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Wchklih -Milz Inserate, welche bet der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirk same Verbreitung! finden, werden mit >0 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag.— Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt für die Königliche Umtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. Dip „Welßrritz. Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- stalten, Postboten, sowie oje Agenten nehmen Be stellungen an. Verantwortlicher Redacteur: Paul Jehne in Dippoldiswalde. Mtt achtseitigem ,Lllustrirten NnterhaltungSblatt". Mit land- «ud hauSwirthschaftlich-r MouatSbellage. Nr. 131. Donnerstag, den 7. November 1895. 61. Jahrgang. -Lokaks und Sächsisches. Dippoldiswalde. In der am Montag statt gefundenen Versammlung deS Gewerbevereins wurde zunächst unter verschiedenen Eingängen eine neue werthvolle Zeitschrift „Polytechnisches Centralblatt" zum Abonniren auSgelegt und dann auf eine Ein ladung einer Berliner Gesellschaft aufmerksam gemacht, die gegen Zahlung von wöchentlich 3 Mk. innerhalb der Zeit vom l. November d. I. bis zum 28. Juni nächsten Jahres für den Besuch der 1896 stattfindenden Gewerbeausstellung in Berlin aus 7 Tage mancherlei Vergünstigungen, z. B. freie Fahrt, freie Beköstigung, freien Eintritt in die Ausstellung, in Concerte und Theater und dergl. gewährt. Ferner wurde der Vor stand ermächtigt, aus der Rednerliste des Vereins für Volksbildung eine Auswahl zu treffen, wie man sich auch den Nebelbilderapparat von selbigem Verein kommen lassen will. Ebenso hat man sich entschlossen, von dem Sackschen Patentbureau industrielle Neuheiten zur Ansicht schicken zu lassen. Eine längere, lebhafte Aussprache erheischte das Gesuch deS JnnungsauSschuffeS um Prämiirung von Lehrlingsarbeiten feiten des Ge- werbevereinS. Man erklärte sich im Prinzip damit einverstanden, und wird der Vorstand des Gewerbe vereins mit dem JnnungSauSschuß die Frage weiter erörtern. Zuletzt gab der Vorsitzende, Herr Stadtrath Heinrich, durch Verlesung des Entwurf zur Organisa tion des Handwerks Anregung, Wünsche in dieser Richtung zur Sprach- zu bringen. — Bei der am S. November vorgenommenen Wahl der Handelskammer Dresden ist auch Herr Strohhurfabrikant I. G. Reichel in Dippoldiswalde in dieselbe gewählt worden. — »Zett ist Geld" ist die Losung der kaufmänni schen Kreise, und ein jeder ist Kaufmann in Anbetracht deS Bestrebens, sich bei möglichster Zeitersparniß dis Mittel zum Lebensunterhalt zu erwerben. Dienen schon verschiedene staatliche Einrichtungen wie Eisen bahn, Post, Telegraph und Telephon, diesem Zwecke ist auch die Schrift nicht zurückgeblieben, die Ersparung der goldenen Zeit zu erleichtern durch Einführung und Erlernung der Stenographie oder Schnell- schüft, weshalb ja auch in neuerer Zeit dieselbe in höheren Schulen gelehrt und in kaufmännischen und amtlichen Bureaus gefordert wird. ES ist darum er freulich, berichten zu können, daß unser Gabelsberger Stenographenverein, der gegenwärtig 27 Mitglieder zählt, in den letzten 3 Jahren gegen 20 Scholaren in dem Elementarkursus ausgebildet hat, und daß auch 18 Damen schon recht hübsche Fortschritte in der Stenographie aufweisen können. Am 13. dsS. MtS., SbendS 8 Uhr, beginnt im Gasthof zum goldnen Stern -ein neuer Kursus für Herren, und sieht man einer recht zahlreichen vetheiligung entgegen. Besonders möchten wir die Herren Prinzipale bitten, die ihnen unterstehenden jungen Leute auf die fast kostenlose Gelegenheit zur Erlernung der Stenographie aufmerk sam zu machen. — SIS man am 18. Okt. 1863 den KO. Gedenk tag der Leipziger Schlacht feierte, wurde von dem Patriotendunde bei Leipzig der Grundstein gelegt zu einem Denkmal an diese Völkerschlacht, die den ent scheidenden Wendepunkt für di« Befreiung von frän kischem Uebermuthe bildete, der eine ebenso entschiedene Zurückweisung vor 2K Jahren bei Sedan