenborstand daselbst. Böttrich, D. Hagesgeschichle. — Deutschland. Kaiser Wilhelm ist am Frei tag in Darmstadt eingetroffen, von wo aus die Rückkehr nach Berlin vorläufig auf Montag festge- sctzt war. Sonntag wollte der Kaiser einen kurzen Besuch in WormS machen, um das Spiel- und Fest haus zu besichtigen und der Aufführung des Herri schen Volksschauspiels „Drei Jahrhunderte am Rhein" beizuwohnen. — Zum Sozialistengesetz schreibt man nach dem „Hamb. Korresp." dem Fürsten Bismarck die Absicht zu, bei der zweiten Lesung des Sozialisten gesetzes zugegen zu sein, welche frühestens in der zweiten Dezemberwoche und möglicherweise erst nach Weihnachten stattfinden kann. Fürst Bismarck bestand bisher in Uebereinstimmung mit dem Minister Herr- furth auf der Beibehaltung der AusweisungSbefugniß, und in Bundesrathskrcisen glaubt man auch nicht, daß er hiervon abgehen werde. — Essen, 6. Dezember. Eine gestern Abend siattgchabte zahlreich besuchte Versammlung von Dele- girten der Bergarbeiter des Bochumer, Gelsen kirchener und Dortmunder Reviers beschloß nach langer Berathung, durch Wiederaufnahme des Streiks die Aufhebung der Arbeitersperre zu er zwingen. Dieser Beschluß ist der stattfindenden Berg arbeiter-Versammlung als Resolution vorzulegen. — Dortmund. Die allgemeine, von ungefähr 4000 Bergarbeitern besuchte Versammlung am Sonnabend nahm einen sehr erregten Verlauf. Un ter Anderen redeten Bunte, Schröder, Siegel, Bro- dam, Dickmann und Bauer. Während der Versamm lung lief eine Depesche ein vom Oberpräsident Studt sowie von dem Landrath von Dortmund, lautend: .Die Vertretungen ver Essener Zechen haben die Sperre aufgehoben. Der Vereinsvorstand beschloß einstimmig, die übrigen Zechen zu einem gleichen Entschluß aufzufordern und zweifelt nicht an der Annahme". Diese Depesche wurde von der Berg arbeiter-Versammlung mit einem lebhaften Bravo ausgenommen. Nach einer weiteren Debatte beschloß die Versammlung, bis zum 15. Dezember die Ant wort der Grubenbesitzer, ob überall die Sperre aufge hoben ist, abzuwarten. Die Versammlung ging hierauf ruhig auseinander. — Nach einer Reutermeldung aus Sansibar ist Emin Pascha am 5. dS. in Bagamoyo in Folge von Kurzsichtigkeit von einem zwanzig Fuß Hohen Balkon gestürzt und wurde schwer verwundet; sein Zustand ist höchst bedenklich. Beim Aufheben desselben ward sogleich klar, daß er schwer verletzt war. DaS rechte Auge war geschlossen, aus den Ohren drang Blut; daher wird eine gesährliche Ver letzung befürchtet; auch der Körper ist arg contnsionirt. Die deutschen Aerzte sind sehr besorgt. Doktor Parke von Stanleys Expedition hofft ihn jedoch zu retten. Der englischen Regierung sind von den britischen Consulatsbeamtcn, die in Bagamoho waren, bün digere Nachrichten über das Befinden Emin Pascha's zugegangen. Emin hat keinen Schädel bruch, aber innere Verletzungen und eine Gehirner schütterung erlitten. Sein Zustand ist sehr bedenklich, aber durchaus nicht hoffnungslos. Zehn Stunden nach dem Sturz kam Emin wieder zur Besinnung und sagte, es sei nicht so schlimm mit ihm, er hoffe in zehn Tagen nach Sansibar fahren zu können. Sächsische Nachrichten. — Dresden. Am 2. dieses Mts. und folgende Tage hat eine abermalige Ausloosung Königlich Säch sischer Staatspapicrc stattgefunden, von welcher die 4"/„ Staatsschulden-Kassenscheine von den Jahren 1852/55/58/59/62/66 und /68, auf 4"/„ herabgesetzten, vormals 5"/„ dergleichen vom Jahre 1867, 4"/„ dergleichen vom Jahre 1869 lut. /I und II, 4"/,, dergleichen vom Jahre 1870, ingleichcn die auf den Staat übernommenen auf 4"/,, herabgesetzten, vormals 4^/„"/n Schuldscheine vom Jahre 1872 der Leipzig - Dresdner Eisenbahn-Compagnie betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staatspapicrc werden hierauf noch besonders mit dem Hinzufügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der „Leipziger Zeitung", dem „Dresdner Journal" und dem „Dresdner Anzeiger" veröffentlicht, auch bei sämmtlichen BczirkSsteuer-Ein- nahmen und Gemcindevorständen des Landes zu Jeder manns Einsicht ausgelegt