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Nachr.« «uILIitg Unoertanat» Eckmltftücke «erden nicht aulbewahrt Sibirische Kälte in Deutschland Ser Nnllge Kost M welstM an Sn Oberschlefien 38 Grab Kälte Berlin, 10. Febr. Der ungewöhnlich kalte Winter, unter dem ganz Deutschland in diesem Jahre leiden muh. ist nach vielen strengen Frosttagen setzt durch eine neue Kältewelle verlängert worben. Grobe Kaltluftmassen, von Nordruß- land kommend, haben Deutschland Überflutet und am Sonn» tag tu Berlin und vielen Teilen des Reiches einen Frost von fast noch nicht dagewesener Strenge hervorgerufen. Schon während der Nachtstunden zum Sonntag sank das Thermo. Meter unaufhaltsam. Am Sonntagmorgen hatte eS «it r? Grad Celsius in Berlin feinen tiefsten Stand erreicht. Noch um 8 Uhr vormittags wurde auf dem Flug, basen Tempelhof und an anderen freiliegenden Stellen 28 Grad gemessen. Fast den ganzen Sonntag Ober waren die Straßen in Berlin menschenleer, trotzdem eS in Berlin noch nicht einmal am kältesten war. Ein viel strengerer Frost herrschte in Ostpreußen und in Schlesien. Königsberg meldete als tiefste Nachttemperatur »1 Grad Kälte und Neiße sogar Sk» Grad. Die ungewöhnlich starke Kälte hatte in Berlin zahlreiche Autounsälle zur Folge. Der Schiffsverkehr aus den Gewässern in der Umgebung von Berlin ist gänzlich lahmgclegt. Am Sonntag früh blieben drei Ausflugsdampfer im Eis der Spree stecken, so daß die Fahr gäste. mehrere hundert Personen, die von Faschingsfeiern heimkehrten, ans Land gebracht werben mußten. In zahl- reichen Häusern der verschiedensten Stadtteile sind die Wasser, leitungen eingefroren, und die Feuerwehr wurde im Laufe -eS Sountag» über hundertmal alarmiert, um bet Wafferrohrdrüche« Hilfe zu leisten. Auch im Telephonverkehr traten besonder« aus den groben Auslandslinien Störungen ein, da vielfach die Drähte gerissen waren. Im Eisenbahnverkehr verursachte da« Frostwetter erhebliche Störungen. Namentlich die Züge aus Schlesien und SUddeutschland trafen mit großen Ber» spätungen in Berlin ein. Nach den Angaben der Wetter, beobachtungsstellen ist mit einem Nachlassen deS strengen Frostes vorerst nicht zu rechnen. Nach Ansicht ber Meteorologen wird eS zunächst weiterhin sehr kalt bleiben. » veuthe«. 10. Febr. In den Außenbezirken von Bcuthen, «nd zwar in der Gemarkung Schonberg, wurde in der Nacht zum Sonntag nach amtlicher Auskunft eine Kälte von 86 Grad gemessen. In ber Nacht zum Sonntag meldete Kreuzburg 8« Grad, am Sonntagabend wurden tu Kreuzburg 88 Grad gemessen. Nach Auskunft von meteorologischer Seite ist noch mit einem weiteren Steigen der Kälte zu rechnen. Kmmr imdr ringelrorrne Schisse l" Sin großer Eisbrecher beschädigt Malmö. 10. Febr. Der große schwedische Eisbrecher, ber von Stockholm nach dem Oeresund gesandt wurde, um dort eingefrorenen Dampfern Hilfe zu leisten, ist bei Trelteborg aus Grund geraten und schwer beschädigt worden, so daß er von einem Bergungsdampser in eine Werst gebracht werden muß. Für die vielen eingefrorenen Fahrzeuge im Oeresund bedeutet dies ein schweres Mißgeschick. Bet Falsterboe liege« zehn eingefrorene Fahrzeuge, die der Eisbrecher durch den Sund führen sollte. Wetter nördlich liegt ebenfalls eine Anzahl von Fahrzeugen im Eis fest. Nordwestlich