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WaöenauerAnzeiger ZMg sörHmM, Seismdurs, Sch, AermMrs, SM.6DM isU Amtsblatt für den Stadtrat zu Nabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementsprcis '' Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg., für auswärtige Inserenten 20 Pfg-, Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktton, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. RNM 127. Fernsprecher- Amt Deuben 2120 SUMM, Kll 26. MM 1918. Drahtanschrift: Anzeiger U. MgW. Amtlicher Teil. Die Geschäftsräume der Stadtverwaltung einschließ lich der Sparkasse bleiben ain MMO, dm A. d. M. für den Verkehr mit dem Publikum geschlossen. Nur dringende Angelegenheiten können an diesem Tage Erledigung finden. Das Einwohnermeldeamt ist an diesem Tage von 8—1l Uhr vormittags für die Ausgabe der Volksküchen karten geöffnet. Rabenau, am 25. Oktober 1918. Der Stadtrat. Gin Achtel Mund Autler für 52 Pfg. ist am Sonnabend, den 26. Oktober 1918 in den Butterverkaufsstellen auf Abschnitt 1. der Landes fettkarte erhältlich. Rabenau, am 24. Oktober 1918. Der Stadtrat. Gänseverkauf. Es besteht die Möglichkeit, durchschnittlich 7 Pfund schwere Gänse für ungefähr 41 Mk. das Stück in den nächsten Tagen abgeben zu können, vorausgesetzt, daß die Lieferung tatsächlich erfolgt. Bestellungen hierauf wollen umgehend spätestens bis Sonnabend, den 26. ds. Mts, mittags 12 Uhr, im Rathause Einwohnermeldeamt aufgegeben werden. Die Bestellungen sind verbindlich. Die Abnahme der Gänse hat also in jedem Falle zu geschehen. Rabenau, am 25. Oktober 1918. Der Bürgermeister. sMSMWeMbem D NOM, täglich von 8—1 und 3—5 geöffnet, verzinst Einlagen zu 3H. °/g. Strengste Geheimhaltung der Einlagen. Postscheckkonto Leipzig 29144. Gemeindeverbands- Girokonto. Brieflicher Verkehr kostenfrei. MsW MM Washington, 23. Oktober. Der Staatssekretär gibt folgendes bekannt: Vom Staatssekretär ist an den Ge schäftsträger der Schweiz, der zeitweilig mit der Wahr nehmung der deutschen Interessen beauftragt ist, nach stehende Mitteilung gerichtet worden: Staatsdepartement, den 23. Oktober 1918. Ich habe die Ehre, den Empfang Ihrer Note vom 23. d. M. zu bestätigen, mit der Sic eine Mitteilung der deutschen Regierung vom 20. d. M. übermittelten. Der Präsident hat mich mit der folgenden Antwort beauftragt: Nachdem der Präsident der Vereinigten Staaten die feierliche und ausdrückliche Versicherung der deutschen Regierung erhalten hat, daß sie die Friedensbedingungen in seiner Ansprache an den Kongreß der Vereinigten Staaten vom 8. Januar 1918 und die Grundlagen der Friedensordnung in seinen späteren Ansprachen, insbeson dere der vom 27. September, rückhaltlos annimmt, und daß sie in Erörterungen über die Einzelheiten ihrer An wendung einzutreten wünscht, ferner daß dieser Wunsch und Zweck nicht von denen ausgehen, die bisher die deutsche Politik geführt und den gegenwärtigen Krieg für Deutschland geführt haben, sondern von den Mini stern, die für die Reichstagsmchrhett und die über wältigende Mehrheit des deutschen Volkes sprechen und nachdem er ebenfalls das ausdrückliche Versprechen der gegenwärtigen deutschen Regierung erhalten hat, daß die deutschen Land- und Seestreitkräfte die Gesetze der Menschlichkeit und einer zivilisierten Kriegführung beob achten werden, glaubt der Präsident der Vereinigten Staaten, es nicht ablehnen zu können, mit den Regie rungen, mit denen die Regierung der Vereinigten Staa ten verbündet ist, die Frage eines Waffenstillstandes