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Großenhainer Unterh altungs- und AMgeblalt. Amtsblatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. NEV. Dienstag, den 3. August 1868. Bekanntmachung. Da gegenwärtig in der Regel täglich von früh 7 bis Nach mittags 6 Uhr, mit Ausnahme der Sonntage, auf der zwischen der Röder und dem südwestlichen Theile des Wildenhainer Holzes gelegenen Wiese von der hiesigen Reiter-Garnison Schießübungen abgehalten werden, dabei aber sich herausgestellt hat , daß die Wegstrecke zwischen dem Kleinraschütz - Scassaer und 'dem Großenhain - Wildenhainer Communicationswege zu weilen durch darüber fliegende Kugeln gefährdet wird, so wird vor dem Betreten dieser Wegstrecke zur Zeit der stattfindenden Schießübungen mit dem Bemerken gewarnt, daß die fragliche Wegstrecke, sobald sie nicht passirbar, Seiten des Militär- commandos mit deutlichen Warnungszeichen versehen wird. Großenhain, am 30. Juli 1869. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. Steckbrief. Der Handarbeiter Ernst Moritz Kießling von Diesbar, welcher am 5. dieses Monats vom Königlichen Gerichtsamte Meißen mittels Marschroute iu seinen Heimathsort gewiesen worden, ist in letzterem nicht eingetroffen und treibt sich muthmaßlich bettelnd umher. Mau bittet, Kießling'en im Betretungsfalle zu verhaften und mittels Schubes anher abzuliefern, oder, falls er in fester Arbeit stehen sollte, Mittheilung hierüber anher zu machen. Großenhain, am 23. Juli 1869. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. Bchnr. Steckbrief. Der unter polizeilicher Aufsicht stehende, unten der Person nach beschriebene, Handarbeiter Johann Traugott Dietrich von Quersa hat sich ohne Genehmigung aus seinem genannten Wohnorte entfernt und treibt sich wahrscheinlich wieder zwecklos umher. Man bittet, Dietrich'en im Betretungsfalle zu verhaften und mittels Schubes anher abznliefern, falls er aber irgendwo in fester Arbeit stehen sollte, dies anher mitzutheilen. Großenhain, am 27. Juli 1869. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. Bchm. P ers onb eschreib u n g. Alter: 29 Jahr, Größe: 72 Zoll, Gesichtsform: oval, voll, Gesichtsfarbe: gesund, Haare: dunkelblond, Augen: braun, Tagesnachrichten. Großenhain, den 2. August. Nachdem die hiesige Gegend schon längere Zeit infolge einer wahrhaft afrikanischen Hitze nach Regen geschmachtet hatte, entlud sich gestern Nachmittag nach Augenbrauen und Bart: dunkelblond, Nase: spitz, klein, Mund: prop., Stirn: mittelhoch, Kinn: breit, Zähne: vollständig, be sondere Kennzeichen: an der linken Hand fehlen die drei mitt- leren Finger. Bekanntmachung. Bei einer am 27. dies. Mts. in hiesiger Stadt arretirten übel berüchtigten Frau ist das sud D näher beschriebene Tuch gesunden worden, welches die Frau am Vormittag des genannten Tags im trunkenen Zustande irgend wo in hiesiger Stadt sich angeeignet haben will, ohne daß sie anzugeben vermöge, wem dieses Tuch gehöre und wo sie dasselbe an sich genommen habe. Es wird daher der Eigenthümer dieses Tuchs ersucht, sich schleunigst hier anzumelden und hat sich nach erfolgter Erörterung der unentgeltlichen Rückgabe desselben zu gewärtigen. Großenhain, den 30. Juli 1869. ! Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. ! Das Tuch ist eiu IV4 Ellen langes und 1 Elle und 16 Zoll breites sogenanntes türkisches Shawltuch mit türkischem Muster und dunkelbraunerKante. Bekanntmachung, die Höhe der einzelnen Einlagen bei der hiesigen Sparkasse betreffend. Nachdem höheren Qrts genehmigt worden ist, daß ! von jetzt an bei hiesiger Sparkasse in ein einzelnes i Spareaffenbuch bis zum Betrage von i Fünfhundert Thalern ! eingelegt werden könne, wahrend die Höhe eines einzelnen Capitalconto bisher nur bis zu 206 Thalern ansteigen durfte, so wird dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Großenhain, den 2L. Juli 1869. Der Stadtrath. Kunze. Bekanntmachung. Die am 1. August 1869 fälligen Grundsteuern auf den III. Termin 1869 sind nach 2 Pfennigen don jeder Steuereinheit längstens bis zum IL August 1888 an die Stadthauptcasse zu bezahlen. Großenhain, am 29. Juli 1869. Der Stadtrath. - Kunze. 4 Uhr eiu Gewitter mit einem so heftigen Orkan, Regengüsse und Schloßen über unserer Stadt und Umgebung, daß in den Promenaden und Gärten nicht nur viele Bäume entwurzelt uud abgebrochen, sondern auch ihrer Früchte beraubt wurden. So ist unter Anderm in dem Garten der Sommcr'scben Restauration