von Alt- Holm sind zwei norwegische Dampfer eingefroren. Mit dem Aut» Oder das -imstem« Mm Hamburg, 10. Febr. Die deutsche Seewarte in Hamburg stellte heute früh um v Uhr IS,2 Grad unter Null fest, was für Hamburg den bisher kältesten Tag deS bteSsährtgen Winter« bedeutet. Die Bereisung auf der Elbe und im Hafen macht wettere Fortschritte, so daß die Schiffahrt mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Hinzu kommt, daß durch den starken östlichen Wind der Wasserstand ber Elbe stark herabgebrückt wird» wodurch die Schwierigkeiten noch vcr. mehrt werden. Nach Meldungen a«S Husum »irb dl« AutabuSver» bludung vom Festland über das Watteumeer «ach der Insel Nordftrand stark benutzt. burger Hallig fahren. Nach kurzem Aufenthalt ging die Fahrt auf dem gleichen Weg nach dem Festland zurück. ES ist das erstemal, daß ein Kraftwagen die Hallig aussuchte. * Hamburg, 10. Febr. Wie die Dienststelle ber Hamburger Martnelettung mtttetlt, sind in ber Lübecker und Mecklcn- burger Bucht etwa 40 Schiffe vom Eis eingeschlossen, zu deren Befreiung sie beiden Linienschiffe „Schleswig-Holstein* und »Elsaß* ausgelaufen sind. SKwirri« entfahrt aus »er llnlmlbe Hamburg, 10. Febr. Durch den anhaltenden Ostwind ist der Wasserstanbauf der Untrrelbe derart zurückgegangen, baß die Seeschiffahrt in schwerste Bedrängnis geraten ist. Das vorholen von ttefergehenden Seeschiffen ist teilweise in Frage gestellt. Einige Dampfer, dt« den Hamburger Hasen ver. lassen wollten, mußten des niedrigen Wasserstandes wegen die Ausreise vorläufig aufgeben. Heute nachmittag betrug der Wassersland nur einen Fuß über Null, während der nor male Wasserstand acht Fuß über Null ist. Die schwierige Lage der Schiffahrt auf der Untcrelbe wird noch durch die Ets- verhältntsse verschärft. Infolge des neuerlichen strengen Frostes mit Temperaturen bis Minus Al Grad hat sich wiederum, und zwar zum dritten Male, kräftiges KerneiS gebildet, nach dem daS Eis der Oberelbe zum Stehen gekommen war. Einstellung des Schiffsverkehrs im Kaiser-Wilhclm-Kanal. Amtlich wird mitgeteilt, daß der Katser-Wilhelm-Kanal wegen Bereisung gesperrt ist. Iroft un- Kohlenknapphett in Molen Marschau, io. Febr. Aus ganz Polen werden ungewöhn lich scharfe Fröste gemeldet. In Warschau wurde heute nacht eine Temperatur von minus 84 Grad Celsius gemessen. Die Warschauer Ncttnngögcsellschast mußte in 208 Fällen, wo Per sonen zu erfrieren drohten, Hilfe leistem Die Negierung hat zur Linderung der plötzlich ausgetretenen Kohlennot ver fügt, daß überschüssige Kohlenvorräte der Eisenbahn, direktioncn und Militärstellen zum Marktpreis an die Be- völkerung abgegeben werden. Aus dem ganzen Land« werben Verkehrsstörungen gemeldet. Sri»t»-EMinte bei der Besatzung ParlS, 10. Febr. Die gegenwärtig im Rheinland und in der Pfalz herrschende Grippeepidemie macht sich einer Er. klärung des französischen KrtegSmintsterinms zufolge auch unter den Bcsatznngstruppen geltend. Unter der Besatzung von Landau sind bereits zehn Todesfälle infolge der Grippe zu verzeichnen. Kricgsministcr Palnlevs entsandte den Generalinspcklor des Sanitätskorps in das besetzte Ge biet, um die Krankenhäuser zu besuchen und alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Slundenktiemeler mit dem