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MoMuer V Tageblatt und Anzeiger d»n 8. Jun! 1989 197. Ial»«ganD N«. 127 Anziigenp r«is«: Di« 4S mm breit« Nlillimet«>i«ile 7 Pf.; bi« 4) mm breit« Alillimeterzeil« im Lext- teil LS Pf.; Nachiahstaffel L: Ziffer- und Nachweiagebühr LS Pf. fuzügtich Porto. Da» „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. ?Nonatlich. Bezugspreis I.70 NM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Geschäft«st.,von den Boten, sowie von ollen Postanstalten angenommen. Da» Zschooauer Lageblatt und Aozeigtr" ist da» zur Veröffentlichung d«r amtlichen Bekanntmachungen de» Sondra«» zu Zlöha und der Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseit» bestimmt« Blatt und enthält di- amtlichen Bekanntmachungen de» Ziaanzamte» Zschopau - Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank e. S. m. b. H. Zschopau. Semeindegirokonto Zschopau Nr. 241, Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 — Fernsprecher: Nr. 712 . Zeitung für die Ort«: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Sarnau, Hohndorf, Krumhermersdorf. Scharfenstein, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf Ser stolze Tag der alten Soldaten Ser Mrer aus dem Reichskriegerlag Die kurhefflsche Gauhauptstadl Kassel, die Stadt der Neichssoldatentage, erlebte am Sonntag den schönsten und stolzesten Tag ihrer ruhmreichen Geschichte. Sie sah den Führer in ihren Mauern. Sie hörte ihn sprechen zu den Soldaten des Weltkrieges, zu den Männern und Frauen des nationalsozialistischen Deutschland, zu den Waffenträgern des Großdeutschen Reiches. Mit be geisterter Zustimmung dankten die Hunderttausende dem Führer für seine Feststellung, daß er selbst die wider besseres Wissens geleistete Unterschrift unter das Ver sailler Diktat feierlich gelöscht hat, daß Deutschlands Ab mehrpolitik gegenüber der französisch-britischen Einkrei- simgSpolitik gründlichst geändert ist und daß die Nation unter heroischer Führung grundsätzlich soldatisch erzogen werden soll. Die Bevölkerung der Stadt Kassel hatte ihren Gästen, den Frontsoldaten des Weltkrieges, einen unbeschreiblich herzlichen Empfang bereitet. Nicht weniger als rund ZOO 090 Mann des NS.-Neichskriegerbundes waren aus Men Gauen des Reiches zu dem ersten großdeut schen Reichskriegertag gekommen. So wie die deutschen Stämme eine feste, untrennbare Einheit dar- 'teilen, so sind auch die vielen Bünde ehemaliger Sol daten durch den Willen des Führers zu einem ge schloffenen festen Block im NS.-Reichskriegerbund ge worden. Und in diesem Jahre sind auch die Männer aus der Ostmark, aus dem Sudetengau, aus Böhmen und Mähren und aus dem Memelland zu dieser Zusammen kunft der alten Kriegskameraden erschienen. Mit ihnen vereinen sich die Abordnungen der Frontkämpfer aus zahlreichen befreundeten Nationen im kameradschaftlichen Znsammenstehen. Die Eröffnung Der Reichskriegertag 1939 wurde am Sonnabend durch den Neichskriegerführer General der Infanterie ^-Gruppenführer Reinhard in einem Festakt feier lich eröffnet. Nach den herzlichen Bcgrüßungsworten des Neichskriegerführers, des Gauleiters Kurhessen, Staatsrat Weinrich, und des Kommandierenden Generals des IX. Armeekorps, General der Artillerie Dollmann, ergriffen die Vertreter der ausländischen Fontkämpfcr- organisationcn das Wort zu kurzen Ansprachen, in denen sie ihren tiefen Dank für die Einladung zu dem großen Soldatentrcffcn nach Kassel abstatteten. Besonders herz lich wude der spanische General Qneipo de Llano and der Präsident der italienischen Frontkämpservcrbtinde, General Rossi, begrüßt. In grundsätzlichen Ausführungen stellte dann der Rcichskricgersührer mit großer Genugtuung fest, daß der NS.