erfahr.» hat. Um auch unserer Jugend Gelegenheit zu geben, in stolzer, dankbarer Erinnerung der Vorkämpfer deutscher Freiheit und Einheit zu gedenken und ihren auskeimen den Patriotismus zu bethätigen, ist von obigem Bunde um eine Pfennigsammlung in unserer Schule nach gesucht und dieselbe von den Schulbehörden und dem Schulau-schuß auch genehmigt worden, und werden Gaben zum Besten obigen Denkmals bis zum 11. d. M. von den Lehrern unserer Stadtschule angenommen. Wird man größere Beträge nicht zurückweisen, so ist doch auch die Gabe von 1 Pf. willkommen, denn durch viele kleine Geschenke werden große Unterstützungen erzielt. Possendorf. Das am Kirmesmontag im Schu- mannschen Gasthofe stattgefundene Militärconcert der Kapelle deS königl. sächs. 2. Grenadier-Reg. Nr 101 war sehr zahlreich besucht. Das ausgestellte Programm zeichnete sich nicht allein vurch Reichhaltig, keit und gute Wahl der Stücke aus, sondern die Wiedergabe der Stücke ließ kernen Wunsch übrig, so daß der Kapelle die allgemeinste Anerkennung zu Theil ward. Tharandt. In selten geistiger und körperlicher Frische konnte am 1. November unser Bürgermeister, vr. weä. Biehayn, das fünfzigjährige Doktor-Jubi läum feiern. Von nah und fern waren zahlreich die Gratulanten erschienen, darunter der Bezirksarzt vr. Hesse und vr. Findeisen in Vertretung des Dresdner ärztlichen Be,irksvereinS. Von allerhöchster Stelle wurde der Jubilar durch Ernennung zum SanitätSrath ausgezeichnet. Nachmittags hatte der Vorstand der AmlShauptmannschaft DreSden-Altstadt den Jubilar niit den Stadträthen und den Stadtverordneten Tha randts, sowie die Spitzen der dasigen königlichen Be hörden zu einem Festmahle um sich vereinigt. Dresden. Prinz und Prinzessin Friedrich August werden am Sonnabend nach der Rückkehr aus Sibyllenort wieder im Palais am Taschenberg zu Dresden Wohnung nehmen. Die nach dem groben Brande dortselbst unternommenen Erneuerungsarbeiten sind nunmehr beendet und können dieselben als durch aus gelungen bezeichnet werden. Die prinzlichen Herrschaften, die bereits am vergangenen Sonntag ihre neue Wohnung in der 2. Etage des Palais ein gehend besichtigten, haben alle Anordnungen in Bezug auf die Ausstattung der einzelnen Zimmer nach eigenen Angaben getroffen. Die kleinen Prinzen Georg und Friedrich Christian siedelten bereits heute aus der Villa Wachwitz nach dem Taschenberg-PalaiS über. — Die Thatsache, daß in den sächsischen Fach schulen viele Ausländer ausgenommen werden, die ihre dort erworbenen Kenntnisse später dazu benutzen, um im AuSlande Konkurrenzunternehmungen für unsere sächsische Industrie zu schaffen, hat nach dem „L. T." eine Anzahl Wirkwaarensabrikanten in Lim- bach veranlaßt, bei der sächsischen Regierung vorstellig zu werden, daß sie den Ausländern den Besuch der Fachschulen nicht gestatten möchte. Die Regierung hat diesen Wunsch nicht erfüllt, vielmehr eine Antwort in dem Sinne ertheilt, daß dieser Standpunkt zu eng herzig wäre, und daß die Konkurrenz im Auslanve weniger durch frühere Schüler der Fachschulen, als vielmehr durch die in grober Zahl in sächsischen Ge schäften untergebrachten Volontäre veranlaßt würde. Mit deren Annahme erziehen sich die Industriellen selbst ihre späteren Konkurrenten. Der Regierungs standpunkt ist jedenfalls ganz richtig. — Der vom LandeSkulturrath für das Königreich Sachsen vom 1. Januar 1893 an errichtenden Kon- trole deS Handels mit Futtermitteln sind im Laufe dieses Jahres 42 sächsische und 13 außersäch- stsche Firmen (gegen 40 bez. 10 im Vorjahre) unter stellt. Der Verallgemeinerung der Düngerkontrole deS LandeSkulturrathS, welche am 1. Januar dieses Jahres in Thätigkeit getreten ist, hat bisher die ablehnende Haltung der Vereinigung sächsischer DÜngerlieseranten entgegengestanden. Die Zahl der beigetretenen Dünger firmen beträgt 26, wovon 19 ihren Sitz in Sachsen haben. Ein weiterer Zuwachs steht indessen mit Sicher heit zu