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Dresdner Nachrichten : 01.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-07
- Tag 1881-07-01
-
Monat
1881-07
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.07.1881
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1881. »8--M ,»»!,» ,w» 7 u», A Marlkichralie I». »donnkwknltvrti» »lkttkltäilNch r M-rl bt> P«„«., durch dlc «of, »Mmk'IiPI»« SIumiiu WPski. kSvvoo VlkMPI. gllr dlr«IlIckA<>dk rI»Nksni>d>erM». «ulcrlplr mack« srch dir Uiedaclio» »tchl vcrbiirdltch. D„nr cen skr uns »riimcn an; Die Annourrn-Vurrouk v.Vaalr« - ««»> » «-«>»»! — «u»a>» »>»It«! — »auve » «»mp.i - A»»a>I»rnda«t! «. «lüller s» «örlis: - - M»b. «trh in Mandkdurlii - 2. «arck » «». I:—«>«>» in Haue; >»»»>» H-Nibii«» Tagebtall für Wotilik, Unterhaltung,Gkschästsverlrehr. Lörscnbencht, Fremdenliste. Lün»tUeI»v L LLdllv, klowdirullsvll otv. ß cumUlo >V. llcliv, HV»Idi0Ull»U8I«trNdi»i« V (1"^ ILtiiilp;). ü! 6oävi886nltttklu ^U8MdnuiLp. ^olilltt I'ivi.80. L>1»«i»rltt I. I. Iii'sOitlort^u/oiMu in all«;/citinrMii «>«»' >V«stt Oiügiiral- -»oi^cn, »n«l -;<nvül>rt bai >VünI> > l>oluu^«u; ttabatt. lvoetcm- « vcnarmolrlüzo, liaiala^o, Oii'N'tcnumrrahirr«; gnu>>-. äocku.Luü- sff Iciiirtt. t>«noitwiIIjr-8'. I)c;n uau/.lni las; rrrririrtlnlrrüulrou ^ -;o5tll»ck. " LS. ^aNr^avx. gn'rrale werden Marleastratt >1 dri N;chm. 3 M>> n iq'nouime«, ?- :!!«,«,» v!» Mittags >r»l«r. In :«ic.l«I<>.di nur an WochcrilagklN gr. c iosi«>aal!c Nr.!- dlsNachm.iiUNr. - T«c clnldnlline Prrn.errr lonrl I, Pigr. «rinnclnndl Uü PIge. virre varniulc für dal nächst- tügtgk Erlchrinen der Jnjeraie wird nicht gegeben,,, Nunvärllne Annoncen»bln'trägc »ennnbclnunlen ur lenen stneurcn wir nur gegen Pranuineran»«» ;->a>I>»»gdurch isticlmarlen oder -t>o-re>nnnst!,ng. Aon Lilben tollen I!. Pi«p ^uicrare ist! die Molstag;- Nunstncr oder nach einem cgillagc die Peliljeile VS P>. Itplt r « '^-77: Kossn-Husstvllung ixrvLstv lleuldciilanäd) HuI»v-jHtr»««k, lVr. SO govü'uot von trüli 6 bist .«zhovckii dl Ehr. Istilrov »0 i't., Konntng« L0 kl. ^ P rag. Der Untenichtviermt beschloß, die sowie die Einleitung einer strengsten Disciplinarunlersuchuiig NII- Sislinrng säiimitlicher Kollegien beim Unter läßlich der Ausschreitungen der Studenten zu beantragen, richtsministeriuin und die sosortige Schließung des Svrimierseriiesters,, «r. 182. Milterung dom 30. Juni: Barorneler nach c»'ar Bäiold. Waststr. ,Abend;« Mir) 77l Milt., seit gestern «Mist, gestiegen. Tdermoinclroge. n. Neium.: in o „ nicdr. Tcinp. Sb.oiS., höchste leinv. -st "W. West Noed-7r!cst Wind, 'bstolkeniol. > Aussichten für den 1. ?tu!i: Wechselnde Bewölkung, zeitweise beiter, etwas warmer, uinäcbst trackcn. Freitag, I. Juli. «er-Istw-rtlicher Rcdacleur istr Politisches ist. ümil Biere» in Treäden Das Gebeimnih der Verhängung des kleinen Bclagcrungszu- siandes über Leipzig ist gut gewahrt worden. In jener Sonnabend- sitzung des Bundesraths, da diese Körperschaft über das Unfall-, das Innungs-, daS Börsenstcncr-, das Gesäßaichungs- und andere (be setze abstiinmte, stellte auch der sächsische Bundcskoinmisiar den An trag, die erwähnte Ausnahmcmaßregel