-Reichskriegerbund im Großdeutschen Reich auch in der letzten Kameradschaft als einheitliche soldatische Orga nisation festgefügt ist. Der Befehl des Führers ist damit ansgeführt. Im Anschluß an die Feierstunde erfolgten Kranz niederlegungen an den Gedenkstätten der Gefallenen des Weltkrieges und der Bewegung. Abends fand die Erst aufführung der soldatischen Feierstunde „Ewiges Sol datentum" auf der Karlswicse statt. Sunderttausende aus der Karlswiese Den Höhepunkt des Großdeutschen Reichskriegertages bildete der Aufmarsch der alten Soldaten vor dem Führer, der am Sonntagvormittag ans dem Kasseler Flughafen tingetroffen war. Nach dem Abschreiten der Ehrenkom panien begab sich der Führer, von dem brausenden Jubel der Bevölkerung begrüßt, durch die prächtig geschmückten Straßen nach der Karls wiese, wo in gewaltigen Blocks die ehemaligen Frontkämpfer ausmarschiert waren. Ein strahlend blauer Himmel überspannte das gewaltige klusmarschgelände. Hunderttausende waren aus diesem Feld in dem blauen Nock des Neichskricgerbundes in mili tärischer Ordnung angetreten. Aber auch viele andere Trachten sah man hier, so die Tiroler Standschützen, die Kärntner, die Steiermärker, die Sudetendeutschen usw. Hunderttausende umsäumten das Feld und bereiteten den Männern des Reichskriegerbnndes einen begeisterten Empfang. 39 009 Menschen füllten allein die großen Tribünen, die drei Seiten des Platzes umsäumten. Auf den Ehrentribünen waren die Vertreter des Staates und der Partei anwesend. Man sah a. a. Ganle.ter Weinrich, Oberpräsident Prinz Philipp von Hessen, den Oberbefehlshaber der Kriegs marine, Großadmiral Dr. e. h. Raeder, den Ober befehlshaber des Heeres, Generaloberst v. Brauchitsch, den Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, General oberst Keitel. Der Oberbefehlshaber der Lusttvasfe, Gcncralseldmarschall Göring ließ sich vertreten durch Generalmaior Bodenscha h. Zahlreiche bekanme dusländtsche Persönlichkeiten wären anwesend, darunter der japanische Botschafter General Oshima, die italienischen Generale Marras und Rossi, der bekannte spanische General Queipo de Llano so wie zahlreiche hohe Offiziere Ungarns, Bulgariens, Finn lands und der Slowakei. Als der Führer aus der Karlswiese eintrifst, jubeln ihm die Hunderttausende, die alten Frontsoldaten und die Massen der Zuschauer, begeistert zu. Sprechchöre setzen ein. fDer Badenweiler Marsch ertönt. Zur Ehrung des Führers senkt der NS.-Reichskriegerbund die Fahnen. Die Ehrenkompanien präsentieren. Reichsttlegersübrer General Reinhard, der die Kundgebung eröffnet, begrüßt den Führer Grob deutschlands in der Mitte seiner Frontkameradcn und dankt ihm, daß er zu ihnen gekommen ist. Damit habe ein Wunsch Erfüllung gefunden, den die Frontsoldaten seit Gründung des Dritten Reiches in ihren Herzen tragen. „In unser aller Erinnerung lebt noch", so führte der Reichskriegerführer aus, „noch das gemeinsame Fronterlebnis, an dem Sie, mein Führer, wie wir, teilgenommen haben, und wir sind stolz darauf, daß der Schützengrabengeist im Nationalsozialismus seine For«- I setzung gefunden hat." Im Namen der alten Soldaten I dankt er dann dem Führer für alles, was er in unserem Vaterlande geschaffen habe. Die Fesseln von Versailles seien abgeschüttelt, stolz sei das Volk auf die wieder erlangte Wehrhoheit und die junge Wehrmacht, die dem deutschen Volke Achtung in der Welt verschaffe. Der Traum aller Deutschen, das Großdeutsche Reich, sei in Er füllung gegangen. Heute wissen wir, daß die großen Opfer des Weltkrieges nicht umsonst gebracht sind. Oie Kähnen senkten sich Würdig und soldatisch