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bennspiecker * r lio. iS und Umgegend oN Sonnabend, den 8. April »905 57. Jahrgang UI ler dss. Bl S. 59 r. I74s nern und Sl. geräumig von agen und und Ui 1905 ck SO SO Da« Konkursverfahren über den Nachlaß des am 9. August 1904 in Bretnig verstoßenen Schnittwarenhändle s Friedrich Hermann Bode» wird nach Abhaltung deS Schluß terminS hierdurch aufgehoben. Pulsnitz, den 6. April 1905. n Iss Königliches Amtsgericht. leicht sogar mit englischen und französischen Kriegsschiffen im G. 'olg'', um den Marokkanern zu zeigen, daß England und Frankreich zur See doch mächtiger sind al- Deutsch land. Leider kann ja auch Deutschland, wie die Verhält nisse sitzt liegen, weiter keine Wünsche hinsichtlich Marokkos äußern, al- daß dort der deuische Kaufmann dieselben Rechte habe, w e der französische und englische. Auch hat der Besuch deS deutschen Kaiser- in Marokko dem Sultan de- Lande- fühlen lassen, daß er sein Land nicht so ohne weitere» in den französischen Schlcppsack stecken zu lassen brauch». Die ganzen Mach verhält, iffe zur See liegen aber, da England und Frankreich in der marokkanischen Frage einig sind, für Deutschland so sehr ungünstig, daß wir un- in dieser Affäre gar nicht weiter engagieren dür- sen. Aber ausgeschrieben ist e- in Berlin, daß England und Frankreich Marokko verteilen, ohne auch nur Deutsch land von d m famosen Vertrage Kenntnis zu geben. Die glücklichen Besitzer von hundert KriegSsch ffen können sich die» dem Besitzer von nur dreißig Kriegsschiffen gegenüber schon leisten. Da- Freundschaftsbündnis Deutschlands mit Italien, so herzlich und aufrichtig eS in diesen Tagen auch wieder in Neapel bekräftigt worden ist, kann daran nichts ändern, denn der Dreibund Deutschland», Italien- und Oesterreich- ist nicht auf überseeische G-biet-ei Werbungen, sondern nur auf Sicherung deS Besitze- gerichtet. Auch hat ja Kaiser Wilhelm stattsam kund gegeben, daß sein Sinn nicht aus Ländereroberungen gerichtet ist, sondern daß Deutschland seine Weltmacht al- diejenige eine- ersten Kultu-Volke» zeigen und friedliche Eroberungen damit auf d m Weltball machen soll. Diesen Wahlspruch wird Deutsch, land auch sisthalten und nur dann zum Schwerte greifen, wenn e» seine Interessen verteidigen muß. Dazu wird eS aber so leicht nicht kommen, denn die Franzosen sehen sitz» mit Schrecken ein, daß ihr Bündnis mit Rußland keinen militärischen Wert hat, da die rückständige russische Kultur nicht im Stan e, große Generäle, tüchtige Osfiziere und leistungsfähige Heere zu schi ffen, und England w rd sich hüten, den französiichen Ehrgeiz allzusehr anzustacheln, denn französische Siege würden sich zu französischen Ansprüchen auch gegenüber England entw ckeln. Frankreich hat also im Grunde genommen j'tzt gar keinen ernsthaft zu nehmen- den Bundesgenossen, der für Frankreich die Kastanien auS dem Feuer holen w ll, sondern England wie Rußland wollen nur Gefälligkeiten von dem „isolierten" Frankreich haben. Und so sind die jüngsten Monarchenbegegnungen nur FriedenSetoppen. Der Stadtrat. vn. Michael, Bürgermeister. Stroh 100 Kilo. 3 Rk. 78 Pf. 4 „ 36 , Nachdem die allaemeine tstnsckäkuua zur Einkommen- und Ergänzungsfteuer für das laufende Jahr im hiesigen Orte beendet ist, so meßen in Gemäßheit der in 8 46 des EinkommensteueraesekeS vom 24 Juli IvOO und § 28 des Ergänzungssteuergesetzes vom 2. Juli 1902 enthaltenen Bestimmungen alle Personen, welche hier ihre BeitragSpflicht zu erfüllen haben, denen aber der vorschriftsmäßig ausgefertigte Steuerzeuel nicht hat behändigt werden können, hiermit aufge ordert, wegen Mitteilung des EinschätzungSergebnisseS sich bei der hiesigen Stadtsteuereinnahme zu melden. Pulsnitz, den 8 April 1905. I für Pulsnitz Neueste Ereignisse. Die Dresdener Stadtverordneten bewilligten gestern