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Dresdner Nachrichten : 24.04.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188104246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-04
- Tag 1881-04-24
-
Monat
1881-04
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.04.1881
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Orv«6ov 1881. »MM», » d«Hi>tii,»: II. , M»l'«Me". du«» «-»!, i».r>7» V« Liutklne «umm. l° Me. »ufl«»3S000 «k-mpl. tztlr d1e«L<k»»d»ei,>atIandlerMa« „uicripie maiia sich die Redaclio» utchl veldindltch. >»IcraIe»»A»no»me LurnÄri«: u. ivoaler in «am- durg, Berlin, wie», Leipzig, Ssiilcl, v»>c»>au, tzrankiuri», wi — INud. Biotl« i» licili», Leipzig, Wien, Hamburg. A>g»Ift»i a.M„ Mit»- -eii.- OaudeL«-. >iis»rankiurt ».M. — vureaux b, „Anualtden» dank".— II»,»», l.6i«e,v«IIIer » k». in Pari». L', Hagevkalt für Jolilik, Unterhaltung, Geschästsverkehr. Börsenbericht, Fremdenliste. rr. 1»drx»vSe s»ie»t« i»«rd,. «arte»»«», It »«» «»chm, » Uhr ,»»-»»»«». «annt,,,»t»«t>tL^»»Udr. S» «eu«,d!»»e »» «' «laitergasi« «e.bb,«R»chm. »Udr. — Der Rau« einer etnipalttge» «etiijeilek»iiell5Pf,e.«in,esan»» die «eile M Pige. Line «araiiiie stir da» nächst« tckgige Erscheine» der Inserate wird nicht gegeben. Aurwäcltge Annoncen« Aufträge »an un» unbelannrcnNrme» und Personen iujeriren wir nur «egen Prit»umera»»»-«Atil>»>tdurch vriesniarlen »der Posteiniaiftung. Acht Silben tonen tü Psge. In serate sür die Maniag».Rümmer »der «acheinemsiielttagedtePetit- »eile UN Psge. »i, llLrimann L Laani, 8Pl»Ie»!»di-8<i'»««A» >7, vis-ü-vis clom Lünixl. Ledloss. Liaeuo b'abi ilcrrkion uusoror ^rtilcol im krüsstvn Llrrssstitbo und ein in all,!» 8Melu» volllrommvnvs lli i stollun^kvei lsiu on lussvn uns tiinsioktlieii Ausrvalll umi billigen Lrvisou bellet, « bei Icloiuskeu I-lluIcLuton susssi-geististinliotis Voi-ttislls bieten. so M-issnsteinLVoglkl-, l)i-k8llen (llllvstv ^iwonevn-Lxiieilitlen) HVil8«1r„kvr-8trr»«8v SS, I. )?rompto Lotürclerunz von ^luoikon ün rrllo ^eituugeu cksr ^V(elk ru trrrilwüssigeu Ifteiseu ebne ölebonIcoLten. Vor- e Allsodiüue, LatsteM, Otterten-^nnadme vte. arrrtis. - ^ ° l !i egjjinmtlicllo IkUedoumübvI nebst Ossebirrs unck Aubokör) K I. NvIllN. luiMKV, ^ 8 » u 8 - u II »I IÄ II1! I» v » - ir » X » r, -imslienstrasss 6 u. 7 (ftsus fürskenbofl. Rr. 114. Witterung vom 2< April, «aroweter na» v«lar Bdiold, Walls,rose Ui.tAddg. SU). 7Si Mill., seit gestern S Mi», gesiicge», Tbcrmoinelogr. n.Sieanin.: 7" W„ nicdr, Temp. » u W., iiiichstc Tcuip. t» " W. Nord-Wesl-Wind. Pewölkt. bedeckt. Aussichten sNr den 24."Avril: Veränderlich. Temperatur dieselbe, keine erheblichen Niederschläge. Sonntag, 24. April. machen leimen :n und lS ad e dafür fordert, ilascheu «nser ändler nsülrcr 2> -Pi. te e. clr- l;>» ke in vori- doden- ,roßen u cl, zu hohe» Farben eks). rik »rn in rviuolc. preiicn. an gras Mfe erkrait» beteu- .nreuz- ,ilf und mbl una in auch rcl vrr- tcö. I, i« eleruns, >er und cn und ädriger rauten. Politisches. Die weitaus interessanteste Kunde komint beute von Petersburg, zwar nicht direkt, sondern in Form eines NicsenteliMainincü, das „Daily News" veröffentlichen. Darnach scheint die Konstitution für das russische Reich in allernächster Zeit bevorzustelren und fast interessanter als die einzelnen Bcrfassungüpara,,rapl>en, welche natürlich noch nicht fcstgestellt sind, ist der Einblick in jene Ver