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61. Jahrgang. As 66. Dienstag. 6. MSrz 1M7. L8SS Dachi-Mr»: Frrnsprkch«»Sam»«dmmmer: »»LI. Nur für Machtgesprüch«: »0011. ' f/» Vreir4AH-3ÄnSanL-8ck»l»laö« 'ch/ Sckakvlaöe E Vre^Vk^-Witter-Sek,twl-Se Vre^ES- Aäkav, Dessei-tz. «drP>-Ma>S »ad Hanvtges-ckstaKrv«^ Vtaricustvahe 28/ckckL Drucka.BttlagvonLl«vsch»«elchartz1tnD«»d«. Bezugs-Gebühr , Anzeigen-Preise. > vl»nt»»«" nur «tnnw» » r» M., post »,30 M. (ohne «eitel,«Id). Nachdruck nur mit deutlicher Quellenanzed« (.Dresdner Nachr^t pllM,. — Nn»erlan,te Schriftstücke »erden nicht «m(bewahrt. m,kg«§m> > tu Nuurmer, »ach «»m». " »^-«ele,»«at!l,vt. Frmzöfische Stellungen aus dem Unser der Maas erstürmt. Z78 Frinzosen gelisgen. 18 MaWaengrlvehre erdeiltet. — Reue »«griffe der SnglSnder nördlich der Simme. —18 seiudliche zluneuge«« der Westsrout «dgeschoffen. - vuglaud i« de» erfte« vier Woche« der Seelderre.—AmerNa«ische Rrieg»«>b»»hme«. »er ««Mche bratsch« Nriegrdericht. s««tli».s irobeS Hanntavartier. ö. Märst. Westlicher Kriegsschauplatz Bet klarer Gicht war an viele« Stelle« der Front die GefechtStStiakett ae«ea die Vortage aefteiaert. RIrdltch der Somwe sriffe» die EnakLnder nach starke« Fener südlich deö St. Pierre-Baast-WaldeS a«. Nach Harle» Kampfe blieb et« Grabenstück am Weae Boucha- veSneK—WviSlainö i« ihrer Hand; im übriae« w«rbe« st« starückchemvrfe». Auf de« Oftnsex der Maas «ahmen «nsere Trup pe» hie französische Stell««« am CanriereS-Waldc ia etwa «VS Meter Breite tm Stur» «»d «diese« «Lchtliche Gegen stöße «rS. Auch an de, Südoststrecke LesFosses-WaldcS »nröe de» Franzosen ein wichtiaer Geländcpuukt entriffcn. Rebe« de« blutige« Verluste«, die durch unsere über die aewonnene« Linie« vvraeheude« Erkunder sestgestellt «nröe«. stützte der Feind k Offiziere. 5 7 2 Mann an Ge fangene». 16 Maschine«- und 25 Schnell« de gewehrc an Beate ein. N» sehr sttchlreickev Lnstkämpfe« verloren die Gegner gestern 18 Flngzenge. eins bnrch Abschuß von der Erde. Unsere Verluste betrage« 1 Flugzeuge. An be» Oestlichen Zlriegsfchauplatz n»st an ster Marestvnifch«« Front blieb stte Sampstatigkeit gering. Der Erste Generalgnarti«rmeister; t». T. »F Lastend»»»,. Der deutsche Abendbericht. B«rH«. L. Mär», abends. sAmtlich. SS. T. B.s Am Weste» stet Gchneesall, im Oste «.bei strenger Kälte kein« besonderen Ereignisse. SeftemWsch-««gnischer Kriegsbericht. Wie«. Am t lich »kb verlantstart de« 8. Märst 1817: vestUchee und Südöstlich« Kriegsschauplatz. Nichts st» melde«. ^ -» ^ An der küstenländische« Krönt war das Srtil, leri«, «nd Mtnenwerser-Fener nach Anfheiternng des Wetters wieder lebhafter. Abends beschossen di« Italiener Costanjevica besonders heftig. Nächst Dolle bei Tol- «eiu stietze« Patrouillen des Infanterie,Regiments Nr. 87 bis in eine» rückwärtigen Laufgraben des Feindes vor. über wältigte» die Besatzung «nd brachten ohne etgenen Verlust 1ü Gefangene zurück. AnLcrTirolerOstfront grifsen die Italiener nördlich des Tan Pelegrino-Tales gegen Lima di Costabella an. Nach wechselvollem Kampfe gelang es ihnen, eine Borstellnng in Besitz st« nehmen. Der Kamps ist «vch nicht abgeschlossen. Der Stellvertreter des Chcss des Generalftabes: sS8. T. B.s «.Höker. Feldmarschall-Lentnaut. zadan» Wes« BerhSltni« rar Union. Die Mitteilungen über den Plan eines deutschen Bündnisses mit Mexiko für den Fall, das, unS die Union den Krieg erkläre» sollte, lassen zwar »och kein endgültiges Urteil über die Tragweite dieses Schritte? zu. Immerhin sicht jedoch schon setzt das eine fest, dast man cs der deut schen Negierung keineswegs verdenke» kann und in ver nünftigen neutralen Kreisen tatsächlich auch gar nicht ver denkt, wenn sie sich — im Hinblick auf Wilsons bisheriges Verhalten nnS gegenüber gewissermatzen im Zustande be. rechtigtcr Notwehr — beizeiten nach Bundesgenossen um sah. Welche Nolle in diesem Plane Japan zugcsallcu wäre, lätzt sich vorläufig nicht mit Bestimmtheit sagen; denn Mexiko allein für uns zu gewinnen, wäre vielleicht doch nicht von entscheidender Bedeutung gewesen, und die Frage, ob