RaketensKIittea Eine neue Versuchsfahrt '' München, 18. Febr. Aus dem Starnberger See fand gestern in den späten Nachmittagsstunden eine neue Versuchs» fahrt des von dem bekannten Naketentngenteur Max Baller konstruierten Naketenschlitten „Nak-Bob II* statt. Der Schlitten war mit 18 Raketen auSgestattct, die in fünf Serie« mit je anderthalb Sekunden Abstand zur Entzündung kamen. Die vierte und fünfte Serie hatte eine neue Anordnung er» Hallen, die einen Hub nach oben ergeben und die Boden» reibung des Schlittens verringern sollte. Nach den An» gaben des Konstrukteurs hat der Naketenschlitten bei dieser Fahrt durch seine Schnelligkeit die von ihm gehegten Er» Wartungen weit übertrosfcn und eine Geschwindigkeit von 878 Stundenkilometer durchschnittlich erzielt. Schon bei ber dritten Zündung verließen die vordere« Schlittenkufen den Schnee, so daß das Fahrzeug sich gleichsam geschoßartig über die beschneite Fläche bewegte. Die Konstruktion des Schlittens hat der enormen Beanspru» chung vorzüglich Widerstand geleistet. Durch eine Unebenheit der Schneedecke erhielt das Fahrzeug iedoch nach der dritte« Zündung eine kleine Abbiegung von der Geraden und fuhr in einem Bogen von etwa 500 Meter Radius i« der Nicht««» auf die am rechten Ufer versammelten 2» bis 8888 Zuschauer, von denen sich einige zu wett über die AbsperrungSlinte vor» gewagt hatten. Glücklicherweise wurde niemand von de» Fahrzeug getroffen, das beim Auslaufen mit immer noch b«» trächtlicher Geschwindigkeit gegen einen Landungssteg prallte, wobei die vordere Spitze des Schltttenrumpfe» eingedrückt wurde, während der Hauptkörper mit dem Raketenaggregat sowie den Kufen unbeschädigt blieben. Auf den Start eines mit drei Raketen ausgerüsteten Flugzeugmodells von fünf Meter Länge wurde dann infolge der unzureichenden Ab» sperrungsmöglichkeit verzichtet. . , Rontai Snterreichmim der KmftststdM Zahlreiche Pilger in Nom Nom, 18. Februar. Die aus Sonntag anberaumt« Unter, zeichnung des VcrsöhnungsabkommenS zwischen Italien und dem Vatikan hat im letzten Augenblick verschoben werden müssen, weil der Kardinalstaatssckretär Gasparri seit zwei Tagen von einem leichten Unwohlsein befallen wurde und sich Schonung auserlesen muß. Die Unterzeichnung wird nun. mehr Montag im Lateranpalast erwartet. Seit Paraphierung des HauptvcrtrageS ruhen die Verhandlungen. Indessen bleibt bestehen, baß die Jahresfeier der Krönung Piu»' XI. am nächsten Dienstag im Rahmen deS außerordentlichen Jubeljahres mit besonderem Prunk begangen werden wird. Zahlreiche italienische und fremde Pilger sind bereits in Rom etngetroffen. Die Berliner Papftfeier Berlin. 8. Febr. Bei der Papstseter ber Berliner Katho. liken am Sonntag in der Philharmonie hielt Ministerialrat Dr. Strunden die Festrede über daS Thema: »Warum halte« wir dem Papst die Treue?" Dr. Strunden führte dabet u. a. auS, dt« PapstkrünungSfeter sei ein Bekenntnis ber Katholiken der Neichshauptstadt zur Idee des Papsttums. Kirche und Papsttum seien für de« Katholiken eins. Die bis auf den Apostel Petrus zurück» gehende, nie unterbrochene Linie von 270 Päpsten sei für de» Katholiken ein Zeichen ber wahren Kirche Christi. Dies« Menschheitskirche bedürfe zur Sicherung ihrer Einheit und ihres Bestandes eines übernationalen