Volltext Seite (XML)
abemuer Anzeiger Erscheint TienStag, Domiersiag u. Sonnabend. Abonnemenispreis einschließlich zwei illustrierter achtseittgeii Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung siir Ahnennd) Äkiseesdnes, Inserate kosten die Sp altenzeile oder deren Naum 10 Ps-, für auswärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Klein- und Grotzölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Cotzmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 104. Fernsprecher: «mt Deuben 114. Donnerstag, den 3. September 1908. s-rnsprech-r: Amt D-nben 114. ZI. Jahrgang. Herrn Paul Boi kert - Naundorf eine günstige jedenfalls zu Nutz und Frommen seines Jch's — Zur Verunglückung des Bergarbeiters Meißner auf dem „Glückaufschachte" wird noch derselben Stelle zu Fall gekommen und habe sich das Gesicht verletzt. Meißner sei beim Gelegenheit, sich mit den in dieses Gebiet ein schlagenden Momenten bekannt zu machen. Beide Abende, der eine siir Frauen, der andere für Männer, hatten einen zahlreichen Besuch herangezogen. Der Vortrag zerfiel in zwei Teile, von welchen der eine das Eheleben in seinen verschiedenen Phasen behandelte, wäh rend der andere das Gesagte durch Vorfüh rung Voit Lichtbildern, die einen interessanten Einblick in das Körperinnere boten, instruktiv beleuchtete. So maucher Besucher, der sich vielleicht bisher von der Physiologie seines Körpers eine andere Vorstellung machte, wird Nur Nab un<l fern Rabenau, den 2. September. — Bei der Sparkasse zu Rabenau Wurden im Monat August d. K. 287 Einzäh nigen im Betrage von 19 007 Mk. 93 Pfg. Leistet, dagegen erfolgten 107 Rückzahlungen uu Betrage von 14 705 Mk. 60 Pfg. Fallen, als er nach einem Stützpunkt suchte, unglücklicherweise mit der Hand in das Bagger werk gekommen. Es sei ihm erst die rechte Hand und dann noch der Unterarm, oberhalb des Gelenkes abgerissen worden. Hätten nicht hinzukommende Arbeiter das Werk zum Still stand gebracht, wären kV. noch schlimmere Folgen eingetreten. — Ein Streik der Glasarbeiter bei der Firma Kreiner u. Co. in Deuben dauert bereits 18 Wochen. Die Streikenden haben das EnngungSamt angerufen. Der Erfolg soll aber fraglich sein, da genügend Arbeitswillige sich angeboten haben sollen. — Ein Unglückssall betraf vorige Woche de» in der Ziegelei Geier in Omsewitz als Steinbrecher beschäftigten Arbeiter Fritzsche von ebenda. An dem Unglückslage hielt ein Ge schirr im Steinbi uche, welches Sprengungen halber denselben verlasse» mußte. Da jedoch der Führer abwesend war und sich eine geringe Handverletzung verbinden ließ, führte F. das Geschirr auS dem Gefahrenbereiche des Spren gens, kam aber zum Fallen und wurde über fahren. Der schwere Steinwagen ging ihm über beide Beine, deren eins in der Diakonissen- anstalt sofort amputiert werden mußte, ebenso ist der rechte Arm zweimal gebrochen. Der etlva 40 Jahre alte Mann bleibt Zeit seines Lebens ein Krüppel. — Auf der Landstraße bei Obergorbitz trug sich ein schwerer Unfall zu. Der Nacht wächter des Oites halte einem Löbtauer Ge sangverein, der auf dem Heimweg begriffen war und mehrere Lieder sang, Ruhe geboten, als er im gleichen Augenblick von einem Radfahrer angefahren und zu Boden geschleudert wurde. Einige Mitglieder des Vereins schafften den Verunglückten, der erhebliche Verletzungen am Kopfe aufwies und stark blutete, in ein Haus, während andere den Radfahrer sesthielten. Der Radfahrer, der ohne Licht fuhr, nannte sich Moses und gab an, in Dresden, Pragerstraße wohnhaft zu sein, worauf er sich loSriß und das Weile suchte. — Ein Schwein von 7»/, Zentnern Gewicht wurde dieser Tage im Schlachthofe zu Freiberg vom Fleischermeister Grimmer ge schlachtet. — Mit dem Funde des Skeletts am Coselberge bei Losch ü tz wird das Verschwin