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l174I Eaale cm- P68llkv. iber. a Ltipzig» VollemLno. ll kräul. >r I87S rneert KLnlllkl'- rts idarvonkL. etrngsn von ;1,ivorpoal. I in Lotoois hrung aus c. Romeo Dec. Die c. Fiesco. », 20. Dec. tische Bedürfniß berücksichtigendem Inhalte vor. Beide Werke (Verlag von G. Hirth in Leipzig und München) sind dazu angethan, unserm Kunstgewerbe eine sichere, gediegene Richt schnur zu geben und können allen Fachleuten und Dilettanten angelegentlich empfohlen werden. Ueberdie» ist der Preis der selben trotz elegantester Ausstattung ein überraschend geringer. — In 12. Auslage erschien vor kurzem „Alphabet« orientalischer' und" oöcidentalischer Sprachen, zusammengestellt von Friedrich Ballhorn" (Nürnberg, H. Ballhorn). ES ist die« ein bei Fachkundigen altbeliebte» Handbuch, welches für Gelehrte, Buchhändler, Correctoren wie Schriftsetzer gleichmäßig großen praktischen Gebrauchs- werth hat, indem es in 78 Alphabeten, von der altper sischen Keilschrift, den Hieroglyphen und dem Chinesische» di« zur deutschen Schreibschrift ein Bild der verschieden artigsten Schriftcharaktere vorführt, zugleich mit kurzen Winken über Bedeutung und Verwendung der Schriften im Buchdruck. Dem 1875 verstorbenen Verfasser, welcher mehrere Jahrzehnte als Factor in der Druckerei von F. A. Brockhaus in Leipzig thätig war, ist in den Buchdrucker kreisen noch ein lebendiges Andenken gewahrt; die neue Auslage seines Werkes, von dem Sohne de« Verstorbenen, Buchhändler in Nürnberg, herausgegeben, wird seiner ver dienstlichen Arbeit aber gewiß zahlreiche neue Freunde ge winnen. — Am 13. Dec. ist in Bonn der Geh. Justizrath Pro- fessor vr. Ferdinand Waller in seinem 85. Lebens jahre gestorben. Die Bonner Zeitung schreibt über ihn: „Der Verblichene war seit langer Zeit durch körperliche Ge brechen in seinem Umgänge auf den Kreis seiner Familie beschränkt und außer Stande, wissenschaftlich thätig zu sein; allein da« Andenken an sein langjähriges hervorragende» Wirken als Lehrer unserer Hochschule, als juristischer Schrift steller und al« Bürger unserer Stadt ist noch frisch und wird gewiß lange hier und bei seinen zahlreichen Schüler« Pietätvoll bewahrt bleiben." Der Wechsel in der russischen Diplomatie. Ueber die ncuerdiugS gemeldeten mehrfachen Ver setzungen im Personal der russischen Diplomatie äußert sich die National-Zeitung so: „Was dieser Diplomatenwechsel politisch bedeutet, ist schwer zu enträthspln. Da niemand etwas Genaue- darüber zu berichten wußte, warum Hr. v. Oubril von Berlin geht, so wird eö kaum jemand gelingen, festzustellen, waruni Hr. v. Saburow nach Berlin kommt. Hr. v. Novikow verläßt Wien, wo seine Mäßigung, seine versöhnenden Tendenzen und seine Zuverlässigkeit anerkannt waren und ihm eine beson dere Vertrauensstellung erworben hatten, und wenn Hr. v. Oubril nicht mehr geeignet erschien, die so eng geknüpften Bande zwischen Berlin und Petersburg auf recht zu erhalten, so könnte man fragen, wie er den« in die innerlich so tief verbitterten Verhältnisse zwischen Rußland und Oesterreich die Heilung bringen werde. Die Ankündigung der Sendung deS Generals Ignatiew nach Rom hat in Wien vielfach den Eindruck hervor gebracht, als sollte damit der Panslawismus bei der lmlis rrreckenta beglaubigt werden, jedenfalls eine ganz übertriebene Ansicht; aber eine Beruhigungspolitik würde sich aus diesem Zuge nicht herauslesen lassen." Die National-Zeitung kommt sodann auf das Be harren des Fürsten Gortschakow auf seinem Poste»; sie sagt darüber: „Daß Fürst Gortschakow auf deutschem Grund und Boden gegen einen französischen Interviewer Frank reich zum MiStraucn und zur Verstärkung feinet Rüstungen gegen Deutschland eindringlich aufforderte, hatte man seinerzeit als die Herausforderung eines Mannes angesehen, der