sammlung, welche unter Vorsitz des Kaisers die Vorfragen diskulirtc, ob Rußland der Reformen bedürftig sei und ob der Zeitpunkt, sie cinzuführcn, politisch geeignet wäre. Alexander III. beschloß nach längerem Zaudern auf dringliche Vorstellung Loris-Melikoff's, einen Ministerrach cinzuberusen, welcher den von dem verstorbenen Kaiser bestätigten Vorschlag zur Zusam menberufung einer aus gewählten Vertretern der Territorial- Körperschaften der Städte und des Adels bestehenden Redaktiono- loniniission behufs Besprechung ^staatlicher, Fragen ^erörtern softe. /aeiider , , , ... - s s zur Einberufung einer Redaktionskommission, auf welchem Aktenstücke der verstorbene Kaiser die Worte: „Fch gebe meine Zustim mung" iziedergcschrieben hatte-, 2) ein Ukas an den regierenden Senat, unterzeichnet vom verblichenen Kaiser am 1«. März, und ein neuer für die Unterschrift des neue n Kaisers entworfener Ukas. Während der Verlesung dieser Urkunden blieb das Antlitz des Zaren unverändert, da dcr Fnhalt derselben ihm bereits bekannt war. Ter Kaiser entschied sodann, daß die Anwesenden Vorschläge machen sollten. Der erste Redner war einer der jüngsten Minister, allein eiir Mann von gereiften Fahren, großer Gelehrsamkeit und starken religiösen Ucberzeugungen, der, wie man glaubte, großen Einfluß aus den Kaiser ausübt. Seiner Meinung nach würde der „Ukas" nicht allein erniangeln, beruhigende Wirkung zu erzeugen, sondern Anlaß zu größerer Verwirrung geben. Die Ration erwarte ein festes autoritatives Vorgehen vom neuen Zar, das im Stande sei, die erschütterte innere Verwaltung zu befestigen und nicht, daß die Autorität verringert werde, indem man der Gesellschaft gestalte, Fragen zu erörtern über welche bisher ihre Meinung nicht zu Rache gezogen worden. „Nur die Geistlichkeit", fuhr Redner fort, „halt das Volk auf dein rechten Wege. Der Genicinde-Schullchrcr ist vom Nihilismus angesteckt, desgleichen die Personen, die mit den Bauern in Berührung kommen. "Rur die Geistlichkeit lehre das Bolk, seinem Gotte, seinem Zar und seinem 2nnde treu zu bleiben. Wenn die Geistlichkeit wahriiimmt, daß neben dem Zar ein anderes Fnftitut mit beigcordnete» oder unbekanmen Obliegenheiten eristirt, n'iro sie aufhören, zum Volke vom Zar zu sprechen." Ein anvcrer Mnisier bat den Kaiser um Erlaubniß, sich der Besprechung der projettirteu Reform enthalten zu dürfen. „Eine Woche ist kaum verstrichen", fügte er hinzu, „seitdem ich schwor, dem Kaiser und „Alleinherrscher" treu zu sein-, in dem in Rede stehenden Projekt wird die Alleinherrschaft mit Füßen getreten. Fch würde mich als einen Meineidigen betrachten, wenn ich die Frage der Verkürzung der ailcinherrschenden Gewalt diskntirte,.. 2oriä-Meliloss unterbrach hier den Revner, indem er energisch gegen diese unwürdige Beschuldigung protcstirte. Das Projekt enthalte Nichts, was die alleinherrschende Gewalt kürzen würde. ..Ich", fuhr er fort, „wurde wo anders als in Kanzleien erzogen. Wenn ich aus Seite irgend Femnndes die Neigung, die cüleinhcrrschende Gewalt zu beeinträchtigen, wahrnähme, würde ich ihn tobten und wenn ich ihn nicht tödten könnte, würde ich mich selber tödten. Alle Fragen, welche hier zur Besprechung unterlneitet werden, werden gegenwärtig von der Gesellschaft, den Zemstwos und den Adelsverjammlmigen erörtert, aber die Entscheidung darüber liegt den Regierungs-De partements ob man lasse sie ans Tageslicht