Volltext Seite (XML)
Alle kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die ZeitungSträger nehmen stets Bestellungen auf die „Sächsische Elbzeitung" an. Fernsprechstclle Hl 22. Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint Dienötag, Donners tag und Sonnabend. Die Ausgabe dcS BlattcS erfolgt LagS vorher Nachm. 4 Uhr. BbonnementS.PrciS viertel jährlich I Mk. 60 Pf., zwei- monatlich 1 Mk., einmonat lich 50 Pf. Einzelne Nummern 10 Pf. PostzettungSbestellliste 6S48 MW WitilU. AmtMrüt für das Migl. Ämtsgericht und den Aadtrai ja Schandau, so>uie für deu Stadldenieiudttat in Hohnstein. Mit „Mustrirt. Sonntagsblatt". Mit Humor. Beilage „Seifenblasen". Mit „Landwirtschastl. Aieilage". Fernsprechstelle H 22. Inserate, bet der weiten Berbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind MontagS, Mittwoch Sund Freitags bisspätestenS vormittag» 0 Uhr aufzugeben. Preis für die gespaltene CorpuSzeile oder deren Raum 18 Pf. (tabellarische und komplizierte nach Übereinkunft). „Eingesandt" unterm Strich 80 Pf. die Zeile. Bet Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Inseraten-Annahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 184, in Dresden und Leipzig: die Annoncen-BureauS von Haascnstein L Bögler, Jnvalidendank und Rudolf Moste, in Frankfurt a. M.: N. L. Daube L Co. Hi-. SV Schandau, Donnerstag, de» 14. Mai 1903.47, Jahrgang. Amtlicher Teil. Kabellegung durch die Mbe. Dem Johannesfriedhof in Tolkewitz gegenüber, in der sogenannten Erdeqrube, wird gegenwärtig daran gearbeitet, eine elektrische Kabelleitung quer durch die Elbe in die Stromsohle einzulegen. Während der Dauer dieser Arbeiten hat sich die Tal- und Berqschiffahrt von dieser nach H 18 Absatz 3 der Polizeiordnung für die Schiffahrt und Flößerei auf der Elbe vom 8. Januar 1894 bezeichneten Stromstelle möglichst entfernt zu halten und langsam daran vorüber zu fahren. Allen Weisungen etwaiger Ansageposten ist unweigerlich nachzukommen. Zuwiderhandlungen werden nach 8 18 Absatz 3 in Verbindung mit Z 48 oben- gedachter Polizeiordnuna bez. Z 366, 10 des Reichsstrafgesetzbuches mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Hast bis zu 14 Tagen geahndet. Königliche AmtshMptnunmschaft Dresden-Neustadt als Elbstromamt, am 11. Mai 1903. von Craushaar. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der genehmigte III. Nach trag zu der revidierten Sparkassen-Ordnung für die Stadt Hohnstein und Umgegend im hiesigen Spaikassenexpcditionslokalc, welches sich im Wohnhause, Br.-Cat. Nr. 11 befindet, Mittwochs von vormittags 8—12 Uhr und Sonnabends von nachmittags 2—5 Uhr zur Einsichtnahme ausliegt. Hohnstein, den 9. Mai 1903. Der Stadtgemein-erat, Dretzler, Bürgermeister. HoltvellleizeliingHtttlhrrftl Kwslsssrstrenler. Dienstag, den M. Mai 1MM, vormittags '/-w Uhr, im Hotel „Sächsischer Hof" in Sebnitz: 2035 weiche Stämme, 3656 weiche und 146 harte Klötzer. — Schläge, Abt. 13, 16, 18. Durchforstungen, Abt. 24, 26, 55, 66. Agl. Horstrevlerverwaltuttg («Ittendorf zn Schandau n. Agl. Lorstrentamt Schandau, am 11. Ma, 1903. Becz. Lootz. Karl Soksnlisu. Aiviinlnxx. 17. Mni ündot clio Ne« statt. In horgobruchtor VVoiso soll aueli divsos 4nbr 2ur Lrötinungsloior vormittags 11 Udr rvüliiond dvm orstmaligon KurlconLorto oin ZSMSinSÄrNSS ?t-ük2iü2k stattündon und gostatto ioli mir behufs reger Neteiligung liierdureh ergebvnst einxuluden. Lolltv oinor der Herren mit rlor Linludung dureli Airlculur üherselivn morden soin, so nolle mau gütigst Vorsteliendes dafür als geschehen botraeliton. Nit vorxllglieher Iloeliaolrtung Politisches. Der Kaiser ist am Montag, von Donaueschingen über Karlsruhe kommend, in der 7. Nachmittagsstunde in Straßburg eingetroffen. In der badischen Haupt stadt nahm der Kaiser einen fünfstündigen Aufenthalt zum Besuche des grobherzoglichen Hofes. Der Großherzog, die Großherzogin, der Erbgroßherzog und Pnuz Max von Baden waren bei der Wiederabreise ihres kaiserlichen Gastes und Verwandten auf dem Bahnhofe erschienen. Bei seiner Ankunst in Straßburg wurde der Kaiser auf dem Bahn hofe vam Statthalter Fürsten zu Hohenlohe-Langenburg, vom Staatssekretär von Köller, vom kommandierenden