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Dies« «tat« »«rd de« Lesern von Dresden und Umgedung mn Tag» vorher bnrtt» al» Vsrabeiia-Vlan p^eft^It. »Hrind « dl« VoftcV^tetzer a« Morgen I» ein« <v«s,mlau»gabe «Hallen. 61. Jahrgang. M 289. Mittwoch, 18. Oktober 1916. Drahtanschrift: Nachrichten Dreodr». Fernlprech«-2amm«lnltmmer: LLLLl. Mur sllr Nachtgesprüch« - ANlU. L8SS Br,«n>. - Gebühr »tertNjihrlich in Dreeden tet z«>mal>q«r Zuttagun, <an S«n». und Monlegen nur ein mal, 2.2i M.. in den Vororten 3,»i> M. Bet etnm»il>«r Zustellung durch die Post ».»0 M, (ohne Bestellgeld). Anzeigen-Preis«. Die einspaltige Zeile ieiioa « Silben > 2» Pf.. vorMgopilitz« und Anzeigen in Hummern noch Sonn- und Feiertagen iaui Toris. —AuowilrtigeAusirgg« nur gegen vorouodetoiiiung. — Beiegblott iOPs. Schristleitung und HaupigeschStisslelle. Marirnsirafte88,1V. Druck u. Verlag von tziepsch L Rrichardt in Dresden. Hochdruck nur mit deuUicher Quellenangabe <„Dre«dner lllochr ", Millisig. — Unverlangte Schriftstücke werden nicht ausbe»ahrt. Neue schwere Niederlagen der Russen. lieber 1800 Russen gesungen.-Feindliche Mitzersolge an der Somme. — k seiudliche Flieger abgeschoffen.-Neue befolge Boelües. Die amerilaulsche Denkschrift über die Behandlung der Unterseeboote. — Der deutsche Protest ln der „Appam"-Angelegenheit. Der amtliche deutsche Kriegsbericht. sA m t l i ch.j GroßeoHa«ptquartier,17. Oktober. Westlicher Kriegsschauplatz Arme« de, Generalfeldmarschall, Herzog Albrecht von Württemberg An vielen Stellen der Front rege Patrouillen- nnd Fenertätigkcit. Bei brr Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht lagen die Stellungen beiderseits der Somme tagsüber unter starkem Artillcriefeuer. das kräftig erwidert wnrde. Bei der Rckämpsnng feindlicher Batterien leisteten unsere BeobachtungSslieger wertvolle Dienste. Angriffe erfolgten abends nördlich des Fluffes gegen die Anschlufilinieu von Gueudecourt und Sailly. südlich gegen nufere Stellungen nördlich von FrcsneE- Mazancourt. Stci Gueudecourt brockten die Anstürme im Sperrfeuer zusammen, bei Taill» und Fresues scheiterten stc im Nahkampsc, der um kleine Grabcnteile noch andanert. Unsere Uampsslieger schossen sechs feindliche Flugzeuge ab. davon drei hinter den feindlichen Linien. Hauptman« Boelcke setzte wieder zwei Gegner außer Gefecht. Heeresgruppe Kronprinz In der Champagne wurde ein französischer Rorstoli »ördlich von Le Mcouil abgewiesen, tm Argonnen« und MaaS-Gedict war der Artillcriekampf stellenweise lcdl»aft. Oestttcher Kriegsschauplatz. gront des Seneralfeldmarschallo Prinzen Leopold v. vayern Wieder war die Front der Heeresgruppe Linsingen westlich von Luck und die des Eteneraloberste» v.Aoehm- vr « olli an der Narajowka der Schauplatz siegreicher Ab wehr starker feindlicher Angriffe, bei denen der Russe ahne jede» Ersolg von neuem Mcnschcnmasicn opferte. So stürmten seit frül»«m Morgen frisch herangezogene «ud wieder ansgesülltc Ncrbände zehnmal gegen die unter stärkstem Artillericscncr gehaltenen Stellungen hannover scher nnd braunschweiger Truppen zwischen Siniavka und Zubilno und gegen österreichisch-ungarische Linien südwestlich von Tatnrcy vergeblich an. Abends setzten gegen den Abschnitt Pustomytq -Rub- now nach hcjtiqer Feucrvorbcreitnng dreimal wiederholte stark« Angriffe ein, die ebenfalls verlustreich mihlaugeu. TaS gegen die Stellungen der Armee des Generals Grafen ». Bothmer gerichtete feindliche Artilleriefeuer steigerte sich mittags zu grüstter Heftigkeit und dauerte, nur durch die wiederholten feindlichen Auläuse unterbrochen, bis »nr Dunkelheit an. Alle Infanterie-Angriffe wurde» auch hier abgeschlagen und dem Feind« eine schwere Niederlage bereitet. Garde-Füsiliere und pommersch« Grenadiere stiesic» dort dem zurückweichende» Feinde «ach. »ahmen die vordersten feindlichen Gräben in zwei Kilo metern Breite und brachten »6 Ossiziere'. 