auf Leipzig und Umgegend anzuwcndcn. Sofort stimmte der Bundcürath zu. Von alledem enthielt jedoch der amtliche Sitzungsbericht kein Wort. Erst am Vorabende des Eintritts dieser Maßregel veröffentlichten die in Leipzig, Dresden und Berlin erscheinenden amtlichen Landes- und ReichSzcitungcn gleichzeitig die betr. Bekanntmachung des sächsischen Gesamnitininistcriumü. Sie ist bereits in Kraft getreten. Tic Organisation der SoUnldcmolratie, die unter dem Schutze der säch sischen Gastfreundschaft in Leipzig eine gefahrdrohende Höhe erreicht hatte, soll dadurch zerstört werden. Es liegen sicher Aineichen vor, daß die sächsische Regierung zu ihrem Anträge nicht infolge eines Drucks von Berlin aus gebracht wurde. Vielleicht hat man ihr früher ein oder mehrere Male ein solches Vorgehen von Berlin aus souflirt; der gute Rath ist aber dankend abgclehnt worden. Erst die eigne Erkenntniß der StaatSrcgicrung, daß dem Höhcgrad der Agitation der Uinsturwartci nickt länger ruhig zuzuschen sei, bat sie zum Eim'ckrcitcn gedrängt. Man mag im Interesse der un- sckuldigcn Ianiilien der Ausgewiescnen diese Maßregel bedauern, aber man sollte fick hüten, die Pslicktmäßigkeit des ErinessenS der Be hörden zu bezweifeln. Damit bereitet man nur den Behörden bei Aus übung einer nickt leichten Pflicht unnöthigc Schwierigkeiten. Selbst die „Rat.-Ztg.", die an dem Einschreiten der sächsischen Regierung zu nörgeln für weise hält, muß anerkennen: „daß man, nachdem die gewaltsame Unterdrückung der sozial demokratischen Agitation einmal notlnvcndig geworben, den von dieser umgarnten LtolkSkreiscn einen Dienst leistet, indem man auch die Junten des Brandes austritt, nachdem die Flamme ge löscht worden." Wir wissen bestimmt, daß die Sozialdemokraten über die Rnth- lichkcit der Fortsetzung ihrer bisherigen Opposition selbst gethcilter Meinung sind. Die Auswanderung von Sozialdemokraten, wie Fritzschc und Vahltcich nach Amerika beweist deutlich, daß sich auf geklärte Köpfe, die sich auf die Zeichen der Zeit verstehen, der An sicht sind, daß der fernere Widerstand gegen die Staatsgewalt aus sichtslos ist und nur unnöthige Opfer der Partei anferlcgt. Tie von der Reichsgcmalt in die Hand genommene soziale Reform muß andrerseits dazu beitragen, die Masse» den Führern zu entfremden, da diese immer nur Versprechungen boten, während jetzt eine Er füllung berechtigter Wünsche der wirthschastlich Schwachen in nahe Zukunst gerückt erscheint. Unter solchen Umständen drängt sich sicherlich zahlreichen Sozialdemokraten die Frage auf: ob sic nicht die Zugehörigkeit zu einer RcvolutionSpartei aufgeben und durch Anschluß an ihre Mitbürger die Reihen der sozialen Reformpartei verstärken wollen. Die Hartnäckigkeit im Beharren von Umsturz- bestrebungcn führt nur über weitere Hunderte von Menschen neue Verfolgungen herbei. Noch immer ist Prag der Schauplatz empörender Deutschcnhctze. Es setzt aber der czcchischen Unverschämtheit die Krone auf, daß der Prager Stadtrath den traurigen Muth findet, es in einem amtlichen Erlasse als „rein erdichtete Gerüchte" zu erklären, „als ob die in Prag ansässigen Dcutsckzcn gegenwärtig nicht ihres Lebens sicher