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Tageszeiwng un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, SchMe-eberg u. A. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— MA mir Aut ragen; einzelne Nummer 1v Npfg. :: Gem«1n«-Verdand--Glrokonw Nr. S :: Fernsprecher: Amt DippoldiSoxllde Nr. 408 :: Postscheckkonto Dreien 122 48 :: Nr. 58 Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthüll die amtlichen Bekanntmachnngen de» Amlshauptmannschaft, -es Stadtral« vnö de« Finanzamt« Dippoldiswalde Donnerstag, am 10. März 1938 104. Jahrgang Anzeigenpreis: Di« 4« Millimeter breite MillimeterzeUe S Rosa.; im Terttell die SS Millimeter breite MillimeterM« 18 Npfg. :: Anzeiaenschtnh: 10 Uhr vormIttaaS. :: Zur Zett ist Preisliste Nr. 2 gättig. :: Pressearbeit ist Dienst am Volk Empfang im Reichspropagandaministerium -er Heimat and -em SachjeMan- Dippoldiswalde. In vergangener Nacht fiel wieder war mer Regen, der vor allem auch an Sträuchern die Knospen hat auffpringen lassen. Es treibt und sprießt mächtig im Gar ten und auf den Feldern. Den Schneeglöckchen sind > Märzenbecher und Leberblümchen gefolgt, auch der Krokus entfaltet schon seine gelben, weißen und blauen Blüten, und die Herbstsaaten, die im allgemeinen gut durch den Winter gekommen sind, treiben kräftig weiter. Man sieht auch viel fach schon die Bauern bei der Frühjahrs-Feldbestellung. Bewerbungen bei den Reichswerken zwecklos. Die Zahl der Bewerbungen von Angestellten bei den Retchswerken »Her mann Göring" hat sich derartig vergrößert, daß eine Ein- zclbeantwortuna unmöglich ist. Unaufaefordert eingesandte Bewerbungen können daher in Zukunft nicht berücksichtigt werden. Dresden. Am Mittwoch nachmittag stürzte an einem Grundstück in der Strehlener Straße ein Doppelfenster mit samt dem Rahmen aus dem 4. Stockwerk auf den Fußsteig. Zum Glück ging gerade niemand an dem Hause vorbei. Das Fenster hatte vermutlich ein Stück offen gestanden und war vom Winde ausgehoben worden. Dresden. Falscher Betriebsobmann. Vor einigen Tagen wurde im Polizeibericht vor einem falschen Betriebsobmann gewarnt, der als Betriebsobmann oder Ouartiermeister einer großen Firma Räume und Ver- pflegung für eine Betriebsversammlung bestellte. Er gab dabei in den meisten Fällen an, daß 45 Ingenieure aus Berlin kämen. Bei den Verhandlungen ließ sich der Be trüger bewirten in der Erwartung, daß ihm Bezahlung von Speise und Getränk erlassen werde, worauf es der Betrüger, der unter wechselnden falschen Namen auftrat, nur abgesehen hatte. Jetzt wurde der Betrüger in Räh nitz-Hellerau festgenommen. Dresden. Günstige Wass er stände auf der Elbe. Von der oberen Elbe wird ein erheblicher Was serwuchs gemeldet, der sich auch auf der Mittelelbe be- ceits bemerkbar macht. Torgau erwartet einen Pegel- stand von 4,50 Meter. Der jetzige Wasserstand läßt eine vollständige Ausnutzung des zur . Verfügung stehenden Laderaumes zu. Die letzte Monatswende hat eine wei tere Verbesserung im Elbe-Frachtverkebr gebracht. Hainichen. Im Steinbruch am Goldborn in Ottendorf stürzte sich ein 20 jähriges Mädchen aus Hainichen in selbst mörderischer Absicht die 25 Meter tiefe Felswand hinunter. Die Lebensmüde war Pf der Stelle tot. Lichtenberg. In der Werkstatt des Stellmachermeisters Baumgart spielte -essen 2'/-jähriger Knabe, während die Eltern dort beschäftigt waren. Plötzlich fiel ein an die Wand angelegtes Rad um und begrub das Kin- unter sich, das sofort tot war. Seifhennersdorf. In einer Kundgebung der NSDAP teilte Bürgermeister Neumann der Einwohnerschaft mit, -aß die Gemeinde eine Fabrik am Bahnhof, die bisher der Firma Schmiedag vorm. Georg Blaß, gehörte, geschenkt er halten habe. Der Gemeinde ist es gelungen, diese Fabrik für 50 000 Mark zu verkaufen, und schon in den nächsten Wochen wird in dem Gebäude ein neues Unternehmen, das sich mit der Erzeugung von Edelstahl beschäftigt, etnziehen. Der Erlös aus dem Verkauf wir- zum Bau eines großen Landjugendheimes verwendet. Sebnih. Zwei hiesige Einwohner stahlen nach und nach aus einer in Flur Amtshainersdorf liegenden Leitung Wasserleitungsröhren aus Blei. Die Diebe schmolzen das Blei zu Blöcken und vergruben es in einem Walde, um es später zu verkaufen. Das gestohlene und wieder herbei geschaffte Blei hat ein Gewicht von drei Zentnern. Die Diebe wurden in Haft genommen. Bernsdorf. Schwerer Verkehrsunfall. Beim Ueberholen eines Fuhrwerks erfaßte ein Omnibus .'in Motorrad, das in eine Nebenstraße einbog. Der Fah rer wurde schwer verletzt, die Mitfahrerin getötet. Ferner wurde ein Mann getötet, der sich mit einem Handwagen unterwegs befand und ebenfalls erfaßt worden war. Burgstädt. Tödlich verbrüht. Das eineinhalb- !