ist die T o 1 e n e h ru n g. Die Fahnen senken sich. Die Kämpfer des Weltkrieges, die Soldaten der jungen Wehrmacht, die politischen Kämpfer Adolf Hitlers gedenken der im Weltkriege gefallenen Kameraden, gedenken der Toten der Bewegung und aller im Kampf um Großdeutschland Gefallenen. In dieses Ge denken schließen sie mit ein die Tapferen der Legion Condor, die in Spanien kämpften und fielen, die Toten auf dem Panzerschiff „Deutschland" und die deutschen Flieger, die im Heldenkampf ihren Tod fanden. Verhalten klingt das Lied vom guten Kameraden über den weiten Platz. ^Fortsetzung auf Seite 2) Steigerung der Aellversorgung AgrarpoM durchbricht Einkreisung Eröffnung der 5. Reichsnäbrstandsaus- stellung in Leipzig. In der festlich geschmückten Ehrenhalle des Reichs nährstands in Leipzig fand die feierliche Eröffnung der 5. Reichsnährstandsausstellnng statt. Zahlreiche Ehrengäste aus Partei, Staat und Wehrmacht, unter ihnen die Reichs- Minister Gras Schwerin von Krosigk und Dr. Scyß- Jnquart, bekundeten durch ihre Anwesenheit die enge Verbundenheit mit dem deutschen Bauerntum. Reichs- Minister Darrs eröffnete die NeichsuährstandSausstclluug mit einer Ansprache, in der er ein Bekenntnis zu den ewigen Aufgabe» des deutschen Bauerntums ablegte und seftstcUte, daß die deutsche Agrar-und ErnährungLpottttk den Ring der Einkreisungsmächtc durchbrechen wird. Nach einem Hinweis darauf, daß die S. Neichsausstellung des Reichsnährstandes, die größle Ausstellung Großdemsch- lands im Jahre 1939, an Umfang alles übertrifft, was auf die sem Gebiet bisher in Europa gezeigt worden ist, fuhr er sort: Um die Bedeutung unserer Reichsnährstandsausstellnng für unser Volk und unsere Volkswirtschaft richtig einsetzcn zu können, mutz mau die Aufgaben erkennen, welche die Rcichs- nährstandsauSstellungen zu erfüllen haben: Sicherung unserer Volksernährung und Vertiefung der Erkenntnis, datz die bluts- mätzige Erhaltung des deutschen Volkes vornehmste Aufgabe deS Bauerntums ist. Die ReichSnährstandsausstcllnngcn sind uns also nicht allein Ausdruck, sondern Jnstrnment unserer Agrar- und Ernährungspolitik. Um dies voll zu verstehen, bitte ich, sich einmal kurz vor Augen zu halten, was zum Beispiel der Begriff „Erzeu- gungsschlacht" praktisch bedeutet und wie diese Erzcu- gungsschlacht durchgeführt wird. Wir hatten zur Steigerung der landwirtschaftlichen Erzeugung weder die Möglichkeit, zu sätzlich große Kapitalien, noch die Möglichkeit, zusätzliche Arbeitskräfte «inzusetzen. Ich habe bereits aus dem 6. Nelchs- bauerntag in Goslar im Roveniber 1938 erklär«, daß die Land wirtschaft seit 1933 etwa 799 090 bis 899 099 Arbeitskräfte ver loren hat. Diese Menschen waren eben — genau wie das Kapital — auch an den anderen Brennpunkten unserer Volks- Wirtschaft notwendig. Rach der landläufigen Meinung, libe raler Nationalökonomen hätte demnach jeder Versuch, die Erzeugung in der Landwirtschaft zu steigern, zu einem Miß erfolg führen müssen. Gewaltige pro-uktwnssteigerung »mch die Erzeugungsschlackt In Wirklichkeit haben wir aber doch Erfolge erziel« die für den Aufbau Großdeutschlands von entsöiribendcr Bc.cn- tung waren. Ich darf hier einige Ziffern nennen, welche mehr als Worte ein wirtschaftliches Ruhmesblatt der deutschen Landwirtschaft find. Im Jahre 1938 übertraf die Erzeugung diejenige deS Jahres 1932 bzw. den Durchschnitt des Jahr fünfts 1928—1932: bei Brotgetreide uin 2,3 Millionen Ton nen, bei Futtcrgelreide um 2 Millionen, bei Kartoffeln um 9,2 Millionen, bei Zuckerrüben um 4Z Millionen, bei Heu um 2,7 Millionen, bei Fleisch um 590 NW, bei Butter um 190 90». bei Schweinefett um 129 W9 und bei