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Wochenblatt für Wilsdruf, Lharand, Rpffe«, SieSenleh« und die UmgegeKden. 8. Ml'NüL Mirtwoch, den September 1^4^ ^y. Ä7. Verantwortlicher Nedacteur und Verleger: Albert Reinhold. "'0N dits„ Zttlschnf! krschiin! Mittwochs und Sonnabends -in- Nummer. Der Preis für den DuttttjabsgiMg betragt t" Ngr., für welchen eiesrib, nen der iX-dmN-u in Wilbdru', den NqenMren in Tharanl, Neffen, unk Siebente!)», semi- »er Buchdruckcrei ven E. E. Klinkicht und Sobn in Meißen vtzoqcu wette» ton» Auch nehm,» i>icselden z>ekan!ltm>lchu!!gen aller E ii t g e g il u ii g auf dm in der Dorszcilung und dem Wochenblatte für LLilsdrus ;e. niilt „Seht euch vor!" überschrie benen Aufsatz. Seht euch vor! ruft ein jedenfalls sehr gesinnungs tüchtiges Mitglied der ultrademocrattschen Parrei in Ar. 34 der sächsischen Dorszeitung und Ar. 44 des Wochen blattes für Wilsdrufw. allen denen zu, welchen man eine von den constilutioncllen Vereinen Sachsens ausgegangcne Petition an die Ständeversammlung für Ausrechthaltung des Zweikammersystems vorlegen möchte, und prüfet genau, ehe Ihr unterzeichnet, damit Ihr nicht Bestrebungen dienet, welche nach einer ganz andern Richtung gehen, als Ihr meinet und wollet! Seht euch vor! vor Rittergutsbesitzern, Pfarrern, Bürgermeistern und vor Obrigkeiten, die Euch Awa diese Schrift ins Haus tragen möchten! Um nicht boshaft erscheinen zu wollen, führt er als guten Mund zu seiner Madnung den Ursprung des consiituiionellen Vereins an, den er aus Ritterguts Grund und Loden gefunden »nv e-ttvi-Hi Vasen Win, das, Professoren der Laud- und Volkswirlkschatt diesen Oucil von een uusi»i!.-nvsir<i .. ääo cratischen Bestandlbeften gereinigt und gelautert, und daß der Verein dann bald 'einen Advoealcn gesunden habe, Ler ibn als Heiltrank gegen den herrschenden Zeitausschlag im Lande zur Versteigerung bringe. Es fließen nun so viele Verdächtigungen und Warnungen aus Ler besorgten Feder von Ar. 13-, es spricht sichln jeder Zeile ein so enormer Grad von Weisheit und Selbstvertrauen und von aufrichtiger Besorgnis! sür das Lurch den constilutioncllen Verein gefährdet sein sollende Volksglück aus, und es sind in dieser Abhandlung so viele Unwahrheiten enthalten, Laß es als Pflicht eines Jeden, der mit der Tendenz des genannten Vereins und dem Inhalte der an die Stände- versammlung eingcrcichten Petition einverstanden ist, er scheint, nach Kräften dazu beizulragcn, den dreisten Be hauptungen von Nr. i3 und den unbegründeten Verdäch tigungen laut zu widersprechen und Lie Wahrheit aufzu- Lecken. Von Petri's Fremdwörterbuch scheint der Herr Ver- fasier jenes Aufsatzes keinen richtigen Klebrauch gemacht vE entweder hat er Len Sinn Ler ihm miS- falttgen Pctttim LeS oder der konstitutionellen Vereine eben- fv wenig alo schon viel besprochene Programm des- felben nicht verstanden, oder — was allerdings das Wahr- gchelltttchste fein dürste — er hat diesen nicht verstehen wollen. Daß Nr. 13. und Eons, immer noch in dem Wahne fortleben, ren ^tcin der Weisen allein gefunden zu haben, Laß sie Lie Anfichtcn einer Ungeheuern Majorität im schwärzesten Lichte darzustcllcn sich bemühen, Laß jegliche Mahnung an Besonnenheit, jegliche Warnung vor Uebcr- stürzen