wären." Der Prager Stadtrath protestirt gegen „eine derartige absichtliche Verunglimpfung des Rufs der Stadt Prag" und treibt den.Hohn soweit, die deutschen Couleurstudenten als die Ursache der Straßentumulte zu denunciren, „da sie die Ausmcrksamkcit auf sich zu lenken bestrebt sind". Das heißt die Dinge geradezu auf den Kopf stellen. Mögen sich'S doch die Wcnzclskindcr gesagt sein lassen, daß wir Deutschen „draußen im Reiche" die unfern Brüdern in Böhmen angcthancn Beschimpfungen als eine uns selbst zugc fügte Unbill empfinden und sie den Czechcn nicht vergessen werden I Vermeiden wir Deutsche, soviel es irgend angcht, geschäftliche Ver bindungen mit Czechcn. Reisen wir nicht in ezechischc Distrikte > Umgehen wir namentlich Prag. Nehmen wir bei Rundreiscbillctcn keines, das Prag berührt. Auffällig ist cS, daß der Czecken- sichrer l)r. Ricgcr gerade jetzt, wo die Deutschenhetzc in Flor steht wie ein künstlich getriebenes Börsenpapicr, durch Ver leihung dcS Ordens der eisernen Krone ausgezeichnet wird. Der demokratische Schwiegersohn des demokratischen czcchischen Histo rikers Palackn kann nunmehr nicht als einfacher Bürgerlicher, sondern als Baron in das Räderwerk der Geschichte eingrcifcn. Man hätte in Wien mit der Bekanntgabe dieser Auszeichnung, die für RicgerS Verdienste um den Bau des czcchischen Theaters erfolgt ist, auch auf eine passendere Stunde warten können. Der gefährliche Aufstand der Araber in Algier, das gestehen sich jetzt die Franzosen selbst ein, bat im Wesentlichen in der französischen Herrschaft selbst seine Wurzel. Bisher ist so gut wie gar nichts für die Civilisirung der Unterjochten geschehen. Man bat sich darauf beschränkt, den Arabern ihre Felder und Hecrdcn wegzunehmen, ihre Wälder auszuroden, ihnen schwere Steuern oufzulegen und bei dein geringsten Anlaß blutige Repression gegen sie auszuüben. Etwas verspätet kommt diese Erkenntniß in einem Moment, wo ganz Nordasrika sich gegen die französischen Eroberer zu erl-eben anschickt und die Schulen, welche das „Petit-Journal" für die arabische Jugend zu gründen vorschlägt, würden wohl schwerlich an der Gefahr, die augenblicklich der französischen Herrschaft droht. Etwas ändern. Man sucht nun, wie dies in Frankreich bei jeden, Unfälle üblich, ein Schlachtopfer. ES fragt sich bloS, in welchen Reihen man cS findet: unter den Anhängern des Präsidenten Grövy oder den Gambettisten. Im ersteren Falle wirb es Grövn's Bruder, im zweiten Gambetta'ü Kriegsminisler Farrc sein; möglich, daß die beiden Thcile sich einigen, um die Schwere des Zornes auf eine dritte untergeordnete Persönlichkeit fallen zu lassen. Ter Anführer der arabischen Banden ist den französischen Führern in der Kunst des kleinen Krieges offenbar überlegen, wenn noch so viele Truppen ausgestellt werde», so können dieselben einem Gegner nicht beisammen, der ihren Führern an Kriegskunst, ibnen selbst an Schnelligkeit der Bewegung und Kenntniß dcS Terrains so weit voraus ist. Diesen Mängeln wird die sranzösischc Führung sicher mit der Zeit abhclfen, wie man ja auch Ab-dcl-Kader nach und nach gewachsen wurde. Ob aber die jetzt commandircnden Offiziere all den Tadel