den eines Mädchens in Verbindung gebracht, das seinerzeit, vor etwa 12 bis 15 Jahren, mit einem Stallschweizer Verkehr gehabt hatte, der nicht ohne Folgen blieb. Der des Mordes zugestellt werden. Außerdem beschlagnahmte man 25 Pfund Aepfel, Tischtücher und ein Tesching. — Die Kenntnis des menschlichen Körpers und seines Organismus sowie dessen Funk tionen ist für Jedermann von hoher Wichtig- leit. In dieser Hinsicht bot der am Sonntag und Montag auf der „König Albert-Höhe" — Auf Blatt 81 des Handelsregisters, stattgefundene Lichtbildervortrag des Firma Louis Hamann mRabenau »i», ist eingetragen worden: Der Fabrikant Mab Louis Hamann in Rabenatt ist ausge- Nden. Das Handelsgeschäft ist von dem Aufmann Gustav Anton Hamann und dem Ausmann Max Arthur Hamann, beide in Ebenau erworben worden. Die hierdurch be gründete offene Handelsgesellschaft ist am 15. August 1908 errichtet worden. — In dem Konkursverfahren über das Annögen des Baumaterialienh. Karl Robert Wünschmann, Alleininhabers der Firma °arl Wrmschmann in Rabenau wird in- Age eines von dem Gemeinschuldner gemachten Mschlags zu einem Zwangsvergleiche Ver-, , , - g^chslermin auf den 15. September 1908, eine aufklärende Erkenntnis gewonnen haben. dem Königlichen Amtsgerichte Tharandt ""beraumt. . — Den am letzten Sonntag morgens auf berichtet, daß M. auf einem am Fußboden be- M in Coßman nsdorf entlang der festigten Blech ausgeglitten sein soll. Tags ^rißeritz führenden Fußwege verkehrenden zahl-zuvor sei eine Aussicht führende Person an 'ochen Passanten und Spaziergängern »ach ... ,,..n M Rabe nauer Grunde bot sich aber- Ms der Anblick massenhaft verendeter Forellen dasigen Weißeritzflußbett. Dieser Vorgang, früheren Jahren schon mehrfach wahrzu- "shlNen gewesen, soll allein im Laufe dieses Ammers bereits zum 2. oder auch 3. male A°>gi sein. Da dieses Fischesterben nur unter- Mb der Spinnerei und stets in den Nächten At> Sonnabend auf Sonntag sich ereignet, so Msle sich folgern lassen, daß aus diesem Mliffimcnt nach der Weißeritz abgelassene Mallwasser — Kalk- oder Giftezusatz haltend — ,Ae Flußverunreinigunge» verursachen. Ob "uzulänglichkeit der Kläranlagen oder Uukennt- R des die Anlage bedienenden Personals "der sonstige Umstände diese Vorgänge ver öden, kann dahin gestellt bleiben; sie sind schänden, wegen ihrer drohenden Gefahren Adige Abhilfe erheischend. Nicht allein um ^zahlreichen Passanten und Erholung suchenden Spaziergängern dm Anblick der zahlreichen Am Fische z,, sparen, sondern vornehmlich im Mkswirtschaftlichcn, ganz blsonders aber im "Mmeinen sanitären Interesse möchte Vorsorge Aingehend getroffen werde», daß diese Vor- Mnrmffe künftig sich nicht mehr wiederholen. — Theater. Es dürfte wohl niemand Abm, der am Montag Abend nach Schluß der Heater-Vorstellung nach Hause gegangen wäre, Mie völlig von dem Gesehenen befriedigt ge- KMi zu fijn. De» Besuchern wurde „Alt- Heidelbcrg" geboten, und zwar in einer Weise, sie besser nicht gewünscht werden kann. A Hauptanteil an diesem Erfolg ist Herrn Schröder und Frl. Lotte Häsener zuzuschreiben, 'e in ihren Rollen ihr vorzügliches Können «A Publikum darboten und darin von allen ^üvirkenden unterstützt wurden. — Die heutige Abführung „Der Trompeter von Säkkingen" ^eckt wieder allgemeines Interesse. Freitag Ab das hochinteressante Salon-u. Jntriguen- , A »Hosgunst" v. Throta gegeben. Dieses "enstreue Stück haben sich Fräul. Häsener Herr Fredy zum Benefiz gewählt. Beide . "melier erfreuen sich großer Beliebtheit und s d» m* ihrem Benefi,abend auf ein vollbe- isi Haus rechnen. Die nächste Vorstellung bann erst wieder Dienstag. In nächster Abereinmg sind: die Novität „Die Raben- ^nerin" und der Klassiker „Wilhelm Tell". Ein in Fördergersdorf geborener 30- arbeitsloser