von ihnen als Verrath am Volksglück geschildert und Alles aufgcboten wird, um eine Gütergemeinschaft herbeijuführen, die ihren Umstanden höchst angemessen sein würde, daß endlich von ihnen kein Mittel gescheut wird, um die Besitzlosen gegen die Besitzenden einzunehmen — ist eine, irgend einem Zweisel nicht mehr unterworfene Thatsache und da der Zweck, den sie für gut ausgcben, allenthalben die Mittel heiligen soll, baden sich deren Führer nicht gescheut, auf Zulassung der Jesuiten in Deutschland anzutragen! Je giftiger und animoser der Verfasser jenes warnungs vollen Wortes gegen den constitutivnellen, in Wahrheit bei so kurzer Lebensdauer schon sehr erstarkten Verein austritt, je perfider er dessen Zweck zu verdächtigen sich bemüht, je deutlicher geht daraus hervor, daß ihm dessen Entstehen ein unbequemes erscheint, desto unverkennbarer leuchtet seine Furcht daraus hervor, es mochte die Art des Fortschritts der er huldigt, und welche schnurstracks zum Verderben aller Besitzenden führen muß, künftig einige Anerkennung weni ger finden, und cS möchten Lie Wühlereien, deren man sich so ungescheut von dieser Seite schuldig macht, auch in Len untersten Schichten des Volks, d. h. auch von denjeni gen als solche anerkannt werden, die bisher in blindem Glauben an die Aufrichtigkeit und Unfehlbarkeit ihrer Vor spiegelungen und Beglücküngsmaaßregeln deren Leitung sich Zuvörderst muß Ler Angabe des Warners als völlig unwahr widersprochen werden, als sei der constitutionel!- Verein von den Inhabern des großen Grundbesitzes gestiftet, oder ins Leben gerufen worden. Angeschlossen hat sich eine große Anzahl derselben auf die erste Anregung, di- gegeben wurde, und Nr. 13 hätte sich leichtlich davon über zeugen können, Laß außer den von ihm genannten noch viele andere Stände vertreten sind, und Laß nicht der grö ßere Grundbesitz, sondern der Besitz überhaupt, allerdings etwas spät, hat einsehen lernen, wie unerläßlich es sei, den communistischcn Bestrebungen des sogenannten deutschen Vaterlandsvereins entgegen zu treten, die sich nur zu deut lich bei den Wahlunitrieben zur Ausstattung Ler Linken und äußersten Linken in Frankfurt kund gegeben hatten. Der Verfasser von Str. 13 zählt sicher das Associationsrecht zu den Errungenschaften der Neuzeit; er wird uns gestat ten, daß wir auch Gebrauch davon machen. Anstatt aller Antwort auf die Verunglimpfungen und Verdächtigungen verweist Schreiber dieses auf.§ 1 der Statuten des consti- tutionellen Vereins sür Sachsen; der so lautet: „Der Ver ein erkennt nur Lie constitutionell-monarchische Staatsver- sassung, getragen von den volksthümlichsten Institutionen, soweit solche mit deren Wesen irgend vereinbar sind, sich stützend auf Gesetz und Ordnung, als geeignet an, um die währe Freiheit des Volks dauernd zu begründen, Len sittlichen, geistigen und materiellen Fortschritt zu befördern, der" Nation Macht im Innern, Kraft und Ansehen gegen Außen zu verleihen. Der Verein sieht die Verfassung Sachsens als die Grundlage an, auf welcher — und zwar nur aus dem Wege des Gesetzes — die Fort bildung der politischen Zustände des Vaterlandes zu errei chen ist. Fcsthaltcnd an dem Programm der Staatsregie gierung vom 16. März 1848 will der Verein dieselbe stützen