190» Man« gefangen. 1» Maschinengewehre als Beute ein. Front des General» der Kavallerie Erzherzog Karl Sin am IS. Oktober unternommener Borstoh russischer Bataillone bei Iamnica snördlich vou Ttaniolauj hatte ebensowenig Erfolg, wie Augrissc gegen deu Gipfel des D. tkoman in deu Karpathen. Südlich vou Dorna Watra gewannen unsere Trup pen Höhen östlich des Neagra-Llacheü. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen A» de» Paßstraße» ans der Ostfront leisten dir Ru. «äue« Widerstand. Südlich nnd westlich d«S Beckens von Kronstadt lvr«ss»j ist die Lage im allgemeine« unverändert. Balkan-Kriegsschauplatz. F« der Dodrudscha nichts Reue». An der mazedonische« Front wurde« räumlich begreuzte Augrisf« des GradeSuica ilüdltch ,«» Rouaftirj. »« »er lkerua und «ördlich »er Ntdz« Plautm» «»gewiesen. Der Erste «eueralquartiermetfter: lW. L. v.j 8 ud « « d » riI. ««>, Amtlicher bulgarischer Heeresbericht vom >6. Oktober: Mazedonische Front: Nach er gänzenden Meldungen wurde der feindliche Angriss am 11. Oktober beiderseits der Eisenbahn Bitolia tMona- stirj—Lcrino tFlvrinaj unter ungeheuren Ver lusten für die Franzosen abgeschlagen. Allein vor der Front eines unserer Bataillone begruben wir 185 Ge fallene, darunter vier Offiziere. Fm Laufe der letzten beiden Tage, dcö 11. und 15. Oktober, machten die Ser ben unerhörte Anstrcnaungen, um unsere Front an der Ecrna zwischen den Dörfern Broo und Slotchivir zu durch brechen. Aber alle Anstrengungen blieben vergeblich. In der Nacht vom 15. zum lst. Oktober unternahmen die Serben acht auscinanücrfolgcnde, sehr erbitterte Angriffe in demselben Abschnitte, wurden aber mit g r o st c n B e r l » st c n z u r ti ck g e s ch l a g e n. Unsere Infanterie liest stc bis an die Drahthindernisse vor ihren Gräben heranlvmmcn und schlug unerschütterlich alle acht Angriffe ab, worauf sie durch einen Gegenangriff die Serben in ihre Ausgangsstellungen zurüclwars. Wir nahmen einen Vom- ücnwerfcr und ein Maschinengewehr. An der M o g l e n i tz a - F r o n t lebhafte Artillcric- tätigkeit. Ein schwächlicher Infanterievorstost nördlich »on Grunischte wurde durch unser Fester angchalte». Westlich nnd östlich des Mardar bis zum Toiran-Sec schwaches Ar- iillcricseuer. Feindliche Flugzeuge warfen erfolglos Bom ben auf den Bahnhos von Demirkavu. Am Fnstc der Nclasitza - Planina gegenseitiges Artillcriefeuer und ein für uns günstiges Patrons llengefecbt beim Dorfe Bursuk. An der Struma-Front Gefechte zwischen Aufklärungs abteilungen und stellenweise Artillcriefeuer. An der Küste des Acgäischcn Meeres Ruhe. Bei Tchaiaza schossen wir ein feindliches Wasserflugzeug ab. das unsere Artillerie zerstörte. An der rumänischen Front keine Veränderung. Ter Tag verlies ruhig. lW. T. B.» Die Bierverbandsherrschaft in Griechenland. „Tempo" meldet aus Athen: Tic griechischen in Korsu befindlichen Truppen, denen die Abreise von der Entente verwehrt wurde, waren aus Anordnung des griechischen Kriegsministers für Epirns bestimmt. Das -'1. griechische Insanterte-Rcgimcnt wurde von Santa Maura aus Seglern nach Arta verschifft. Das Panzerschiff „Hydra". dessen Offiziere nnd Bcsatzuna sich der revolutionären Be wegung angcschlossen haben, hat sich vvr Saloniki ver ankert. Königütreuc griechische Soldaten. Petersburger Agentur- und Prlvat-Tclcgrammc aus Athen melden, dast in Athen etwa 2 7 HON und in Larissa etwa löston Mann küiitgötrcuer griechischer Truppen mit allen ihren Offizieren kvnzentriert sind. — Havas meldet ans Athen: Die Reservisten, die sich unter die