in den Privatstand beinahe schon zurückgetrcten war und sich weiter keinem Zwang mehr zu unterwerfen gedachte. Etwas anderes aber ist eS, wenn es der leitende russische Staatsmann war, der sich eine solche Provocation gestattete, die noch mehr beleidigend als gefährlich war. Man kann sagen, daß kaum ein anderer Vorfall einen so tiefen und nach haltigen Eindruck auf die öffentliche Meinung i« Deutschland gemacht hat. Die Stellung, welche Fürst Bismarck dem Fürsten Gortschakow gegenüber zuge schrieben wird, erschien mit einem male in einem neuen Lichte. Diejenigen, welche darin die Spuren persönlicher Empfindlichkeit gesucht hatten, mußten jetzt zugeben, daß das Verhalten des Reichskanzlers dem Fürsten Gortschakow gegenüber durch die Ehre und däS Sicherheitsbedürfniß des Reiches vorgeschricben war. Man könnte in dem Schreiben, welches Fürst Bis marck an den Senator Iacini richtete, vielleicht nicht mit Unrecht die Antwort des Reichskanzlers auf die Provocation deS Fürsten Gortschakow in Baden suchen. Während der russische Staatsmann Europa, namentlich Frankreich, noch nicht genug in Waffen starrend findet und zur Verstärkung dieser Wafsenrüstung mahnt, wendet sich Fürst Bismarck an die conservativeo und -ten. in Leipzig he, geb. hr. Ferdi- mit Frl. Hr. «e Adorf mtt ock. in Lettin stennicke. :r in Leip d Lesser Hermann ochter. — le Tochter. w.Haase, hr. Land' -entschel Friedrich ieSchäf- rl. Therese Telegraphische Depeschen. Serlin, 15. Dec. Wie verlautet, soll Hr. «. Oubril, welchem die Wahl zwischen Wien und Aom -klaffen wurde, sich für den Posten in Wien «nlschieden haben. Er wird hier bald zur Urberreichung seines AbberusuugsschreibenS erwartet. Außerdem heißt c«, Saburow sei für Berlin bezeichnet, Novikow für Konstantinopel, Lobanow für London. Ob übri gen« die in Rede stehenden Ernennungen schon voll- zogen sind, ist hier noch nicht bekannt. — Lord Dufferin, englischer Botschafter in Petersburg, der sich, wie versichert wird, infolge einer Einladung des Küssten Bi-marck von hier nach Barzin begab, traf dort allem Anschein nach mit dem Grafen Schuwalow zasammen. (Köln. Z.) * Memel, 15. Dec. Das Memeler Dampfboot veröffentlicht einen amtlichen, dem Rheder Schiller, Besitzer drS Dampfers Falte, von dem tilsiter Magi strat «rtheilten Bescheid, nach welchem die russischen Dampfer NeryS und Keystut bisjetzt keine Gewerbe steuer bezahlt haben, sondern erst nachträglich pro 187S/8O in Zugang gestellt worden sind. * Stuttgart, 15. Dec. Heute früh ist in dem Schacht der Saline Wilhelmsglück bei Hall ein Bränd ausgebrochen, die Arbeitermannschaft ist theils tovt, theils verwundet. *tvien, 15.Dec. DaS Abgeordnetenhaus hat da» provisorische Budgetgesetz angenommen und dem Vertrage mit Frankreich hinsichtlich des Armenrechts sowie der provisorischen Handelsconvenlion mit Frank reich seine Zustimmung ertheilt. Das Gesetz betreffend die Ermächtigung zur Verlängerung des HandelSver- träges mit Deutschland wurde nach längerer Debatte unter Ablehnung deS von Friedrich Süß gestellten An» träges auf nur zweimonatliche Verlängerung unver ändert angenommen. Am Mittwoch wird der Wehr ausschuß mündlichen Bericht erstatten. *Wien, 15. Dec. Der Club der liberalen Partei beschloß, auf seinem früher» Standpunkte be treffs des Wehrgesetzes zu beharren; jedoch ist dieser Beschluß kein bindender für die einzelnen Mitglieder des Clubs. Der Obmann des Clubs, Weber, erstattete Bericht über seine Audienz beim Kaiser. * Paris, 15- Dec. Die Agence HavaS meldet aus Madrid: „Die meisten der jüngst über die innere Lage verbreiteten Nachrichten sind übertrieben oder unrichtig. Nur sechs Generale haben um ihre Entlassung gebeten, und es ist daraus eine Besorgniß für die Erhaltung der Disciplin in der Armee um so weniger herzuleiten , als keiner dieser Generale ein wirkliches Truppencvmmando hatte, alle vielmehr in Berwaltungspofteu beschäftigt sind. Ministerpräsident Canepas del Castillo, und Marschall Martinez Campos hatten gestern eine lange Unterredung und einigten sich schließlich betreffs allex wichtigen Fragen. Gegen die Enthaltung der Minorität des CongresseS von der n derglocke, md-rglocke. :i Stühlen. 