den Ankauf der Straßenbahnen. Das Ministerium hat die Beschwerde der Zwickauer Stadtverordneten gegen die Kreishauptn.ann- schaft in Sachen der Wiederwahl des Bürger meisters Münch verworfen. Der Reichstag vertagte sich gestern bis zum 10. Mai. Ein neuer Truppentransport nach Wcstafrika geht am 20. April mit Dampfer Lulu „Bohlen" von Hamburg ab. In Südwestafrika hat bei Aminuis wieder ein schweres Gefecht stattgefunden. Der deutsche Gesandte in Tanger, Freiherr von Mentzingen, ist abberufen worden; sein Nach folger wird der vortragende Rat im Auswär tigen Amt, Legationsrat vr. Rosen. Der Privatsekretär des serbischen Königs, Baluad- schitsch, der zu 6 Monateu Gefängnis wegen Verläumdung der Regierung verurteilt wurde, ist flüchtig. Infolge des furchtbaren Notstands ordnete die spa nische Regierung durch Dekret die Herabsetzung des Getreidezolls auf 4, die des Mehlzolls auf 7 Pesedas pro 100 Kilo an. Nach einem japanischen Telegramm ist die Haupt macht der Russen bei Chichiatun geschlagen worden und in der Richtung auf Sunianching ausgewichen. r Hering) - W H086D- er starker «ertliche an» »chftsch« eite«. -.Das Berliner Novitäten-Ensemble wird nächsten Montag hier das letzte Gastspiel veranstalten. Zur Aufführung kommt die großartige Novität: „Rosenmontag" Hartleben, den jüngst verstorbenen, erfolg- leichsten Dichter der Neuzeit. Die beiden Gäste, die sich hier ganz vorzüglich einführten, sind auch zu diesem Gastspiel noch verpflichtet. Es ist sehr anzuerkennen, daß die Dirck- wn, sie bei uns keine großen finanziellen Erfolge y? e, "och einen letzten Versuch macht und uns diese No- vttat vorführt. Ein ausverkauftes Haus ist de Direktion - eifriges Bemühen wohl zu wünschen. Verfehlen wir nicht, den Besuch wärmstens zu empfehlen. Der homöopatische Verein fü» PulSnitz und Umgegend hat für morgen, Sonntag, den praktischen Erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Beiblätter: Illustr. Sonntags blatt n. Humor. Wochenblatt Abonnement. Monatl. soA, vierteljährlich --it ».25 bei freier Zustellung in» Hao», durch die Post bezogen unter Nr. sso2 ».2«. Anrts-Blatt i -es llönigl. llmtsgel-ickts un- -es Stadtpatbes »u pulsnU». Z« den jüngsten Monarchenbegegnungen. Am letzten Donnerstag, bez. Freitag haben bedeut- same Monarchenbegegnungen stattgefunden. Der Kaiser Wilhelm traf in diesen Tagen auf seiner Mittelmeerfahrt in Neapel mit dem Könige von Italien zusammen, und der König von England besuchte den Präsidenten der fran zösischen Republik in Pari-. Richtig ist, daß diese Begeg. nungen nicht zu einem besonderen politischen Zw cke in Szene gesetzt wurden, sondern daß sie zunächst aus Höflich, k-tt stattfanden, «eil der Kaiser Wilhelm auf seiner Mittel- Meerfahrt auch da» schöne Neapel besuchte, und weil König «duard von England über Pari- nach Marsaille reist», um von dort auS eine Mittelmeerfohrt anzutreten. Aber ^ird d,t dieser Gleichzeitigkeit der Ereign sse den Ge- lo», daß diese Begegnung doch auch Schach. ».in »«„„.^^aHgegenzüge auf dem politischen Schachbrett !»k!o da. A D-r Besuch de» deutschen Kaiser» in Ma- Sulunda» schon Marokko al» feine neueste AI Ena and gewaltig aufgeregt und ütt.nbur in ^klemmungen he: vorgerufen, und man fühlt offenbar in Par » und London, daß zu dem Besuche deS deutschen Kaiser« m Marokko ein Gegenstück geschaffen 2^5" d«»" den^Kön'g von"«' unwahrscheinlich, daß da- Schiff, da- den König von England über da» Mittelmeer Nägk, auch tm Hafen von Tanger erscheinen wird, viel- I Inserate sür denselben Tag find bis vormittags zo Uhr aufzugeben. Einspaltige Zeile oder deren Raum »2 Lokalpr. w Reklame 20 Bei Wiederholungen Rabatt. Olle Annoncen-Expeditionen nehmen Inserate entgegen. — Für dtn Monat März 1905 sind bchuf» Ber- gülung de- von den Gemeinden resp. Quartier wirten inner» halb der betr. Lieferung verbände im Monat April 1905 an Milttärpferde zur Verabreichung gelangenden Pferde» futter- in den Haupimarktorlen der Lieferung-Verbände deS Regierungsbezirks Bautzen folgende Durchschnitte der höchsten Preise tür Pserdesutier m,t einem Aufschläge von fünf vom Hundert festgesetzt worden: Hafer 100 K lo. Heu 100 Kilo. Zittau: 15 Mk 33 Pf., 9 Mk. 97 Pf. Bautzen: 15 „ 54 „ 11 . 