verdienen, mit dem man sic überhäuft, muß doch erst abgewnrtct werden. Ter Generalgonvcmenr Grövn persönlich ist wobl am wenigsten für die militärischen Opcralioncn verantwortlich zu machen. Es handelt sich um ein planmäßiges Vorgehen der Araber, denen die Marabus den heiligen Krieg gegen die ungläubigen Franken predigen. Tic Gälmmg der Moslemiin in Algier und Tunis findet große Nahrung in dem Verhalten des türkischen Ganvcrnenrs von Tripolis, der vier Lager an der tunesischen Grenze ausgcG-iazen hat, deren Anblick die Araber crmuthigt. Das Gerücht, der Sultan werde 50,000 Soldaten schicken, um die Franzosen ans Afrika zu verjagen, berauscht die an sich lebhafte Eindildungstraft der Wüstensöhnc mit den stolzesten Träumen. Ter große politische Prozeß in Konstantinopcl bat mit der Vernrtheilnng von 9 der Angeklagten zum Tode geendet. Der Sultan wohnte hinter einem Vorhänge den Prozeßverhandlungcn selbst bei. Man glaubt nicht, daß er die Strafe an den Verurtbeilten vollziehen lasten wird. Nicht selten bat ein Sultan diejcnigcn Pcrsoncn, die ihm durch einen Mord selbst den Zugang zum Throne erst eröffnet, nachträglich selbst hinrichlcn lassen. Ter jetzige Sultan konnte, ohne daß die Muselmänner Anstoß daran genommen hatten, und ohne jede gerichtliche Prozedur, die Mörder Abdul-Aziz beseitigen. Warum ließ Abdul-Hamid die drei Ringkämpfer, deren einer den unglücklichen Aziz an den Händen, der Andere an den Füßen hielt, während der Dritte ihm mit einer Schecrc die Pulsadern aufschnilt, warum ließ er den Kämmerling, der die Mordgesellen ins Gemach einsührte und der dann Wache stand, bis das Schlactstopscr sich verblutet batte, warum ließ er die Anstifter der Gräucithat, Midhat-Pascha und Eon-ortcn, so lange unbehelligt in Konstantinopcl heruinlaufen? Warum jetzt die Publicität eines Staatüprozesses, der so lange nach dem Morde angestrengt wurde? Wollte der Sultan bloS der eigenen Sicherheit halber die Mörder seines Vorgängers strafen oder dem Prozeß der Mörder des Zaren in Petersburg ein türkisches Gegenstück an die Seite stellen? Midhat-Pascha hat zwar die Tbeilnalnne am Morde entrüstet abgclehnt, sich aber seiner Beihilfe an der Entthronung Al'dul-Aziz'S nls einer patriotischen Tbat gerühmt. Zur Rettung des Reiches, zur Rettung der Dnnnstie selbst und ihrer Herrschaft io sagt er. sei cs unbedingt nothwendig gewesen, eine» Sultan zu stürzen, dce fick ganz und gar in oie Hände der Ungläubigen gegeben batte und der im Begriffe war, einen Vertrag mit dem russischen Botschafter zu schließen, wonach eine russische Armee Konstantinopel besetzt hätte, angeblich r»n den Sultan zu beschützen, in Wirklichkeit aber, um den, Reiche der OSmancn ein Ende zu machen. Deshalb wird Midbat auch nicht erdrosselt werden. Neueste Telegramme vtr..TreSvner Nocl>r."vom 30. Juni. Berlin. Nach der „N. A. Z." wird der neu zu wählende Reichstag schon im November cinbenffen. Abgesehen vom Budget würde eine umfassende Vorlage im Sinne der Fürsorge für die arbeitenden und besitzlosen Klaffen zu erwarte» sein, welche die Unfall-Versicherung, die Invalidttäts- und Altersversorgung betrifft. Die Frage der Wredcrvorlage