General des 15. Armeekorps, Ritter Hentschel von Gilchen- heimb, vom Gouverneur Generalleutnant Moßner, vom Polizeipräsidenten Wall und von anderen distinguierten Persönlichkeiten empfangen. Der Kaiser schritt die Front der aufgestellten Ehrenkompagnie ab und nahm darauf deren Vorbeimarsch ab, dann fuhr er mit dem Statthalter im offenen Wagen, den eine Eskadron des 9. Husaren- Regiments begleitete, unter den jubelnden Zurufen des Publikums nach dem Kaiser-Palast. Daselbst fand ein größeres Diner statt. Papst Leo XIII. hat Kaiser Wilhelm dadurch eine ganz besondere Aufmerksamkeit erwiesen, daß er den Fürstbischof vr. Kopp von Breslau eigens zum päpstlichen Legaten bei der an diesem Donnerstag in Gegenwart des Kaisers stattfiudenden Einweihung des neuen Christus- Portales der Kathedrale in Metz ernannte. Derartige Ernennungen sind sehr selten, desto mehr tritt daher die Sondermission des Breslauer Fürstbischofs hervor. Prinz Eitel Friedrich, der zweite Sodn des Kaiser- Paares, hat seine Uiüvelsiiätsstudieu in Bonn wieder aus genommen. Die Angelegenheit des Rücktrittes des Erbprinzen Bernhard von Sachsen-Meiningen vom Geneial- kommando des 6. Armeekorps gestaltet sich immer sen- sationeller. Neuerdings verlautet, die Niederlegung des KorpSkommandos des Erbprinzen Bernhard sei keineswegs freiwillig erfolgt, sondern durch einen ihm zugegangenen „blanen Brief", der die Aufforderung an den prinzlicheu Korpskommandeur, sein Abschiedsgesuch einzureichen, ent halten habe, veranlaßt worden. Sollte sich letztere Nach richt bestätigen, so würde sie allerdings ein scharfes Licht auf die gespannten Beziehungen zwischen den Höfen von Berlin und Meiningen werfen. Bischof vr. Korum von Trier genehmigte die Er teilung des katholischen Religionsunterrichts au der neu- errlchtelen höheren Töchterschule in Kreuznach. Vom Prinzen Ludwig von Bayern wird wieder einmal eine Rede bekannt. Der hohe Herr hielt dieselbe bei dem Festmahle der 39. Wanderversammlung bayerischer Landwirte in Schweinfurt; er verbreitete sich in ihr über die Bedeutung der Landwirtschaft und betonte, wie neben dem Großgrundbesitz stets ein kräftiger mittlerer und kleinerer Grundbesitz mit einer hinreichenden Anzahl von Tagelöhnern vorhanden sein müsse. Der Kaiser Franz Josef ist in Pest eingelroffen, um in der Osener Burg einige Tage zu residieren. Nichtamtlicher Teil. Die mit der Ausweisung der Kalthäuser Mönche, der Fabrikanten des berühmten Likörs, aus Frankreich zusammen hängenden politisch - finanziellen Skandal - Geschichten wollen nicht aufhören. Jetzt hat der Redakteur des in Lyon erscheinenden „Reveil Republicain", Varigny. eine ihm vom Anwalt der Kalthäuser, Lenthelme, gemachte Mitteilung ver- ösfentlicht, nach welcher eine politische Persönlichkeit Herrn Lenthelme 400000 Franks angeboten haben soll, wenn er besagter Persönlichkeit den Ankauf der Fabrikmarke der Karlhäuser ermöglichen würde. Angeblich hätte sich die politische Persönlichkeit als Beauftragter von 90 Depu tierten hingestellt und Mr. Lenthelme sowie dem Direktor der Fabrik des Karthäuser Likörs, Abbe RO), die Stimmen dieser 90 Deputierten gegen eine Zahlung von 2300000 Franks angeboten. Hoffentlich kommt bald Licht in diese behauptete Schachergeschichte! Die am Sonntag in Spanien vollzogenen Neu wahlen zum Senat stellen sich in ihrem Gesamtergebnis folgendermaßen dar: Gewählt 106 Konseivative (Mi nisterielle), 47 Liberale, 3 Mitglieder der kleinen Gruppe, die sich als Anhänger des Herzogs von Tetuan bezeichnet, 3 Demokraten, 1 Regionalist, 2 Republikaner, 5 Unab hängige, I Karlist, 4 Geistliche. Ueber die in der südrussischen Stadt Kischineff am russischen Osterfeste stattgehabten blutigen Unruhen liegt j tzl ein amtlicher Bericht in Gestalt eines Briefes vor, welchen der Minister des Innern au die Gouverneure, Stadthauptleute und Oberpolizeimeister sandte. Nach dieser Darstellung entstanden die Unruhen aus dem zugespitzten Verhältnis zwischen der christlichen und der jüdischen Be völkerung Bessarabiens und durch verbreitete falsche An schuldigungen der Juden. Angeblich wurden bei den Straßenemeuten 45 Personen getötet oder tötlich verwundet, über 400 Personen