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Heule »«sch »L>». seinem v. k. - Ver- »ahl der bei dem >e. '-äuge ilxiieöer mit rvr -kureau lt«. «ß. tuest. Hamburg Schwan. und Kreuz. ! Musste. Leipziger Tageblatt und A- S3I. Anzeiger. Diensiag den 27. November. I85S. «Ni».!« UM. »viere. Kreuz. Pruste, nberg. e Pologat. »tho, Lt»U Palmbaua berg, Hettl «. er Gchvaa. H. de V«v. Kreuz. «. Festtag- Lufnahme. p-i». Bekanntmachung. Mehrere Hundert Langhaufen sollen auf dem diesjährigen Gehau des Connewitz« Reviers in dem Störmthal dicht beim Neudörfchen Montag den S. Deeember d. I. von früh v Uhr an melstbretend verkauft werden. Leipzig, den 24. November >255. DeS RathS der Stadt Leipzig Oekonornie- und Forstdeputation. » - » Leipzig, dm 26. Novdr. Jhro Königl. Hoheit die Prinzessin Amalie von Sachsen befindet sich heute eben so wie gestern; auch der Schlaf war diese Nacht wieder gut. vr. CocciuS. Leimiger Lehrerverein. (Schluß) Jeder gute Redner muß Herr der Form sei». Ehe er »der Herr de» ßwmr ist, muß er skh bestrebt haben, dies zu werden, und dies ist nur möglich, wenn er sich eine relative Form mehr fach eingeprägt hat. Eben so kann nur derjenige Redner aut ge nannt werden, der gut vorträgt („der Vortrag macht de- Redner- Glück." Göthe). Nur dann aber kann bei angehenden Rednern gut vorgetragen werden, wenn ihr Geist ganz bei der Sache ist. Hat ihr GevLchtniß noch zu arbeiten, dann wird stet- der Vortrag leiden müssen. Darum ausgeschrieben und auswendig gelernt! — Der Vortrag gab den vielseitigsten Stoff zu lebhafter Be sprechung in jedem seiner beiden Haupttheile. So wurde von ver schiedenen Sprechern das Bildende der Deklamation-Übungen noch weiter auSgesührt, dabei aber auch über die von Manchem mehr, von Andern minder hoch angeschlagene Bedeutsamkeit der Gestiku lationen für den Redner näher beleuchtet, auch die Regel, die linke Hand nie allein brauchen zu dürfen, mehrseitig bestritten, jedoch vom Bnrtraaenden sowohl durch die ältesten Autoritäten, als durch Anstandsrückfichten vertheidigt, und endlich auch das scharfe, reim Lusümchrn des fp, st rc. zu Anfänge der Wörter, wie reines s als bloße plattdeutsche Ziererei, die mit dem Hochdeutschen nichts znnein habe, dozoichnet. Der zweite Lheil — die freien Vorträge — brachte de« Bor- ttagend« mehrfach« Angriffe in Betreff der Einschränkungen des Stoffes für disftldm, indem man der Meinung war, auch Erzäh lungen, besonders aber Beschreibungen und Erklärungen eigneten ßch schr wohl zu freien Vorträgen. Alle diese Angriffe jedoch »Vs duchßbe durch strenges Festoalten an seiner ursprünglichen vesinipgu der frei« Vorträge zurück, die man au- dm Augen gelassen und übersehen habe, daß er auch für diese Dinge Uedungen verlangt Hab«, aber nur an ihrem gebührenden Platze. Ein ebenfalls sehr interessanter Vortrag füllte seines Umfangs wegen die beiden Sitzungen vom 16. Februar und 2. März 1855 über deutsche Aussprache. Reich an anregenden und belebenden Momenten, bot dieser in ziemlich humoristischer Färbung gehaltrne Vortrag, der viel Auf- merksamseit de« Dialekten und besonders der gewöhnlichm Aus sprache hiesiger Gegend zuwandte, reichen Stoff zu vielseitiger Besprechung. In dieser war eS namentlich die Berechtigung der Voiksdialekte, die begründet und hergeieitet wurde auS der histori schen Entwickelung und geographischen Verbreitung deS gesammren deutschen Volksstamme- und der Grundsatz: „sprich wie die Ge bildeten deiner Zeit sprechen", dm der Vortragende an die Stelle des alten „sprich wie du schreibst" setzte, was mit großem Interesse von mehreren Seiten näher beleuchtet wurde. Wer freilich die Gebildeten seien, deren Sprache als Norm anzusehen wäre, ba tst in einer kurzm Antwort schwer zu sagen, da doch ftkdst alle öffentlichen Redeplätze nicht selten ein ziemlich schlecht- Deutsch — entweder durch Ziererei oder Nachlässigkeit— aufrveisen. Viel Wahrheit enthält ohne Zweifel die bei dieser Gelegenheit gemachte Bemerkung, desjenigen Sprache nähere sich wenigstens gewiß am meisten dem reinen und guten Deutsch, der dieselbe aus den verschiedensten Dialekten adstrahirt habe. Am 16. März 1855 beschäftigte dm Verein ein Vortrag über das Schulkind, oder wie kann und soll die Schule neben der geistigen Erziehung auch für da- phy sische Wohl der Kinder sorgen? Es war dies ein Vortrag, der eben das Kind nach seiner phy sischen Entwickelung in dem Alter der Schulzeit vom Standpunkte der physiologischen Wissenschaft aus betrachtete, alle die Rücksichren hervorhob, die demgemäß von Seiten der Schule zur Erziehung eine- thatkräftigen Geschlechts genommen zu werden verdienten und die Mängel beleuchtete, an denen in dieser Beziehung unsere Schul- einrlchtung leide. Der Hauptsache nach findet sich derselbe in Nr. 13 der „Gar tenlaube." Referent kann hierzu nur bemerken, daß dieser Vortrag nicht nur mit dem lebhaftesten Interesse angehört, sondern auch Veranlassung zu den vielseitigste« Besprechungen wurde und gewiß die Aufmerksamkeit manches College« auf Punkte gerichtet hat, die vor dem weniger berücksichtigt geblieben, deren Beachtung aber auch ohne dp Nöthigung zu großen äußern Aenderungen von heil same» Folgen für das Heranwachsende Geschlecht sein dürfte. Eine Aufführung altitatienischrr und altdeutscher Kirchenmusik. Ein hiesiger Gesangverein sühete am Morgen des 25. Novem ber im großen Saale der Emtralhalle einem eingeladenen Publicum eine Reihe von altkirchlichen Musikstücken vor und erwarb sich damit Ansprüche auf dm wärmsten Dank nicht allein der Musiker von Fach, sondern auch des Publicum-, da- sich den Sinn für das wahrhaft Schöne und Erhabene in der religiösen Kunst offen gehalten hat. Leider haben wir in Leipzig nur sehr selten Gelegen-