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> - t 82. Jahrgang Sonnabend den 21. Juli 1917 abends Nr. 187 n» r Zr n / ir ». e e Eine neutrale Stimme über den deutschen Michel. Die „Rorschacher Zeitung" vom 13. Juli schreibt: Daß die deutsche Sozialdemokratie mit der politischen Reform zugleich eine bestimmte Umschreibung der deutschen Kriegs ziele erzwingen will, macht die Sache kompliziert, denn keine für das Wohl des Deutschen Reiches verantwortliche Regierung wird bezüglich der Kriegsziele bindende Erklä rungen abgeben, die bloß dem Gegner nutzen, dem Deutschen Reich aber ungeheuren Schaden stiften könnten. Es gibt eben in Deutschland immer noch naive Menschenkinder, welche der ganz falschen Meinung sind, England lasse sich durch großes Entgegenkommen von seinen Kriegrzielen abbringen. Man hat in England für alle Friedensliebes mühe des deut'chen Bölkes nur eisigen Hohn. Der Eng länder weiß was er will, aber der Deutsche kehrt mehr und mehr den Michel heraus. Hat das Schweizer Blatt unrecht?! Neue v-Boots-Erfolge. Berlin, 20. Juli (Amtlich) Neue U-Boots-Erfolge im Mittelmeer: Rund 30000 Tonnen. Unter den ver senkten Schissen befanden sich der englische bewaffnete, tief beladene Dampfer „Haigh Hell" (4309 Bruttoregister tonnen), der aus gesichertem Geleilzug herausgeschossen wurde, ein italienischer Dampfer von etwa 3000 Tonnen, der griechische tief beladene Dampfer „Ariongo Goulandris" (3191 Bruttoregistertonnen), der beladene japanische Dampfer „Shinsan Maru" (3309 Bruttoregistertonnen) und der geleitete französische Dampfer „Leurbie" (2365 Brutto- registertonnen). Der Chef des Admlralstabe« der Marine. Nachstehende Bekanntmachung wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Dresden, den 19. Juli 1917. Ministerium de» Innern. Auf Grund der Verordnung vom 5. August 19-6 über die Verarbeitung von Gemüse (Neichsgesetzblatt S. 914) wird bestimmt: . °'e Untersuchungshaft sie auf dem Ninnelberg angehaiten, mit nach dem Berg- als verbüßt, 2. der Arbeiter Mar Rudolf Weidenrdürfer schlößschen gezerrt, dort mit einem Bindfaden an einen tr -t auS det: «ar- los, die sen- ner Zta- auf ung so lto- fes, lag- - ' den und .chis- rrste be fahr ent» our- : An- ein. au» ' M Sot- chen «bei. der Vizefeldwebel Zocher, Sohn des verstorbenen Tischler meisters Z von hier au«, indem er drei russischen Kindern, die in einem.Flusse dem Ertrinken nahe waren, das Leben rettete. Grimma. Der Bezirksverband Grimma regt die Be seitigung der Felogrenzratne und ihre Nutzbarmachung zu Anbouzwecken an. Die Raine ichmälern nicht nur das in jetziger Zeit so dringend nötige Ackerland und begünstigen wucherndes Unkraut, sondern dienen auch vielfach dem Ungeziefer als Unterschlupf und wohl auch Felddieben als Verkehrswege. Im übrigen sind sie bei deutlich gesetzten Grenzsteinen und namentlich innerhalb der Fluren ein und desselben Landwirts völlig überflüssig. Mittweida Schwer geschädigt werden die Land wirte unserer Umgebung durch fortgesetzte große Feld diebstähle, deren Täter zum Teil in hiesigen Einwohnern ermittelt wurden. Unter ihnen befanden sich Frauen, die, mit Handlörben und Scheren ausgerüstet, ganze Flächen Getreideähren abgeschnitten hatten; auch unreife Kartoffel», Rüben usw. sind in Massen gestohlen worden. Leipzig. Trotz ihres 250 M. betragenden Monats« Verdienstes sind die beiden 19jährigen Munitionsarbeiter Binzenz Dombicki und Thomas Durocki nicht ausgekommen, sondern haben ihren Landsmann K. noch um seine Er sparnisse bestohlen, die er in einem verschlossenen Koffer ausbewahrte, den die beiden Burschen oufgebrochen haben. Sie nahmen daraus insgesamt 345 M. In Anbetracht, daß die Angeklagten den auch für die heutigen Verhält nisse sehr reichlichen Arbeitslohn von 60 M. wöchentlich hatten und sich in keiner Notlage befanden, erkannte das Landgericht Leipzig gegen Dombicki auf 10 Monate und gegen Durocki auf 8 Monale Gefängnisstrafe. Burgstädt Ein Kohlennotstandslager zu errichten, beschlossen die städtischen Kollegien, um im kommenden Winter für die ärmere Bevölkerung die Kohlennot nicht so fühlbar werden zu lassen. Sie bewilligten hierzu 25000 M. Plauen i. B. Einen „Raubanfall" hatte sich ein acht jähriges Schulmädchen zusammengedichtet. Die Kleine, die am 17. Juli zu einem Bäckermeister in der Ostvorstadt nach Brot geschickt worden war und dazu einen Einmark schein erhalten hatte, behauptete bei der Rückkunst den Eltern gegenüber, ein etwa 15 Jahre alter Bursche habe Arbeiter Georg Kurt Ehrt aus Schandau wegen schweren Diebstahls zu 1 Johr Gefängnis und wegen Nahrungs- mitielentwendung zu 1 Woche Hast. Die Haststrafe und 1 Monat Gefängnis gelten durch die Untersuchungshaft dieser Ausschuß ermächtigt, alle die Volksküche betreffenden Angelegenheiten selbst zu erledigen. Den Vorsitz desselben führt Herr Stadtrat Gietzolt, welcher auch alle die Volks küche betreffenden Sachen entgegennntmmt. — Auszeichnungen erhielten im Felde: Unteroffizier Georg Wild, früher Gärtner in Berreuth, das Eiserne Kreuz 2. Klasse und die Friedrich-August-Medaille, Ober fahnenschmied Richard Buschbeck das Eiserne Kreuz 2. Klasse, Unterossizier Otto Fleischer für erfolgreiche Aus führung einer Gewaltpatr^ uille das Eiserne Kreuz 1. Klasse und Schlossermeister Artur Bieberstein die Friedrich-August- Medaille. — Der Gerichtsdiener O. Plätzer wurde zum Sergeanten und Richard Kindermann zum Gefreiten be fördert. — Deutsche Schriftzeichen gebrauchen! Den Gesuchen vieler Frauen und Mädchen um Beschäftigung mit Kanzleiarbeit bei Behörden ist es nicht zum Vorteile, wenn sie in lateinischer Schrift abgefaßt sind. Bei vielen Behörden besteht die Vorschrift, daß die Bücher und Listen in deutscher Kurrentschrift zu führen und nur die Vatersnamen und Geburtsorte der Personen lateinisch zu schreiben sind. In der Staatsverwaltung gibt es Ressorts, die den Gebrauch lateinischer Buchstaben in der Schrift verbieten. Da es häufig zu bezweiicln ist, daß die Gewohnheit, lateinisch zu schreiben, ohne weiteres ab gelegt werden kann, haben Gesuche in schöner deutscher Schrift bei im übrigen gleicher Eignung der Bewerberinnen größere Aussicht auf Berücksichtigung. — Der deutsch gewordene Monteur. Nach den Mit teilungen des Königlichen Eisenbahnzentralamtes sind fol gende Verdeutschungen in der Amtssprache eingeführt worden: Oberrichtmeister für Obirmonteur, Richtmeister für Monteur, Richtarbeiter für Montagearbeiter, Richt helfer für Montagehilfsarbeiter, Richlmannschaft für Mon tagekolonne. Berreuth, 21. Juli. Bor 50 Jahren vernichtete nachts ein Schadenfeuer das Kuntzsche und das Bütligsche Wohnhaus. Freiberg. Bon der Ferienltraskammer de» König lichen Landgerichts hier sind verurteilt worden: 1. der Oertllches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Eine große Unart kann man am Schuttabladeplatz immer wieder beobachten, indem Kinder dort abgelagerte Flaschen usw auf den angrenzenden Wegen (Rabenauer Straße und Floroweg) zerschlagen und die Scherben einfach liegen lassen. Wie leicht können sich Larsußgänger verletzen, wie leicht auch kann da» jetzt so teure Schuhwerk beschädigt werden. Eltern und Erzieher seien noch darauf aufmerksam gemacht, daß hieraus auch die Geltendmachung von Schädenansprüchen entstehen kann. — Gestein wurden die 23 Sammelbüchsen der Roten Kreuzes, die bisher in Dippoldiswalde ausgestellt waren, geleert. Sie enthielten 38,91 M. — Der Sitzung des Krieg,hilssausschusse, am Donnerstag lag u a. ein Gesuch des Gewerkschaflskartells Dippoldiswalde und Umgegend vor, mit Rücksicht aus die anhaltende allgemeine Preissteigerung eine abermalige Erhöhung der Kriegerfamilienunlerstützung in die Wege zu letten. Der Au« schuß erkannte die in dem Schreiben ge gebene Begründung als den Tatsachen entsprechend an und ersucht den Bezirksausschuß, umgehend ein« Erhöhung ins vezirkrzuschlages «intreten zu lassen, aber auch, soweit irgend tunlich, sür Erhöhung der Reichskriegssamilien- Unterstützung zu wirken. Ferner wurde der Ausschuß für die s Ldtischr Volksküche wieder voll be etzt, indem die Herren Schwarz und Claus an die Stelle der avsgeschieoenen Herren Hamann und Doigt gewählt wurden. Auch wurde -.