resp. neuen Vorlage von Gesetzen, welche dem Reiche neue Einnahmen ans Bier,, Branntwein und Tabak zuzuführen bestimmt sind, befindet -ich noch in der Diskussion. Es ist kaum anzunchmen, daß alle Aus gaben des Reichstags bis znm l. Januar erledigt werden können, weshalb vooransnchtlich die preußische Regierung den preu ßischen Landtag gleichzeitig mit dem Reichstag tagen lassen würde. An anderer Stelle sagt dasselbe der Regierung nabestebendc Blatt: Den Reichstag werden voraussichtlich wieder Zoll- und Sleuergesetze beschäftigen, durch welche de» Einzelstaaten aus den Quellen indirekter Reichssteucrn Mittel zugcfübrl werden sollen, um die direkten Stenern, die Zuschläge der Gemeinden zu solchen und die Armcn- und Schullasten der Gemeinden zu erleichtern. Für Preußen wird cs sich außerdem darum handeln, die Mittel zur Durchführung der Kanalbauten zu beschaffen, den der Nordwesten von Deutschland, der für dieselben so sehr geeignet ist, bisher vollständig entbehrt. — Die an der Kaiserin vollzogene Operation hat einen guten Verlaus ; die Kaiserin ist damit von einem älteren Nebel befreit worden, das ihr oft lästig gefallen ist. Es bandelte sich um die vollständig ge glückte Operation eines Bruches ikornia in^ninalis-, wofür Geb. Rath llr. Busch Spccialist ist. Der Großherzog von Mecklenbnrg- Strelitz hatte sich der gleichen Operation ii» seinem 80. Lebensjahre mit bestem Erfolg unterzogen. Berlin. In den VorstandSwahlen der Berliner Stadtsrmodc siegten die Liberalen. Prag. DaS „Abendblatt" meldet: Die Studentenerccsse wür den von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung ohne Unter schied der Nationalität verurthcilt. Seil gestern ist keine Ruhe störung vorgekommen. Berliner Börse. Der Monat Juni bat glänzend abge schlossen. Die .Kauflust »«chm bedeutende Dlmcmlonen an unb die Eourse erhöhten sich fast dnrchacvcntS. Dlc Rachrlcht, bah dleActlc» der Gänzliche» Karl Ludnstgöbahn heute an der Pariser Börse eingeiührt werden, bildete de» AuSgangShllNkt für dlc heutige Bewegung. Sln'angö drehte sich daö Hauvtlntereffc nur u», dieses Papier, das in Unsummen gehandelt wurde; pou-ä-pou erinnerte man sich auch anderer Gebiete unb wurden namentlich Babnen unb Banken mit einbezogen. Schluß lest, wenn auch minder erregt. Cretltactlen 625 — >'>'/»-5, is Mark besser. Franzosen 6il>/-—4bs-2, I Mark besser, Lombarden 218-'», un verändert. Deutsche Babnen waren belebt und etwas höher. Bon österreichischen Galizier, 2 Procent bester, 1», Vordergründe; auch Elbethal. Dur-Bodenbacber und Biilchtichrader sehr bciebt, Deutsche unb Russische Prioritäten gut gefragt unb fest, öster reichische geschäfi-loS. Für Banken bestand günstige Tendenz. Bon den leitende» waren Dtocoiitogcseuschait >'.»» Deutsche von anderen Dresdner alte um I Proe. höher. Lachs. Bank und Leipziger Eretit nicht ganz brhouptet. In Fonds unb An« leihen war ziemliches Gelcvält; Russen belebt unb höher. Berg» werke ziemlich lest. Industrien gut behauptet, höher Lauchhammrr. Lokales und Sächsisches. — Bel dcn Llßungcn teü GesammtminlstcrtuinS unter Vorsih L. M. des Königs wurde, wlc schon erwähnt, auch der Staats haushalt iür die innsrlge