werden. — Leipzig-Lindenau. Es ist der Wunsch ausgesprochen worden, de» beim dritten deutschen Turnfest in Leipzig 1863 mit Kränzen ausgestattcten Siegern im Wettturnen noch nachträglich Ehrenur kunden auszustellen — der Ausschuß der deutschen Turnerschaft hat die Ausführung beschlossen. Der Geschäftsführer der deutschen Turncrschaft, l)r. F. Götz, fordert daher die Sieger von 1863, soweit sic noch unter den Lebenden und soweit sie nachträglich Ehren urkunden wünschen, auf, ihm ihre Vcrcinsmitgliedschaft im Jahre 1863 und ihre gegenwärtige Adresse und jetzige Vereinsmitgliedschast anzugebcn. Die neun Sieger waren im Wettlauf: Bethmann-Merseburg, Spannberg-Berlin, Balde-Berlin. Im Hochsprung: Thiel-Eßlingen, Oltrogge-Uclzcn, Lüttke-Hamburg. Im Steinstoßcn und Wcitsprung: Hanstein-Gießen, Schle gel-München, Weiß-Asch. — In dcr am 5. d. in Leipzig abgchaltenen öffentlichen Arbeitcrversammlung wurde die Gründung einer Genossenschaftsbäckerei beschlossen. Man glaubt, mit dem Verkauf von Autheilscheincn per 10 M. das hierzu nöthige Kapital zusammen zu bekom men. Wenn sich die Einrichtung bewährt, so sollen, um die Kapitalisten nicht noch mehr zu unterstützen, späterhin auch Mühle» angckauft und der Einkauf des Getreides durch die Genossenschaft selbst bewirkt werden. — Plauen. Herr Heinrich Staab in Leipzig, welcher seit 1866 regelmäßig den Orient bereist und in den letzten Jahren mit Erfolg seine Reisen bis Bombay, Calcutta, Batavia und Singapore ausge dehnt hat, tritt Anfang Januar seine nächste Reise an, auf welcher er Belgrad, Sofia, Constantinopel, Smyrna, Athen, Alexandrien, Cairo, Bombay, Cal- cnlta, Rangoon, Singapore, Adelaide, Melbourne, Sidney, Brisbane, Surabaya, Batavia, Bangkok, Shanghai und Uokohama besuchen und sodann über San Francisco und New-Jork nach Hause zurück kehren wird. Er führt die Muster von Deutschen Fabrikanten mit, knüpft überall Handelsverbindungen an nur legt die Gesammtinteresseu der von ihm vertretenen Häuser in von ihm an Ort und Stelle engagirte sichere Hände, welche er persönlich alljähr lich controlirt. Da sich auch im Bezirk der Han dels- und Gewerbekammer Plauen Fabrikanten befin den dürften, welche von dieser Gelegenheit Gebrauch zu machen geneigt sein möchten, so will deren Präsi dium, einem in Vertretung Herrn Skaab'S an das selbe gerichteten Gesuche entsprechend, ohne für seinen Theil in dieser Beziehung eine Verantwortlichkeit zu übernehmen, nicht unterlassen, die BezirkSangehörigcn hierauf aufmerksam zu machen, indem cs die Be merkung hinzufügt, daß über Herrn Staab alle Leip ziger Bankgeschäfte sowie diejenigen von demselben zu erfahrenden Fabrikanten Auskunft geben, welche er schon länger als 12 Jahre vertritt. — Meißen. Billiges Butterbrod mit Käse gab es dieser Tage in einem hiesigen Weinrestaurant. Der Wirth desselben hatte nämlich mit seinen Wein gasten am Tage vorher einen Ausflug nach dem Meisathal gemacht und hier in einem Weinschauk Butterbrod und Käse bestellt. Einer der Betheiligten geht darauf zum Wirth hinaus und zahlt auf jede Portion 5 Pfennige im Voraus, so daß das Essen schließlich nur mit 15 Pfennigen angcrechnet wurde. Obgleich der Meißner Wirth über den billigen Preis des andern entrüstet war, blieb ihm doch nichts übrig, als nun anch in seinem Geschäft die Portion für 15 Pfennige zu verabreichen. Die Gäste haben denn nun täglich Butterbrod mit Käse verlangt, bis der reingcfallene Wirth hinter die Sache gekommen ist. — In Wurzen geht nun seit einigen Tagen das Gerücht herum, das dort liegende 3. sächsische Jägerbataillon 'Nr. 15 werde vom 1. April nächsten Jahres ab nach Granden; versetzt und an Stelle des Jägerbataillons solle die bisher in Marienberg befind liche Unteroffisicrsschule nach Wurzen verlegt werden. WaS an diesem Gerücht Wahres ist, war nicht fest zustellen, Thalsache ist jedoch, daß in Offisierskreisen die Versetzung lebhaft besprochen wird. Die Ursache soll mit ter Neuformirung des im Osten neu aufzu stellenden Armeekorps Zusammenhängen und da das sächsische Armeccorp» stärker als die anderen sei, so