Handarbeiter, wohnhaft in P a rand t, wurde überfuhrt, bei Tharandter ->^uvirtkn je einen Tisch gestohlen zu haben. " Tische wurden bei einer Haussuchung vor- ° landen und konnten den Eigentümer» wieder Verdächtige soll,Wieman hört bereits verhaftet sein. — In Leubsdors hat der 39 Jahre alte Schleifer und Siebmacher Emil Kreschmar seine Frau erstochen und sich dann selbst er schossen. Wahrscheinlich wurde die Tat im Säufer Wahnsinn begangen. — In Spechlshausen eitcank beim Spielen am Sonnabend in dem bei der Kgl. Oberföisterei gelegenen Neinhardl'schen Teiche das zweijährige Knid der daselbst zur Sommer frische aushältlichen Dresdner Familie des Expedienten Thalheim. — Im Gemeindeamt zuOmsewitz mel deten Kinder das sie beim Spielen bei einer einem Gutsbesitzer gehörigen Strohfeime Rufe aus dem Innern derselben vernommen hätten. Die sofort im Beisein des Gutsbesitzers und der Gemeindebehörde von zwei Einwohnern vorge nommene Untersuchung hatte nach fast einstün- diger Nachforschung den Erfolg, daß aus der Mitte der Strohfeime eine halb verhungerte ganz heruntergekommene Person zutage gefördert wurde. Aus Befragung gab der Aufgefundene an, daß er Edmund Wronski heiße und zuletzt in Gompitz beim Gutsbesitzer Merbitz als Knecht in Stellung gewesen sei, er stecke seit dem Dienstag nach dec Dresdner Vogelwiese i» der Feime, in welche er von oben hercingekroche» sei. Der Man» war bereits so schwach, daß er Nahrung nicht mehr zu sich nehmen konnte. Er wurde mittels Geschirrs ins Krankenhaus nach Dresden überführt. Angestellte Erörterungen ergaben, daß er Wege» Unterschlagung von 11 Mark polizeilich gesucht wurde. — Die vor einigen Tagen berichtete Auf findung von Kleidungsstücken iu Tharandt bez. eines hinterlassenen Zettels scheint auf einer beabsichtigten Irreführung zu beruhen. Man hat, wie Anwohner des Schivßteiches erzählen, keineswegs die Kosten des Ablassens des Teiches auf sich genommen, die ohnehin ziemlich hoch zu stehen gekommen wären, da die Schloßmühle ihr Betriebswasser aus dem Teiche bezieht, sondern hat Posten ausge stellt. Jede Leiche, auch wenn sie im Schlamin steckt oder mit Steinen beschwert am Grunde verbleibt, entwickelt Fäulnisgase, die sich durch Luftblasen bemerkbar machen. Da solche nicht zu bemerken waren und der Teich noch heute seine krystallklare Fläche zeigt, ist sicher eine Mystifikation hier als vorliegend anzunehmen. — Die 1859 in Ohorn geborene Anna Auguste verw. Köditz geb. Hommel hat in den Jahren 1906 und 1907, als ihr inzwischen verstorbener Ehemann als Hausmann ui einem Hotel tätig war, von den Beständen des letz teren Teppiche, Läufer, Tisch- und Bettwäsche, Eßbestecke und Fruchlsäfle im Gesamtwerte von mindestens 500 Mk. teils gestohlen, teils unter schlagen und die Gegenstände zum Teil ihrer Tochter, der in Bautz n wohnende» Holzbild hauersehefrau Emma Auguste Müller zum Teil ihrer Schwester, der in Dorfhain wohnhaften Stuhlbauersehefrau Anna Hulda Wagner verw. Knall zum Geschenk gemacht. Nach einer mehrstündigen Beweisaufnahme, in der 12 Zmgen vernommen werden müssen, wurde die Köditz zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt; die beiden Mitangeklagten erreichen Freisprechung. — Der aushilfsweise inDürröhrsdors als Wagenrücker beschäftigte Streckenarbeiter Albin Ufer wurde auf der Güterstraße »eben dem Güterbodengleise tot aufgefunden. An scheinend ist er bei Bedienung einer Bremse vom Wagen gestürzt und Hal dabei einen Hals wirbelbruch erlitten. — In Schneeberg entstand ein Großfeuer, das 6 Häuser vollständig einäscherte. Die Häuser waren von einigen zwanzig Familien bewohnt, die von ihrer Habe nur wenig retten konnten. Ein Teil der Betroffenen soll nicht versichert habe». Das Feuer soll aus bisher nicht festgestellte Weise in einem Schuppen ans- gebrochen sein. — Kleine Notizen.