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Wochenblatt Fernsprecher: litzen Amt Siegmar Nr. 244. für Reichenkand, Siegmar, Neustadt, Ravenstein und Rottluff 1910 Sonnabend, den 19. Februar Vermögens-Uebersicht Aktiva: 1671618 03 rgschast Kurswert vom 31. Dezember 1809 184000 Mk. - Pfg.) (Nennwert: 31 46222 S. w. o. 46222 MK. 31 Pfg. 1717840 34 Scl Reichenbrand, am 10. Februar 1910. Die Sparkassen-Verwaltung. Vogel, Gemeindevorstand. Meldungen im Fundamt Rabenstein. Gefunden: 1 Geldbetrag, 1 eiserner Maschinenteil. Entlausen: 1 Hund, (Doberman-Pinscher). Ausgeliehene Kapitalien: s) gegen Hypothek K) „ Bürgschaft Wertpapiere zum 5 Passiva: Guthaben der Einleger am 31. Dezember 1909 und zwar: Bestand am 1. Januar 1909 . . . Spareinlagen pro 1909 Gutgeschriebenc Zinsen pro 1909 . . Hiervon ab: Zürückgezahlte Spareinlagen pro 1909 S. w. o. Rücklagevermögen am 31. Dezember 1909 . . und zwar: Bestand am 31. Dezember 1908 - . Reingewinn vom Rechnungsjahre . - Anzeigen-Aunahme i« der Expedition bis spätestens Freitags nachmittags 5 Uhr, bei den Annahmestellen bis nachmittags 2 Uhr Bereiusinserate müssen bis Freitags nachmittags 2 Uhr eingegangen sein und können Nicht durch Telephon aufgegeben werden. Das Feuer im Ofen knisterte leise und warf einen roten Schein auf den Boden — ruhig brannte die Lampe auf dem Tisch, die Stille ringsum tat dem ermüdeten Mädchen unendlich wohl. Plötzlich horchte es auf. Vom Hofe her tönte das Ge räusch vorsichtig sich nähernder Schritte; dieselben hielten unmittelbar vor dem Fenster an. Gerda schaute sich ängstlich um. Die Vorhänge waren geschlossen — nun wurde leise an die Scheiben geklopft. Das Mädchen fuhr heftig erschrocken empor, ein leichtes Zittern durchlief den schlanken Körper. Wer mochte das seins Als das Klopsen sich noch einmal und etwas stärker wiederholte, raffte Gerda all ihren Mut zusammen, trat einige Schritte vor, schob den Vorhang ein wenig zurück und fragte ängstlich: „Wer ist das" „Ich bin es, Fränlein, —Ihr Begleiter von heute abend," klang es gedämpft zurück. Als Gerda vorsichtig die Fenster öffnete, erblickte sie ein lachendes Gesicht, aus dem die weißen, schönen Zähne ordentlich herausleuchteten. „Sind Sie erschrocken?" fragte der draußen Stehende und als das junge Mädchen nickte, fuhr er eifrig fort: „Ach das tut mir leid," — es ließ mir nämlich keine Ruhe, ich wollte erfahren, was aus meinem Schützling geworden ist. Hat der alte Sonderling, Ihr Großvater, Sie in sein Haus ausgenommen?" „Er wollte anfangs nicht," antwortete Gerda, befangen unter den auf ihr ruhenden Augen, „aber als ihm die Rosel drohte, das Haus verlassen zu wollen und mit mir zu gehen, da gab er nach." „So — so, — die gute Rosel, — na, da wären Sie ja in guter Hut," lachte Viktor Bolz vergnügt, „wie mich das freut! Ich schleiche schon seit einer halben Stunde hier um das Haus herum, um nötigenfalls zur Hand zu sein; denn dem brummigen Müller ist alles zuzutrauen. Da wollte ich Sie nicht im Stiche lassen. Als ich sah, daß hier Licht gemacht wurde, da dachte ich es mir gleich, daß sie nun Schattenblume. Originalroman von Irene v. Hellmuth. Nachdruck verboten (Fortsetzung.) bleiben würden. — Aber, — ich