55 , Kamenz: 15 „ 62 , 10 , 25 „ Markt. worunter das Kalb Wer ken. u 24 )N6S Amtsblatt für den Bezirk des ASnigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend di- Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., BSHmisch-vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hausrvalde, Ohorn Obersteina Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlicht-nau, Lriedersdorf-Thiem-ndorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf Druck und Verlag LSrfter'» Erben (Inh.: ). w. Mohr.) Expedition - Pulsnitz. Bismarckplatz Nr. Verantwortlicher Redakteur Otto vorn in Pulsnitz. 133 v. cgerichtete » I veleqramm »L V ^44^4 Dtschm. A zt, Henn Or. woä. Erbr-Berlin zu einem Vortrog über „Skronhulose" gewonnen. Der Vortrag, der sich g<wiß recht intrriffant gestalten wird, findet im Saale deS Gasthof- zu Meißnisch»PulSnitz statt und beginnt nachmittags 4 Uhr. Hierzu hat Jedermann kostenfreien Zutritt. — Der Diel», der vor kurzem in PulSnitz ei« Fahrrad Pahl, da» elbe in Großharthau wieder an eine» Schmiedefelder Einwohner virkaufte und wahrscheinlich zum bessere» Fortkommen ei« vor dem Restaurant „Kyffhäuser" i« Großharthau stehende» Fahrrad an sich nahm und auf und davon fuhr, ist, wie wir hören» ermittelt worden. PulSn i tz. Morgen, Sonntag finden Vorführung«« über da» DampfwaMhstem im Hause statt, und zwar von 2—3 Uhr bei Herrn Gutsbesitzer Frenzel, PulSnitz M. S. und von 4 — 5 Uhr im Gasthof zum Schwan, Lichtenberg, Jntereffentinnkn werden hiermit eingeladen. — Der April ließ an den vergangenen Tagen seinen tollsten Launen die Zügel schirß-n. So ziemlich da» ganze Wetterrepertoir spielte sich in bunt m Wechsel ab. Regen, Sturm, Schme, Graupeln, lachenver Sonnenschein und düstere Ve finsterung folgten sich auf dem Fuße. In we nigen Minuten bretttte sich oft auf Dächern und Holzflächen c ne mehrere Zentimeter hohe Vchne, fläche au-, die aber bald wieder al» Wafserbächlein dahmrieseltcn. Keinen Augen blick war man sicher, von einer neuen „Flöge" überrascht zu werden. Der Siurm brachte in wenigen Sekunden wieder ganze Wollenbergs au» dem Wetterloche herau». Mag sich der tolle Geselle j tzt nur noch recht auSioben, damit wir dann schöne Osterfeiertage und auch einen lieb lichen Mai erhalten. — Ein besonders schöner Sommer soll zu erwarten sein, weil sich die Eisberge im Atlandischen Ozean schon jetzt und in ungewöhnlich großer Menge zeigen. Hgff«n wir's l — Nicht radieren, sondern au-streichenl ES scheint noch immer nicht genug bekannt zu sein, daß auf der Adressen- seit- von Postkarten nicht radiert werden darf. Eine radierte Postkarte wird nämlich von der Weiterbeförderung ausge schlossen und, wenn der Absend r bekannt, diesem wieder zurückzegeben. Man darf auf Postkarten Worte onSstreichen, aber nicht wegradieren. ——- -s- — „ -- . -- Z » 70 , Löbau: 15 „ 12 „ W . 50 „ 4 , 20 , — Die sächsische-SiaatSeisenbahn-Ve»Wallung hat jetzt bezüglich der Fahrkarte» angeordnet, daß einander an« schließende einfache und Rückfahrkarten gewöhnlicher (Karten-) Form, die sür eine andere St cke umgeschrisben worden sind, hinsichtlich der Fahrtunterbrechung a!» eine durchgehende Fahrkarte gelten. Wir machen deshalb Reisende, die der gleichen einander anschließende einfache oder Rückfahrkarten umschreiben lasten Wollen, darauf aufmerksam, daß auf der neugiwählten Strecke die Fahrt nur einmal unterbrochen i werden kann. Dasselbe gilt auch in Fällen, wo der Reifende