—I» Ro ttlnff bei Chemnitz stüizte sich eine 29jährige Ehe ¬ frau mit ihren beiden Kindern im Älter von 1 und 3 Jahren in den Teich des Gutsbe sitzers Drechsler; alle drei Personen ertranken, die Leichen wurden geborgen. Der Grund zu brr grausigen Tat ist unbekaimt. Die Frau hinterließ einen Brief an ihre in Neustadt wohnhatte Mutier. — Iu der Sleingutfabük Neusörnewitz bei Meißen wurde infolge des Einsturzes einer Mauer einem Maurer der Brustkorb eingedrückt. — Der am Donners tag bei dem schweren Unglücksfalle in der städtischen Kiesgrube in Nossen durch einen Rippenbruch ernstlich verletzte 59jährige Erd arbeiter Franz Chwala aus Poffenberg in Böhmen ist am 30. August im Krankenhaus« verstorben. Der andere böhmische Arbeiter Merk, welcher einen Schlüsselbeinbruch davon« trug, befindet sich auf dem Wege der Besserung. — Der 19 jährige Sohn des Gutsbesitzers Kaabe in U n t e r h e i n s d or f stürzte rück lings die zum Scheunenboden führende Treppe herab, brach das Genick und war auf der Stelle tot. — Ein schwerer Unglücksfall er eignete sich bei dem Straßenrennen Bautzen— Niesky—Muskau und zurück, das der Bezirk Bautzen des Sächsischen Radfahrerbundes ver anstaltete. Unweit Burk stürzte der Rennfahrer Schiemank, indem er an einen Baum anfuhr. Bei diesem Sturz erlitt der Radler unbe deutende Verletzungen, nur das Rad ging i» Tiümmer. Dagegen fuhr ein hinter Schimank fahrender, nicht am Rennen beteiligter Rad fahrer, der Steindruckerlehrling Quark, als er sich nach dem Gestürzten umsehe» wollte, eben falls an einen Baum, kam zn Falle und brach einen Arm, außerdem erlitt er einen schweren Schädelbruch, so daß er in hoffnungs losem Zustande ins Bautzner Krankenhaus ge bracht wurde, wo er noch besiimungslos liegt. — Bei der Inspizierung der Voigtsdorfer Feuerwehr stürzte der Steiger Strobel infolge Reißens der Leine vom Sleigerhause 6 Meter tief herab u. zog sich neben einer stark blutenden Nasen- und Mundverletzung einen Bruch des rechten Fersenbeines und Verstauchung des linken Fußes zu. — I» der Mannschaftsstube eines Bürger quartiers in Grimma hielt sich am Sonn tag neben mehreren Husaren zur Zeit auch der Lehrling des Quartiergebels — eines Bäcker meisters — auf. Der Lehrling ergriff einen daliegenden Karabiner und zielte in der Annahme, die Schußwaffe sei ungeladen, auf den am Tische sitzenden und mit Briefschreiben beschäftigten Husaren Feilenhauer, Sohn eines Leipziger Töpfermeisters. Der Karabiner ent hielt aber noch eine Platzpatrone. Das Geschoß traf den Husaren in den Kopf. Noch lebend wurde er nach dem Lazarett geschafft, verstarb aber gleich nach seiner Einlieferung. Ter Husar hatte gerade seinen 23. Geburtstag. Nach dem Manöver wäre seine Dienstzeit beendet gewesen. — Auf der Bahnhofhallestelle Falkenau ist der Sergeant Landman» der 5. Kompagnie vom 1. (Leib-) Grenadier-Regiment verunglückt, welcher als Begleiter eines Nesecvistentrans- portes fungierte. Soweit erfahren werden konnte, hat er von der Plattform eines Wagens aus einen heruntergefallenen Hut aufhebe» wollen. Dabei ist er zu Fall gekommen, wobei ihm das rechte B.i», das Knie und der Ober- schenkel zermalmt wurden. Der Verunglückte wurde in das Krankenhaus zu Oederan ge bracht, wo ihm das rechte Bein abgenommen werden mußte. — Folgen des übermäßige» Schaukelns. Der 18 Jahre alte Geschirrsührer Max Bach hatte sich auf dem Schützeuplatze inWeiße n- fels in einer Gondel einer amerikanischen Lustschattkel geschaukelt. Als er die Gondel verlassen hatte, fiel er plötzlich tot nieder; ein Herzschlag halte dem jungm Leben ein schnelles Ende bereitet. Als Ursache des Herzschlages wird übermäßiges hohes und langandauerndes Schaukeln aiigenommen.