aufzunehmen. Er hält es aber für seine Pflicht, zu wiederholen, daß der einzige Waffenstillstand, dem er sich berechtigt fühlen würde, der Erwägung zu unterbreiten, nur ein solcher sein könnte, der die Vereinigten Staaten und die mit ihnen verbündeten Mächte in der Lage be ließe, jede zu treffende Vereinbarung zu erzwingen und eine Erneuerung der Feindseligkeiten deutscherseits unmöglich zu machen. Der Präsident hat deshalb seinen Notenwechsel mit den gegenwärtigen deutschen leitenden Stellen den Regie rungen, mit denen die Regierung der Vereinigten Staa ten als kriegführende Macht verbunden ist, übermittelt mit dem Anheimstellen, falls diese Regierungen geneigt sind, den Frieden zu den angegebenen Bedingungen und Grundsätzen herbeizuführen, ihre militärischen Ratgeber und die der Vereinigten Staaten zu ersuchen, den gegen Deutschland verbundenen Regierungen die nötigen Be dingungen eines Waffenstillstandes zu unterbreiten, der die Interessen der beteiligten Völker in vollem Maße wahrt und den verbündeten Regierungen :die unbe schränkte Macht sichert, die Einzelheiten des von der deutschen Regierung angenommenen Friedens zu gewährleisten und zu erzwingen, wofern sie einen sol chen Waffenstillstand vom militärischen Standpunkte für möglich halten. Sollten solche Waffenstillstandsverhand lungen vorgeschlagen werden, so wird ihre Annahme durch Deutschland den besten und bündigsten Beweis dafür liefern, daß es die Grundbedingungen und Grundsätze der ganzen Friedensaktion unzweideutig annimmt. Der Präsident würde der Aufrichtigkeit nicht zu ge nügen glauben, wenn er nicht so freimütig wie möglich den Grund dafür angebe, daß außerordentliche Sicherheiten verlangt werden müssen. So bedeutungsvoll und wichtig auch die Verfassungsänderungen.zu sein scheinen, von denen der deutsche Staatssekretär des Auswärtigen Amtes in seiner Note vom 20. Oktober spricht, so geht daraus doch nicht hervor, daß der Grundsatz einer dem deutschen Volke verantwortlichen Regierung bereits völlig durchge führt ist oder daß irgendwelche Bürgschaften dafür vor handen sind oder erwogen werden, daß die jetzt teilweise vereinbarte grundsätzliche und praktische Reform von Dauer sein wird. Auch hat es nicht den Anschein, als ob der Kernpunkt der gegenwärtigen Schwierigkeit erreicht ist. Künftige Kriege sind jetzt vielleicht der Ent scheidung des deutschen Volkes unterworfen, nicht aber der gegenwärtige, und mit dem gegenwärtigen haben wir es gerade zu tun. Es liegt auf der Hand, daß das deutsche Volk keine Mittel hat, die Unterwerfung der Militärbehörden des Reiches unter den Volkswillen zu erzwingen, daß der beherrschende Einfluß des Königs von Preußen auf die Reichspolitik ungeschwächrist: daß die entscheidende Initiative noch immer bei denen liegt, die bis jetzt die Herren von Deutschland gewesen sind. In der Überzeugung, daß der ganze Weltfrieden jetzt von offener Sprache und geradem Handeln abhängt, hält es der Präsident für seine Pflicht, ohne alle Versuche, das, was schroff klingt, zu mildern, auszusprechen, daß die Völker der Welt kein Vertrauen in die Worte der jenigen setzen und setzen können, Kdie bisher die Herren der deutschen Politik gewesen sind. Und ich wiederhole, daß beim Friedensschluß und bei den Unternehmen, die unendlichen Gewalttaten und Ungerechtigkeiten dieses Krieges wieder gutzumachen, die Vereinigten Staaten einzig und allein mit denjenigen Vertretern des deutschen Volkes verhandeln können, die als wirkliche Beherrscher Deutschlands