hätte doch gar zu gern Gewißheit gehabt." „Ich bitte, sprechen Sie leise, — wenn mein Großvater Sie hörte — er wäre sehr böse," kam es angstvoll von Gerdas Lippen. „Ach, hier hört er mich nicht," versetzte Viktor sorglos, „weshalb sind Sie so ängstlich?" „Sie dürfen niemals wieder hierher kommen; es war sehr unvorsichtig von Ihnen, so etwas zu tun," fuhr Gerda fort. „Wenn mein Großvater eine Ahnung hätte, daß ich Sie kenne, oder daß ich mit Ihnen spreche, ich glaube, er jagt mich noch heute aus dem Hause. Ich darf es nicht tun! Ich bitte, gehen Sie jetzt, — ich zittere vor Angst!" „Nun denn, wenn Sie es wünschen." „Und, — nicht wahr, — Sie kommen niemals mehr hierher?" „Das kann ich nicht so unbedingt versprechen, mein Fräulein — vielleicht werde ich noch sehr oft hier stehen." Das letztere hatte er so leise gesprochen, daß Gerda es nicht verstand. In diesem Augenblick wnrde die Türe geöffnet Rosel stand auf der Schwelle und starrte wie entgeistert auf das offene Fenster und das davorstehende Mädchen. Fast wäre ihr das Geschirr entfallen, so zitterten ihr die Hände. „Um Gotteswillen", murmelte sie, „was ist das? Gerade so, als ob die Trude noch lebte. Ich meine, es war gestern, daß sie so dort stand und mit ihrem Schatz plauderte." Gerda hatte heftig das Fenster zugeschlagen und wandte sich nach dem Tische zurück. Sie sah sehr bleich und erregt aus. „Hast du nicht eben mit jemand gesprochen?" fragte Rosel. Gerda blickte zu Boden, ohne zu antworten. Sie über legte, ob sie die Wahrheit sagen sollte, oder nicht. „So sprich doch", drängte die alte Frau. Gerda schlang in aufwallender Bewegung die Arme um deren Hals. „Sei nicht böse, Rosel", bat sie schmeichelnd, „es ist ja nicht meine Schuld. Siehst du, ich stand heute sehr ver zweifelnd da draußen im Walde, weil ich den Weg zur Mühle nicht fand. Endlich, nach bangen Minuten nahte sich mir der Retter in der Not. Er führte mich hierher, Wertzuwachssteuer-Regulativ. Die neu aufgestellte Ordnung über die Erhebung einer Wertzuwachssteuer von un bebauten Grundstücken in der Gemeinde Rottluff Hal ministerielle Genehmigung gefunden und liegt von heute ab 14 Tage lang zur Einsichtnahme im hiesigen Gemeindeamte — Kassenzimmer — während der gewöhnlichen Geschäftszeit aus. Rottluff, am 18. Februar 1910. Der Gemeindevorstand. ... O 7 Eeschäfts-Uebersicht der Gemeinde-Sparkasse zu Reichenbrand auf das Jahr 1909 Rechnungs-Abschlutz. zu' Die Zahl der bis zum Schlüsse des Jahres 1909 ausgestellten Eknlagebücher beziffert sich auf 2404. 2m Jahre 1909 sind neu hinzugekommen 349 und erloschen 107 Einlagebücher; am 31. Dezember 1909 varen noch gangbar 1635 Einlagebücher. Spareinlagen werden mit 3>/z "/o und solche, welche bis zum 3. eines Monats bewirkt, für den Monat voll verzinst. Heimsparbüchsen werden jederzeit leihweise ausgegeben. Geschäftszeit: Jeden Wochentag von 8—12 Uhr vormittags und 2—6 Uhr nachmittags. Sonnabends durchgehend von 8—3 Uhr. ZUM Bußtage. 