eS besser gewesen wäre, Japan über Mexiko oder Mexiko über Japan zu gewinnen, muh noch offen bleiben. Jeden falls ist Japan ein Machtfaktor, der bei der Betrachtung unseres Verhältnisses zur Union nicht anher acht ge lassen werden darf; denn Wilsons zögernde Taktik mag zum Teil auf di« in seinem Charakter begründete Unschlüsstgkeit zurückzusühren sein, zum Teil mögen für shn innerpolitische Rücksichten matzgcbend sein, zum Teil mag auch die Unmöglichkeit, den Krieg gegen Deutschland mit wirksamen Waffen zu führen, auf ihn und sein Kabinett hemmend cinwirken. Alle diese Gesichtspunkte kommen sicherlich in Frage, daneben dürfte aber als besonders schwerwiegend die Rücksicht aus Japan, oder vielmehr die Angst vor Japan in die Wagschake fallen. Ist doch der alte Gegensatz zwischen der Union und Japan in den letzten Jahren keineswegs zum Schweigen gebracht, sondern viel eher beträchtlich gesteigert worden. Das hat seinen Grund darin, datz sich die Union ans die Ausnutzung des Weltkriege? zu wirtschaftlichen Gewinnen beschränkt hat, während Japan neben der Verbesserung der ökonomischen Lage des Landes mit größter Energie auch rein politische Ziele verfolgt hat. Mit echt asiatischer Schlauheit und Zähigkeit hat es die Zeit, in der die europäischen Mit- beurerber durch den Krieg fcrngehalten waren, dazu benützt, seine grotzsapniiischcn Machtbrstrebniigen in China und im Stillen Ozean ihrer Verwirklichung ein gut Stück nähcr- zubringen. Mit eifersüchtigen Angen hat die Union diese Fortschritte überwacht, aber eS hat ihr an dem erforder lichen Willen und wohl auch an den nötigen Mitteln g«r fehlt, dem japanischen Vordringen ein gebieterisches Hali cntgegcnzurufen. Immerhin mutz Japan noch mit Amerika rechnen, und das um so mehr, als sich seine nur aufs Reale gerichteten Staatsmänner darüber keinem Zweifel hingcben, datz eine AuSesnandcrsctznng mit der Union über kurz oder lang vngnsbleiblich ist. Für diese kommende Zeit die Kraft Japans möglichst zu steigern, bte Amerikas jedoch nach Möglichkeit zu schwächen, ist naturgemäß oberste Richtschnur für alle sapanlschen Staatsmänner. Deshalb könnte es ihnen nur erwünscht sein, wenn sich Wilson hestimmcn liehe, aktiv in den Welt krieg einstugreifen; denn 1. hat Japan ganz allgeistein Interesse an der Verlängerung des Krieges. 2. bekommt eS dadurch noch freiere Hand für seine WeltmachtSpläne im fernen Osten, und 3. hofft eS, datz sich die Union nach dem unvermeidlichen Aderlaß den japanischen Wünschen ans Zulassung der Einwanderung nach Nordamerika gefügiger zeigen werde als bisher. Japan würde *die mit einem Eingreisen der Union möglicherweise verbundene Verlängerung des Krieges mit Freuden begrüßen, da ja der Krieg dem Lande znnächst ungeheure finanzielle Gewinne gebracht hat und noch bringt. Die japanische Industrie hat sich mit Riesenschritten ent wickelt. und gleichen Schritt damit hat das Aufblühen bcS Handels gehalten. Durch die in? Land strömenden Ge wlnnr ist eS der Negierung möglich geworden, die vor dem Kriege bedenklich schwachen Finanzen zu sanieren und auS der Abhängigkeit der englischen Geldgeber zu befreien. Gleichzeitig ist der sich ungeheuer rasch auSdehncndc Handel politischen Zwecken dienstbar gemacht worden. Die japani schen Schiffahrtsgesellschaften haben nach einem Bericht des „Nicnwe Rotterdamsche Courant" aus San Francisco in den Kriegsjahren Millionen über Millionen verdient, die sic nutzbringend im Bau neuer Schisse anlcgten. Mit diesen haben sic rege Beziehungen z» Mittel- und Südamerika a»- geknüpst, und vor kurzem erst ist eine neue sapanischc Linie für den Verkehr von San Francisco nach Australien ins Leben gerufen worden. Bei ihrer Regierung sindcn die japanische» Reeder iveilcstgehcnde Hilse. Sic erhallen reich liche Untersttttzungsgeldcr, wofür sic wieder den Schiffs raum in erster Linie den Japanern sreihallcn. Alle diese wirtschaftlichen Fortschritte und Errungenschaften sind natürlich in -er Union nicht unbemerkt geblieben, sondern sind mit nm so größerem Mißtrauen ausgenommen worden, als auch die