22'/, Sgr. vartkolch. k. VLoM. ora 8ctm- veetkorea. psrrt2oE, ckluog von , nnck nm buben. locke 9 Udr. cksr „Lu- nugr 1-80. ortam. men nenbauanstalt Aera. Prügelstrafe eingeführt wissen wolle. Wenn jeder dem Baterlande gegenüber seine Pflicht thun wollte , dann wür den auch unsere socialen und wirthschaftlichen Verhältnisse bald besser werden. (Lebhafter Beifall.) Bäckermeister Knönagel, Gottschalk, Siegrist und Pastor DistelkaMp pflichteten den Ausführungen deS Referenten iy allen Punkten bei. Knönagel bemerkte: Schuld an den schlechten Zeitverhältuiffen habe in erster Linie das „unfähige" Ministerium Schwerin, das sich seinerzeit mit der Demokratie verbunden habe. Helfen könne nur eine Besteuerung VeS Großkapitals; ganz besonders aber müsse man den „Giftbaum", die Börse, besteuern.. (Lebhafter Beifall.) Hr. Gottschalk fragte, ob es nicht anginge, die Eisenbahnen von Staats wegen durch unverzinsliche Schuldscheine anzu kaufen. Knönagel erwiderte: Er habe schon vor einigen Tagen dem Finanzminister einen ähnlichen Vorschlag gemacht. (Große Heiterkeit.) Siegrist er klärte: Er sei bisher Socialdemokrat gewesen und habe sich nunmehr von der Richtigkeit der Principien der christlich-socialen Arbeiterpartei überzeugt, deren Mitglied er werden wolle. Die Christlich-Socialen in Berlin. In einer am 12. Dec. in Berlin abgehaltenen Versammlung der christlich-socialen Arbeiterpartei re» ^erirte Hofprcdiger Stöcker über die sociale Bedeutung der Landtagsvorlagen. Er äußerte unter anderm: Bei den gegenwärtigen Landtagsvorlagen stehe mit vollem Recht die sociale Frage im Vordergründe. Wenn man für den Nothstand in Oberschlesien die Schutzzollpolitik ver« antwortlich mache, so sei dies, ein Köder, der nicht mehr verfange. Die Schutzzölle, die zumeist noch gar nicht ein- gesührt, seien nicht im Stande, alle die Schäden, die «eit länger denn zehn Jahren verschuldet, wieder -zu heilen.. Im übrigen herrsche seit vollen vier Jahren auch in Berlin ein schreiender Nothständ, und hier sei derselbe verschuldet durch die übermäßigen Freiheiten und die immer mehr Überhand- nehmende Unredlichkeit- Wenn die Liberalen sagen: eine Regierung, die sich mit der Orthodoxie verbinde, sei keine Volksregierung, so verweise.er nur aus die Thatsache, daß so mancher Bettler, der von reichen Palästen abgewiesen, mi Pfarrhaüse immer noch mitleidige Herzen gefunden habe. (Lebhafter Beifall.) Die Verstaatlichung der Eisenbahnen sei «vl «ine Frage, die reiflicher Erwägung bedürfe; wenn man jedock mit Lassalle übereiustimme, daß der Staat nicht blo« der.Nachtwächter, sondern der große sociale Organi sator der Gesellschaft sein müsse, dann werde man der Ver staatlichung der Eisenbahnen die Zustimmung nicht versagen können. Der leider immer mehr übrrhandnehmende Btannt- weingenuß mache die seitens der Regierung proponirte Gchankstruer nothwendig; er (Redner) möchte jedoch gleich - zeijig den Pier- ufld Weiuau«schank besteuert wissen. Be züglich de« ForstpolizeigesetzeS müsse er sich, und zwar im Bunde mit vielen konservativen Abgeordneten, gegen den 8.41, der da« Beerensammeln im Walde verbiete, mit Entschiedenheit wenden. Endlich könne er nicht verhehlen, daß er für gewisse Fälle, insbesondere behufs Ahndung von Nichtswürdigkeiten halbwüchsiger Burschen, sehr gerb die M.A4. Machet«» Preis i». »W. KO» w»«»« »»«. . . Von den Anregungen zu häuslicher Kunstpflege, welche Georg Hirth unter dem Titel ,,DaS deutsche Zim mer der