dringen und nicht von besoldeten Beamten, sondern von Personen, welche von der Nation gewählt worden, entscheiden." Der Minister, der ruiterbrochen worden, wies zur Rechtfertigung seiner Anschauungen auf die „un gezügelte Presse" hin, welche, wie er die Bedeutung der Redaktions kommission versiebe, und die lange nach einer Konstitution gcschrien und zusammen mit den Nihilisten die Untergrabung der Regierung anstrebe. Ein anderer neuer Minister mit Einblick in die Bedürs- ,Nisse des Reiches, sowie mit Kenntniß der ökonomischen nnv po litischen Lage anderer Länder sagte: daß die Einsülming einer Redaktions-Kommission (einer vorbereitenden kommizsion) die un bedeutendste Reform sei, daß alle voransgegangcnen größer- gewesen, daß dieselben einen revolutionären Ebnratter trugen, wie die Eman- zivation der Leibeigenen, während diese Reform ein schon begonne nes Werk vollende. „Fch börte soeben eine seltsame Anklage; es wnrdc gesagt, daß das Projett sich Eingriffe gegen die Alleinherr schaft erlaube-. diese Anklage erbitterte, aber überraschte mich nicht. Wir sind von der Bürcaukratie durchdrungen; wir wachsen in der selben auf und sind so daran gewöhnt worden, daß jedes lebendige frische Wort, das von Personen gesprochen ^wird, die vom Volte gewählt worden, unschmackhaft sür uns ist. Fch horte auch die Be merkung, daß es jetzt nicht an der Zeit sei, solche Fragen zu erörtern. Wann ivird die Zeit dafür erscheinen? Nicht zu früh, sondern zu spat. Diskutiren wir diese Frage. Wenn der verstorbene Kaiser den Ukas am Fahrestage des 2. März veröffentlicht Hütte, würde «r unter den Freudenbezeigungen seines Volkes gelebt haben und das fürchterliche Ereignis) vom IR März würde vielleicht abgcwen- det worden sein. Die neue Regierung mit Verkündigung des vor liegenden Projekts beginnen, hieße die Alleinherrschaft mit einem Schlage für viele Fahrlmndertc hinaus befestigen und auf das Haupt des Alleinherrschers die Segnungen von viele Sprachen redenden Millionen, sowie die Zuncigmm dcS Reiches, in welchem die Sonne niemals nntergebt, lenken. Diesem Minister folgte der Nestor unter den jetzt im Dienste befindlichen russischen Staats männern und vertraute Freund des verstorbenen Kaisers mit einer- ähnlichen Rede. Er erklärte, der verstorbene Kaiser Hütte oft von einer bevorstehenden Reform gesprochen und dieselbe stets als Bürg schaft für das Wohl des Staates betrachtet. Minister Walujcw sprach von der Bedeutung der vorgcschlagencn Reform sür das westliche Europa und behauptete, Rußland besäße nicht das Recht, sich einen europäischen Staat zu nennen: das Mißtrauen, welches Europa gegen Rußland empfinde, wäre ganz verständlich. Rußland könne nicht rückwärts gehen, es könne keinen andcrcir Pfad wan dern als den, der in der Geschichte der Menschheit angedeutct sei. „Wenn wir die westeuropäische Eivilisation schützen," fuhr er fort, „müssen wir europäische Einrichtungen und nicht den Despotismus orientalischer Länder kopircn. Man sagt uns, daß die russische Ge sellschaft, vie russische Nation, nicht reis genug für eine selbststän dige Aktion sei. Fch frage, war die englische Nation entwickelter, «rls Rußland es jetzt ist, als sic vor fünfhundert Fahren eine freie FnstitutioN-genoß?" LoriS Mclrkow replrcirte in seiner Eigen chlagung von Staatsgeldenr bekämpft, viele Hebel bloßgelegt und ich als ciner dcr bcsten Hüter des Gcsetzes, dessen Icbertretcr