eine wahre verfassungsmäßige Stellung zu gesichert erhalten haben. Wenn die Vereinigten Staaten jetzt mit den militärischen Beherrschern und monarchi schen Autokraten verhandeln sollen, oder wenn es wahr scheinlich ist, daß sie später mit ihnen über die völker rechtlichen Verpflichtungen des Deutschen Reiches zu ver handeln haben würden, müssen sie nicht Friedensverhand lungen, sondern Übergabe verlangen. Es kann nichts dadurch gewonnen werden, daß diese grundlegenden Dinge unausgesprochen bleiben. gez Robert Lansing. Lokales und Sächsisches. Rabenau, 23. Oktober 1918. * Der Unterricht in den Schulen wird nach neuerer Anordnung noch bis zum 31. Oktober ausgesetzt. * Um Zweifel zu vermeiden, wird ausdrücklich da rauf hingewiesen, daß durch Nachtragsbekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 2. Oktober 1918 der Preis für den Zentner Kartoffeln auf Landeskartoffel karte beim Bezüge vom Erzeuger auf 6,50 Mark fest gesetzt ist und daß zu diesem Preise noch die Schnellig keitsprämie und das Kilometergeld hinzukommen. * Zerrissenes Papiergeld. Die vielfach verbreitete Ansicht, daß halbe 1-, 2-, 5-Markscheine usw. von der Reichsbank ersetzt werden, wenn sie die Nummer tragen, ist falsch. Zerrissenes Papiergeld wird nur dann eingelöst, wenn das vorgelegte Stück größer ist als die Hälfte oder wenn die Vernichtung des fehlenden Stückes glaubhaft nachgewiesen wird. Das Vorhandensein der Nummer spielt hierbei keine Rolle. Man hüte sich also davor, Papiergeld zusammengefaltet in Zahlung zu nehmen. Dresden. Alle öffentlichen Veranstaltungen im Be reiche der Stadt Dresden sind von heute ab bis auf weiteres in Anbetracht der zunehmenden Erkrankung an Grippe verboten. Dresden. Kultusminister Dr. Beck und Finanz- Minister von Seydewitz haben ihre Abschiedsgesuche ein gereicht. — Die Errichtung eines Arbeitsministeriums ist in Aussicht genommen, dessen Leitung einem sozialdemo kratischen Landtugsabgeordneten übertragen werden soll. Bautzen. Wiedererscheinen des Spinnrades. Der während des Krieges und besonders in diesem Jahre in der Lausitz betriebene vermehrte Anbau von Flachs bringt es mit sich, daß das Spinnen auf der Spindel wieder ausgenommen wird. Bereits in diesem Winter wird man das Spinnrad im sächsischen Bauernhause wieder schnür- ren hören. Auerbach. Schwer verunglückt ist hier der Friseur G. beim Hantieren mit einer Handgranate, durch deren unerwartete Entladung dem Bedauernswerten die linke Hand völlig abgerissen wurde. Auch an der rechten Brustseite erlitt er erhebliche Verletzungen. Im städtischen Krankenhaus mußte ihm der linke Unterarm amputiert werden. Vein Qei^, „ uDmen «UV Acksrkeit 1. »u ttsu»« — E. W» r. d«I Zpsrtzs»« 3'. Stack- u. tzsnck S«me!n<j«n r bei «iv Kuntz 11.1. UN«i kLL2«V«N Krlssrunlulk» 2 o OLL vsutxks keick V»nim In 0«>n«n In««-«»«, Teiclins ciie S. Ki-ieAssnleike! Kirchen-Nachrichten. Woche vom 27. Oktober bis 2. November 1918: Rabenau. Sonntag: 9 Uhr Predigtgottesdienst. (Iungfrauenvereins-Bezirkstag fällt aus.) Äeformationsfest, Donnerstag, den 31. Oktober: 9 Uhr Predigtgottesdienst. V»11 Uhr Kindergottesdienst. 5 Uhr Beichte und Abcndmahlsfeier. Somsdorf. Sonntag: 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vz11 Uhr Kirchliche Unterredung. Reformationssest, Donnerstag, den 31. Oktober: '/,9 Uhr Beichte und heil. Abendmahl. 9 Uhr Predigtgottesdienst. (Kollekte für den Gustav Adolf- Verein.) 7 Uhr Kirchenkonzert des Röthigguarletts aus Leipzig. Seifersdorf. Sonntag: 9 Uhr Lesegottesdienst.