Papsttums. Die Treu« ber deutschen Katholiken gegenüber dieser übernationale» geistigen Macht sei für sie nie ein Anlaß gewesen, dem eigene» Volke gegenüber weniger loyal ergeben zu sein, und fle würden es nie sein,- sie gäbe ihnen aber das Recht, au- etgeu» stem Interesse die , Unabhängigkett deS Papstes zu fordern, wie eS auf allen Katholikentagen geschehen sek. Für die Berliner Katholiken sei eS daher eine besonder« Freude, daß sich die Forderung des Papstes nach Wieder» Herstellung seiner Souveränität nunmehr zu verwirkliche« scheine. Im Anschluß daran ergriff Nuntius Pacelli das Wort zu einer Ansprache, in ber er besonders auf da« Verhältnis der Kirche zur Jugend zu sprechen kam. Allenial aus dm Msidonstn von MM Mexiko, 18. Febr. Heute früh wurde auf den Eisenbahn» zug, in dem sich der Präsident Portes Gil befand, ein Dynamttattentat verübt. Der Präsident, dem der Anschlag galt, blieb unverletzt. Auch der Eisenbahnwagen, in dem er fuhr, wurde nicht beschädigt, während zwei andere Waggons und die Lokomotive aus den Schienen geschleudert wurden. Ein Heizer kam dabei umS Leben. (WTB.) Ser abMtzogM volail»« Mindtttzellenvorftvtz Auf Druck ber französische« Negier««« Genf. 18. Februar. Die von der polnischen Regierung in den letzten Tagen in London. Paris und beim Völkerbund unternommenen diplomatischen Schritte in der Minderheiten- frage scheinen jetzt zu einem vorläufigen Abschluß gelangt zu sein. Es diirfre jetzt feststehen, baß die polnische Regierung in letzter Stunde veranlaßt worben ist, ihren ursprünglich beabsichtigten formulierten Antrag zurückzunehmen, nachdem auf die Tagesordnung der Ratstagung im März die vrv ovtgrrvunvrv »rirvl rvrtvrn Allem Anschein nach ist für diesen leisen Druck auf Polen ber französische Einfluß maßgebend gewesen, da für die französische Regierung ein Antrag in dem von Polen ge wünschten Sinne unmittelbar nach der großen Elsaßdebatte ln der Kammer unter keinen Umständen annehmbar sein kynnte. Das BölkerbundSsekretartat stellte am Sonnabend I erneut fest, daß di« Tagesordnung ber MSrztagung betz Bölkcrbunbsrats keine Aendcrung erfahren habe. Ungeachtet dessen ist zu erwarten, baß der polnische Außenminister» Zaleski, aus der Märztagung des Rates in der allgemeinen Aussprache die bekannte polnische These einer allgemeinen Annahme des Minderheitenschutzes vertrete» wird. !t RliMii mi» Rosst mir der Sitzmi« dr- SeneralrastS a«»«s»lofsti» Paris, 18. Febr. Am Sonnabend kam e» zu Zwischen fällen in ber Sitzung de« Generalrates vom Oberrhet« i» Kalmar. Bet Eröffnung ber Sitzung ersuchte ber Borsitzende die anwesenden Generalräte Rosse und Rtcklin, den Saock zu verlassen, da sie nicht eingelaben seien. Pfarrer Haegy erklärte, diese Aufforderung nicht ,« verstehen, da Rosse und Ricklin auch ber letzten Tagung deS Generalrates beigewohnt hätten. Sie müßten bi- zu de« Tage als gewählt betrachtet werden, bis ihre Wahl auf» gehoben sei. Wenn e« eine Wahlpolizel gäbe, so gäbe e« auch Rechte ber Versammlung. Haegy verlangte eine Abstimmung darüber, ob Rosse und Ricklin aus dem Saale gewiesen wer» den sollten. Da ber Vorsitzende weiter auf dem Ausschluß von Ross« und Ricklin bestand, hob er die Sitzung auf. Erft um » Uhr konnten dann die Beratungen fortgesetzt werde».