zahlreiche Menge gemischt hatten, als der König die Offiziere und Mannschaften der Flotte Revue passieren lassen wollte, verprügelten die B e n t ze l i ste n, von denen einer ins Spital verbracht werden musste. Infolge dieses Zwischenfalles wurde die Revue auf den folgenden Tag verschoben. Eine entscheidende Wendung? „Daily Chronicle" meldet, dast dieLagcinGricchen- land i» den nächsten Tagen eine entscheidende Wen dung nehmen werde. Das neu« griechische Kabinett. sAgence Havas.j Der Professor für Strafrecht an der Universität Ttmolcon IliopuloS wird das Amt dcö Justizministers übernehmen. lW. T. B.j Amtlicher türkischer HorreSbertcht vom Ist. Oktober: Kaukasus-Front: Im allgemeinen Scharmützel mit für uns günstigem Ergebnis. — Auf den anderen Fronten kein Ereignis von Bedeutung. Der stell vertretende Oberbefehlshaber. <W. T. B.) Die amerikanische Denkschrift über die Behandlung der Unterseeboote. lFunkspruch deö Vertreters von W. T. N. in Neuyork.j «Verspätet ctngctrosfen.j Die amerikanische Denkschrift vom 81. August ist jetzt im vollen Wortlaut veröffentlicht worden. Das Staatsdepartement antwortet darin auf das vom 28. August datierte und am vergangenen Montag i» Neu- york bekanntgcgebene Verlangen der Alliierten, dast Unter seeboote der Kriegführenden von den neutralen Gewässern ausgeschlossen würden, ln folgender Weise: Die Regierung der Bereinigten Staaten hat gleich lautende Dcnkschrtsten von den Regierungen Frankreichs, Großbritanniens, NustlandS und Japan» erhalten, in denen die neutralen Regierungen ersucht werden, „wirksame Mast regeln zu rrgreisen, um Unterseeboote der Kriegsührenden. ohne Rücksicht auf ihren Bcrwen- dungSzmeck, daran zu verhindern, neutrale Ge- Wässer, Ankerplätze oder Häfen zu benutzen". Diese Regierungen weisen auf die Leichtigkeit hi», mit der sich solche Fahrzeuge der Ueberwachung der Durchsuchung und der Feststellung ihrer Nationalität und ihrer Wesensart entziehen können, und auf ihre Fähigkeit. „Schaden an- zurichten, wie e» tn ihrer Natur liegt", wie auch auf dir „de- anderen Erleichterungen", die ihnen gewährt werden, wenn ie Plätze »ur Verfügung haben, an denen sie sich aufhaltrn und kdr, Vvrrtitt rrgänRn kdtzsttn. vfsepbar auf «rund dieser Feststellungen sind die Regierungen der Alliierten der Meinung, „dast Unterseebovie vom Genust der bisher Völker icchilich anerkannten Regeln über den Aufenthalt von Handels- vder Kriegsschiffen in neutrale» Gewässern, Anker plätzen oder Häsen auoacschlosseii werden sollten. Jedes Unterseeboot eines kriegführenden Staates, das einmal einen neutralen Hase» anläust, sollte dort seslgehalle» werden", und deshalb „warnen die Regierungen der Alliierten die 'Neutralen vor der grvsten Gefahr deö FahrcnS neutraler Unterseeboote in Gewässern, die von Unterseebooten der Kriegführenden besucht werden". In Erwiderung hieraus must die Negierung der Vereinigten Staaten ihrem Erstaunen Auödrust geben, dnst cs das Bemühen der Regierungen der Alliierten zu sein scheint, für die neutralen Negierungen Negcln für daS, wa» sic „eine neue Lage" in bezug auf den Gebrauch von Unter- seebootcn nennen, auszustelle» nnd die Aiiwendung dieser Regeln, vder wenigstens eines Teiles davon, zu erzwingen, indem sic die neutralen Mächte vor der grvsten Gefahr für ihre Unterseeboote in Gewässern, die von Unterseebooten der Kriegführenden besucht werden könnten, warnen. Nach der Meinung der Negierung der Vereinigten Staate» haben die alliierten Mächte betreffend den Gebrauch von Handels- und Kricgeuntcrscebvvten nichts vorgc luncht, noch kann die Negierung der Vereinigten Staaten einen Alllast sehen, durch den die bestehenden Regel» des Völkerrechtes auf diele nicht anwendbar würde». Ange sichts