sie brandmarkte und an den Pranger stellte, erwiesen hätte. Zu Gunsten des Vorschlages stimmten nenn Minister, nämlich die Grafen Adlcrberg, Melikom, Miljutin, Walujew, Äbaza (Fi nanzminister), v. Gwrs, Nabukow, Saburow, Solsky ; dagegen fünf: Fürst Licvcn (Admiral), Passtet (Eisenbahnen), Makow (Post und Telegraph), Pobiedonoszcw (Kultus) und Gras Stroganow, der kein Staatsministcr ist, aber ans Weisung des verstorbenen Kaisers den außerordentlichen Ministerräthcn beiwolmt. Großfürst Wladimir wohnte dem konseil ebenfalls an, ohne sich an der Ab stimmung zu bethciligcn. Ter Kaiser erhob sich und dankte der Versammlung. Er sagte: „Meine üerren! Die Mehrheit hat sich in dem Sinne auügedrückt, daß der Vorschlag zur Einberufung einer von allen Klasse» gewählten vorbereitenden Kommission im Fnteresse des Staates ausgesührt werde. F ch st i m me mitderMehr - heit überein und wünsche, daß der Ukas diese neue Reform dem Andenken Unseres BatcrS. von dem sie ausging, zuschrcibe. Der Minister des Fmrerir wird den Ukas in Ucbereinstimmung mit den von rinS gemachten Bemerkungen vorberertcn." Alle Anwesen den standen, als der Kaiser sprach. Der Kaiser drückte dem Grafen Loris Melikow warm die Hand »nd dankte ihm herzlich; dann er suchte er die Minister-, seine Entscheidung in geringfügigen Dingen nicht anzurufcn. Solche Angelegenheiten sollten von den Ministern selber erledigt werden." Bei Freund und Feind wird die edelhcrzige Unerschrockenheit Alexandcr's gerade jetzt, trotz des Drängens der Nihilisten, vorzu- gchen und zu rcformiren anstatt zu schrecken, zu lindern statt zu strafen, die innigste Theilnahme finden. Seit Peter dem Großen ist dies das bedeutsamste Vorgehen eines russischen Kaisers. Ten Leibeignen „schenkte" der allmächtige Selbstherrscher seiner Zeit ihre Freiheit, er befreite nur einen Stand. Mit der Konstitution „gicbt" er dem gelammten Volke gesetzmäßig Etwas, das sich nicht schenken läßt. Den Leibeigenschastsbcsreiten gegenüber blieb er der unnah bare Alleinherrscher, mit der Staatsvcrfassung tritt Alexander UI. in die Reihe der konstitutionellen Fürsten und übergiebt Theile s«ii«k Gewalt dem Botte. Reuelte Telearamrne ver „TreSvner Nachr." v. 23. April. Berli II. Die „N. A. Z." veröffentlicht ein Eirculckr, wel ck eö in Deutschland vertraulich a» die Agenten der Verstehe» rniiasgcselischaften versandt ist. EIiie Verschleppnna in der Com mission sei eine Gefavr iür das gelammte Versicherungswesen, bcisit es darin; cS müsse vielmehr der gesunde.Kern der Vorlgge: Ausdehnung eerEaftpfiichtalifdicgkkährllck'cnBctricbe. Entlastung des Arbeiters von der Pfliebk, die Schuld des Arbeitgebers oder seiner Vertreter zu beweisen, Beschränkung der Haftpflicht aui eine» Thcii dcS Arbeitslohnes, E-iii'üvrung einer Anzcigc- pflicht, wenigstens iür die namhaftere» Umälie, und Sicher ung einer schnciicrcn Rcgulirung unter »Abkürzung der .klageirlsten. benutzt werde», um das l87ler Haftpflicht» geletz sachgemäß abzuäntcrn. Die Agenten sollen nun vle Mit glieder dcö Reichstages auch in der Hciinatb davon überzeugen, daß ras Land das geplante sozialistische Experiment ablevne. Die betreffende Frage sei nicht allein eine Interessen-Frage sür daS Versicherungs-Fach, sondern auch sür jeden der Ver treter. Den Heißspornen unter den Anhängern der Regierung dürft nicht die Möglichkeit biclbrn. dcnRcichökgg vor dem Lande anzuklagcn, daß er