ö- >Y- ar w !se Die „Wetheritz - Zeitung« erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preisvierteljähr lich einschl. Zuträgcrge- bührM.2.40,zweimonat lich M. 1.6V, einmonat lich 80 Pf. EinzelneNum- mern lO Pf. Alle Postan stalten, Postbote««, sowie unsere Austräger neh- Jnferat« werden mit 20 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzelle oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der erste«! Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 45 bez. 85 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprccheuoem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dir Spaltenzeile 50 Pf. r«. )n- m- ilt. die er- 'ms «ei- .en. ' nit, :ch- er- lla- uf- inv >af- »cr« tzkh rde en, mf- fia- Mnbsvninskl mii> Suppe (MMuch -v 60 Gramm auf den Kopf der «ioh«landwirtlchafllich-.i Bevölkerung, ist vom 23 d M. an gegen Abschnitt I» der Lebensmittelkarte in sämtlichen Verkaufsstellen er- hältltch. Verkaufspreis sür Erbsenmehl 10 Pf-, für Suppe 8 Pf. . Dippoldiswalde, am 21. Juli 1917. Der Stadtrat. 1. Diphtherie.Sera mit den Kontrollnummern: 1726 bis 1752 einschließlich aus den Höchster Farbwerken 3Z9 - 341 . - der Merck,chen Fabrik in Darmstadt, 418 - 426 . - dem Serumlaboratorium Ruete Enoch in Hamburg und 137 - 140 - - - Sächsischen Serumwerk in Dresden sind, soweit sie nicht bereits früher wegen Abschwächung usw. eingezogen sind, vom 1. Juli d.J ab wegen Ablaufs der staatlichen Gewährdauer zur Einziehung bestimmt worden. 2. Tetanus. Sera mit den Kontrollnummern: 3V9 bis 316, 319 und 320 aus den Höchster Farbwerken 1V7, 108 und NO aus den Behringwerken in Marburg sind wegen Ablaufs der staatlichen Gewährdauer vom 1. Juli d. I. ab zur Einziehung be stimmt worden. , , 3 Die Tetan»s-Sera mit den Kontrollnummern 306, 307, 308, 317 aus den Höchster Farbwerken und mit der Kontrollnummer 109 au» den Behringwerken in Marburg sind Trocken- sera und unterliegen daher nicht der Einziehung. 4. Das flüssige Tetanusserum mit der Kontrollnummer 318 au- den Höchster Färb- werken ick bereits durch Erlaß des Königlich Preußischen Ministeriums des Jnnem vom 20. Juli 1916 — ^1 12II5 — wegen Mangels an Keimfreiheit eingezogen worden. Ministerium des Innern. 8 1. Die 9-w-rb-mäßig-V^ H «emüs-k^ sowie di- g-werb- müßlg^Serlt-Nunghvon^ Anse^ Gefängnis bi- 3" einem Jahre und mit Geldstrafe bi, zu 10000 Mark Ar^ein« dieser beleg ^ch ihrer Verkündung im „Reichsanzeiger" in Kraft. - ,oi7 ' Reichssielle für Gemüse und Obst, Verwaltungsabteilung. von Tilly von hier wegen chweren Diebstahls und Hehlerei zu Zaun gebunden, ihr dann den Rucksack durchsucht und den 5 Monat«n GesanPni» und wegen Nahrungsmitleleni- Schein herausgenommen. Er sei dann nach der Hofer EbeMonk Güniber^R^n^?"^ ' Arbeiter Ullrich Straße gelaufen und auf einen Straßenbahnwagen ge- D?ebllobls „^5 hi" wegen schweren stiegen. Beim polizeilichen Verhör mußte das erslndung* m u-l^ und wegen Nahrung-- reiche Mädchen zugcben, daß es den Schein verloren und, ^k-!^"Endung * Woche Hast. — Bei Weidens- um Vorwürfen seitens der Litern zu entgehen, diesen den gelten die Haftstrasen und je «in Raubanfall vorsplegett habe. Monat Gesängn , al« durch die Untersuchungshaft ver- Zitta«. Einen weiblichen Nachtwächter wird al, büßt. 4. der Arbeiter Kurt Willy Günther von hier neueste Krievserrungenschaft demnächst die Gemeinde Berts« wegen H'hl«ei zu 2 Wochen Gefängnis; 5. der Maschinen- I darf bei Zittau aufzuweisen haben. Wie in der letzten meister Karl Au». Stange und dessen Ehefrau Henriette Gemeind-ratssttziing bckanntgegeben wurde batte sich um Stange geb Kraus In Naundorf bet Großenhain wegen den offenen Nachtwächterpo,len die Witwe des oerslorbenen Urkundenfälschung und zwar Stange zu 3 Mon, die ver- Nachtwächters Ernst Wünsch- UMtchMllllg m-n AMtitW M AUMl ßr WMmA, WWW II. ll. Amtsblatt fiir die Königliche Amt-Hauptmann,chast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungs g . Fiir die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wrr e ne Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. auf den Kopf der nivkAandwirtschaftlichen Bevölkerung 70 x 6 Pf„ ist vom 23 d M ab gegen Abschnitt L der Lebensmittelkarte erhältlich in den Verkaufsstellen Thomschke, Kretzschmar, Adolf Grahl, Ander- und Grahl, Mühlstraße^ Dippoldiswallde, den 21. Juli 1917. Der Stadtrat.