ährige Kind der Witwe Buschbeck riß einen Topf mit heißer Milch um und zog sich derart schwere Verbrühnn- zen »» daß es ihnen erlegen ist Schirgiswalde. Zwei 11 und 12 Jahr« alte Knaben aus Schirgiswalde verschafften sich Eintritt in das Schützenhaus, indem sie einige Fensterscheiben einschlugen. Sie erbrachen -tt Gewehrschränke und eignetest sich vier chewehre mit da- zutzehörlger Munition an. Mit den WaHn Unternahmen Reichsminister Dr. Goebbels gab in den Raumen «eines Ministeriums einen Empfang für die deutsche Presse. Bei dieser Veranstaltung waren Staatssekretär Reichspreffechef Dr. Dietrich, Staatssekretär Hanke, Mini sterialrat Berndt, der Leiter der Presseabteilung, wie auch die Referenten der Abteilung IV, zugegen. Ferner nah men als führende Männer der deutschen Presse teil: der Präsident der Reichspressekammer, Reichsleiter Amann, der Leiter des Reichsverbandes der deutschen Presse, Hauptmann Weiß, die Hauptschriftleiter sämtlicher großer deutscher Zeitungen und einige Berliner Vertreter der Presse des Reiches. Im Lauf des Abends nahm Reichsminister Dr. Goeb bels das Wort zu wichtigen pressepolitischen Fragen, die er als Schirmherr der deutschen Presse vor diesem Kreis von Fachleuten eingehend darlegte. Nach einem Dank an die Presse für die Mithilfe am deutschen Aufbauwerk betonte Dr. Goebbels, wie schwer es gewesen ist, das in der Systemzeit vollkommen ver lorengegangene Ansehen der deutschen Presse wieder her zustellen. Nirgendwo war, so betonte er u. a., der de mokratisch-parlamentarisch-jüdische Verfall unseres Gei steslebens so sichtbar in die Erscheinung getreten, als ge rade auf diesem Gebiet. All die vielen Probleme, die uns 1933 und 1934 noch beschäftigten, ob die Presse das Recht zur schrankenlosen Freiheit besitzt oder nicht, ob es eine absolute Freiheit der Meinung und des Geistes überhaupt gebe oder nicht, ob und warum die Presse ein tönig sei oder nicht, alle die Probleme sind nun längst gelöst. Dr. Goebbels verwies darauf, daß die Journalisten des Auslandes, die immer wieder betonten, sich einer publizistischen Freiheit zu erfreuen, meist im Dienst ge heimer, jüdischer, freimaurerischer, international-marxi stischer oder kapitalistischer Kreise stehen und sagtz, zu den deutschen Journalisten gewandt: Sie dagegen stehen jm Auftrag Ihres eigenen Bol- keS, und die Arbeit, die Sie tun. ist Dienss an der Nation, sich immer wiederholende Pflichterfüllung an der Ge sundheit, am Wohl, an der Ehre und an der Freiheit des deutschen Volkes. sie in einer nahen Sandgrube Schießübungen. Die jugend lichen Diebe konnten festgestellt werden. Sicherungsverwahrung für Rückfalldieb Die 22. Große Strafkammer des Landgerichts Chemnitz »erurteilte den am 2. November 1890 geborenen Heinrich 2mtt Hergert aus Chemnitz, der in der Nacht zum 12. Sep- cmber 1937 einem Mädchen auS der Handtasche 2L0 Mart icstohlen hatte, wegen Rückfalldiebstahls zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust. Außerdem wurde die Sicherungsverwahrung angeordnet und die Polizeiaufsicht für Zulässig erklär«. Sergen war bereits über zwanzigmal, u. a. vegen ehelicher Delikte, vorbestraft. Newe lreiwilligeu Ueberftunden Es ist in letzter Zeit verschiedentlich versucht worden, die notwendigen Mittel für irgendwelche besonderen Auf gaben. z. B. Linderung von Unwetterschäden, Errichtung irgendwelcher Bauten oder für Sammlungen und Spen den durch Ableistung sog. freiwilliger Ueberftunden in Betrieben aller Art. aufbringen zu lassen. Die Deutsche Arbeitsfront, Gauwaltung Sachsen, macht darauf aufmerksam^ daß derartige Verfahren unzu lässig sind. Der Stellvertreter des Führers hat in seiner Anordnung ausdrücklich darauf htngewiesen, daß neben der unvermeidbaren allgemeinen steuerlichen Belastung und den Sammlungen des Winterhilfswkrkes und ähn lichem, eine weitere Belastung der deutschen Volksgenos sen auf keinen Fall gebilligt werden kann. Er hat des halb