7^^ Die neue Woche bringt wieder den Bußtag — mitten I Msti Arbeitsgetriebe der Woche einen stillen Rast- und Ruhe- vielen willkommen; dies ist freilich nur seine sekundäre ' Bedeutung. Der Zweck der Bußtage ist auch heute noch vnt''er, in auffälliger Weise, au der auch der sonst religiös erstroWchgiltige Mensch nicht leicht vorüber könne, an Gott und ....»Hebet, Selbstbesinnung und Umkehr zu erinnern. Je mehr . >nser Volk diesen Hauptzweck aus dem Auge verliert, um IIunsicherer wird die Position dieses Vielen so erwünschten Ilustuhetages werden. Das Epiphanienfest wird nicht mehr Vpnge zu halten sein; was wird aus den Wünschen und Versprechungen schließlich werden, daß die Bußtage nicht n .emselben Geschick verfallen? Da gibt es nur die eine ten Garantie, daß alle, die den Bußtag erhalten wissen wollen, W auch als solchen gewissenhaft halten, daß sie an diesem «i ^age dem Wort der Kirche, die den Bußtag gebracht hat MW aufrecht halten will, Gehör schenken; denn ohne eine Ullv orende Gemeinde würde das Interesse der Kirche an der Beibehaltung der Buß- und Bettage aufhören. Die Schrift- ...Sporte, die die landeskirchliche Oberbehörde zur Betrachtung w Bußtag vorschreibt, sind gewählt nach den Zeichen der —^^eit. Auch wer an der Bußtagsabendkommunion teilnehmen sollte den Hauptgottesdienst mit der eigentlichen Buß- ? Ge^s- und Zeitpredigt nicht versäumen. — r. Erscheint jeden Sonnabend nachmittags. krmhnk -Anzeigen werden in der Expedition lReichenbrand, Nevoigtstratze 11), sowie von den Herren Friseur Weber in Reichenbrand, Kaufmann Emil Winter in Rabenstein und Friicur Thiem in Rottluff entgegen- - genommen und pro Ispaltige Petitzeile mit 10 Pfg. berechnet. Für Inserate größeren Umfangs und bei öfteren Wiederholungen wird entsprechender Rabatt, jedoch'nur nach vorheriger Vereinbarung, bewilligt. (Ankaufswert: 141525 „ — „ ) (Kursverlust: 785 „ 50 „ ) Zinsenreste (hierunter 794 Mk. 37 Pfg. von Wertpapieren) Inventar nach 10°/» Abschreibung Sonstiges (Einlagebücher, Heimsparbüchsen pp.) Kassenbestand Ende 1909 Bekanntmachung. Nachdem die Behändigung der diesjährigen Gemeindeanlagenzettel im allgemeinen beendet ist, Verden diejenigen Beitragspflichtigen, welche einen Steuerzettel nicht zuaestellt erhalten haben, hierdurch oaM^'^efordert, sich bei der hiesigen Ortssteuereinnahme zu melden. Relchenbrand, am 18. Februar 1910. Der Gemeindevorstand. Bogel. 1398844 Mk. 90 Pfg. 537494 „ 80 „ 50847 „ 48 „ 1987187 Mk. 18 Pfg. 315569 „ 15 „ 1671618 Mk. 03 Pfg. 38269 MK. 89 Pfg. 7952 „ 42 „ Holz' richt AnM Ost. gl. ev) befind Als dann alles in Ordnung hatte, ging sie in M le Küche, um für das Essen zu sorgen. sind j! Gerda saß mit geschlossenen Augen am Tisch und stützte »aderen Kopf in die Hand. iirchsst, Einnahme: § Ausgabe: Kassenbestand aus vorjähriger Rechnung 42413 47 1016 zurückgezahlte Spareinlagen 315569 15 S78 Spareinlagen 537494 80 Bar bezahlte Spareinlagezinsen 2029 75 Zurückgezahlte Kapitalien einschl. zurückerhobener Bankeinlagen 447 900 — Ausgeliehene Kapitalien und gekaufte Wertpapiere, sowie bewirkte Zinsen von ausgeliehenen Kapitalien und Wertpapieren 66809 54 Bankeinlagen 711380 — Vereinnahmte Einlage- und Zinsenquittungsbücher-Gebühren 59 — Verwaltungsaufwand und sonstige Ausgaben - - 5961 19 Sonstige Einnahmen 209 50 Kassenbestand Ende 1909 59946 22 ! 1094886 31 1094886 31 ./iS 1512900 1800 — 140739 50 1188 12 701 50 565 — 59946 22 1717840 34