verwundet, sowie zirka 700 Häuser und 600 GeschästSlokalitätcn von Juden geplündert und demoliert. Polizei und Militär waren anfangs zu schwach, um den Mord- und Plünderungs-Szenen sofort Einhalt tun zu können. Im klebrigen schiebt das ministerielle Rundschreiben die Schuld an diesen bedauerlichen Vorfällen teilweise den Juden selber zu. Die Nachrichten über die Bulkanwirrcn lauten im Allgemeinen wieder ein weniger beruhigender, doch bleibt die weitere Entwickelung der Dinge noch sehr abzuwarten. Die Behauptungen englischer Blätter, Deutschland Hetze die Türkei zum Kriege gegen Bulgarien, werden in einem offiziösen Enirrfilet der „Köln. Zta." als daS, was sie ja auch wirklid) sind, als böswillige Erfindungen gekennzeichnet. Die Lage bei Tetuan spitzt sich immer kritischer zu- Muliy Arafa, der Onkel des Sultans Abdul Asis, ist mit der von ihm befehligten HeereSabteilung von den In surgenten völlig geschlagen worden. Dieselben sollen außer dem die Dörfer der sullanstreuen Beniderkabylen nieder- gebrannt haben. In der italienischen Deputicrtcnkammer gelangte am Montag der britische Feldzug im Somalilandc zur Sprache, wobei Minister Morin versicherte, eine Gefahr für die italienischen Besitzungen in dortiger Gegend be stehe nicht. Der im Westen der Union weilende Präsident Roose velt hielt dieser Tage in Watsonsville in Kalifornien eine Rede. In derselben besprach er die jetzt schon starke Stell ung der Vereinigten Staaten im Stillen Ozean und betonte, derselbe müsse im Laufe des gegenwärtige» Jahrhunderts völlig unter amerikanischen Einfluß komme», wofür dann freilich auch die Verantwortlichkeit der amerikanischen Nation wachsen werde. Der Präsident von Columbien, Marroquin, ist zu« rückgetrete», nud zwar infolge politischer Unruhen. Der zweite Vizepräsident, Reyes, wurde zum Präsidenten er nannt. Der mandschurische Zwischenfall hat wieder eine be ruhigendere Wendung genommen, die Russen sind aus Niulschwang zu», zweiten Male abgezogen, wie dies auch Unterstaatssekrelär Cranborue in der Montagssitzung deS englischen Unterhauses feststellle. Der Eisenbahncrstrcik in der südaustralischen Kolonie Viktoria erweist fick) dortzulande als eine wahre Kalami tät. Ueberoll sind die Preise für Lebensmittel u. s. w. infolge des Streiks schon bedeutend i» die Höhe gegangen. Lokale- und Sächsisches. Schandau. Vom 4. bis mit 10. Mai dieses Jahres Passierten das Königliche Hauptzollamt Schandau, Zoll abfertigungsstelle für den Schiffsverkehr, 153 mit Braun kohlen, Sand- und Basaltsteinen, sowie 84 mit Stück güter» beladene Fahrzeuge. Vom 1. Januar bis mit 10. Mai dss. Js. sind insgesamt 3550 beladene Fahrzeuge beim Königl. Hauptzollamte Schandau, Zollabfertigungs stelle für den Schiffsverkehr, zur Abfertigung gelangt. — Die erste Nummer der Amtlichen Kurliste von Bad Schandau wird Voraussichtlid) nächsten Sonntag zur Feier der Eröffnung des Bades anflieqen. Anmeldungen von Kurgästen sind bis nächsten Freitag mittag in der Natsexpcdiliou einzureichen. — Die städtische Pflichtfeuerwchr hält heute Mitt woch abends 8 Uhr eine Uebnng ab. Die Mitglieder des I. und II. Zubringers, der Arbeiter- und der Wachtabteil- uug haben sich im Neupark Hinterm Bade, die Mitglieder der HlManten-Abteilung am Forsthaus-Hotel pünktlich zu versammel». Binden sind anzulegen. Unentschuldigtes Fehlen wird bestraft. Als Entschuldigungsgründe gelten nur Krankheit, welche ärztlich bezeugt werden muß, und Ortsabweseuheit, deren Notwendigkeit »achzuweisen ist. — Der diesjährige Frühjahrs-Markt findet hier am nächsten Montag, den 18. Mai, statt. — „Der Wald ist meine Wohnung, Die Frucht ist meine Speise, Der Wind ist meine Kleidung, Die Erde ist mein Arbeitsfeld" — so lautet das Motto eines Schriftchens, das uns der Natnrprediger K. K. Kurzrock gestern Dienstag persönlich überreichte. I», Jahre 1881 zu Rotenburg a. d. Fulda geboren, widmete sich derselbe zuerst dem kaufmännischen Berufe, verließ denselben jedoch, um fick) als „Naturmensch" der Propaganda für natur gemäße Lebensweise zu widmen — ein Beginnen, bei dem es ihm nach der ganzen Art und Weise, wie er denkt, fühlt und sich ausspricht, absolut ernst ist. Als Gewand