Renaissance" herausgibt, liegt da« zweite Hest vor. Scho» jetzt hat diese« für stilvolle Einrichtung unent behrliche Werk 92 gediegene Abbildungen von ganzen Zim mern wie von einzelnen Möbeln, Geräthen w. gebracht, während der begleitende Text sich bisher namentlich mit der Farbe in der Decoration beschäftigt hat. Da» ganze Buch soll fünf Lieferungen umfassen. — Bon desselben Heraus geber« „Formenschatz" liegen bereits die ersten drei Hefte de« Jahrgänge« 1880 mit reichem, vorwiegend da« prak- Theilnahme an den Sitzungen hat sich Martinez Campo« entschiedrn «»«billigend ausgesprochen." * pari», 15. Dec. Deputirtenkammer: Legrand zeigte an, daß er nach Lertheilung de- Gelb buch« im nächsten Januar di« Regierung bezüglich der Lage der rumänischen Israeliten zu interpelliren beabsich tige; zur Zeit richte er die Frage an die Regierung, ob sie die Unabhängigkeit Rumänien« auzuerkennen gedenke. Der Lonseilpräsideut Waddington erwiderte, daß die Regierung die Angelegenheiten Rumänien« stet« mit Wohlwollen be handelt hab«; seit dem Berliner Lougreß sei der Einfluß Frankreich« beständig zu Gunsten dieser kleinen Nation aus- geübt worden; e« sei auf da« Begehren Frankreich« geschehen, daß Rumänien in Compensatio» der verlorenen bessarabi sche» Gebietitheile «ine anderweitige Terraiuentschädigung erhalten hab«. Bezüglich der Brrfassungsreviston seien schon bedeutende Erfolge erreicht Word«»; die Frage sei gegen wärtig au« dem conftitutionellen in da» legislative Gebiet gctreten. Frankreich verfolge die bezüglichen Verhandlungen in Uebereinftimmung mit den andern Mächten, von welchen es sich nicht trennen könne. Man dürfe wol hoffen, daß die Anerkennung der Unabhängigkeit Rumäniens demnächst eine vollzogene Thatsache sein werde. (Lebhafter Beifall.) Für die Btcinalwege wurde ein Credit von 80 Mill. Fr», bewilligt Die Budgetcommission hat sämmtliche von dem Senat beschlossene Modifikationen des Budget« abgelehnt. * London, 15. Dec. Der Daily Telegraph meldet aus Bombay von gestern, ein Regiment habe Ordre erhalten, unverzüglich nach Birma abzugehen. * Kalkutta, 15. Dec. Nach einem Telegramm deS General« Roberts dauern die Kämpfe ununter brochen fort; der Feind ist noch immer mit starken Streitkräften im Vormarsch begriffen. General Ro berts hat beschlossen, die Höhen oberhalb Kabuls zu verlassen und seine Truppen in dem Cantonnement Slerpur zu concentrire«. General Gough, welcher sich in Gandamak, und General Arbuthnot, der sich in Iellalabad befindet, haben Befehl erhalten, nach Kabul zu marschiren. Die Verbindungen find nicht unter brochen, doch herrscht Besorgniß, daß die Agitation unter den verschiedenen Stämmen weiter um sich greifen werde. Die Regierung hat hinreichende Streit kräfte zur Verfügung, um allen Eventualitäten ent- gegentrrten zu können. - * Nagnsa, 15. Dec. Nach hier aus Albanien ein- gegangenen Nachrichten hat die Pforte eine Pro- clamation erlasse», in welcher sie daran erinnert, daß die Cession der Districte von Plava und Gussinje durch den Vertrag von Berlin auferlcgt worden sei. Der von einem Theil der Bewohner beabsichtigte Widerstand würde keinen andern Erfolg haben als ein unnützes Blutvergießen, welches von dem heiligen Gesetz verdammt würde. Die Proclamation appellirt schließlich an den Patriotismus der albauesischen Be völkerung und fordert dieselbe auf, alle Plane zu einem Widerstande aufzugeben, welcher nur eine schwere moralische und materielle Verantwortlichkeit nach sich ziehen würde. Dciltschc Allgtmiik Altung. -M"- «Wahrheit iid Recht, Freiheit »d «chtz!» ung (Kaus. inern Räum« iterinspector. rmarki 19,1. 5 Uhr. nit uunnter. und Stacht) Börse, Nasch. '/„ U.Nchm.) .Augustuspl. cener Bahnh. schen Bahnh, - Mühlgasse c Weststraße, nst. Steinw. lenb. Bahnh. Telegraphen, agesdienst.) geöffnet von 5 Uhr.