die Verwirklichung der humanen Absichten der Regierung im Interesse der Arbeiter verhindert oder gar ver eitelt babc. "Berlin. Gestern gegen Abend hat der Schuhmacher Vowitz iciue Frau, von welcher er getrennt lebre. In deren Wohnung aut der Rükersborier Straße mit einem schärft» Schubmachermesser ermordet. Motiv: Eifersucht und die "Wei gerung der Ermordeten, mit ihrem dem Trünke ergebene» Manne wieder znsanimcnzulcbcu. Der Mörder bat sich selbst der Polizei gestellt, nachdem ei» Versuch, sich selbst zu tödten, mißglückt war. Die Ermordete erfreute sich allgemein eines guten Ruftö. — Na-vträglich wurde eine Nummer des „Berliner Tageblattes" wegen einer Stelle des Spielhagcn'schcn Romans „Angela" kon- fiozirt. Jene Stelle eriiiiicrtc stack an Zola'S „Nana". Berliner Börse. Bei lebhaften Umsätzen hoben sich die Eoursc auf den meiste» Gebiete». Die AuSwärtSmcldungen lallten zwar fest, die Führung nach Oben kurt aber gegenwärtig Berlin. Die Befürchtungen hintichtlich dcö Ultimos und des etwas tveurcr gewordenen DiscontS waren beute offenbar ge schwunden. Schluß in Folge von Realisationen etwas nach» lassend, Kredit 2. Franzosen G/- Mk. besser. Lombarden unver- änvcrt. Iin Vordergründe der Bewegung standen öslerr. Bahnen, nainentlich erzielten Noidwestbah», Blischthftrader. Galizier und Dux-Bodc»bacher Avancen. Deutsche Bahnen vernachlässigt. Prioritäten ziemlich, fremde Fonds sehr fest, besser namentlich Russen bei lebhaftem Geschäft. Deutsche Fonds still. Banken ruhig aber fest. Bergwerke lustlos, Laura — I'/, Proc. In dustrien vielfach besser, so Frisier (Z- l'/r), Zlmmermann (Z- 1), Wiebe (P l'/H, Hartmann. Lokales und Sächsisches. - Se. Mal. der König hat bisher auf seinen Ausflügen zur Auerhahn balze drei prächtige Hähne zur Strecke gebracht, dieselben sind im Revier der Sächsischen Schweiz geschossen. Letter ist eine geringe Erkältung hinderlich einer Einladung des Stadtrathes zu Zittau nachzukommen. welcher, wie alljährlich, den König zur Balze elnlub. ES sollen sechs stattliche Auer- hähne sich hören lassen. — Die prinzlichen Herrschasten siedeln nach vor läufigen Dispositionen Mittwoch nach Hosterwitz über. Der Zustand des Heine» Prinzen läßt keine bestimmten Dispositionen zu. - Zrim RegierungS-Iubtkäuin in Brau »schweig Ist nun auch Sc. Kgl. Hoheit Prinz Georg angemeldet. Zum «mpkange Sr. Majestät König Albert'ö werden besondere Vorkehrungen getroffen; in der Babnhoiöb 'lle werden einige Damen den beben Gast begrüßen und zwei Dame», die Fräuleins Paula Frlcke und Dorelte Kleucker. Ihm ein Bouquet überreichen, wobei Frl.Kleuckrr einige Verle sprechen wirk. — Die von der „Danz. Ztg."gebrachte Nachricht, derReicbS- tagö.ibg. Nlckert fScccssionlst» habe in Anerkennung seiner verdienstvollen Tbätlgkrit um die Förderung des Baue» von Sekundär, und Lokalelicnbabnen da» Ritterkreuz I. Klasse des König!, läcbs. Albreck'tSordenS erhalten, ist durchaus unbegründet. - Der Legatlonörath bei der k.sächs. Gesandtschaft zu Berlin, v. Watzdorfs, hat sich wieder nach Berlin begeben. - Dem Huffabrikaiiten Fr. Hermann Haugk zu Leipzig ward das Prädikat „Könlgl. Hoflieferant", dem Lokomotivikihrer Gustav Advls Richter I. hier baö AlbrechtSkrcuz verliehen. — Se. Erc. Generalleutnant v. Montbü gab am Don» ncrstag und Freitag den nach Leipzig versetzten Generälen und Offizieren Diners, deren brillante AuSilihrung dem hiesigen Traiteur Carl