politischen Erfolge Japans sehr bemerkens werter Art waren. So hat die Eroberung Tsingtaus nicht nur die Wegnahme einer deutschen Flottenstation ru be deuten, sondern sie war auch gewissermaßen -er Ausgangs punkt für «ine Politik der starken Faust gegenüber Thtna. Eine Handhabe dazu bot auch der russisch-japanische Ver trag, der den Japanern sogar die Bewachung eines Teiles der ostsibirischen Bahn rinräumtc. Japan Lurchdringt Sie chinesischen Ostprovinzen immer mehr mit seinem Einfluß nn» setzt sich dadurch in immer offeneren Gegensatz nicht nur zu England «nd Frankreich, sondern vor alle« auch zu Amerika. Nach holländischen Berichten behandelt di« japanische Presse di« chinesische Frage mit der größte» Offen heit, wobei sic den Grundsatz der japanischen Imperialisten: „Asien den Asiaten!" mit -er unbedenklichsten Entschieden heit vertritt. Damit ist wieder ein Gegensatz zur Union geschaffen: denn mit den amerikanischen Grundsätzen von der Politik -er „offenen Tür" lätzt sich di« japanische Vor herrschaft keineswegs in Einklang bringen. Ebensowenig stimmen die japanischen und die amerikanischen Pläne über ein in bezug ans di« Inseln im Süllen Ozean. Mit aus fälliger Bereitwilligkeit Hai sich Japan dazu verstanden, die Besetzung der deutschen Kolonien im Stillen Ozean zu übernehmen. Während eS sich sonst zu kriegerischen Maß nahmen etnigermatzcn nötigen ließ, becilic eS sich gleich zu Beginn deS Krieges, die Mariannen-, Marschall- und Palan-Jnseln zn besetzen. Für das Verhältnis zu Amerika, kommen namentlich die Palan-Jnseln in Frage: denn die nahe Nachbarschaft dieses Besitzes z» den Philippinen macht es wenig wahrscheinlich, datz Japan auf dieses wertvolle Faustpfand gutwillig wieder verzichten wird. Man verschmäht in Japan kein Mittel, das dazu ge eignet ist, einen gelinden Druck ans den Gegner auszvüben Dieses sanften Druckes bedarf Japan aber vornehmlich in der Auswanderunqsfrage. Der sapanischc Politiker Kazan Kanahara hat erst ssingfl an der Hand bcoölkernngSstcitisti scher Berechnungen die Notwendigkeit einer starken sapa nlschen Auswanderung nachgcwicsen. Welche Bedeutung dieser Frage beigelcgi wird, gehl auS der großen Erregung hervor, mit der die neueste amerikanische Einwanderung.^ Vorlage in verschiedenen japanischen'Städten ausgenommen worden ist. Weil diese Vorlage angeblich mehrere für die Javaner beleidigende Bestimmungen enthäli, kam e? in Tokio, Nokohama und Osaka vor den diplomatischen »nd konsularischen Vertretungen der Union zu Protcstkund gedungen, an denen sich Tausende von Personen beteiligte» und die voraussichtlich diplomatische Schritte der japanischen Regierung in Washington zur Folge haben werben. So sieht man Gegensätze zwischen Japan und Amerika auf der ganzen Linie. Die zielbcwußte japanische Politik hat dafür gesorgt, datz sie überall gewachsen sind, datz aber stets Japan den Vorteil davon gehabt hat. Die japanische Regierung kann dabei um so fester austrcten, als sie die Volksstimmung für sich hat. Ja, die breiten Diassen gehen in ihren gegen die Union gerichteten Wünschen noch weiter, machen der Negierung den Borwurf, daß sie den Weltkrieg nicht besser auSnütze, und fordern direki den Krieg gegen Amerika. So schrieb „Dai Nip pon" (Grotz-Japans. das Blatt der Militärpartei: „Die japanische Regierung und das Volk müssen bereu sein, noch während de? Völkerringens den Vereinigten Staaten den Krieg zn erklären «nd nach dem Kriege dem möglichen Druck der englischen Seemacht zu begegnen. Nur jetzt noch vor Durchführung deS erweiterten amerikanischen Flottcnprogramms kann Japan der amerikanischen An maßung begegnen. Führt eine eingehende Prüfung zu dem Ergebnis, datz der Krieg schließlich doch unvermeidlich sei, so gilt es, lieber heute als morgen loszuschlagen." Daß man sich für den Kampf kein allzu kleines Ziel gesetzt bat. be weise» die von „Dai Nippon" aiifgestellien Forderungen. Neben de» Wünschen, die man vornehmlich den Vereinigten Staaten von Amcrila gegenüber durchsetzen will, Handel, eS sich um folgende bedenisamen Fragen der Wcltpolilil.