dieser Tatsache, sowie der Mitteilung und der War nung der alliierten Mächte, die in ihrem Mcinorandum ausgesprochen und in Erwägung gezogen ist, sicht sich die Regierung der Vereinigten Staaten gezwungen, den Re gierungen von Frankreich, Großbritannien. Rußland und Japan mitzutettcn, dast, was die Behandlung von HandclS- oüer Kriegsunterscebvoteil in amerikanischen Gewässern be trifft, die Regierung der Bereinigten Staaten ihre Handlungsfreiheit i» jeder Beziehung sich vorbchält und solche Fahrzeuge so behandeln wird, wie nach ihrer Meinung das Verhalten einer Macht zu sein hat, von der gesagt werden kann, dast sic die erste» Schritte zur Festlegung der Grundsätze der Neutralität getan Hai, und die mehr als ein Jahrhundert lang diese Grundsätze in überliefertem Geiste und mit hohem Sin» für Unparteilich keit ausrcchtcrhaiten hat, aus dem heraus sic entstanden sind. Damit aber kein Mißverständnis über die Haltung der Vereinigten Staate» bestehe, teilt die Regierung der Ver einigten Staaten de» alliierte» Mächten mit. dast stc es für die Pflicht der kriegführende» Mächte hält, zwischen Unter seebootcn neutraler und kriegführender Nativnalität zu unterscheiden, und dast die Verantwortung für jeden Zwischenfall. der zwischen Kriegsschiffen der Kriegsührenden und neutralen Unterseebooten infolge der Außerachtlassung solcher Unterscheidung zwischen diesen Arten von Untersee booten entstehen kan», völlig auf den diele Unterscheidung vernachlässigenden Mächten ruhe» wird. lW. T. V.j Der deutsche Protest in der „Appam"-Angelcgenheil. K. Der vv» deutscher Seite gegen die Freilassung des als Prise in einem amerikanische» Hasen eingebrachle» englischen Dampfers „Appam" eingelegte Protest ist vom Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staate» be- wklligt worden. Im englischen Unterhaus ging an, letzten Dienstag eine schriftliche Erklärung der Regier»«« ein, in der gesagt wird, dast der englische Botschafter in Washington seine Negierung davon i» Kenntnis setzt, daß gegen Hinterlegung einer Garantiesumme von 2 Millionen Dollars die deutsche Berufung vom Obersten Gerichtshof angenommen worden ist. Fall» die Berufung verworfen wird, solle» aus der HintcrleaungS- summe die Schissscigcntümer des „Appam" jür de» Verlust entschädigt werden, der thncn durch die verzögerte AuSliän digung und aus dem Schaden, den der Dampfer etwa leidet, entsteht. Die Beivassuni-g der englischen Handelsschisse. lFunkspruch uvm Vertreter des W. T. B l In „New Pork World" erklärt rin hoher englischer Beamter: Es wird das Erscheinen eines Erlasses der Admirals tat erwartet, falls dieser nicht überhaupt schon verössciii licht worden ist, t» dem a l l c S ch i s s c a » g e,v t e, e n werden, Geschütze so schweren Kalibers an Bord zu nehme», als dies ihre Bauart zuiästt. TieS soll ausschließlich zu Zwecken der Berteidtgunq t!l geschehen. Der Erlast weist die Kapitäne aller Kaussahrtri, Passagier und Transpvrlschtsfe an, für ausgcbtldrtc Geschützmann schäften zu sorgen, um auf den Schiffen für den Fall eines Angriffes bis znmAeicsterste» zu kämpfen. lW. T. B.j Die englische Paßkontrolle. lFunkspruch vom Vertreter des W. T. V.l „Associated Preß" meldet aus Washington: Durchgreifende Aende- rungen in der Behandlung d r r P o st a u s n e »- traten Schissen werben tn Aussicht gestellt als Er widerung der englischen und der französischen Regierung aus be» amerikanischen Protest gegen die Tingrisfr tn die Post. Die Aenbrrungcn bedeuten zwar noch keine Aus- gäbe des Anspruchs auf das Recht der Dnrch. suchungderPost nach für den Feind wertvollem Mate rial, sie werden aber non den Alliierten als genügend be trachtet, den Wünschen der Brrctntgtrn Staaten z» be gegnen. lW. T. B.)