Siegel am Georgsplatz anvrrtraut war. — Orben. Hauptmann Hcntscvel erhielt das Ritterkreuz l. Klasse des AlbrechtöordcnS: Aulwärter Schmidt I. vom König!. Katcttciicorps und die Bezlrköieldmcbcl Hcinlchen und Böhme vom Landwehrbezlrkö Eommando Leipzig daö allgemeine EbrcnMchen. — Den anbrechenbe» Geburtstag Sr. Mai. de» Königs verkündeten gestern in bcn früheste» Morgenstunden die die Stadt durchziehenden großen Rcvctllcn ver Mtlltärmusik, und In reichem Fahnciiichmuck, in welchem außer allen öffentlichen Staats- und Kommungebäuvcn auch zahlreiche Privathäuser prangten, zeigte sich die allgemeine Theilnahme. die dem ftstllche» Tage gescvcnkt ward. Vormittags 0 Ubr brachte» die Musikchöre derjenigen Regimenter, deren Ehciinhabcr Le. Mai. der König ist, in der König!. Villa zu Strehlen eine Morgenmusik dar; Sr. Mai. unterhielt sich darnach leutselig mit de» Dirigenten der :t Kapellen, dem Kgl. Kapellmeister Wagner - der übrigens zum letzten Male diese Morgenmusik dlrigirte —, dem Kgl. Musik direktor Ehrlich und dem Artillerie-Ltadstrompeter Baum. Gleichzeitig erlebten Herr Gcmeinvevorstand Jährlichen und über- brachtc die Glückwünsche der Gemeinde Strehlen. Vor II Ubr traf Sc. Majestät im hiesigen Restdenzschlosie ein und empfing die zur Beglückwünschung Erschienenen: die Herren Minister, den königlichen und prtnzlichcn Hossiaat, die aktioc Generalität und eine Devntakion des Ratbcö und der Stadiverorbneten. Darngch erschienen Fürst Reuß-Kösttitz. Fürst von Schcnburg- Waltenbrirg, Graf Richard von Schönburg-Elauchau. die Prinzen Hugo und Ernst von Schönvurg-Waldcnburg und der Bischof mit der Geistlichkeit. Mittags empfing Ihre Mai. die Königin die Holdamcn und Nachmittags fand die Famiiicntaiel bet Ihren Kgl. Hoheiten Prinz und Prinzessin Georg statt. — Sc. Kgl. Hoheit beging gestern gleichzeitig sein NamenSftst. — Sr. Hochw. Bischof Bewert celcbrirte um II Uhr in der katho lischen Hoikirche ein I'o clouw. Mittags versammelten sich Tau sende aui dem Attw-rkte. um Angesichts de» prächtig decortrttn Ratbbansr» die Fcstmusik anzuhören. die aul einem aui dem Platze errichteten Podium gespielt ward, und Selten der Annen- verlorgungsbebörde warb eine große Zahl unserer Stadtarmrn gespeist. Das Militär trug die Helme, die auf Wache befind» liehen Mannichaiten die Stütze und Parade-Unssormen. die Postbeamten, die Postillone wie die königliche und städtische Gendarmerie hatten die Gala-Uniform angelegt und in den brtr. Kasernenbösen hielten die Eoinmandenre Anipracben, welche mit begeisterten Hochs auf Se. Majestät endeten; die den Truppen zugegangenen Ehrenzeichen tür Unteroffiziere kamen dabei zur Vcrthctlling. Seitens des Königlichen Flügeladjutanten Oberst v. Minckwly fand die Uebernabmc resp. die erste Begrüßung de» Ihm von Sr. Majestät zur Führung übergebene» König!. Sächs. Schützeu-Reglinrntö ..Prinz Georg" Nr. lt>8, welch letzteres zu diesem Zwecke Im Kaiernenhote lin Paradeanzuge Antstellnng genommen batte, statt. Herr Oberst v. Minckwitz gevackite ln beredte» Worten deö tür jedes echte Soldatcnberz im lieben Sachtenlande so hochwichtigen TageS, den er auch debuiS borge» nannter Ueberuabme re. für den geeignetsten gehalten und drö» halb gewählt bade und schloß seine, mit kräftiger MannrSstimme gebastene "Ansprache mit einem dreifachen „Hurrav!" aut „unfern geliebten Landeöiürsten", in das Oifiziere. Unteroffiziere und