Oclsaatcn ebenfalls um 129 909 Tonnen. Wenn diese Mehrerzeugung an Nahrungsmitteln im Jahre 1938 nicht zur Verfügung gestanden haue, sondern zur Befriedigung des gestiegenen Verbrauchs zusätzlich aus dem Ausland cingesübrl worden wäre, so mußten, wenn man auch noch die Produktionssteigerungen der hier nicht genannten? Zweige der Ernährunaswirtschaft einrechnei, für rund zwei Milliarden Mark mehr Lebensmittel eingeftthrt werden als dies tatsächlich im Jahre 1938 notwendig gewesen ist. Was dies für unsere Außenhandelsbilanz und damit sür unsere gesamte Volkswirtschaft bedeutet hätte, wird vielleicht erst klar, wenn man sich vor Augen hält, daß die Gesa ml- ausfuhr des Altreichs trotz größter Anstrengungen im Jahre 1938 insgesamt nur den Wert von 5Z4 Milliarden NM. erreichte. Da cd bei der gegenwärtigen Lage der Weltwirtschaft und deS Welthandels ausgeschlossen gewesen wäre, eine nm rund 2 Milliarden RM. höhere Ansfnhr zu erreichen, so hätten wir ohne die genannten Erfolge der Erzengungsschlacht im Jahre 1938 also nur ver der Wohl gestanden, entweder auf volkS- wirlschasMrh notwendige Rohstoffe oder aber auf eine aus reichende Ernährung verzichten zu müssen. Dieser Erfolg wurde erreicht trotz Mangels an Kapital und an Arbeitskräften. Wir konnten im wesentlichen nur die Herzen und den Willen der deutschen Landmenschen ein- setzen, für den Führer zu arbeiten und ihm bei der Durch führung seines Werkes durch Pflichterfüllung bis zum Letzten zu helfen. Unsere Erzeugungsschlacht wurde die ganzen Jahre hindurch im wesentlichen mit der Energie und aem verbisse nen Fanatismus der Millionen von Bauern, Bäuerin nen u"d Landarbeitern geschlagen. Es ist aber auch das Verdienst des tm Reichsnährstand zusammengeschlossencn Korps der ehrenamtlichen Äauernsührer und ihrer Mitarbeiter, diesem Willen des deutschen Landvolkes und seine Einsatzbereitschaft immer ivicder geweckt und gestärkt zu haben. Marschrichtung für die Zukunft Aus der Kette der vielen Dinge, die wir in den letzten Jahren zur Mobilmachung ver Kräfte des einzelnen Land- manncs für die Erzengungsschlacht getan haben, läßt sich vor allem aber die Neichsnährstandsausstellung nicht wegdcnken. S-e zeigt Jahr für Jahr dem deutschen Landvolk die gültige Marschrichtung die in Zukunft eingeschlagen werden muß. Es ist zum Beispiel durchaus keine müßige An gelegenheit, wenn wir hier in Leipzig 2909 Zuchttiere vorsühren. Diese Tiere sind nach ihrer Leistung ausgewnhlt und stellen sich nunmehr hier auf der Reichsausstellung den Preisrichtern. An dem Ergebnis dieser Beurteilung erkennen dann Vie Züchter, in welcher Richtung ihre eigene Arbeit bei der Zucht auf ihren Höfen gehen muß. Aehnlich liegen die Verhältnisse auf allen anderen Ge biete». Der Landmann lernt auf der Neichsnährstandsaus stellung, welche Möglichkeiten nnd Wege noch vorhanden sind, um seinen Betrieb zu verbessern und die Leistungen zu steigern. Dieser Ausgabe dienen aus der diesjährigen Reichsnährstandsausstellnng vor allem 21 große Lehrschauen. Einer Reihe von ihnen kommt eine besondere Bedentung zw da sie der Landwirtschaft Möglichkeiten auszeigen, nm die Landarbeit zu erleichtern oder erfolgreicher zu ge stalten. Es geht hierbei ja nm ein entscheidendes Problem nnkercs Polkes. Aus die Gefahren des Mangels an Arbeits- kräftcn ans den, Lande für unsere Volksernährung und unse- reu b!u mäßigrn Bestand habe ich schon wiederholt hinge- wiesen. Der deutsche Landmann kann überzeug« sein, daß die deutsche Siaatssührung seine Sorgen kennt und bestrebt ist, ihm ,n Helse», sobald eö die Entwicklung irgendwie znläßt. Bis dahin mnß der deutsche Landmann durchhalten und trotz