erwarten, nachdem die agrikulturchemische Ver suchsstation Pommritz den der Lausitzer Kontroleinrich- lung unterstellten Firmen die Verträge für den 31. März 1896 mit der gleichzeitigen Aufforderung gekün digt hat, nunmehr der Kontroleinrichtung deS Lanves- kulturrath» sich zu unterstellen. — In der Zeit von Mitte Mal bis Ende Sep tember dieses JahreS sind, wie das „Sächsische Kirchen- und Schulblatt" auf Grund sorgfältiger Aufzeichnungen mittheilt, in Sachsen nicht weniger als 1241 300 Mk. gestiftet worden, und zwar meistens für christliche Liebeswerke. Im Lauf« eines JahreS, nämlich von September 1894 bis dahin 189S hat die Gesammt» summe der Stiftungen den Betrag von 1980900 M., also nahezu 2 Mill. M. erreicht. Die bedeutendsten davon waren die Gustav Bäßler-Stistung in Glauchau (100000 M.), dis Vermächtnisse des Baumeisters Sünderhauf in Plauen i. V. (ebenfalls rund 100000 M.), 50000 M. Stiftung der verw. Frau Bergdirektor Bretthaupt in Freiberg, die auf 125000 M. anwachsen soll, ehe die Erträgnisse derselben zu anderen Zwecken, namentlich zur Verschönerung der Stadt, verwendet werden dürfen. Besonders reich ist mit den Stiftungen Dresden bedacht worden. In die obige Summe der Stiftungen sind die zahlreichen Schenkungen, die namentlich zu Gunsten von Veteranen und Arbeitern aus Anlaß des Sedan-Jubiläums gemacht wurden, nicht eingeschloffen. Meißen. Der Zweigverein Meißen des LandeS- vereinS zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger im Königreiche Sachsen hat im laufenden Geschäftsjahr eine erneute Ausbildung einer ziemlich starken EanitätS» kolonne veranlaßt. Die Ausbildung, weiche in theore tischen Vorträgen und sich daran anschließenden prak tischen Uebungen bestand, lag in den Händen deS vr. weä. Alexander Körner, deS stellvertretenden Vorsitzen den deS Zweigvereins. Der Kursus geht nunmehr seinem Ende entgegen. Döbeln. Während bisher angenommen wurde, daß der Bauplatz für ein neues Dienstgebäude der Königl. AmlShauptmannschaft in einem Theile der Klostergärten gelegen sei, verlautet jetzt, daß ein in der Königstraße gelegener, 187k schon für den Ban eines Landgerichts in Aussicht genommener Bauplatz dem Landtage zum Ankäufe empfohlen werden solle. Limbach. Der vor einigen Monaten verstorbene Stadtrath a. D. August Moritz Jungnickel hat der hiesigen Armenkasse ein Sparkassenbuch mit einem Be stände von über 178 M. und ein gleiches Buch mit einem Bestände von über 74 M. der hiesigen Schul kaffe letztwillig überwiesen. Mittweida. Durch Abfeuern eine- KinderpistolS ein Haus in Brand zu setzen, dürfte bisher wohl einzig dastehen. Das Söhnchen deS Schneidermeisters Krausch in Ottendorf spielte neulich in einer Kammer. Durch das Abschießen von Zündplättchen flog ein Funke in die in dec Kammer lagernden Wattevorräthe und entzündete dieselben. Zum Unglück lag darüber Heu, welches dem Feuer neue Nahrung bot. Trotz sofortiger Löschversuche konnte man dasselbe nicht be zwingen. Leipzig. Ein hochwichtiges Ergebniß hat die vor Kurzem hier adgehaltene Gebäudezählung gehabt: die Zahl der leerstehenden Wohnungen ist gegen früher bedeutend zurückgegangen und der Wohnungs markt zeigt ein für den Grundbesitz gegen frühe: wieder erfreulicheres Bild. Diese Thatsache dürfte daher rühren, daß die Bauspekulation sich in mäßigeren Grenzen bewegt hat. — Die Verbandsgruppe KreiShauptmannschast Leipzig im Verbände der Handelsgärtner Deutschland hat, nachdem der Kaiser die Zustimmung für die unter preußischer Verwaltung stehenden Kontingente gegeben hat, auf einen Antrag des Herrn HandelSgärtnerS Knoll-Lindenau einstimmig beschlossen, sich nunmehr an das königl. sächs. Kriegsministerium mit der Bitte zu wenden, daß eS mit Genehmigung des König- Albert der genannten Gruppe gestattet sei, an den einzelnen RuhmeStagen der sächsischen Truppen für die Fahnen deS 12. ArmeecorpS das erforderliche Eichen laub — theilS getriebenes, theilS präparirteS —