Finanzpcrlobc deratbcn. ES he'ht nun: ungeachtet oller S i a r i a m I e l t, mit der man bei der Ror- mirung der Ausgabe» zu Werke ging, habe sich eine wesentliche Acndcrnng des bestehenden .'ittrnzcntigen ZuichlaaeS zur Ein kommensteuer iür tag Ltaalsbugct pro 1882-88 alö »nthunlich ern lesen. Biellelast gettngt cg aber doch im Landtage selbst, den Stcucrzusctstag beiadzuießen. Bo» S r. Kgl. Hob. Prinz Georg ist i» Leipzig daS Herrn Domherrn l)e. Keil gehörige paiaisartige Grundstück am Lödrö-Piaß angckan't wcnden; Prinz Friedrich August soll wäh rend seiner Studienzeit in Leipzig dort wohnen. — Für die ? tädtc --atolchcn, Frankcnbcrg und Mittwttda lst von einer großen Anzahl hochgeachteter Bürger alö LandtagS- »dgcordncier der Fabrikbesitzer G nrkharb in Frankcnberg, iür die Ltadle Frcibcrg, Tharandt und Wilsdruff der Obcr- bcrarath Bierbach in Frciberg. ein grünbttchcr Kenner der rasigen Vcrhä tnissc, au'gestcUt worden. Die Frcivergcr wählen nicht gern einen „AnSwänigen"; darum lst die Ausstellung eines eckten FreibcraclS ein .üückiichcr Griff. Im Zusammenhang mit dem über Leipzig verhängten Belagerungszustand sind von dort am Mittwoch tu,cd die Kgl. Krclsbauptniannlchast >9 Einwohner, und unter dielen Bebel, Liebknecht, Hascnclcver, Habiich, Rauerr, Fink, Burkharttu.s. w. anögewieie» worden. AuS Borstadtdcrscrn wurden 14 Per sonen ausgcwtescn. Alle haben binnen drei Taaen die Statt und de» Bezirk zu verlassen. Mevrere der Obengenannten sind bereits vor dem Ausweis abgcrcist. — In Folge des vorgestern zwischen Grüllenburg, -Hinter- und Fördcrgcrsdors niedergegangenen Wolkcnbruchs hat auch Tharandt wieder Hochwasser. Wenn auch die Schäden diesmal nicht so immens sind, wie die am 28. Mai c., so sind doch wieder viele, viele Verluste zu beklagen und ein großer Tticil der frisch auSgcführten Reparaturen liegt wiederum zerstört da; neue Schäden sind zu den alten getreten. Tharandt wird sich nnt seinen Kräften in diesem ganzen Jahre nicht helfen können ; wenn es eine Abthcilung Pionniere von 100—150 Mann gewährt erl-alten könnte, so würde das vollständig dcmolirte, versandete u. s. w. Schleizbach- hett in wenigen Wochen gereinigt sein und das wäre — wie unS von dort geschrieben wird — vorläufig das Einzige, was die Stadt vor Wiederlehr solcher Kalamität zu schützen vermöchte. - Gestern konnte man 2 i a p c>» e s 1 s ch e O k f I z 1 r r r. einen Maior Kaschinka Mnra und einen Lieutenant Jdlttt in Paraden» form In Dresden sehen. Beite Herren waren zu dem Akkiiieric-Schießcn in Zcithain cingcirosten unc wobnlen im Hotel de Sare. -stack Bcsicktlaung der Albertstadt meldete» sie sich beim KrlcgSinlnistcr znm Abgang. Dlc Nniiorm lst sehr kleidsam: Dunkelblauer llniiormslock mit gelbem Krage» nnv Attsickiägcn, gelber i asscpoil swie irübcr das Regiment Max). Sckmale go dene Schnüre an Kragen und Anistckläge», sowie oberkalb der Austchläge «in den Unicrarmen bildete» die Rang« abzcichcn. So trug der Lieutenant einen goldene» Streiten am Arm, der Major 8 goldene Strecken. Kopfbedeckung unc Be waffnung gleich den der Franzolcn. Der Lieutenant trug einen ca. 4 Centn,.c'er breiten Geltstreilen, der