jegliche Finanzierung durch Ableisten freiwilliger Ueberftunden von Gefolgschaftsmilgliedern streng verbo ten. Tie Stellungnahme des Stellvertreters des Führers wird auch dadurch nicht aufgehoben, daß das Reichsver sicherungsamt in einer reinen Feststellung der Rechts lage derartige Ueberftunden als nichtversicheruugspflichtig erklärt hat. Die Deutsche Arbeitsfront weist alle Betriebsführer und Betrkebs-Obleute darauf hin. die Anordnung des Stellvertreters des Führers unbedingt zu respektieren. IrauerbrlkiWMtz ä« tzelreagedeullas Er geißelte dann die verwilderten Zustände in einer gewissen ausländischen Presse und stellte fest, daß, wenn hierin keine Aenderung eintrete, die Führung des Volkes die deutsche Presse aufrufen werde, um auch ihrerseits polemisch aufzu treten. Er verwahrte sich in die sem Zusammenhang gegen die Behauptung englischer Blätter, daß der Führer versuche, der englischen Presse einen Maulkorb umzuhängen. Niemand wird der engli schen oder der französischen oder der Presse irgendeines anderen Landes verwehren, die deutschen Zustände wahr heitsgemäß zu schildern. Wird aber für diese Art von Hetzpresse die Wahrheit über die deutschen Zustände nicht mehr das ausschlaggebende Element der publizistischen Arbeit, sondern die Lüge, die Verleumdung und die Sensationsmache, so kann in einer so erhitzten und ver leumderisch entstellten Atmosphäre von Entspannung der, Geister überhaupt nicht mehr die Rede sein. Schließlich betonte der Minister, daß die deutsches Schriftleiter nicht mehr im Dienst einer anonymen Macht ! stehen, die sie selbst nicht kennen. Sie sind geistige Mit- träger des großen Aufbauwerkes unserer Ratton un^ unseres Reiche». i Abschließend gab der Minister seiner großen Befrie-i digung darüber Ausdruck, daß die in den Jahren 1933 und 1934 noch vorhandene Eintönigkeit der deutschen Presse stetig und steigend im Schwinden begriffen sei und daß sich nun wieder freie Individualität, freie geistige Konzeption nach allen Richtungen hin entfalten. Der Minister forderte die Presse auf, auf diesem einmal ein geschlagenen Weg tatkräftig fortzuschreiten. Es gibt ge wisse Augenblicke, vor allem im außenpolitischen Leben einer Nation, in denen es besser ist. zu schweigen als zu reden. Daß die deutsche Presse in zunehmendem Maß eingibt, daß das so sein muß, erfüllt mich und alle meine Mitarbeiter in diesem HaUs mit tiefer Freude und höch ster Befriedigung. Anschließend verbrachten die Hauptschriftleiter mit den für die Führung der deutschen Presse verantwort lichen Männexn einige Stunden zwanglosen kamerad schaftlichen Beisammenseins. i Mems CWenW rMgetretm Paris. Die französische Regierung ist zurückgelrelen. Ministerpräsident Chautemps hielt am Donnerstag vor der Kammer, die trotz der frühen Morgenstunde wegen der außerordentlichen Bedeutung der Sitzung vollbesetzt war, seine Abschledsrede. Als er seine Ausführungen beendet hatte, verließ er den Sitzungssaal und winkte den vollzählig auf der Regierungsbank sitzenden Kabinettsmitgliedern zu, die mit ihm den Sitzungssaal verließen. Chaukemps begab sich sodann mit den Kadinettsmitgliedern ins Elysee, um dem Staatspräst-enten den Gesamtrücktritt der Regierung zu unterbreiten. Straßenwetterdienst RcichSautobahnen schnee und eisfrei. Verkshr unbehin dert. Reichsstraßen nur noch in höheren Gebirgslagen stellen weise Glatteis, tauend. Ist gestreut. Verkehr durch Spurrin- nen noch erschwer«. Weltervmcherfti«» »es rtttchowetterSienstoo für Freitag: Mäßiger bis frischer westlicher bis nordwestlicher Wind, meist wolkig und zeitweise geringer Regenfall. Etwas kühler. Wetterlage: Unter dem Einfluß der seit gestern nach Mitteleurop einströmenden milden Meereslufkmassen trat in unserem Gebiet eine allgemeine Erwärmung ein. Während der vergangenen Nacht lagen die Tiefsttempera turen im Flachlande bet 5—7 Grad über Null und selbst auf dem Fichtelberge sanken sie nur bis in die Nähe des Ge-, frierpunktes ab. Inzwischen hat sich bas westeuropäischs Hoch etwas nordwärts ausgedehnt, und man muh infolge-« dessen erwarten, daß zeitweise wieder etwas kühlere Luft-« massen nach Mitteleuropa gelangen. j Aus Anlaß des HeldengedLnktages färben der Reichs- Minister für Volksaysklärung und Propaganda die Be völkerung auf, am Sonntag, dem 13. März 1938, Trauer beflaggung zu setzen.