Mannschaften begeistert einstim,nten. "Außer dein Fahnenschmuck zeigte sich in der Stadt auch noch mancher andere Schmuck. So waren verschiedene Schärmuster, z. A. die Kgl. Hofbuchha»tlung vo» Ernst Arnold tSchloßstraße», sinnig decorirt »nd mit der Büste des König» getchmückt. Während des Vormittags landen in allen höheren Lehranstalten und in allen städtischen Schulen Festakte statt. Oificiöse und private Fcstdinerö fanden statt. In der Harmonie vielten zahlreiche EivilltaatStlcner, städtische Beamte, Künstler, Lehrer, Bürger :r. ein Diner ab, welchem auch die Herren Staatsministcr an wohnten und bei welchen, den Toast aus Se. Majestät Se. Erc. StaatSinlnlsirr von Nostitz-Wallwitz auovrachtr; die Festver sammlung börte den Toast sichend an. In den Kasinos der Offizierskorps ward gleichfalls festlich dlnirt. Um t)Uhr Abends sank zu Ebreu des Königlichen Geburtstages Diner bet Sr. Ercellenz Minister vdi, NoNItz-Wallwitz alö Vorstand dcö Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten und Abendd 8 Uhr große Soiröe bei dein Vorsitzenden des K. Gesummt» Ministerium». Staatsministcr General v. Fabrice. statt, tür welche die Allerhöchsten Herrschaften ibr Erscheinen zugesagt batten. In den vereinigten hiesigen Freimaurerlogen fand Abentö große Festtaiel statt, auch hatten fast alle hiesigen Vereine sich ver sammelt. um der Liebe zum Könige an dessen Geburtstage ge meinsam Ausdruck zu geben. - In festlicher Welle beging vorgestern "Abend der hiesige Konservatlvc Berein die Voricter deö Geburtstages Sr. Mal. des König». In vem reich mit Blumen, Fabnen und Wappen geschmückten großen GewerbehauSsaale war kein Tisch, kein Stuhl mehr frei. Nach einer Fest-Ouvertüre betrat Herr Rcglerungöratb v. Erlegern die Nednerbühne, gedachte In be geisterten Worten der Bedeutung deö TageS lür alle Sachsen und Insbesondere tür Konservative und entwarf ein kesselnde» stimmungsvolle» Lebensbild unseres allverebrken Königs. Ter geistreich« Redner schloß mit einem kräftigen Appell an die kon, scrvativen Männer, stet» ihrer Pflichten eingedenk zu sein und bat die zahlreich anwesenden Damen, auch ibrerftitS dafür zu sorgen, daß die Liebe zu König und Vaterland immer ticiere Wurzeln in die Herzen des Volkes schlage. In freudiger 22- geittcrung filmmte die Festversammlung ln da» aut Se. Majestät auSgcbrachte Hoch ein unv sang die Sachsen - Hymne. Hieran schlossen sich musikalische Vorträge derTrenkler'schen Kapelle und Getangovorträge dcö von Hw. Jüngst trefflich geleiteten Dresdner Männergesangvcrelnv. die reichen Beifall fanden. - "Am Montag beginnen diePrüfungen imEabetten» Hause zur Aufnahme neuer Zöglinge. Der neue Eursu» be ginnt Mittwoch den 27. April. — Der Direktor der dies. Kgl. Kunstgewerbeschule Hofrath Grass »st von seiner Studienreise auS Italien zurückgekehrt und hat die Leitung der Direttortalgeschäfte wieder übernommen. - Der io segensreich wirkende «ibertverein bäit mor gen zum ersten Male in seinem eigenen Helm, dem Karolahauie Vlasewltzerstraße Ik leine Hauptversammlung ab. Dermutbltch wird auch dabei der Tag festgesetzt, an welchem die feierliche Ueberstedeluiig der Verein«epenbenzen tau» dem Mawalai». vom ZrugbauSplatz rc.i stattfinben werbe. Mau gftltt sw der Hoffnung bin, baß möglicherweise 2. M. dle deutsche Kaisers» aiS Edrengast I. M. der Königin LmM» veeßir »w wobnen wird.
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