Maior zwei dergleichen an jedem Hoscnbcln. Die Herren, welche von hier auö nach Berlin reisen, sprachen lranzöststck und japanisch. — Am Sonnabend sind in Bad El st e r hohe Gäste eingc- trosfen: die Wittwe Sr. Maß des Kaisers Alcrandcr II. von Ruß land, Fürstin Olga Dolgornki-, nebst Kindcrn und Gefolge, sowie Fürst Saltistoff nebst Gattin und Kindern. Tie Herrschaften sind in tiefste Trauer gehüllt und wohnen im Hotel de Saxe. Die Fürstin Tolgorntt- ist mit 17 Personen anwesend. — Die neueste, am 28. Juni ausgegebenc Kmlistc beziffert sich auf 1928 Parteien mit 1876 Personen. — Eine sonderbar klingende, wenn auch nicht unverständliche Meldung bringt der „Voigll. Anz.". Nachdem Herr Lnndgerickts- director von Mangoldt — sagt der „Anz." — Plauen verlaßen bat, war heute auch zum ersten Male seit längerer Zeit bei den Hauptverhandiungcn vor der Strafkammer -cs Konigl. Landgerichts wieder einer derjenigen Herren Rechtsanwälte thätig, welche durch öffentliche Bekanntmachung erklärt hatten, daß sie bis aus Weiteres für ihre Eiientel vor der Strafkammer des Königlichen Landgerichts keine Thätigkeit ausüben würden. Die Kgl. Sachs. Spitzcnklöppel-Mustcrschule Schnccberg bat sich aus Ersuchen der Direktion der Deutschen istgcwerbchallc im „Rothen Schloß" bereit finden lasten, zwei zu Kunst Nüster der um diese Kunstindustric so verdienstvollen Schule ver anschaulichen. — Eine Entlchcltuiig dcS RcichSgericktS Ist jetzt ergangen, die »lanckem Mltgllcte von G e» o j j e»scka i tc» Kopf schmerzen macke» wird. Biele sind der Aniickt, daß der Gläubiger einer Gcnossemckalt sich an den cluzelncii Gcnoffen- sckaiter erst dann halten kann, wen» der Konkurs zum Vermögen der Gcselllckait eröffnet worden ist. Diese Ansicht Ist irrig. Ein Gläubiger einer Genossensckcnt mit unbcickränktcr Haftpflicht halte einen Gcnosscnlckalter dieserGeiclllckatt aus Bczadiung der ganzen Forderung unter Bczugiiabme daraus verklagt, daß zum Vermögen der Gcnosiciiickast kein Konkurs eröffnet werde» könne, weil keine Blasse da sei. Das Rclckögcrickk bat sich nun kabln ausgesprochen, daß der Genossenickastcr im gegebenen Falle un mittelbar in Anwruck genommen werten könne. ES führt auö: Die Voraussetzungen, unter welchcn na«b k >2 dcS RcickSgesetzeo vom 4. Juli 1868 die einzelnen Mitglieder der Gcno„enlckcfft als Gesammtickuiducr In Anspruch genommen werden können, »ege» vor. Denn cs steht fest, daß Geselisckastsvermöacn nickt niehr vorhanden und deshalb die Eröffnung des Konkurses ab- geiehnt worden ist. Die von dein Beklagten in Bezug genommene Bestimmung im k 58 Abi. 5 obigen Gesetzes findet keine An wendung, da sie, wie fick sckou auS K 12 ergiebt. die hier nickt criolgte Eröffnung dcS Konkurses vorauSsctzt und die Llguida- tion nickt ,»it dem Konkurse zu itentifiziren. die Klage daher auch nickt erst nach Beendigung der LIguibatlon für zulässig zu halten ist. Ob daö Verfahren uack 88 52, 59 «attgesunden hat. ist glclckglttig, weil dadurch nach 8 62 ress. Gesetze» daö Recht der Gläubiger, die Gcnosscnsckaltcr alö Gesammtschulbner in An spruch zu nehmen, nicht geändert wird-
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